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M276. Freitag, den 28. November, abends. 1880. t'Lr vro»ä«L vi«rt»l^LkrUcl» S 60 k/, dai Lor» XM»«rI. äeutool»«» viertol- jUrrliet» » U.; »usoordold Loo äsutsckeo Leieliv» tritt kost- uvä 8t«wpvlLii»okI»sr Nioru. Lioreloo Huwworll: 10 kk. ^ollNoaixllnxsxedUNreu« kÄr Ne» ÜLum oiaor ^o«p»ltk'vsll 2eilo Iilsiosr koNrikt LV kL Unter „Lla^eosaLt" 6io 7«i!o 50 kk. Loi T^volloa- and 2iLerr»«»tL vntspr. ^tukscüi ur. Lr«ek«tao»r IRziicN mit ^usnLNwo Nor 8onL- u. koiortl^so »vöLdo. kornsprocti -^oscNIo«»: t^r. ILVL. DreMMZoumal. Für die Gesamtlettung verantwortlich r ^ofrat Otto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. roa ^»KN»aixunxoll »usnitrt», r»tp»lz: F'r. Lranitstett«', LomwiooioaLr do« Dreodoor dourvLl»; Nswdnr^ - L«rlu> Vier» Leiprix L»»eI Lr««I»a ^ronirturt ». X.r I/aarenÄ«» <0 »Airr, Lerlin - Vien - NLwdnrz- kr»U Leipri^-rrenirkarl n. X. XSneken: L/o««/ k»ri» I.onckon - Lerlin - ?r»vkturt ». X.-Srntr^»rt: <e t^o, Leriin: Znrattdondanz, Lreelen: Lennover: <7. Lc/ilLüiiier, L»U» ». I.: Larct <S 6o. Herauoxederr NSni^I. Lrpoaitivn de» Dresdner ^onrnoi». Dresden, Lvin^orstr. LV. kornsxrscN-^vscMus»; Ur. 1285. Ankündigungen für die Weihnachtszeit finden im „Dresdner Aournat" die geeignetste Verbreitung. Hierbei versäumen wir nicht, darauf aufmerksam zu machen, daß aus Anlaß des Weihnachtsfestes Handel- und Gewerb- treibendea bei Ankündigungen mit mehrmaliger Wiederholung außerordentliche Bergünpigunge» gewährt werden. Löuigl. Expedition -es Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Fernsprech-Anschluß Nr. 1295. Amtlicher Teil. Dresden, 24. November. Se. Majestät der König haben dem mit Ende jetzigen Monats in den Ruhe stand tretenden Rendanten bei dem Amtsgericht Leipzig Karl Friedrich Eduard Hopf den Charakter als Kom- missionsrath zu verleihen Allergnädigst geruht. Bekanntmachung, die Eröffnung des Betriebes auf der normal- spurigen Secundärbahn Bautzen-Königswartha betreffend. Das Finanzministerium hat beschlossen, die nor malspurige Secundärbahn von Bautzen nach Königs wartha am 3. December lfnd. ZS. dem allgemeinen Verkehre zu übergeben. An dieser Linie befinden sich außer dem Anschluß- bahnhofe Bautzen und dem Endbahnhofe Königswartha die Haltestellen für Personen- und Güterverkehr Klein- welka, Radibor und Neschwitz, ferner die Haltepunkte für Personenverkehr Seidau, Quoos und Zescha, sowie die später zu eröffnende Haltestelle für Güterverkehr Rattwitz. Die Leitung des Betriebes auf der genannten neuen Bahnlinie erfolgt durch die Generaldirection der Staats eisenbahnen. welche die Tarife und Fahrpläne, sowie feiner Zeit wegen der Betriebseröffnung an der Halte, stelle Rattwitz daS Erforderliche bekannt machen wird dagegen verbleibt die Erledigung der Bauangelegen-' Helten und die Regelung der Besitzverhältnisse im Be reiche der neuen Bahnstrecke dem Commissar für Staats eisenbahnbau, Finanzrath Dr. Kürsten in Dresden Dresden, am 27. November 1890. Fiuanz - Miuisteriu m. von Thümmel. Müller. BeKarmtMLichttng, die Anmeldung zu dem an der Königlichen Turnlehrer-Bildungs-Anstalt zu Dresden cw- zuhalteuden Kursus zur Ausbildung von Turnlchrcriouen betreffend. An der Königlichen Turnlehrer-Bildungs-Anstalt zu Dresden beginnt am 7. Januar 1891 ein Cursus zur Ausbildung von Turnlehrerinnen. Gesuche um Zulassung zu demselben sind unter Beifügung 1) des Geburts- oder Taufscheins, 2- eines ärztlichen Zeugnisses über den Ge sundheitszustand, Kunst nud Wissenschaft. Besiegter Ehrgeiz. Erzählung von Woldemar Urban. so (Fortsetzung.) „Und daS ist heute schon daS zweite Mal!" „Gräfin Hertha", rief Florin plötzlich mit starker Stimme. Da kam sie zu sich Nach Verlauf von einigen Minuten war Gräfin Hertha wieder vollständig wohl und versicherte Herrn O'Fönnor sogar lächelnd, daß er seine Sache doch etwas zu grausig schon gemacht habe Die gestörte Gesellschaft zerstreute sich wieder und die verschiedenen Programme hatten ihren Fortgang. Graf Max hatte schon lange vergeblich auf eine Gelegenheit gewartet, einige Worte mit Gräfin Hertha ungestört wechseln zu können. So sehr er es um ging, mit ihrem Vater in nähere Berührung zu kom men, so sehr zog ihn ein rätselhaftes Gefühl zu ihr. Es war ihm immer, als müsse ihm in seiner Lage von ihr Klarheit kommen Eben wollte er auf sie zugehen, um sie in den Mnsiksaal zu begleiten, als Herr v. Goncourt mit einer ihm höchst ungelegenen Freundlichkeit auf ihn zukam. Er hatte sofort das Gefühl, als ob Herr v Goncourt nichts sagen könne, was so wichtig sei, als seine Unterredung mit Gräfin Hertha. „Darf van gratulieren, Herr Graf? Darf man?" fragte der geschmeidige und süßlich freundliche Diplomat. „Wieso?" antwortete Florin erstaunt, „wozu Herr v Goncourt?" 3) eine- amtlichen Zeugnisses über die sitt liche Führung, 4) der Zeugnisse über die frühere Schulbil dung, sowie über genoffene turnerische Vorbildung und 5) des selbstgefertigten LebenSlaufeS bei dem unterzeichneten Ministerium bis zum 20. December ». e. einzureichrn Dresden, am 24. November 1890. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. v. Gerber. Götz Die Londoner Union Assecuranz-Societät hat ihren Sitz im Königreich Sachsen von Dresden nach Leipzig verlegt. Dresden, am 24. November 1890. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Bodel. Löhr Bekanntmachung, die Auslvfung König!. Sachs. Staatspapiere und die Auszahlung fälliger Kapitalien, Zinsen und dienten der Staatsschuld betr. Die öffentliche Auslosung der planmäßig am 189! zur Rückzahlung gelangenden 4<L (vom 1. Juli 1891 auf N herabgesetzten) Staatsschuldenkassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und /6§, 3K"/g Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1867, 3K"/<> Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1869 und der auf den Staat übernommenen 4<k Schuldscheine vom Jahre 1872 der Leipzig-Dresdner Eisen bahn-Compagnie sott den 2. Dezember dieses JahreS und folgende Tage, vormittags von 10 bez. I I Uhr an, im hiesigen Landhause I Obergeschoß stattfinden. Die nach den Ziehungslisten vom 19., 22. und 23. Mai dieses Jahres ausgelosten, am 1890 2. Januar 1891 fälligen Staatsschuldenkassenscheine der Anleihen von den Jahren 1852/68, 1867 und 1869, auf den Staat übernommenen Aktien der Löbau-Zittauer Eisenbahn- Gesellschaft und Schuldscheine vom Jahre 1866 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie, die zufolge der Bekanntmachung vom 23. Mai dieses Jahres für den ^J^^ 1891 ausgekuntngten Staatsfchulden- kassenscheine der Anleihen von den Jahren 1852/68, 1867 und 1870, und die im nämlichen Termine fälligen Zinsen und Renten von Staatsschuldenkassen- scheincn, Staatsschuldverschreibungen und den vom Staate zu vertretenden Sächsisch-Schlesischen und Löbau-Zittauer Eisenbahnaktien und Schuldscheinen der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie werden vom 15. Lezcmbkr dieses JahreS an gegen Rückgabe der zahlbaren Kapital- und Zinsscheine ausgezahlt. Die Auszahlung geschieht bei der Staats- schuldcnkasse in Dresden und der Lotterie-DarlehnS- „Ah, ah, Herr Graf, das ist stark. Wo die ganze Stadt, das ganze Land nur noch eine Frage thut, fragen Sie, der Hauptbeteiligtc bei der Sache, ganz unschuldig wieso und wozu? Ich frage natürlich wie alle Welt, ob Ihre Berufung erfolgt sei, oder nicht?" „Nun in dieser Beziehung gratulieren Sie aller dings sehr verfrüht, mein lieber Herr v. Goncourt." Graf Florin wollte sich kurzer Hand von seinem unliebsamen Gesellschafter verabschieden, aber er schei terte an dem diplomatischen Geschick des Herrn v Gon court mit diesem Vorsatz vollständig. „Herr Graf, bitte schenken Sie mir im Interesse Ihrer Berufung, das will heißen in Ihrem Interesse und im Interesse der von Ihnen vertretenen Richtung, kurz im Interesse des Landes einige Minuten. Haben Sie die Güte, mir zwei Minuten Ihrer kostbaren Zeit zu widmen, treten Sie einstweilen hier ein." Damit traten sie in einen kleinen Seitensalon. Herr Graf Florin sah Herrn v Goncourt rtwas er staunt und fragend an. „Ich habe eigentlich eine Art Auftrag an Sie," sagte dieser zögernd „Einen Auftrag? Und von wem?" „O, daS thut nichts zur Sache! Sagen wir, es wäre ein Auftrag seitens meiner Ergebenheit, meines Jntercsses an Ihrer Carrii-re. Es genüge Ihnen nnd mir, daß der Auftrag zum Hcile des Ganzen, zur Erreichung der Berufung — zur Excellenz beiträgt.' ES mochte Herrn v Goncourt doch nicht ganz ge lungen sein, seine persönlichen Interessen, die er ver folgte, hinter seinen hochtrabenden Redensarten zu kaffe in Leipzig, sowie bei der Sächsischen Bank zu Dresden und deren Filialen, bei Herrn Eduard Bauer meister in Zwickau, bei Herrn G E. Heydemann in Bautzen und in Löbau, bei der Vogtländischen Bank in Planen i. B , bei der Döbelner Bank in Döbeln und bei deren Filialen in Roßwein und in Waldheim. Dresden, den 26. November 1890. per taodtagtaokschvß zu Verwaltung dir Llaattschvtdru. Bönisch. Bekanntmachung. Nachdem von dem Königlichen Landesversicherungs - amte daS Statut der auf Grund 8 41 des Reichs- gesetzeS, die JnvaliditätS- und Altersversicherung be treffend, vom 22. Juni 1889 für das Königreich Sachsen errichteten Versicherungsanstalt genehmigt worden ist, wird hiermit gemäß tz 56, letzter Absatz, des angezogenen Gesetzes bekannt gemacht, daß diese Versicherungsanstalt, welche nach tz 5 der zu dem Ge setze erlassenen sächsischen Ausführungsverordnung vom 2. Mai 1890 das Gebiet des Königreichs Sachsen umfaßt und ihren Sitz in Dresden hat, den Namen „Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen" führt und der unterzeichnete Rezierungerath Weger al- Vorsitzender des Vorstandes bestellt worden ist. Dresden, am 26. November 1890. Der Vorstand der Versicherungs-Anstalt für das Königreich Sachsen. Weger. Wchtmiülichkr Teil. Vetegvaphiseke Wcrcyrichten. Wien, 27. November. (W T. B.) In der heutigrn Abendsitzung deS LandtagcS erklärte in der Debatte über die Vorlage, betreffend Groß- Wien, ter Statthalter, er sei vom ReichSkriegS Minister zu der Erklärung ermächtigt, die Herreö- ^Verwaltung denke nicht daran, die Brfcstigung WienS derzeit in Angriff zu nrhmcn, oder diese Frage irgendwie mit der Vereinigung der Vororte mit Wien in Zusammenhang zu bringen Haag, 27. November. (W.T. B.) Nach dem offiziellen Programm wird die Leiche deS Königs in großem Zeremoniell am Montag, den 1. De zember, vormittags ^12 Uhr vom Schlosse Loo zum dortigen Bahnhofe überführt und von hier vin Utrecht nach der Residenz, wo die Minister und Behörden den Zug erwarten, nm den Sarg mit höchstem Pomp nach dem königlichen Palast im Stadtteil Noordcinde zu geleiten. Bukarest, 27. November. (W. T. B) Die Kammern sind heute von Sr. Majestät dem Könige und in Anwesenheit deS Prinzen Thronfolgers mit einer Thronrede eröffnet worden. In derselben werden lie freundschaftlichen Beziehungen zu allen Mächten, sowie die Aussichten auf die Dauerhastig- keit des europäischen Friedens, welche eine Fort setzung der Rcformarbeiten gestatteten, hervor- gehoben. Ter günstige Finanzstand habe die Kon version und dir Aufhebung einzelner Steuern er möglicht; die Einnahmen hätten sich gesteigert. Das Budget für 18411 sei im Gleichgewicht auf gestellt und dir Finanzgrbahrung von 1890 habe einen Überschuß ergeben. Unter den angekündigteu Vorlagen befinden sich Gesetzentwürfe, betreffend maskieren, denn Graf Florin sah ihn immer mehr erstaunt und fragend an. Herr v. Goncourt fühlte heraus, daß er straffere Saiten aufspannen mußte, wenn er nicht Fiasko machen wollte. „Haben Sie Frau v. Treßnitz heute schon ge sprochen?" fragte er plötzlich „Warum? Heute morgen habe ich mit ihr ge sprochen." „Dann wissen Sie den neuesten Stand der Dinge also noch nicht nnd ich muß Ihnen denselben erst Mitteilen. Sie wissen, Herr Graf, daß es weder praktisch ist, noch den Gepflogenheiten hierzulande entspricht, neue Minister aus den Reihen der Oppo sition zu nehmen. Man vermeidet daS in der ganz richtigen Erkenntnis, daß man dadurch die Opposition nicht besiegt oder beseitigt, sondern nur von neuen, anspornt nnd aufstachelt, ein Heer von ehrgeizigen Strebern e, muntert. Wenn Sie, Herr Graf, also nicht klug genug sind, diese Klippe zu umschiffen, so werden Sie daran scheitern, man wird Sie einer Ge pflogenheit opfern. Das ist der neueste Stand der Sache, Herr Graf." „Aber Ihr Auftrag " „Ich komme sofort darauf zu sprechen. Man er wartet also in dieser Lage einen Beweis Ihres Pa triotismus, man erwartet, daß Sie mit allen Mitteln — verstehen Sie wohl, Herr Graf, mit allen Mitteln, darnach streben, daß Ihre bisherigen Worte in Thaten, Ihre Gedanken und Versprechungen in Paragraphen sich umsetzen, mit einem Worte, daß Sie Minister werden. Andernfalls würde man die Ansicht haben, Ihre Opposition sei Flunkerei." „Da« wußte ich alles schon vorher." den Kleru«, sowie die Armee. Die Thronrede enthält auch einen Hinweis auf die im nächsten Jahre ablaufenden Handelsverträge und betont die Notwendigkeit der Förderung der im Entstehen begriffencn rumänischen Industrie, sowie der Aus dehnung der Ausfuhr landwirtschaftlicher Produkte. Konstantinopel, 27. November. (W. T. B.) Dem Sultan ist heute von allen hiesigen arme nischen Notabeln eine Adresse mit der Erklärung unbedingter Ergebenheit überreicht worden. New-York, 27. November. (W. T B.) DaS Gerücht von einem Kampfe bei dem Fort Koegh zwischen Truppen der Vereinigten Staaten und den Indianern bestätigt sich nicht. Nach den letzten hier eingetroffenen Nachrichten ist man der Ansicht, daß die Unruhen alsbald beigelegt würden. Dresden, 28. November. AuS dem Panslawistenlager. In dem sonst so rührigen Panslawistenlager ist eS in letzter Seit seit dem verunglückten Versuche, der „slawischen Einheit" durch die Veranstaltung eine- slawischen Kongresses ein wahrnehmbare- Relief zu geben, recht stille geworden. Es mag dies die Folge der Erkenntnis der Ohnmacht gewesen sein, die die Leitung der russischen Panslannstenkreise in allen Fällen und so auch diesmal befallen hat, wo es galt, die Ausgestaltung der Wechselbeziehungen zwischen den vielen slawischen Volksstämmen durch eine „wirksame That" zu fördern. Handelte es sich im letzteren Falle doch nur um die Feststellung des Programms für den projektierten Kongreß, der ausschließlich nur die Frage der Ersprießlichkeit einer einheitlichen slawischen Schriftsprache, die allerdings daS russische Alphabet sein sollte, behandeln sollte, und nicht einmal diese, in den Grenzen der größten Bescheidenheit sich bewegende Vorfrage des Kongresses konnten die Urheber desselben angesichts der zumeist widersprechenden Haltung der nicht- russischen Slawenführer zur Lösung bringen! Ein weiterer Beweis dafür, daß der Panslawismus auf dem Gebiete positiver fruchtbringender Thätigkeit nicht leistungsfähig ist und daß nur politische Wühlarbeit den Zweck seiner Existenz bildet. Neuerdings wäre aus drm Bereiche des auf diese Weise einstweilen kaltgestellten Panslawistenlagers eine Erscheinung zu vermerken, die an und für sich zwar keinen Anspruch auf Beachtung in den weiteren politischen Kreisen machen kann, aber dennoch einen wertvollen Beitrag zum Studium der dermaligru Lage der Dinge in demselben bildet. Es ist dies die fast gleichzeitige Gründung zweier den Zwecken deS Pan slawismus ausschließlich dienender Organe. In Moskau hatte A. Wasiljew als Organ des Zweigvereins der berüchtigten St Petersburger „slawischen Wohlthätig- keitsgesellschaft" den „Blogowjest", in St. Petersburg Prof V. Lamansky als Organ der slawischen Volks kunde die periodische Zeitschrift „Ziwaja Staryna" ge gründet, wovon ersterer angeblich der Fürsorge um die nach Rußland verschlagenen „slawischen Brüder", die letztere dagegen der wissenschaftlichen Erforschung der Unterlagen der einstigen slawischen Verbrüderung obliegen soll. Äußerlich hätte cs den Anschein, daß die „Thätigkeit" der russischen Panslawisten, die bisher nur über die Komarowsche Wochenschrift „Slawjanskija Jzwjestija" als ihr Sprachorgan verfügt haben, nun mehr an Vielseitigkeit und Gründlichkeit gewinnen dürfte, indes ist dies keineswegs der Fall, was nach einer näheren Würdigung der Borge schichte der beiden Journalgründungen anch dem fern stehenden Beobachter der panslawistischen Wühlarbeit ersichtlich werden dürfte. Prof. Lamansky ist ein her „Bravo, ausgezeichnet, Herr Graf! Sie wissen das alles schon und ich kann mich deshalb kürzer fasten." (Fortfepung folgt.) Öffentliche Vorträge. Die zweite Betrachtung, welche Professor vr Adolf Stern dem dramatischen Dichter Ibsen (am Abend des 24. Novembers in der Aula des König!. Polytechnikums) gewidmet hatte, zeigte einen ebenso zahlreichen Besuch wie die erste Wir dürfen mit Recht Gewicht auf diese Teilnahme legen, weil es für die höheren Richtungen alles Schrift tums und besonders der gegenwärtigen Bühnenlitteratur eine schwerwiegende Frage ist, wie weit sich durch ge sunde Kritik und Erkenntnis der Wahrheit dem drohen den Schaden vorbeugen läßt, den die kalte Negatian einer pessimistischen, alles Erhabene nnd Schöne nur als einen weltschmückendcn spielerischen Traum mit sarkastischer Bitterkeit beiseite schiebenden Richtung aller hochgemuten, sittlich lebensfreudigen Ideali tät des MenschengeistcS und seines Schaffens zuzu- fttgen im Begriffe steht; ja man kann sagen, schon zu gefügt tat, da jener Dämon der Verneinung die Stimmkraft des Materialismus bereits auffallend stärkt Sobald der Geschmack dieses letzteren die Herrschaft gewinnt, geht das Knnstwerk als cin solches und mit ihm die Dichtkunst und die Weihe ihrer Wirkung zu Grunde, in wclchrr das Sittliche und das Schöne in unS geboren ist. Dieser Verlauf ist eine notwendige Folge von Ursachen und Wirkungen. Wir stehen erst tm Anfang und noch nicht inmitten desselben Es wäre unrecht, Ibsen, der nur einer der vorschwärmen--