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-- - - -"^-7--- > — . WlUUAWM Freitag, den 4. Dezember 1925 78. Iahrg Nr. 281 r« .«»»,.»ir,«»« vu«-««»' E-«' »»«» »u tlu«n°dm« d« I-,« »a« e»»»- u«d Fell!-,,«». D« Pr«l» lür dl« »4 mm br«II, Colon«! - «Njili^izUI, Im , ml«bI»IId«M I» 10 'F»mlll-„ani«lg«n uud Sl.Ueng.Iuch« 2«dü,l»g«e 1,). -u-wd'l- " Illr dl« «> mm brell« P«M- Vedlamezkll« »0, au-wdrl, 100, Illr dl« «0 mm dnlle amll. a°l°n«lj«ll« 55, au,würls»5 R-ch-pl-nnIg. Poftl«d«<r.a»ni» > L«lp,i, rir. irre«. »«»«lade-Slro-»»»!», ? u«, Srzg«d. Nr. SS. » «nlhallend die amtlichen Lekannlmachunge» der Amishauplmannschast und der Staatsbehörden In Schwarzenberg, der Sinais, u. ÜSdlsschen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neustädtel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. E« werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadirät« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. Gärlner, Aue, Srzgev. z^mspnch««: IN« »1 MI» »1, löhnitz <«ml «u«) 5«, 10, sqw«va»«r- SSL vrahianschrlst, »oMfnund «urerz-edlre«. «»»et,«-.»-«,»«« für dl, »m N-amM-z nsch«lnmd« R»mm«r »srmlDg, » Uhr I« dm «,uplg«schift». ft«llm. Ein« »«wühr illr dl, «ulnahm, der An^eigea -m „r,«lchrl«dm,n La,, ,°w.« m d«lllmml«r SNI« wird »lchl g«g«dm, mich m-d! I,r dl, «lchli del! dm durch N,msi>r«L«k »uk«,«d,»m N,.,«lam. — z,r Räck-ob, »nlangl Ä»g«Imdl«r StrlM», Lbrrnlmml die SLiIst. I«Umg kein, D«r-«lw»rlun-. - Unlnbnchungm d-5 S«. ,chüftÄ>elrl,dm d«,rl>n>m d,1-,«A»,prlld,. 2«l 3-HIung-- Verzug und Nondur, gellm Rabatt« al, nicht vrrrlnbail. H<tupt,,sch5>t»st,ll«« lu: vu«, v-bnld, Schnerd«, uu» Amtliche Anzeigen. lieber das Vermögen des Schürzen- und Wäschefabrikanten Franz Albert Schulze in Aue, alleinigen Inhabers der Firma Albert Schulze in Aue, wird heute, am 2. Dezember 1925, vormittags ^11 Uhr, bas Konkursverfahren eröffnet. Der Dizelvkalrichter Louis Colditz in Schneeberg wird zum Kon- kursvevroalder ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 81. Dezember 1925 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des er nannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über di« Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konlursorünung bezeichneten Gegenstände auf Mittwoch, den SV. Dezember 1925, vormittag» >611 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Mittwoch, den 20. Ja nuar 1926, vormittag« )411 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberamnt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird auf gegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den For-devungen, für die sic aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 31. Dezember 1925 Anzeige zu machen. Amtsgericht Aue, den 2. Dezeinber 1925. Zn das Handelsregister -es unterzeichneten Amtsgerichts ist eingetragen: mn 25. November 1925: 1. auf dem Blatte 830, die Firma Papierfabrik Wildenau, Ge sellschaft mit beschränkter Haftung in Schwarzenberg betr., daß der Kaufmann Hugo Otto Philipp in Hamburg als Geschäftsführer aus- geschieden und der Direktor Carl Paul Schulze in Bockau zum Ge schäftsführer bestellt ist; am 28. November 1925: 2. auf dem Blatte 737, die Firma Schwarzenberger Preßspan fabrik, Aktiengesellschaft in Schwarzenberg betr., daß laut Beschluß des Aufsichtsrats vom 13. November 1925 die Durchführung der Um- stslluny in Reichsmark erfolgt und insoweit der Gesellschaftsvsrttag zu 8 3 Ws. 1 u. 2 und 8 19 Abs. 3 geändert worden ist. Das Grundkapital beträgt 582 500 (Fünfhundertzweiundachtzig tausendfünfhundert) Reichsmark und zerfällt in: 150 Stück Inhaber- oorzugsaktien zu je 50 RM., 5600 Stück Inhaberstammaktien zu je 100 RM., 300 Stück Inhaberstammaktien zu je 50 RM. Amtsgericht Schwakenberg, am 30. Skovember 1925. Auf Blatt 554, di« Firma Archur Krauße, Paul Marwitz Nachf. in Aue betr., ist am 14. November 1925 eingetragen worden: Die Firma lautet künftig: Arthur Krauße. Amtsgericht Aue, den 2. Dezember 1925. Freitag, den 4. Dez. 1925, soll in Lauter 1 Posten Zigaretten öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammel- ort der Bieter: Restaurant „Bahnhofstraße". Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgericht- Schwarzenberg. Der Maschinist Herr Willy «iontre ist anstelle des auegeschiede- neu Reichstag »abgeordneten Ernst Schneller neu in da» Stadtver- ordnetentolleaium eingetreten. Die Verpflichtung und Einweisung des Herrn Kiontke ist in -er Stadtverovdnetensitzung vom 27. No vember 1925 erfolgt. Schwarzenberg, am 30. Nov. 1925. Der Rat der Stadt. Schönheide. Das Nuscheln ach allen Straßen und Wegen innerhalb des bSauten Orts« ist ver- Zuwiderhandlungen werden nach 88 9 und 13 der Gtraßenpoli- zeiverordnung bestraft. Eltern und andere Erziehimgspflichtrge hasten für die durch ihre Kinder und Pflegebefohlenen beim Ruscheln verursachten Schäden und für di« diesen hierbei zustoßenden Unfall«. Schönheide, am 2. Dezember 1925. Der Gemeinderat. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können tn den SeschSst,stellen de» „Srzgevirgiichen Bol»,s,rundes« W Aue, Schneeberg, LStznitz und Schwärzender- «ingesehen ««den. Mil leeren Künden. Rückkehr -er deutschen Delegation ohne greifbare Erfolge. „Aufschiebung" -er Rückwirkungen. Demission -er Reichsregierung am Freilag. Die deutsche Delegation ist in London überall ganz glänzend ausgenommen worden. Sie war, so wird be richtet, der Mittelpunkt bei den offiziellen Essen und Tees. Auch der Führer der Opposition, Macdonald, hat sie bewirtet. (Hier sei auf Lie traditionelle Stellung der Opposition in Eng- land aufmerksam gemacht, die dort nicht, wie es in der deutschen „Demokratie" der Fall ist, als etwas verabscheuenswürdiges und deklassiertes angesehen wird.) Doch das, was man in Deutschland nach amtlich inspirierten Aeußerungen annehmen mußte, ist nicht eingetreten: Erfolge der Abordnung auf poli tischem Gebiet. Man izat vielmehr den beschämenden Eindruck, als ob die zur Schau getragene Liebenswürdigkeit der Vertrags gegner den Zweck gehabt hat, den Mangel an greifbaren Er- gekniffen zu verdecken. Angeblich soll die Zeit für die Verhand lungen über die Rückwirkungen noch nicht reif sein, da Briand, dessen Stellung nicht gefestigt sei, Zeit gelassen werden müsse. Auch wird die Parole ausgegeben, daß sich alles, alles finden werde, wenn Deutschland erst im Völkerbünde sei. Diese Vertröstung ist keineswegs tröstlich und wird es auch nicht durch die Versicherung, daß alle Fragen, auf die es Deutschland an komme, „besprochen" worden seien. Die deutsche Delegation wird also tatsächlich mit leeren Händen zuriickkommen. Den Locarnofreunden ist das natür lich sehr fatal, sie versuchen jetzt Lurch ihre Presse dem Volke einzureden, daß Locarno auch ohne Rückwirkungen ein großer Erfolg sei. Die Dinge werden also wieder einmal umgedreht, denn früher hieß es ganz offiziell: Ohne Rückwirkungen kein Locarnovertrag und kein Eintritt in den Völkerbund. Freilich ist es nun wohl zu spät, Uber die Mißerfolge auf der ganzen Linie in Klagen auszubrechen. Die Taktik der Gegner, so durchsichtig sie von vornherein war, hat gesiegt. Und dem deutschen Volke bleibt nichts übrig, als den Vertrag zu erfüllen und die Rückwirkungen aus seiner politischen Bilanz herarrs- zubuchen. » * « ' Starke Zurückhaltung über London. Berlin, 2. Dez. Es ist bemerkenswert, daß in den Wan- Lelgängen des Reichstages über die Regierungsumbildung und den daraus folgenden Verhandlungen heute fast gar nicht, über die Londoner Besprechungen aber lebhaft diskutiert wurde. Die -Ansicht über London ist nicht nur bei den Rechtsparteien, sondern gerade bei den Parteien der jetzigen Regierung recht skeptisch. Die Zugeständnisse bezüglich der Saar und die deutsche Luftfreiheit sind bei näherem Zusehen doch recht wesenlos, well sie abhängig gemacht werden von weiteren Besprechungen. Be sonders die Dolkspartei hatte damit gerechnet, daß die Dele gierten mit recht greifbaren Resultaten aus London heimkehren würden. Das scheint sich nach übereinstimmender Ansicht aber nicht zu bewahrheiten. Man weist be sonders auf die Pariser Dlättermeldungen hin, die mit befrie- lügenden Ausdrücken feststellen, daß in den politischen Ge sprächen in London die alten deutschen Forderungen nack Er ¬ weiterung der Rückwirkungen nicht zur Debatte gekommen seien. Man versteift sich jetzt darauf, bei den Regierungspar teien zu erklären, daß der Kertrag v-n Locarno auch ohne Rückwirkungen ein Fortschritt sei. Auch die Tatsache, daß der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund mindestens bis März hinausgezögert wird, läßt darauf schließen, daß die Londoner Besprechungen fast ohne Ergebnisse geblieben sind und daß man die letzte Karte noch zurückhalten möchte. Von deutsch nationaler Seite hält man dem entgegen, daß es dazu jetzt wahrscheinlich doch zu spät sei. Auch das Auswärtige Amt ist bei Mitteilungen über London stark zurückhaltend. So wird man Genaueres doch erst nach der Rückkehr der Delegierten, also nicht vor Freitag- erfahren. Englische Pressestimmen. London, 2. Dez. „Daily Telegraph" hebt Dr. Luthers Aeußerungen hervor, wonach alle Völker sich in der Abschaffung der Vorurteile und des Mißtrauens der Per- gangenheit vereinigen mögen, um die Entwicklung der Zu- kunft und eine europäische Zusammenarbeit zu ermöglichen. Die erste Anregung, sagt das Blatt, sei von Berlin gekom men. Es sei die deutsche Regierung gewesen, die nach eigenem freien Willen das Angebot gemacht habe und die be reit gewesen sei, in einem neuen Pakt auf das zu verzich - ten, was sie in Versailles unter Zwang hätte aufgeben müs- sen, nämlich den Gedanken, jemals wieder jene beiden Pro vinzen zurückzugewinnen, die für Jahrhunderte lang der Grund der Feindschaft -wischen Welschen und Teutonen ge wesen seien. „Westminster Gazette" schreibt: Die Vollendung des Vertrages von Locarno hat uns einen guten Schritt dem Zeitalter des ewigen Friedens unü der allgemeinen Abrüstung näher gebracht, die so viel dazu beitragen könnte, um die einzelnen Nationen von ihrer finanziellen Bürd« zu befreien und das wirtschaftliche Wohlergehen wiederberzu- stellen. Niemand wird leugnen, daß die große Verzicht, leistung Deutschlands einen sehr bemerkenswerten Beitrag zur allgemeinen Verständigung darstelle. Luther und Streseman« im englische» Unterhaus«. London, 2. Dez. Die auswärtigen Delegationen, die an der Unterzeichnung des Locarnovertroges teilgenmnmen haben, brachten den heutigen Tag mit Besprechungen im eigenen Kreise und mit Besuchen bei persönlichen Freunden in London zu. Reichskanzler Dr. Luther sprach in der Downingstroet vor, wo er eine kurze Besprechung mit Bal d- win hatte, während Vandervelde, Benesch und Maloja einen Besuch bei Chamberlain im Foreign Office machten. Nachmittags waren Dr. Luther und Dr. Stresemann kurze Zeit im Unterhaus und wohnten von der Fremden» löge aus der Sitzung bei. Die Tatsache, daß sie, als Henkers» son wegen der Kadaverangelegenheit ein« Anfrage stellte, so fort die Trihüne verließen, ohne Chamberlains Antwort an zuhören, wurde verschiedentlich erörtert. Der Bericht sagt, man habe darin einen Ausdruck diplomatischen Feingefühls gesehen, nämlich den Wunsch, den Eindruck zu vermeiden, als seien sie eigens zu dem Zweck ins Unterhaus gekommen, um Chamberlains Dementi mit anzuhören. London, 2. Dez. Heute nachmittag nahmen Dr. Luther und Dr. Stresemann bei Macdonald den Tee ein. Abends gab der Premierminister zu Ehren der fremden Delegierten ein Essen, an dem u. a. die britischen Minister, auswärtige Diplomaten und mehrere britische Botschafter tD»-. nahmen. , * DÄsri Ein Telegramm an Marx. Berlin, 3. Dez. Die „Germania" meldet: ReWlau-ler Dr. Luther und Reichsminister Dr. Stresem « Du Haben an den Reichskanzler a. D. Marx aus London' fotzend« Telegramm gesandt: Von der gleichen Stätte- an der wir ' im vorigen Jahre gemeinsam gearbeitet hab«K; um dem-Deg ' . . für «ine bessere Entwicklung Deutschlands zu bahnen, senden wir Ihnen in aufrichtiger Hochachtung die besten Grüße. Luther, Stresemann. Berlin, 2. Dez. Im Reichstag teilte auf eine Anfrage d«A^,, . Abgeordneten Lejeune-Iung (Dntl.) Ministerialdirektor'Ritt^- mit, daß di« Reichsregierung am Freitag züxück»f- treten werde. 5?- ' ' * Kölns Räumung. Köln, 2. Dez. Gestern sind 400 Mann Engländer mit der Bahn nach Wiesbaden abtransportiert worden. Heute folgen 300 Mann. Vier Schulen und sechs Turnhallen werden bis morgen mittag freigegeben. Aus Trier wird gemeldet, daß die angekündigten 2500 Mann französischer Truppenver stärkungen in Trier und Umgebung Quartier genommen haben. Auch 350 Mann belgische Truppen haben Aachen mit ihrer neuen Anwesenheit beglückt. Es ist kein Grund, einzu sehen, -aß diese Truppen, wenn ihr Aufenthalt nur von kurzer Dauer sein soll, nicht direkt nach Frankreich bzw. Belgien weiter transportiert worden sind. In Düren hat die Besatzungs behörde gestern nochmals 60 Wohnungen angefordert, wogegen die Stadtverwaltung protestierte. Roch keine Aufhebung der Kontrollkommission. Parks, 2. Dez. „Temps" und „Matin" dementieren, daß der Abbau der Militärkontrollkommission vor Ende dieses Monats erfolgen werde. Alles hänge davon ab, daß Luther und Stresemann die Entwaffnungsforderungen erfüllen, im anderen Falle bleibe die Kontrollkommission in Deutschland unverändert bestehen, bis der Völkerbund di« Garantie und die Kontrolle für die deutsche Entwaffnung über nommen habe. München, 2. Dez. Di« hier bestehende int«ralli» ierte Kontrollkommission, die aus etwa 8 Offi zieren zusammengesetzt war, soll am 31. Dezember als selbst» ständige Stelle aufgelöst werden. Rach diesem Zeitpunkt verbleiben noch je ein französischer und ein italienischer Offi- zier, die der interalliierten Kontrollkommission in Berlin unterstellt werden, in München. Dementi der Kadaver-Lüge. London, 2. Dez. Im Ramen des Führers der Opposition fragt« in der heutigen Unterhaussttzung Arthur Henderson den Staatssekretär des Aeußeren, ob er eine weitere Erklärung über die Kadaver-Angelegenheit abgeben könne. Cha mb er- l a l n erklärte bejahend, der Kriegssekretär habe dem Unterhaus in der letzten Woche mitgeteilt, auf welche Weise die Geschichte im Jahve 1917 zur Kenntnis der britischen Regierung gelangt«. Der deutsche Reichskanzler habe ihn ermächtigt, auf die Autorität der deutschen Regierung hin zu sagen, daß nie- mals irgendwelche Grundlage für die Geschichte Vorhand«, war. (Beifall.) Er wünsche namens der britischen Regierung hinzuzusügen, daß er dieses Dementi annehme, und er hoffe zuversichtlich, daß dieser falsche Gericht nie wieder werde er wähnt werden.