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Dresdner Nachrichten : 25.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189805257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-25
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.05.1898
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^ N. «,»«,»«- —» «»It>»»l,»a,e, kt» dir »Wk Nunnnrr effolat in kr -anvlaklMirsiille. Maricultr A.». in dt» Ncknanuabmrlielieu v Sonn, ßbitsUdr Nacbm. chomuaoK nur «orienstk.« v. »-'/.» UkirMMa,». ««,«»,eslari». r>e Nvolti«« «nmditilk Ica. s Cijbeni >» 4.Ü.. «ul»W «uuarn au l dc> Pnvat > ikiik Heilirv Di, :Dor>vklmlc..unicnn kirim «Stnaelmiav «o Di. vinind- jiik iur Mouiaac od»r »ack, ftcliioaen roBio. Üur gamilieiinachnchjen rc.V ki so Pi. — Autwsriiae »luitrsa« nur „«atu Sorauiibkwbluna. «tlroblditcr wert» mlvVi derrchnei. Mir Hüteabe ,iua«iandi«r HKriit- tiucke ikine PcrbindlickteN. Strulvreckianickilub: »nrt I Nr. 11 u. Nr. SOVS. kit Trti>i»kr Ra-iiri-liieu erichkineu iüa! i <t> RoraeuS. Jahrgang. L««I»vvTc «L t)» NolllslsrLQton 8r. L!ujor»tLt äos vor» L»okt,oa l1Uov»I»«Ivit, Z»«s8vrts. Linrelvorlcnuf 411«>n, ^1 2. Telcgr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. w. a.-r.» ' VolUloilUlleostsi', soibst- ttmtixsr gsritnsedlossr VdürZvdUesser. 80,000 8t.üll6sdr»aed. > krospscts zrntis ».trauen. z r^»rt Ilslaklan, Lüaixl. 8üek5. Uofliskor^Lt, LarMnt«r-tr., Leko l^sw5pr«vk»lü( U, Lir. 2100.) L-o-ns/s * uaed ülaass. 6n>»»» i-sz«r von kari» unä Lrüissl. llemrlod klsul RokUsksrLlli z. klltr- ll. Noä«' ' vssrvadLll» III Vsisolldsll8- 8tras8v 30. 8 vessitiiuioi ld » Ljn'env Ltwli- unä sisirlmtihhiüc « r<-,«»l>r. :ni»o. Kv8piratorvll Nr.143^ie 8tubsn l'ortlku« ll.ä.21llilrtllllllo -I«x: Ituiirltli § .-Ä /.um üelmti! civr Atlmum^uix.mo ^sxon Ktnuk, ltämpte, (>n8v c-te. in ^scroibsiehon Lvtriobcm, Isrtixt »net, oi >>r«htou aetititriv», c-ixvnva üloävtlou Varl Vvnäseduek, kvnitzl. Hott., 81i'iive8tl'a886 N. Ergebnis; der sranzösischen Wahlen. Hofnachrichten, Gcsamnitrathssitzung. Museum für Volkskunde, Vvlksheilstütle», Laiidwirlhschaftsichc 'Ausstellung, Gerichtsverhandlungen. Edward Äeltam» s. Muklnnaßl. Witterung: i Trübung. 'Niederschläge. > Mittwoch, Ä». Mai 18!,8. Mr dm Milat Zilili weiden Bestellungen ans die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle Maricnstr. 38 und bei unseren Ncben-Annahine- stellen zu 90 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu 02 Pfennigen, in Oesterreich-Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 85 Kreuzern angenommen. GeslhiiflsAtlle der.Msdner Nachrichten". Politisches. Ucbcr die Wahlcaiuhaguc iu Fraukrcich ist erst seht ein ab- schliehcndcS Itrthcil gestattet, nachdem uuumchr die Stichwahlen, welche noch über beinahe ein Drittel der Mandate der Teputirtcu- lammcr zu entscheiden hatten, stattgesnndcn halien. Das Ergebnis; des zweiten Wahlganges entspricht insofern der Erwartung der Regierung und der Regierungsrepublikaner nicht, als sie das günstige Resultat der Hauptwahlen vom 8. '.Rai, das eine ver stärkte Regierungsmehrheit in Aussicht zu stellen schien, wieder zu Gunsten der Opposition verschoben hat, und zwar io. das; sich im Ganzen die Verluste und Gewinne wieder auSglcichcn. TaS Schluksacit besteht also darin, das; eine wesentliche Machtverichieb- ung nicht stattgcfnndcn hat. Tic beiden Hanptgrnppcn, die gemäßigten Republikaner und die Rallürten cd. h- diejenigen Monarchisten, welche mit der Republik Frieden geschlossen haben) einerseits und die aus Radikalen und Sozialdemokraten bestehende Opposition andererseits kehren nngesähr in derselben Stärke wieder, die sic in der verflossenen Kammer gehabt hatten. Die Einbuße, weiche die Regierungsparteien bei den Stichwahlen erlitten habe», ist in der Hauptsache ans daü Wahlkartcll zurückzuführcn, welches die Radikalen und die Sozialdemokraten für den zweiten Wahl- gang abgeschlossen hatten, während ein ähnliches Bündnis; zwischen den Regierungsrcpublikanern und den ralliirten und monarchistischen Konservativen nicht zu Stande gebracht werden konnte. Das numerische Gcsammtresultat berechtigt somit keine der größeren Parteien, von einem glänzenden Siege zu reden. Hüben und drüben sind im Einzelnen Verluste zu verzeichnen, die schmerz lich empfunden werden. Eine persönliche Niederlage hat das Mitglied des Kabincts Mölme, der Koloniatminister Ocbon, erlitten, der nach dem herrschenden Brauch sein Portefeuille nieder- lcgen muß. Die Radikalen haben den Führer ihres linken Flügels, den ehemaligen Minister Goblct, verloren, der lroh seiner starken Neigung zum Sozialismus seinem noch radikaleren Gegen kandidaten unterlag. Die empfindlichste Einbuße haben die Sozial demokraten erlitten; schon beim ersten Wahlgange blieben ihre beiden hervorragendsten Führer. James und Gucsdc, ans der Strecke. Diese Niederlage ist um so merkwürdiger, als sie in zwei Bollwerken des revolutionären Sozialismus, in den Städten Earmaux und Roubaix, erfolgte, wo die Lohnkämpse von jeher am heftigsten tobten. Die siegreichen Gegner waren überdies zwei Kandidaten, die ans ihrer klerikal-konservativen Gesinnung kein Hehl machten. Ob man aus diesen 'Niederlagen der Sozial demokratic den Schluß ziehen darf, daß sich die sonst so revolutio nären Weber von Roubaix und die Glasbrenncr von Earmaux zu den Anschauungen des gemäßigt-konservativen Regierungs republikanismus bekehrt haben, bleibt freilich sehr fraglich. ES wäre ein naiver Optimismus, zn glauben, daß Earmaux und Roubaix, diese beiden Festungen der Arbeitcrthrmmci, des Klassen halses und des StreiktcrrorismuS sich plötzlich in Stätten der Ordnung und des Friedens verwandelt haben sollten, weil es jetzt einmal dem Feinde gelungen ist, eine Bresche indie Festungs- maner zu legen und die Truppen zu überrumpeln. Auch hier, meint rin Pariser Berichterstatter, haben wir cs mit einem jener Widersprüche, und zwar dem verblüffendsten, zu thu», die bei den französischen Wahlen zu Tage zu treten pflegen und das Un begreifliche zum Gesetz zu erheben scheinen. Die gleichartigsten Ursachen haben bei den Wahle» die verschiedenartigsten Wirkungen gezeitigt, wobei lediglich armselige Erwägungen lokaler oder persönlicher Natur den Ausschlag gaben. Ter Radikale Mcsureur, der Handelsminister des KabinetS Bourgeois, dessen eotsrum eoiwoo die direkte progressive Einkommensteuer ist, wurde in einem wohl habenden Pariser Wahlbezirk gewählt, dessen Bewohner schreien würden wte die Gespießten, wenn man diese Steuer cinführe» wollte. In einem anderen Pariser Bezirk, dessen Bevölkerung seit zwei Jahrzehnten keinen anderen Gott kannte, als den demagogi schen Barden CloviS Hugucs, konnte dieser erst in der Stichwahl sein Mandat gegenüber einem royaltstischen Marquis behaupten, ob wohl in dem Bezirk nicht dreißig Royalisten wohnen dürfte». Wir soll man da erkennen, welche Politik das Land wünscht und welche e- verabscheut? Wie soll man da der Richtung eines Geistes folgen, der gar keine Richtung zu haben scheint und sich entweder von den erlogensten Etiketten irreführcn oder von Launen leiten läßt, die ihn mit allen politischen Wirklichkeiten in Widerspruch setze»? Vielleicht weit weniger noch als anderwärts giedt es in Frankreich rin souveränes Volk, das durch den Stimmzettel über seine Geschicke entscheidet; die Masse dcs Bolkcs ist nicht souverän, sie folgt wie die Herde dem Leithammel, der ihrer Sellnsincht schmeichelt. Jenseits der Vogesen ist die Wahlmache entscheidend. Jos. Sarrazin hat in seinem Buche über Frankreich diese Wahl- innchc also charakterisirt: „Bei den Wahlen wird der ganze Regiernngsapparat in's Werk gesetzt. Die Präfekten, die Maires, die Lehrer und auch die twcltlichen) Lehrerinnen, selbst Krankcn- pslegerinnen werden aufgcboten. Wehe dem Beamten, der nicht im Interesse der herrschenden Partei agitirt oder gar anders wählt als diese — er käme sicher um Amt und Brot. Um den Resultaten der Wahl künstlich nachzuhclscn, werden Fälschungen, Einschmuggcl- ung von Strohpuppen oder bereits Gestorbenen, Beschmutzung und insolgcdessen Vernichtung gegnerischer Zettel von den nieist im Interesse der Regierung thätigen BnrcauS nicht gescheut. Und was für Mittel wendet ein Tcpulirtcr an. um dem Ncbenlmhlcr den Sieg oder gar den Kampf unmöglich zu machen! Da miethet er in den Hauptortcn während der Wahllampszeit die Gasthäuser, so das; der Konkurrent keinen Bersammlungssnal und auch für seine Person kein Unterkommen findet. Bestechungen durch Geld und durch Zechgelage, Versprechungen jeder Art, namentlich von Eisenbahnen, Straßen, Häicn, Kanälen n. A., werden in reichster Weise gegeben. Auch kirchliche Stiftungen werden mit Geld spenden bedacht, um den Beistand der Pfarrer sich zu sichern." Es ist vor den französischen Wahlen vielfach die Rede davvn gewesen, das; der TrehsuS-Zola-Skandal für den Ansgang der Eampagne von Einfluß sein werde. Deutlich zeigt sich das nur nach einer Richtung, in dem Wachsthum des chauvinistischen Antisemitismus. Tie Vertreter dieser Richtung haben etwa ci» Dutzend Mandate zu erobern vermocht, eine Thatsachc, die beweist, daß es erst der unerhörte RnsscnsanatiSmuS, den das internationale Jndcnthum in der DrevfnS Afsasi" gezeigt hat, gewesen ist. der den Antisemitis: .ns in Fra .kreich ici^m Fuß rm Volke bat scGen lassen. Dem Kabinet MSline wird diese neue antisemitisch- chauvinistische Gruppe, der sich wahrscheinlich bald alte ehemaligen Boulangisten angliedcrn werden, vielleicht recht unbcancm werden, da sie auch in den Reihen der Ralliirten, Klerikalen und Mvnar- chisten, aus deren Beistand die Regierung nach wie vor angewiesen sein wird, Shmpalhien und Unterstützung finden dürste. Jndcß liegt nicht der mindeste Grund vor, deshalb anzunehmen, das; die Position des Kabinets Möline so unsicher geworden sei, daß sein Rücktritt unmittelbar bevorstche. Es wird sogar schon berichtet, Metine habe im letzten Ministcrrath seinen festen Entschluß knnd- gcgcben, noch vor Zusammentritt der neuen Kammer, der am l. Juni erfolgt, znrückzutrcten. Nach anderen Meldungen beabsichtigt Möline, sich um die Präsidentichast der Kammer zu bewerben. Offenbar handelt es sich hierbei lediglich um Wünsche und Hoff nungen der radikalen Opposition, denen aber Möline wohl schwer lich dadurch Rechnung tragen wird, das; er vorzeitig ohne jede zwingende Ursache die Flinte in's Korn wirst. Feruschreib- und Ferusprech-Berichte vom 24. Mai. Berti n. Der „Rcichsanzeiacr" pnblizirt die Verleihung des rothe» Adterordcns:!. Klasse an den säcksffchen Geh. Oekonomie- rath Uhlmnnn-Görlitz (Sachsen) und des rothen Adlcrordens 1. Klasse an den sächsischen Hauptman» Hchdcnreich im :i. Feld- artilleric-Rcgimcnt Nr. 32. — Der außerordentliche Professor Dr. Heffter in Leipzig wurde zum Kaiserl. Rcgiernngsrath und Mit glied des Kaiserl. Gesnndheitsamls ernannt. — Die geschäftS- sührenden Ausschüsse der Freisinnigen Vereinigung und der Frei sinnigen Vvlkspartci haben sich über ein Wahlkartell verständigt und erlassen eine bezügliche Erklärung. Der letzte Punkt derselben empfiehlt, eine erbitterte Preßpolcmrk allcnthglben zn unterlassen, auch dort, wo zwei freisinnige Kandidaten sich gegenübcrstchen. — Ucber den Saatenstand um Mitte Mai sind »ach der Zusammen stellung im Kaiserl. Statistischen Amt folgende Zahlen ermittelt worden: Wintmvcnen 2,1, Sommerweizen 2,3, Winteripclz 2.0, Wintcrroggen 2,3, Sommcrroagen 2,3. Gerste 2,3, Hafer 2,-1, Klee auch Luzerne 2,0. Wiese» 2,0; speziell für wachsen lauten die Ziffern: Winterweizen 1,8, Svmmerweizen 2,2, Wintcrroggen 2,3, -Lvmmcrwggcn 2,1. Gerste 2,2, Hafer 2.2, Klee auch Luzerne 2,0, Wiesen 2,0. In den Bemerkungen heißt es: Die i» der ersten Zeit der Bcrlchtsperivde herrschende regnerische und kühle Witter ung hat die Vegetation zurückgehalten, derselben waren dann aber die letzten Tage des April und die fast sommerlich warmen ersten Tage des Mai außerordentlich förderlich. Das hieraus wieder einsetzende an haltend naßkalte Wetter erwies sich für einen Theil der Saaten schädlich. ES kamen aus fast allen Theilen des Reiches zahlreiche Klagen. Hervorzuhcben ist aber, daß trotz alledem die für das Reich berech neten Saatenstandsnoten des Mai die des 'April bei Wintcrwelzen, Winterspclz, Klee und Wiesen übertrascn und auch daß für Winter- rvggcn die günstigen Aussichten, welche der April crössiietc, in gleicher Stärke weiter bestehen. Eine Vergleichung der Mainotcn des kaufenden Jahres mit denen der vergangenen letzten fünf Jahre zeigt, daß der Saatenstand von Winterweizen in dein genannten Zeitraum nie so günstig war wie in diesem Jahre, daß er für Sommerweizen, Hafer und Klee den; günstigsten der fünf Jahre gleichlommt und daß er für Winteffpelz, Äinterroggen, Sommer roggen , Gerste und Wiesen nur von je einem der fünf Jahre in den Aussichten, die er für «ine gute Ernte bietet, übcrtrosfen wird Fladen waren. — Der Kronprinz und Prinz Eite^ F^cdrich kehren emnächst nach Plön zurück, wo sie etwa noch zwei Jahre bleiben werden. Prinz Adalbert folgt ihnen dahin un Oktober nach. — Der Prinz und die Prinzessin von Neapel trafen unter dem Namen etnrs Grafen und einer Gräfin von Pollenzo in Homburg v. d. Höhe ein. — 2n dem Befinden des FinanzministrrS Miguel ist nur eine unbedeutende Besserung zu konstatiren. — Nach einer telegraphischen 'Nachricht des stellvertretenden Gouverneurs von Kamerun hat der Aufstand der Bane und Bnli im südliche» Theite des Schutzgebiets mit der völligen Unterwerf ung dieser Eingeborene» - Stämme geendet. Der Kommandeur der kaiserlichen Schutztrnppc, Hauvtmnnn v. Kamptz, ist mit der selben bereits nach Kamerun znrnckgekehrt. Köln. Tie „Köln. Ztg." meldet auS Madrid, zwischen Sagastci und dem Pariser Botschafter Caslillv finde ein fort währender Meinungsaustausch statt. Eastillo sei ermächtigt, wichtige Verhandlungen in Paris zu sichren Spanien sei angeh sich gewillt, bezüglich der internationalen Frage einen neuen, die politische, sowie die finanzielle Lage verlassenden Kurs cinzuschlage». wenn Frankreich eine bestimmte Initiative ergreife. Pest. Abgeordnetenhaus. Ministerpräsident Baron Bann» beantragte die Vertagung des Hauses bis zmn 0. Juni und be merkt, nach den Psingstferien werde das Haus über die Entwürfe, betr. die provisorische Verlängerung der Bier . Branntwein- und Svritgcsctze, sowie über die der Znckersteuer und der Zuckerprämie verhandeln. Die Regierung bedauere, das; leine 'Aussicht vor handen sei. daß Oesterreich während des Sommers über die Ans- glcichsvvrlage verhandle, diese Vorlage würde frühestens im Sep tember zur Verhandlung gelangen. ^ Marseille. Ter hier eiiMtrvsscne Postdampfer „Ernst Simons" meldet, er habe in der Straße von Formosa den deut schen Tamvser „Kosmopolit" steuerlvs angctroffcn. habe sich an dessen Seite gelegt und dann denselben bis in den Haien von Amv» geichleovt. R o m. Ter Tod des Marincminffters Brin, welcher voll kommen unerwartet infolge eines Herzschlags einlrat. hat in der Stadt einen schmerzliche» Eindruck hcrvorgerufen. Geffern ließ nichts aus eine Katastrophe schließen. Der Minister blieb geiler», obwohl er sich unwohl fühlte, außer Bett und beschäftigte sich mit dem Plane einer Umbildung des Panzerschiffes „Tnilio". Avends begann sich der Zustand zn verschlimmern. Brin verbrachte die 'Nacht sehr unruhig, heute früh war das Befinden leider ver schlechtert. Der Ministerpräsident Rudini stattete Brin fast un mittelbar vor dessen Tode einen Besuch ab. Der König, welcher sofort von dem bedentsichen Zustande Brin S in Kenntnis; gesetzt morden war, begab sich alsbald in die Wohnung Brin's, wo er wenige Angenbllcke nach dem Ableben des Ministers eintraf. Der König küßte die Leiche tiefbewegt. Ehia > s v. Bor dem Mailänder Kriegsgericht kamen zunächst die leichteren Fälle der Unruhen zur Verhandlung. Tie Individuen, welche während der unblutigen Tcnwnstrativn am Domplake ver haftet worden waren, wurden wegen Beschimpfung der Polizei zu verschiedenen Gefängnißslrasc», t'> Tagen bis 7 Mvncitc, vernrthcilt. In einem dgrans folgenden zweite» Prozeß wurden 14 Angeklagte zu Gesäiignißsiraseil bis zu 2»/s Jahren vernrtheilt. Madrid Die Indienststellung des Reservegcichwadcrs in Eadir wird unverzüglich beginnen. Dem Vernehmen nach kciuffc die Regierung eine» neuen Postdgmvser an zur Verwendung für Kriegszwecke. — Depeschen aus Havana zufolge kreuzte» 19 amerika nische Schisse vor der Bucht. Alan erwartet demnächst wichtige Ereignisse. Ter „Jmparcial" glaubt, die spanische Regierung er wäge, vH die Abtretung einiger Inseln der Philipvincn an Deutschland dieses nicht etwa von England, an weiches cs sich jetzt zu nähern scheine, fernhaltcn könnte. New - Aor k. Dem Blatte ,.New-?)vrker Journal" wird am- Kcywest tetcgraphirt: Tie Stadt ist in höchster Aufregung wegen des Gerüchtes, das cimerikanüchc schiff „Mangrowc". daS für die Durchschncidung der Kabel besonders ansgcrüstet ist, sei von einem spanischen Kreuzer an der Südküste von Euba weggenommcn wvr den. Nach einer Meldung des ,.'Ncm-?)ort Herald" aus Washington wurde wegen der Schwierigkeiten, eine hinreichende 'An zahl Transportschiffe für die Expedition nach Manila zn beschaffen, be schlossen. falls eS nvthwendig sein sollte, Schiffe sür den Regier ungsdienst mit Beschlag zu belegen, wenn Schrffseigenthümer sich weigern, eine aiigemessene Entschädigung aiizunehmen. — In Port de Paix ans Haiti wurde hiesige» Blättern zufolge in der Richtung aus Euba eine heftige Kanonade gehört, die bei Abgave der Meldung »och fortdancrte. Der ameritanische Marineminffler erklärte, die Unionsflottc liefere dort zweifellos dem Admiral Cervera eine Seeschlacht. Washington. Im Repräsentantenhaus brachte Pcirce cinen Gesetzentwurf ein. betr. den Bau von 5 Kreuzern 1. Klaffe, 10 Torpedobooten, 15 Torpedobootzerstörern und 15StahtIano»en- booten. Die Gcsammtkosten für diese Schiffe, welche aus ein heimischem Material zn baue» seien, sollen 39,250.0» Dollars nichi überffeigen. — General Miles hat die Ansicht ansgesprochcn, daß für die kriegerischen Operationen aus Cuba 85,000 Mann amerita nische Truppen erforderlich seien Man erwartet nicht viel Hil-e von Seiten der kubanischen Aufständische». Tie Regierung erwäg; den Ausruf von noch wenigstens 50,000. vielleicht sogar noch lOO.OOO Mann zn den Waffen. — In Washingtoner pvlitilchcn Kreisen wird die Ansicht taut, wenn die amerikanischen Truppen erst auf Cuba festen Fuß gefaßt hätten, werde es ebenso schwcr sein, sie je wieder voir Euba znrückznziehen, wie dies mit den eng lischen Truppen in Eghvten der Fall sei. 'Nichtsdestoweniger hält mnn an dem Entschlüsse fest, Cuba nicht zn annektiren. Die Blockade von Manila ist nunmehr formell verkündet worden. Die heutige Berliner Börse verlies fest, ober ruhig. Anfangs fand aus Realisationen eine leichte Abschwüchung statt, doch befestigte sich die Haltung bald wieder aus die ungemein günstige Situation aufdem Mvntamnarkt und aus das Gerücht von einer neuen brasilianischen Anleihe, für welche die Diskontogesell- schaft sich enaagirt haben soll; von Banken waren deshalb Kom- manditanthcilc reger begehrt und höher bezahlt, auch Berliner Handelsgesellschaft ansehnlich getleigert- Eisenbahnen verkehrten ungefähr auf gestrigem Niveau. Von heimischen Bahnen waren Dortmund-Gronauer auf Realisationen schwächer. Bergwerke Anfangs nachacbend, später beträchtlich erholt unter Führung von Laurahütte, sür welche günstige Dwldcndengerüchte sprachen. Fremde Renten und Jndustricpaplerc gut gefragt. Privatdlskont 3 Prozent ('/» Prozent niedriger als gestern); Ultimogcld 3'/« M/s Prozent. — Ein offizieller Verkehr in Getreide <!7»> ^7- 2 L 7!-« rrrmogcro.)>,« bis Meller Verkehr in Getreide und Mühlen fabrikaten fand nicht statt. Loco-Spirttns sehr still; die nn- beträchtliche Zufuhr fand nur langsam Abnahme. 70er 30 Pfge. billiger, 50er nicht gehandelt. Termine, namentlich für Oktober. 20 bis 30 Pfge. niedriger. Im Gctrcide-Verkchr war die Stimmung matt- Am Jrühmarkt zeigte sich wenig Kauflust, in, Mittag-Verkehr war namentlich Hcrbstltcfcruna in größeren. Umfange angeboten. Abaesehrn von de» matten Tcndcnzoenchkcn
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