Volltext Seite (XML)
Ausgabe k und 8 Nummer 170 — 32. Jahrgang tz«Ich«I»t S «al wöchenttlch mit dtt tllustrUrl«» Tiallr. vrllage ^>«r ZturkieUek" und mehreren lertbrllaaen vionoll. vu»»«p»«l»! Ausg. A rill LI Vennablatt M. L.70 Ä«»g. V oliN« LI. VcnnsblaN M L A Llnzilnumm» 10 PI», Sonnabend. ». Lonntag-N«. Nl Ps«. Freirag, den 4. August I 11 1 1 1 1^^ dl- V-IlI,kII« Plg — silr Nain>I>-nan,clg-n und Ll-N-nq-luch« ») Plg - Platzv-ijchNIt«» könne» «t, keln« Dewöh, oolkssettuns Redalllon! Dreoden-A., Pollerstr. 17, gern». A7U u. rl0t« Selchöllostell«, Druck und «erla,! Germania Vuchdruckeret « Verlag Th. u. G. Winkel, Polierstr. 17, gernr. LIDlr. Postlcheck: Nr. 10LS, Bank: Siadtbank Dresden Nr. S17S7 Unskksnglgv HgSSLSÜlRINg Gül* vknisAivk« u» KuIRui» 8m Falle von höherer Gewalt, verbot, Streit oder V-lrlebsstSrung-n hat der Bezieher oder Znjerent kein« Ansprüche, salls dl, Zeitung in b-schrönllem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Erfüllungsort Dresde» Der Sinn -es Arbeitsdienstes Entwurf über die Neuregelung -er Invalidenversicherung Das deutsche Beispiel Auf der Genfer AörüstungskonftM- Haden dt, ftv» Eschen Vertreter bekanntlich den Antrag eingebracht. die Durchführung der Arbettsdienstpslicht in Deutschland zu verbieten. Sie bkchaupten, der deutsche Arbetteckteast lei eine verkappte militärische Angelegenheit, und es sei Damit nichts anderes beabsichtigt, als ein« militärische Vorbildung der deutschen Jugend. Sie verkennen damit vollkommen den tieferen Sinn des deutschen Arbeite« dicnstes und beweisen, daß sie die innersten Trieb« laäfte der Arbeitsdtenstbewegüng, deren Aufgaben auf erzieherischem, sittlichem und sozialem Gebiete liegen, einfach nicht begreifen oder nicht begreifen wollen. In Deutschland wurde der Arbeitsdienstgedanke aus der ungeheuren seelischen und wirtschaftlichen Not unserer Zeit heraus geboren. Als die Regierung Brüning im Sommer 1931 den freiwilligen Arbeitsdienst durch Gesetz einführte, setzte er sich mit einer geradezu erstaunlichen Schnelligkeit im ganzen Lande durch. Fast allo Verbände und Organisationen der Jugend, außer den Kommunisten, bemühten sich mit einer in der politischen Zerrissenheit der letzten Jahre kaum für möglich gehaltenen Einmütigkeit ^um seine praktische Durchführung und forderten ihre Mit- «glieder zu aktiver Veteilkgung am Arbeitsdienst auf. Ee- ^trade darin dürfte der beste Beweis dafür liegen, daß es 4^sich beim Arbeitsdienst um eine Bewegung handelt, die nur mit jenen großen Bewegungen in der Geschichte ver« glichen werden kann, die aus ihrer Zeit heraus entstan den sind. Auch die Tatsache, daß sich der Arbeitsdienstgedanke mittlerweile bereits in einer ganzen Reihe von Ländern durchgesetzt hat, spricht dafür, daß es sich beim Arbeits« dienst um eine echte Bewegung handelt. So erstreben z. B. die Vereinigten Staaten in den letzten Monaten eine umfaßende Lösung der Arbeitsdienstfrage. Unter ausdrücklichem Hinweis auf Deutschland als ihren Lehrmeister wollen sie eine „Armee der Arbeit" aufstellen, die 250 000 Mann umfaßt. Bei der Dringlichkeit der Mo bilisierung hat man es sogar für notwendig erachtet, im Gegensatz zu Deutschland die gesamte Organisa tion des Arbeitsdienstes der Heeresver waltung zu übertragen. Der Andrang der Ju gend zum Arbeitsdienst ist nach den bisher vorliegenden Berichten auch in Amerika außerordentlich stark, Aehn- liche ernsthafte Versuche zum Ausbau eines Arbeitsdienstes werden schon seit längerem in England, Holland, Schweden, Dänemark, Ungarn und der Schweiz unternommen, während in Oesterreich ^sthon sett dem vorigen Jahre eine gesetzliche Regelung der ^kUrbeitsdienstfrage auf Grund der Erfahrungen im Reich besteht. In England kämpft insbesondere der Thronfolger mit einer Reihe von Abgeordneten für die Einführung eines Arbeitsdienstgesetzes, lvährend Kreise der englischen Jugend, die seit längerem mit der hündischen Jugend Deutschlands in Verbindung standen, die Durchführung des Arbeitsdienstes im Wege der Selbsthilfe bereits prak tisch in die Hand genommen haben. Schließlich sei noch auf Bulgarien hingewiesen, das schon vor 13 Jahren die Arbeitsdienstpflicht einführte, deren Ergebnisse von allen Sachkennern als hervorragend bezeichnet werden. Wenn die jetzige Neichsregierung in richtiger Er kenntnis der großen Werte, die dem Arbeitsdienst inne« wohnen, nickt nur die vorhandene Grundlage des freiwil ligen Arbeitsdienstes wesentlich verbreiterte, sondern ge genwärtig im Begriffe steht, die notwendigen Vorberei tungen für die Einführung der Arbeitsdienstpflicht zu treffen, dann ist das eine ganz folgerichtige Ent wicklung. Denn der Arbeitsdienst kann, darüber sind sich fast alle Theoretiker und Praktiker des Arbeitsdienstes mehr und mehr klar geworden, seine eigentliche erzieheri« slhe Aufgabe nur dann erfüllen, wenn er mehr ist als eine „Produktive Erwerbslosenfürsorge", also nicht nur eine Angelegenheit der besitzlosen Arbeitslosen, sondern wenn er di« segensreichen Wirkungen des Arbeitsdienstes für die gesamte deutsche Jugend gleich welcken Standes und Bevufes fruchtbar macht. Wie grundverschieden die deut sche Arbettsdienstpslicht aber von einer militärischen Aus bildung ist, das dürfte ihre innere Begründung durck die neu« EtaatofüLrmiir eindeutig hLweijzn. Im Interesse baulicher Sicherheit Ergänzungen der Bauordnungen durch -en preußischen Ftnanzmtntster Berlin, 3. August. Wie das VDZ.-Büro meldet, hat der für diese Fra gen zuständige preußische F i n a n z in i n i st e r Er gänzungen der Bauordnungen für die Städte und für das platte Land verfügt, die neben einer neuzeit lichen Erleichterung auch die Erzielung einer größeren baulichen Sicherheit bezwecken. Um die Gestehungslwsten für die gärtnerischen Er zeugnisse möglichst zu senken und den deutschen Garten bau dem Auslande gegenüber konkurrenzfähig zu erhal ten, werden u. a. von der Baugenehmigung befreit: Gewächshäuser und andere leicht gebaute Raume für Kul turen zu gärtnerischen Zwecken, wenn ihre Umfassungs mauern nicht mehr als 1,20 Meter über die Erdoberfläche emporragen lind wenn sie keine Feuerungsanlagen ent halten. Ebenso werden befreit gärtnerische und landwirt schaftliche Bauten, die keine festen Grundmauern besitzen und vorübergehendem Gebrauch zum Schlitz von Pflanzen dienen sowie zerlegbare und bewegliche Gefliigelställe ohne feste Grundmauern bis zu einer Größe von 50 Qua dratmeter, sowie die von kleinen Bauten ohne Feuerungsanlage von nicht mehr als 15 Quadratmeter Grundfläche und 3 Meter Höhe bis zum First. Darunter fallen u. a. Schuppen, offene Lauben, Garten- und Feld häuschen, Baubuden usw. Oie Fahrt der Jung»Italiener nach Potsdam Potsdam, 3. August. Die italienischen Gäste fuhren heute früh von Berlin nach Potsdam zur Garnisonkirche, wo sie vom Bürgermeister der Stadt empfangen wurden. Geschlossen marschierten die Iungfaschisten in die Garni sonkirche ein, wo ihnen in deutscher und italienischer Sprache ein Vortrag über die Bedeutung dieser Stätte gehalten wurde. Nach dem Vortrag defilierten die Avan- guardisten einzeln an dem Grabe Friedrichs des Großen vorbei und jeder Avanguardist erwies dem großen König einzeln die Ehrenbezeugung. Wirischastsbelebung in Deutschland Berlin, 3. August. Das Institut für Konjunkturforschung stellt in seinem Wochcnbc richt fest, daß sich mit Der Belebung von Produktion und Umsätzen auch eine a!lmä!>Iiä>e Ent spannung auf der Geld feite der Wirtschaft anbahnt. Die Zahlungseinstellungen in der deutschen Bolk--ivirlschasl sind in den letzten Monaten auf einen Tiefstand gesunken, wie er seit vielen Zakren nicht mehr erreicht morden ist. Auf den Kre ditmärkten setzt sich die Entspannung nur zögernd durch, jedoch wird dieser Mangel fürs erste durch die Finanzierung der Ar beitsbeschaffung mit Hilfe des Reiches ans entscheidenden Ge bieten ülx-rbriickt. Die durchgreifenden Mahnahmen, die von der Neichsregierung auf den verschiedenen Gebieten getroffen worden sind, ermögliclx'n der Industriewirtschaft eine Erhöhung von Produktion und Beschäftigung schon zu einem Zeitpunkt, in dem bei ungehindertem Auspendeln der depressiven Kräfte wahrsclieinlich an eine Zunahme der volkswirtschaftlichen Güter erzeugung noch nicht zu denken gewesen wäre. Schlachisteuerveranlaamm nach Schlachtgewicht abgelehnt Berlin, 3. August. Wie das VDZ.-Vüro meldet, schweben auf Grund verschiedener Wünsche von Inter essenten bei den zuständigen Stellen Erwägungen ans Aenderung der S ch l a ch t st e n e r. Insbesondere gelten diese Erwägungen auch einer anderweitigen B e - Handlung der Magerkühe. Die Veranlagung nach Schlachtgewicht anstatt nach Lebendgewicht ist jedoch von den zuständigen Stellen im Rahmen der Schlacht steuer abgclehnt worden. Sie würde, so wird amtlich erklärt, auch der Tendenz des neuen Gesetzes zur Aende rung des Gesetzes über den Verkehr mit Vieh und Fleisch widersprechen, das auf eine Notierung der Viehpreise nach Lebendgewicht abzielt. Die Bezüge Bredows gesperrt Berlin, 3. August. Die Korruptionsskandale im deutschen Rundfunk haben die Frage aufgeworfen, wer letzten Endes für die 'Verwerflichkeit einer verschwenderischen Mißwirtschaft verantwortlich ist. Nachdem durch die letzten Veröffent lichungen die Direktoren der Reichsrundfunkgesellschaft Dr Magnus und Ministerialrat a D. Giesecke aufs schwerste bloßgestellt sind, wurden jetzt neue Schriftstücke lind aktcnmäßige Unterlagen ermittelt, die als den Mit- hauptvcrantwortlichen für den Mißbrauch der Hörergel- dcr den ehemaligen Rundfunkkommissar Staatssekretär a. D. Dr. ing. e. h. Hans Bredow crsäfeincn lassen. Von den verantwortlichen Stellen der Reichsrundfunk- gesellschaft ist jetzt die Weisung ergangen umgehend die Bezüge von Staatssekretär Bredow zu sperren. Streik um den Schieuenzepp beendet Berlin, 3. August. Der Streit zwischen dem Erfinder dos Schieuenzepp. Dipl-Ina Kruckenberg und dem Schnvizer Professor Wie finger, der Baterrechte an der Erfindung lre- anspruchle. ist durch Urteil des Kammergorichls zu Berlin ent schieden. Professor Wiesinger hat danach l>ei Meldung einer vom Gericht für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Geld strafe oder einer Haftstrafe bis zu 6 Monaten die ^Verbreitung der Behauptung das Kanimeraer'chl habe im Streit über di« „geistige Vaterschaft" an der Proiieller-Schnellbahn sSchiencn- zeppclin) und am Flugbahnaedanken für Wiesinger gegen Kruckenberg entschieden, zu unterlassen. Damit fin det eine Reihe von Prozessen ihren Abschluss die Kruckenberg mehr als zweieinhalb Jahre lang gegen Wiesiger führen muht« Möbeltransport in die Katzbach gestürzt 1 Toter, 3 Verletzte. Schönau a. d. Katzbach, 3. August Bei einem Möbel transport von Schönau nach Michelsdorf überfuhr de>: Wagenzug die Brückenmauer der Katzbachbrücke und sauste mit voller Wucht 4 Meter hinab in die Katzbach. Von den den Wagenzug begleitenden vier Leuten wurde der Führer und zwei Mitfahrer in den Fluß a> schleudert. Sie erlitten Rippenbrüche und Armrerletuu.oen Kinn« ten sich aber noch aus dem Wasser r- ttmi i..;,'. deiner Mitfahrer erlitt einen tödliä-en Genickbruch