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Nr. L3S — V Jahrgang Vtitltvoch de« LL Oktober LVL« h ich, nsere ie ich Ver min, bis hres sich - ja aus lehr und MchslHeMksMng ckrlchelrU täglich nachm, mit kutnahme der Sonn- und Zelltage. «»«gäbe t. > Mit .Dir Zeit in Wort und »lld- vierteljährlich. 2.1« In Dresden durch Bolen 2,40 4». In ganZ Deulichland Irrt Hau» 2,82 4c. »nlaab« ».> Ohne MnNrirrte Beilage vierteil 1,8« 4c. I, Dresden d. Boten 2,1« 4k. In ganz Deutschland srei Hau« 2,22 4«. — rinzel-Nr. I« 4 — AettungSprelSl. Nr. «888. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit Inserat« «erden die «gespaltene Petttzeile oder deren Raum mit 18 4. Reklamen mit 8« 4 die Zelle berechnet, bei Wiederholungen e>ulprcchenden Rabatt nd «eschäftSstelle, . — Fernsprecher IS«« «SrRit,rgab«underlaoat.r»rtsts»ü>r» kelneVerbtadltch»»« RedaMonS-Lprechslunde: II-12 Uhr. Vnchdruilerrl, Rrdaktton und LreSdeu. Vtlluttzer Straft« 4» Litte probieren 5ie unseren boebteinen per ?limcj 1.35. 8IsctsnlgAt.fi In sllvn Stactttsllvri. ISIS Jur Revolution in Portugal. (Bon unserem Pariser Korrespondenten) Paris, den 9. Oktober 1910. Tie Einzelheiten der Vorbereitung und des Ausbruches der Lissaboner Revolution werden ebensowenig genau be kannt werden, wie die näheren Umstände des Königsmordes vom t. Februar 1008. In den portugiesischen Handels städten, welck-e eine starke jüdische Bevölkerung und sehr rührige Freimaurerlogen besitzen, haben seit einem Jahr hundert geheime Gesellschaften gegen Kirche und Monarchie gearbeitet. Auch die jetzige Revolution ist in ihren Einzel heiten das Werk eines militärisch organisierten Geheim- bnndeS, der allerdings auch die Führer der Kriegsflotte und mehrere Generäle des Landheeres zu seinen Mitgliedern zählt. Doch alle diese Personen waren nur die Wsrkzeuge; wer die Leiter der Bewegung waren, zeigt die Zusammen setzung der neuen Regierung und vor allem die Person des neuen Pariser Geschäftsträgers. Herr Magalha la Linia, H der heute schon die republikanische Negierung bei der Pariser Hochfinanz vertritt, ist Großmeister der vereinigten Logen Portugals und wohnte in dieser Eigenschaft den Be ratungen des französischen Logenkonvcnts in Paris bei. In diesen Sitzungen wurde nicht nur beschlossen, daß in Frank reich die Regierung sofort den Kampf gegen die Kirche wieder aufzunehmen habe, sondern daß auch in Spanien und Portugal etwas geschehen müsse. In der neugebildeten Lissaboner Negierung ist denn auch Herr Bernardino Machado die Hauptperson, ein Mann jüdischer Ab stammung, der bis vor einigen Jahren die Stelle des Groß meisters inne hatte. Im Augenblick hat sich derselbe mit dem Ministerium des Aeußeru begnügt und Herrn Theo- phil Braga den Vorsitz überlassen; aber nur deshalb, weil Machado zum Präsidenten der Republik, also zum Staats oberhaupt gewählt werden soll. Dagegen hat inan be zeichnenderweise die Stelle des Finanzministers vorläufig unbesetzt gelassen, weil darüber erst Verhandlungen mit den Finanzkreisen in Paris und London zu führen sind. In Dunkel gehüllt ist bis jetzt auch noch die Stellung des Königs und des bisherigen Ministeriums Teixeira de Sonza. Das ist eine sehr merkwürdige Sache. Bei allen i sonstigen Revolutionen ist es üblich, daß sich die Empörer zuerst der Person des Monarchen und seiner Familie zu bemächtigen suchen. Hier aber brachte man im Dunkel der Nacht den König sofort an einen sicheren Platz, die bis herigen Minister verschwanden ebenso schnell vom Schau platze. „Tie staatliche Gewalt ging sogleich au die Militär- M Verwaltung über", lautet das lakonische offizielle Tele gramm. Es wird aber nicht gesagt, ob dies die bisherige monarchistische oder republikanische Militärverwaltung war. Solange also nicht aufgeklärt wird, in welcher Weise das bisherige Ministerium Teixeira de Souza wenigstens versucht hat, seine Pflicht zu tun »nd die Monarchie zu ver teidigen. muß inan annehmen, daß diese liberal-radikale Regierung mit den Mevolutionären im Einverständnis war. Von konservatiWatholischer Seite wird dazu be- hauptet. daß bereits die Vertagung des Parlamentes (am Tage seiner Eröffnung) bis zum 12. Dezember darauf be rechnet war, den Republikanern die Zeit zur Vorbereitung ihrer Pläne zu lassen. Daß die Ereignisse in Portugal auf Spanien sehr stark zurückwirken werden, ist selbstverständlich. Nachdem die Republikaner in Lissabon die Militärmacht in ihre Hand bekommen haben, werden sie sofort im ganzen Lande einen VcrnichtimgSfcldzilg gegen die Geistlichkeit und die Kirche eröffnen. Herr CanalejaS. der gleichgesinnte spaniscl-e Re gierungschef wird deshalb dem König Alfonso klarzumackicn suchen, daß die spanische Monarchie vor dem gleichen Schick sal nur dann bewahrt werden könne, wenn auch in Spanien so schnell als möglich der wildeste Kulturkampf eröffnet wird. Man steht aber erst am Anfang der schtvercn inneren Erschütterungen beider Staaten. In Lissabon ist nun die Herrschaft in dm Hände des Pöbels gekommen, so daß man sich über die Greneltaten, die namentlich an der katholischen Geistlichkeit verübt wor den sind, nicht zu wundern braucht. Im großen und ganzen sind die Ereignisse, die den Sturz der Monarchie eigentlich herbeigeführt haben, ruhig verlaufen. Nun aber ist die Wut des Mobs um so schärfer auSgebrochen und hat sich zuerst gegen den Klerus gerichtet, so daß die „Regierung" tatsächlich zu schwach ist, den reißenden Strom zu hemmen. ES ist jedoch durchaus falsch, wenn behauptet wird, daß der Kampf gegen die Klöster von den Jesuiten eröffnet worden sei. Tatsache ist allerdings, daß sich die Jesuiten verteidigt haben, als der wütende Mob an die Tore zu hämmern be gann. Welcher vernünftige Mensch wird ihnen auch ver wehren, ihr Eigentum zu schützen? Als dann die Patres keine Aussicht auf Erfolg hatten, flohen sie in einen unter irdischen (tzang, wo sie sich auch jetzt noch befinde». Nun ist die Menge auf den teuflischen Gedanken gekommen. Rauch in den Gang zu leite», um die Geistlichen zu ersticken. Wer fen wir nun einen kurzen Blick auf die Verwüstungen, die in den Klöstern angerichtet worden sind. Rings um die Klöster halten sich verkommene Ele mente aus, die seidene Meßgewänder, Kelche und sonstiges kostbares Altargerät seilbieten. Das Jnncre des Klosters ist kaum zum Wiedererkeunen. Fetzen von Gebet- und Meß büchern, an denen der Mob seine Wut ausgelassen hat, liegen beschmutzt auf dem Fußboden umher. Heiligen bilder, wertvolle Schnitzereien und Bücher, die Jahr hunderte alt sind und einen sehr großen Wert repräsen tieren, wurden von dem ungebildeten .Haufen z»m Fenster hinausgeworfen und von der unten harrenden Menge zer treten oder geraubt. Vom Hochaltar, an dem einst der Ordensgeistliche die hl. Messe zelebrierte, erklangen ans rohen Kehlen revolutionäre Lieder. Durch den Amnestie erlaß ist die Situation noch toller geworden, da nun Ver brecher freigekommen sind, die ihr Heil nur in einem Straßenkamvfe erblicken, in dem sie sich bereichern können, denn zu verlieren habe» sie ja nichts! Berlin, 10. Oktober. Die brasilianische Regierung erklärte in einem Telegramm an ihre hiesige Gesandtschaft, daß die Nachricht jeder Begründung entbehre, »ach welchem der Marschall da Fonseca am 5. Oktober mit dem Prä sidenten der provisorischen Negierung in Portugal eine Antomobilfahrt unternommen hätte. Nicht minder unwahr sei es auch, daß der Marscl-all diesen Herrn im Namen Brasiliens beglückwünscht haben soll. Tatsache sei, daß Se Exzellenz am 4. Oktober früh den außerhalb der Stadt ge legenen Palast von Belem verlassen »nd sich direkt mittels einer Barkasse des Schlachtschiffes Sao Paulo an dessen Bord begeben habe. Am 6. Oktober ließ ihm dann die pro visorische Regierung die Liste des neuen Ministeriums zu stellen, für die der Marschall als einfacher Privatmann und mit dem Hinzufügcn dankte, daß es Sache des Gesandten in Lissabon und der brasilianischen Regierung sei, von den Vorkommnissen Kenntnis zu nehmen. Am 6. Oktober statteten dann der Präsident der provisorischen Regierung und der Minister des Innern dem Marschall einen privaten Besuch ab, bei dem sie auch als Privatleute an Bord empfange» wurden. Noch am gleiche» Tage ging dann der Dreadnought nach Rio de Janeiro in See. Vorläufig hat die brasilianische Gesandtschaft in Lissabon den Befehl, nur und ausschließlich zum Schutze der brasilianischen Inter essen in Beziehungen zur Provisorischen Negierung zu treten. London, 10. Oktober. Die „Times" hat von ihrem Korrespondenten den portilgiesiscl-en Minister des Aus wärtigen Machado interviewe» lassen »nd ist voller Ge- nungtnng über seine fren»dschaftlicl>en Gefühle für Eug- la»-. Das Blatt versichert, daß das englisch-portugiesische Bündnis anfrechterhalten werden soll und drückt die Hoff nung ans, daß die Republik nun Beweise der Stabilität geben werde, damit die Anerkennung, bei der die euro päischen Mächte der englischen Negierung die Initiative überlassen zu »vollen scheinen, baldmöglichst erfolge» könne. London. lO. Oktober. Tie Jacht „Amelie" ist deshalb von Gibraltar abgegangcn, weil sie von der Lissa boner Regierung reklamiert worden ist. Besonders ge heuer soll es auf der Jacht für die königliche Familie »ach der Haltung der Seeleute überhaupt nicht gewesen sein. Die königliche Familie hat außer ihren Privateffekten auch einen Teil des ihr gehörigen Mobiliars ans dem Schiffe entfernt. Nach der Abfahrt der Jacht Ware» die Mitglieder des Königshauses gezwungen, die Gastfreundschaft des Gouverneurs und des koinniandierenden Generals anzu nehmen. König Manuel und seine Mutter verließe'» heute Gibraltar, um sich nach Villa Manrigue in der Nähe von Sevilla zu begebe». Gibraltar, 10. Oktober. Der italienische Kreuzer „Regina E 1 e n a " ist hier eingetroffe» und wird die Königin Maria Pia »nd den Herzog von Oporto an Bord nehmen, »m sie nach Italien zu bringen. König Manuel und Königin Amelia haben sich entschlossen, nach Eng- land zu gehen. Lissabon. 10. Oktober. Nur eine Kirche war am Sonntag offen, die der irländische» Dominikaner. Sie trug englische Fahnen. Lissabon, 10. Oktober. Kardinal Neto, der ehemalige päpstlick-e Nunzius in Lissabon, wurde auf dem Bahnhöfe von Cacem von einer drohenden Menge umgeben, und der Stationschef traf Anstalten, ihn durch die Gen darmerie in Sicherheit bringen zu lassen. Der Kardinal, der diese Schutzmaßnahme für eine Verhaftung hielt, pro- testierte bei der Regierung, die sofort verfügte, den Kar- dinal nach einem bezeichnet«-» Orte in Sicherheit zu bringen, wo er in Freiheit gesetzt wurde. Der deutsche Gesandte in Lissabon, Freiherr v. Bod - man. der augenblicklich auf Urlaub in Deutschland weilt, erhielt, wie das „B. T." erfährt, vom Auswärtigen Amte Order, sich möglichst schnell auf seinen Posten zu begeben. Der Gesandte ist beauftragt, mit der provisorischen Re gierung in Lissabon zur Wahrung der deutschen Interessen und zur Erledigung der laufenden Geschäfte halbamtlich in Verbindung zu treten. Als eine Anerkennung der neuen Republik durch die deutsche Negierung ist dieser Akt nicht zu betrachten. Die anderen Negierungen haben ihren diplo matischen Vertretern in Lissabon bekanntlich gleiche In struktionen erteilt. Lissabon, 1 l. Oktober. Nach dem Dekret über die Kongregationen haben die Jesuiten Portugal sofort zu ver lassen. Alle Klöster, Hospize und andere geistliche Anstalten werden anfgehoben. Tie Güter der religiösen Gemein schaften werden versiegelt, inventarisiert und abgeschätzt. Die Güter der Jesuiten werden für Staatseigentum erklärt werden. Für die anderen Gesellschaften werden später nach Maßgabe der Verhandlungen zwischen Staat und Kirche entsprechende Summen angewiesen. London, 10. Oktober. Wie das Neuterbureau aus Lissabon meldet, hat König Manuel vor dem Verlassen seines Landes dem Ministerpräsidenten einen eigenhändigen Brief geschickt, in dem er erklärt, daß er sich nichts vorzu werfen habe Er habe immer seine Pflicht getan und werde stets Portugiese bleiben. Von ganzem Herzen hoffe er, sein Land werde ihm Gerechtigkeit widerfahren lassen. Seine Abreise stelle keineswegs einen Akt der Abdankung dar. Lissabon, 10. Oktober. In Portugal wurde gestern in Demonstrationen die Gründung der Republik gefeiert Es herrscht Ruhe. Man hat beschlossen, ein Denkmal für die Opfer der Revolution zu errichten. Die Unfallversicherung nach den Beschlüssen der Reichs versicherungsordnungskommission. Nach neunwöchiger Unterbrechung hat die Konunission zur Beratung des Entwurfes einer Neichsvcrsicheruiigsord- nnng am 20. September ihre Arbeiten wieder ausgenom men, und zwar mit der Beratung des dritten Bucl-es, das die Unfallversicherung umschließt. Bei dieser sind in der Regierungsvorlage gegenüber dem geltenden Rechte die tueuigsten Aenderungen vorgesehen. So weit für die Ar beiter Verschlechterungen in Betracht kommen, ist es dem Zentrum mit Unterstützung der Linken, der Polen und der Wirtschaftlichen Vereinigung gelungen, sie zu beseitigen und den bisherigen Rcchtsznstand wiedcrherziistellen; be- sonders wesc'ntliche Verbesserungen über die Regierungs vorlage hinaus sind aber nicht erreicht worden. Mehrere sozialdemokratische Anträge, die auf eine Erhöhung der Unfallrenten hinzielte», sind, so wünschenswert znm Teil ihre Annahme gewesen wäre, von allen bürgerlichen Par teien abgelchnt worden, weil sie von deren Annahme eine Gefährdung des ganzen Gesetzes befürchteten. Das wäre dnrch die Annahme einiger Verbesserungsanträge des Zen trums, die dnrch die alte Btockmehrheit mit Ausnahme eines christlichsozialen Abgeordneten abgelebnt worden sind, aber wobl nicht geschehen. Wir werden in den folgenden Zeile» noch darauf znrückkommcn. Dir Gcwerbcuiisallvrrsichcrung. I. Durch Beschluß der Kommission wurde der Unfallver sicherung auch der Binnenfischereibetrieb unterstellt. Im übrigen sind die den Umfang der Versicherung betreffenden Paragraphen ziemlich unverändert angenommen. Zu den viel besprocl>e»e» und umstrittenen Fragen, ob Unfälle auf dem Wege von und zur Arbeit und bestimmte gewerbliche Berufskrankheiten, wie Vergiftungen usw., als Betriebs unfälle im Sinne des Unfallvcrsicherungsgesetzes zu be trachte» und somit zu entschädigen sind, lagen Anträge der Sozialdemokraten und des Zentrums vor. Die Sozial demokraten wollten jeden Unfall eines Arbeiters, der „auf dem'notwendigen Wege nach und von der Arbeitsstätte" entsteht, sowie alle „Erkrankungen, die dnrch die Arbeit im Betriebe hcrvorgerufen oder verschlimmert worden sind", als entschädigungspflichtige» Unfall betrachtet wissen. Da gegen wandte sich auch das Zentrum. Man könne den Unter nehmern, die doch allein die Beiträge zur Unfallversicherung aufbringen, nicht znmuten, Unfälle z» entschädigen, die beispielsweise dadurch entstehen, daß ei» Arbeiter auf ab schüssiger Strecke ans der Fahrt »ach Hause sei» Fahrrad sausen lasse und dabei verunglücke, oder daß ein Arbeiter auf dein Nachbausewege wegen Truiikeiilicit z» Schaden komme. Ebenso könne nicht jede Krankbeit, die durch die Arbeit im Betrieb" entstehe oder verschlimmert werde, zu einem entschädigiiiigspflichtigen Unfall gemacht werden. Wer wolle zum Beispiel auch entscheiden, ob die Lungen schwindsucht eines Webers eine Folge der Arbeit des Webers sei. Der Begriff „Unfall" decke doch etwas ganz anderes, als was in dem sozialdemokratischen Anträge über Berufs krankheiten gedacht sei. Anderseits verkannte das Zen trum auch nicht, daß das bisherige Recht den Begriff „Be triebsunfall" bei Unfällen auf dem Wege von und zur Ar beit und den Begriff „Unfall" bei Berufskrankheiten zu sehr eincnge. Es beantragte deshalb, dem 8 666 folgenden Ab- satz 2 beizufügen: „Wieweit Unfälle auf dem Wege nach oder von der Betriebsstätte als Betriebsunfälle gelten sollen, bestimmt das Reichsversicherungsamt."