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Organ der Organ der Sächsischen Textil-Berufsgenossenschaft. Norddeutschen Textil-Berufsgenossenschaft. Organ der Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer. .V 1. Nachdruck, soweit nicht untersagt, ist nur mit vollständiger Leipzig, XXXIII. Jahrgang. Quellenangabe gestattet. 15. Januar 1918. Adresse für sämtliche Zuschriften und Geldsendungen. Leipziger Monatschrift für TextiHndustrie, Leipzig, Brommestr. 9. von Spinnpapier nach dein Tropfverfahren. Bestimmung der Wasseranfnahmefähigkeit Von Dipl.-Ing. Bei der Erzeugung von Papiergarnen spielt die Wasserauf nahmefähigkeit des Spinnpapieres eine große Rolle, da das Papier nur in durchfeuchtetem Zustand einen glatten, runden Faden er gibt. Zur Vermeidung von zu vielem Abfall und um bei ein und ■demselben Spinnverfahren stets gleich gutes Garn zu erzielen, ist es unerläßlich, ein Papier von stets annähernd gleicher Wasserauf nahmefähigkeit zu erhalten. Die bisherige Prüfung auf Leimfestig keit, sowie die Bestimmung der Saughöhe hat für die Praxis keine brauchbaren Resultate ergeben, da die gefundenen Werte zu wenig voneinander abweichen und infolgedessen den gewünschten Grad von Wasseraufnahmefähigkeit nicht zuverlässig genug bestimmen. Die Eigenschaft der Spinnpapiere, mehr oder weniger Wasser aufzunehmen, durch den Leimungsgrad auszudrücken, ist nicht an gängig. Wenn auch leimfestes Papier das Wasser wenig oder nur außerordentlich langsam aufnimmt, so zeigen doch die weniger stark geleimten Papiere sehr verschiedene Wasseraufnahmefähigkeit, da diese Eigenschaft, wenn auch zum größten Teil, so doch nicht aus schließlich durch die Leimung bedingt wird. Es spielen vielmehr noch andere Faktoren hierbei eine Rolle, so z. B. die Stoffmahlung. Ferner fallen die Zellulosesorten je nach der Kochung härter oder weicher aus und haben dabei größere oder geringere Wasserauf nahmefähigkeit. Mit dem im Folgenden angegebenen Verfahren läßt sieh nun mit geringer Mühe und selbst von weniger geübten Leuten die Wasseraufnahmefähigkeit von Spinnpapier mit für die Praxis hin reichender Genauigkeit bestimmen. Zu der Untersuchung verwendet man eine Normalpipette (nach dem deutschen Arzneibuch), die in einem kleinen Gestell (Fig. 1) derart befestigt ist, «laß die Fallhöhe der Tropfen gleich 1 cm ist. Die Pipette läßt man zweckmäßig in einem Gläschen mit destilliertem Wasser stehen. Das zu untersuchende Spinnpapier in Blattgröße von 250X200 mm wird in der Mitte bis auf etwa Dietz, Kassel. 30 mm aufgeschnitten, eine Seite nach oben umgeklappt und auf Pappstreifen von der Größe etwa 500X50 mm gelegt (Fig. 2). Es können dann gleichzeitig beide Seiten geprüft werden. Um einen Normaltropfen auf das Papier zu bringen, hält man die obere Öffnung der Pipette mit einem Finger geschlossen, hebt hoch, läßt noch einen Tropfen in das Gläschen fallen und setzt alsdann das Gestell auf das zu prüfende Papier. Hält man die Pipette oben mit gelindem Druck zu, so wird sich ganz allmählich unten ein Tropfen bilden und hinabfallen. Sich langsam bildende Tropfen wiegen etwa 50 mg. Man achte auf trockene Finger. Hält man mit feuchtem Finger die Pipette zu, so bildet sich unten kein Tropfen. Jedes Blatt wird durch vier Tropfen — zwei Tropfen auf jede Seite — geprüft. Hierbei mag darauf hingewiesen werden, daß das Papier nicht gleichmäßig ist. Nicht nur innerhalb einer Ladung sind die einzelnen Rollen sehr verschieden, sondern auch Probeausschnitte aus derselben Rolle weisen Stellen mit verschiedener Wasserauf. nahmefähigkeit auf. Bei den verschiedenen Papieren kann man nun folgende Beobachtungen machen. 1. Bei nicht wasseraufnahmefähigem (stark geleimtem) Papier bleibt der Tropfen auf der Oberfläche stehen und dringt nicht in das Papier ein. 2. Bei anderen, weniger oder garnicht geleimten oder infolge der Mahlung wasseraufnahmefähigen Papieren bleibt der Tropfen (von etwa 6 mm Durchmesser) zwar stehen oder dehnt sich nur auf höchstens 7 mm aus, das Wasser dringt jedoch in das Papier ein und breitet sich mehr oder weniger schnell aus, wobei auch die größte Ausdehnung des Fleckens sehr verschieden ist. Papiere, bei denen der Tropfen stehen bleibt (1 und 2) mögen „Papiere gewöhnlicher Art“ genannt werden. 3. Bei einer besonderen Art von Papieren bleibt der Tropfen selbst nicht „stehen“, sondern er fließt sofort etwas aus-