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Achtzehntes Die Und nun die Sonn’ gehl auf! — Winde lispeln leis’! Gestillter Zorn wogt nur im Wellenkreis. Wolkenlos strahlt jetzt die Sonne Auf die Purpurwellen nieder, Wie ein Held nach Schlachtenwonne Im Triumph sein Zell sucht wieder. Ach! vielleicht erblicket nimmer Wieder dieses Aug’ ihr Licht! Lebe wohl, du Glanz, für immer! Denn für mich erstehst du nicht. — Doch, was glänzt dort schön und weiss ? Hebt sich mit der Wellen Heben? Ob ein Vogel schwebt im Kreis, Wo die Fluth geraubt ein Leben? Nein! — kein Vogel ist’s! — Es naht! Heil! es ist ein Boot — ein Schiff! Und ruhig scgell’s seinen Pfad, Ungestört, durch das Riff. 0 Wonne! — Mein Hüon! zum Ufer herbei! Schnell! Schnell! Dieser Schleier! Er weht! 0 Gott! mach’ uns frei! Sie sehn mich! — Schon Antwort! Sie rudern mit Macht! Hüon! — Mein Hüon! — Mein Gatte! — Der Reiter wacht! ä Erster Theil. 5 Sinfonie (Nr. 1, Cdur) von L. van Beethoven. > Scene und Arie aus Oberon, von C. M. von Weber, gesun- ) gen von Frau Doris Cagiati-Tettelbach, Königl. Hof- ) Opernsängerin aus Hannover. 5 Ocean! du Ungeheuer! Schlangen gleich ) Hältst du umschlungen rings die ganze Welt. ) Dem Auge bist ein Anblick voll Grösse du, , Wenn friedlich in des Morgens Licht du schläfst. Doch wenn in Wuth du dich erhebst, o Meer, ) Und schlingst die Knoten um dein Opfer her, ) Malmend das mächtige Schiff, als wär’s ein Rohr, ? Dann, Ocean, stellst du ein Schreckbild vor. \ Noch seh’ ich die Wellen toben, , Durch die Nacht ihr Schäumen schleu dern, 5 An der Brandung, wild gehoben, ) Jede Lebenshoffnung scheitern! — ) Doch still! seh’ ich nicht Licht dort i schimmern 5 Ruhend auf der fernen Nacht, / Wie des Morgens blasses Flimmern, ) Wenn vom Schlafe er erwacht? ? Heller schon empor es glühet h In den Sturm, dess Nebelzug ' Wie zerrissne Wimpel fliehet, ’ Wie flücht’gen Rosses Mähnenflug. ABONNEMENT-CONCERT Im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Donnerstag, den 7. März 1861.