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für die Ortsbekörde und den Gemein-erat?» Bretnig. i-vtal-Rnzeiger siir die Ortschaften Bretnig Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Hingegen». Der Allgemeine Anzeiger 'erscheint (wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. " bonnementSpreiS tnkl. des allwöchentlich beigegcbenen ,Illustrierten Unterhaltung-blatteS" rierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« I Mark : 0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene KorpuSzeite 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen nutzer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsbotm jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag >/,11 Uhr, für di« Sonnabent-Nummer bi» Freitag vormittag */»11 Uhr eiuzusenden. Lckriftleilung, Druck unö Verlag von N. Ächurig, Bretnig. Nr. 5r. »allonlsnäung im LIrwaia. . Hauptmann v. Ad-rccon, der bekannte ^aflschiffei, der der der diesjährigen Gordon- sZennett-Fahil der Lüste den brüten Prnb gewann, schusert in der neuesten Nummer oer schau, Frankfurt a. M , anschaulich die Gefahren, denen er und jein Begleiter, der Fabrikoesitzer August Blanckertz aus Düffel- v gorf nach der Landung >m kanadischen Urwald D'Sgesetzl waren. Abercron war mit seinem millon „Germania" vom 17. bis 19. Oklo< .rur,jn der Lust und hUle :n 40 Stunden 1^90 Meilen zurü'kgelegt. Nachdem der Bal lon den Huroüsee in der Breits von 8liV. nach HO. überflogen hatte, die der Luftlinie von Köln nach Braunschweig entsprach, ge langten die Aeronauten in die kanadische Provinz Ontario und versuchten, nachdem st: 1? Stunden lang dort Gegenden durchflogen Mten, wo Landungen ausgeschlossen waren, beim Austauchen einer Bahnlinie nieberzugehen. Sie zogen sofort Ventil, aber es war nicht möglich, den Ballon an der Bahn h-runtcc- zunringen. „Wir fielen," so schreibt Hauptmann v Ad^ccon, „etwa sechs Kilometer davon in den Urwald. Noch war der Ballon über den Bäumen, und ich konnte seststellen, daß wir unter Umgehung einiger Seen nach Süvwc- sten marschieren mutzten, um die Eis.'nbahn zu erreichen. Wir selbst schienen wenigsten« gerettet. Die Fortsetzung der Fahrt in die gänzlich unbewohnten Gegenden war mir denn doch zu gewagt. Ich ließ zunächst Herrn Blanckertz an Ler am Karb befestigten Strick leiter beruntersteigen und ritz Vann den Bal lon aus, der in den Bäumen hängen blieb. Nun standen wir im Urwald. Das Gebo tenste erschien der Versuch, sobald als mög lich, unter Ausnutzung des Tageslichtes, die Bahn zu erreichen. Wir nahmen etwas Pro viant, Wein und Whisky mit und marschier ten gegen Südwester, io«, in der Hoffnung, nach etwa zwei bis drei Stunden am Ziel zu sein. Zur Bezeichnung des Weges nah men wir buntes Papier unr bi; halbe Reitz leine mit. Schon in den ersten Minuten wußten wir, was das Durchschreite» eines Urwalde« bedeutet. Es ist eben ein Wald in jungfräulichem Zustande, der forstwirtschaft lich nicht behandelt wird. Der Sturm wirft di; alten morschen Bäume um, die in mch - fachen Ächihten übereinanderltegen." Aoec- cron schildert dann tue Strapazen, denen er und sein Begleiter ausgesetzt waren. Zur Umgehung des Sees mutzten sie auf den qucr hinübergefallcnen Baumstämmen Wei kleine Flüsse überschreiten. Die User waren sehr sumpfig und nötigten zu weiten Bogen. Außeroem waren zwischen den Flüsse» Berg? zu überwinoen. Besonders anstrengend war sür bi; einsamen Wanderer das ständige Heben der Beine, als ob eine Treppe mit lehr hohen Stufen genommen wecoen muff-. Zn immer kürzeren Pausen mußt« Nast ge- anacht werden. Dabei war saft mit jedem Tritt die Gefahr des Verstauchens der Füße vorhanden, uns die beiden Herren ermahnten sich andauernd zur größten Vorsicht. Denn die Folgen eines Unsalles m der meuschenlee. ren Wi dnis waren kaum auszudenken. Der Kompaß erwies sich infolge ganz plötzlicher, fiaiker Abweichungen als wenig brauchbar. Später erfuhr Abercron, daß der siaike Er'engehalt des Bodens dis Ursache davon war. Nach dem Einbruch der Nach: beschlos sen die beiden, zur Kräftigung für den Mittwoch, den 28. Zuni t91t. 2t. Mrgaas. Weitermarsch zu schlafen. Während Abeiccon schlief und seinen Revolver neben sich halte, vernahm Herr Manckntz, der bereits eikältet in den Ballon gestiegen war und sehr unter dem Mangel eine« Mantels litt, den die Lustschiffer der besseren Beweglichkeit Halder im Ballon geloffen hatte«, vielfach Tierge räusche, wie er meinte, auch von einem katzen artigen Raubzeug. (Schluß folgt.) OertticheS und SäHMStes Bretnig. Der hiesige Turnverein plant, auch in diesem Jahre ein Sommerfest für Sie Kinder zu veranstalten. Als Tag ist der 16. Juli in Aussicht genommen worden. — Bei dem Gewitter am letzten Sonntage wurden in Kamenz zwei Scheunen und in Niederlichtenau eine Scheune vom Blitz getroffen und völlig eingeäschert, Ohorn. In Verbindung mit einer Turn- sahrt des Nördlichen Oberlausitzgaues hielt am Sonntag der hiesige Turnverein seine Fahnenweihe auf dem Ohorner Berge ab. Hieran schloß sich der Fest-ug mit 111 Fest jungfrauen, der sich durch den Oct bewegte und aus dem Festplotzs aufgelöst wurde. Herr Gemeindevorstanü Schäfer entbot den Turnern ein herzlich!« Willkommen, und nach einer Pause von 15 Minuten tratin 132 Turner zu osn allgemeinen Freiübungen an. Dann turnte die Ohorner Frauenabteilung, nach diesem maßen 38 Turner ihre K äste im friedlichen Wettkampfe (Fünfkampf. Als Sieger konnten verkündet werden: 1-. Bilzer- Schwepnitz mit 80 Punkten, 2. Reißmann M.-Hcoß:öhrsmcf mit 67 Punkten, Z. Jannasch-Kamen,, T-V. mit 60 Punkten, 4. Reißmann O.-GrotziöhrSdors mit 58 Punkten, 5. Lau<-GroßiöhrSdois mit 56 Punkten, 6. Kaestner-Kamenz, Tbd. mit 55 Punkten, 7 Kubisch P.-Tchwepnitz, Horn-Tcoßröhrsdors, Hildebrand und Bartusch-Köaizsdrück mit jr 52 Punkten. Al« das Wetlurnen beendet, fanden zwei Wettspiele statt, di« allgemeines Interesse erweckten und von lebhaftem Bei fall begleitet wurden. Zuerst ein Faustball' spiel zwischen Kamen, T. V. und Großröhrs dorf. Es endete mit 27 : 27. Dec vorge- rückien Zeit halber wurde auf ein Entschet- dungsspift verzichtet. Als zweites W-tlsplet wurde Barrlauf zwischen Kimenz T.-V. uns Schwepnitz gespielt. Hier siegte Kamenz mit 3 : 0. H ä s i i ch. (Bätzschlag.) Bei dem am Sonnlog staligesunoenen Gewitter schlug der Blitz t» oas oem Schmiedemeistec Johann Berger gehörige Gebaute und richtete ver- schtevenen Schaden an. Kamenz. Am Sonnabend, den 8., und Sonntag, Sen 9. Juli d. I., findet hierselbst der 24. Landesoeibanbstag des Lanossverdau- oes fachs. Trichinen- und Fleischdeschauer statt. — Vor dem Schöffengericht Bischofswerda kam eine Äutomomtiache zur Verhandlung, üoer welche die dortigen ,Nachrichten" wie folgt berichten: Dec Kaufmann Moritz Heine aus Dresden hatte ein stadträliiche» Straf mandat erhalten, weil das Hintere Erkennungs zeichen seine« Kraftwagen» am 1. April abend« nicht beleuchtet war, als er, von Bautzen kommend, üdec den Maiktplatz fuhr. Dem Herne ist das Bischofswerdaer Maikr- pflastec bekannt, und darum pruste er erst am Gasthof zum goldenen Löwen die Later nen, dl« gut brannten. Als de: Wogen an dec Westseite ves Markles hielt, war aber die Hintere Laterne verlöscht. Dis übliche Anzeige blieb nicht au«. Heine beantragte aber nchterliche Entscheidung, und zwar mit Erfolg. Da« Gericht sprach ihn frei und begründete dies damit, daß der Markt üder- nocmol schlechte« Pflrster habe. Ein Auto mobilist muffe Laternen haben, die auch bei Erschütterungen und Stößen nicht verlöschen. Mau könne in dieser Beziehung dem Heine ein Verschulden nicht beimessen. Daß seine Laternen berechtigten Anforderungen entspre chen, wurde ihm geglaubt. Schuld ist also lediglich da« abnorm schlechte Marklpflaster von Bischofswerda Bischofswerda. Ein große» Sommer- fest mit Ball, Männer- und Kinderchö:en, turnerischen Vorführungen, Festbeleuchtung und sonstigen Ueberraschungen wird am 2 Juli in den schönen Parkanlagen des Schützen- Hause« obgehalten. Die Veranstaltung ist als erste Locbereliung süc das im Jahre 1913 in großem Umfange geplante Heimatsfest von dem für die Vorbereitung dieses Feste« einge setzten Festausschüsse in Aussicht genommen. Mit dem Heimat-fest im Jahre 1913 soll die 100-jährig» Erinnerung an den Wiederaufbau der Stadt gefeiert werden, vor den sich die Einwohnerschaft nach dem Brande Bischofswerdas im Mai 1813, dem die ge samte Stadt zum Opfer fi-l, gestellt sah. — Vom Keglerfeste in Bautzen sind mehr al» 100 000 Kugeln geworfen worden. Die Gesamtzahl der verkauften Schubkrrten für olle Bahne« beträgt reichlich 33 000. Da auf j-der Karte 3 Wurf gestattet find und etwa 1700 Kegler geworfen haben, so er geben sich runo 100 000 abgeschobene Kugeln. Zittau. Zwei Pfennige Belohnung ge währte eine ältere Dame einem Wagenführer der hnsigcn Straßenbahn, der ih: ein im Wagen tir;en gelassenes Quittungsbuch über eine Bankeinlage von 12 000 Mk. nebst einer ebenfalls vergessenen Pompadour zurück- erstotteie. Dresden, 26 Juni. Za der Winkler- scheu Mocdsache ist zu bemerken, daß ver R.voloer und in einiger Entfernung die Munition durch die Kriminalpolizei zwischen der Einmündung des Ostrausers unv den ersten hohen Bäumen der Pieschenec Allee in der Wiese «efunden worden ist. Die Waffe war noch geladen. Die übrige Munition lag in der dazu gehörigen Blechsckachtel. Der Revolver ist belgisches Fabrikat, 7 Millimeter Kolidcr. Waffe und Munition wurden am 13. Juni mittags im Stahlwacengeschäft von Herrfurth auf der Großen Bcübergajse für 12 Mark gekauft. Der Käufer ist ein junger Mann gewesen, ungefähr 2s Johce ult, 170 bis 172 Zentimeter groß, schlank, von aus- rechter Haltung, mit wenig Schnurrbart, ge sundem, breitem Gesicht, rötlichem Schlips mit modernem graugrünem Anzuge oder U-der- »ich-r. Die Polizei hat j tzt eine Verhütung vorgenommen, und zwar wurde der Nochiolger de» erschaffenen Winkler, der Kutscher de» Droschke l01, sistiert, der jedoch jsoe Schuld bestreitet, sein Alibi aber nicht völlig Nach weisen kann. — Wegen Betrug«, begangen am Margc- ritentage durch verkauf von Margeriten rm eigenen Nutzen, hatten sib der Handelsmann Johannes W lhet.ru Kapp uuo srine Ehefrau Pauline Berta Kapv vor bcm Dresdner Amtegericht zu verantworten. Das Eh paar war om Morgen des Maraeritcntapes in der Nähe de» Wettiner Platzes beim Verkauf von Margeriten betroffen worden, ohne offizielle» Auftrag de» Festkomitee« zum Vertrieb der Blumen gehabt zu haben. Zunächst waren die Angeklagten von einem Genvarm verwarnt worden, nach zwei Stunden wurden sie zedoch noch immer angetroffen, diesmal aoer zur Wache sistiert. Die bei den Angeklagten vorgefundenen Margeriten und «in au» deren Verkauf gelöster Betrag in Höhe von 1,20 Mk. wurden beschlagnahmt. Die Angeklagten wurden zu je einer Woche Gefängnis verur teilt. Chemnitz. Auf einem Neubau in der Zi-tenstraße verunglückte am Freitag der 45 Jahre alte Zimmermann Börnig, mdem er vom 4. Stockwerk abstürzle. Er verstarb nach wenigen Minuten. Nassau i. Trzgeb. Ein folgenschwere« Automobilunglück ereignete sich am Sonntag nachmittag in der 5. Stunde bei den obersten Häusern von Nassau im Erzgebirge. Ein dem Ingenieur Gruhl in Dcesoen gehörige« Automobil, das von einer Tagestour nach Böhmen über Bienenmühle zurückkehcte, fuhr aust der Straße nach Frauenstein vet einer Kurve in Nassau gegen ein Lauern ishöst. In dem osn einem Chauffeur geleiteten Wagen hatten Ingenieur Urdan aus Drrsben uno seine Braut Platz genommen. Der Chauffeur vermochte auf der leicht abfallenden Strecke anscheinend ben W rgen aus noch un bekannter Ursache nicht mehr zu halten, da» Automobil fuhr wider die Ecke des Gehöfte», vor der gerade zwei Bauer»ftauen standen. Diese wurden gegen die Wand gedrückt und erlitten Knochsndrüche. Der neben dem CH tuffeur sitzende Ingenieur Urban aber wurde gegen die Mauerecke geschleudert uno erlitt einen Schädel- und einen Gemckdruch. Er verstarb nach wenigen Minuten in de» Armen seiner Braut, die, ebenso wie der Chauffeur, mit leichteren Verletzungen daoon- kam. Netzschkau. t Selbstmord auf der Göltzschtalbrücke.) Aus der Göltzschtalbrücke ließ sich Freilag abend 7 Uhr ein in den 20 er Jahren stehender junger Mann namens Gemeinhardt von einem Zuge überfahren. Der Kopf wurde ihm vom Rumpfe getrennt. Dec Leichnam wurde nach Oaermhla» gebracht. Der Wohnort des Toten konnte noch nicht eimitteil werden. — Der Rechtsanwalt Dr. Sachse in Zwickau hatte das Unglück, am Freitag früh versehentlich auf ern Glasdach eines Hotel» zu treten. Ec brach durch die GlaStafetn und stürzte in den Hof hinab, wobei er schwere Verletzungen erlitt. Kirchennachrichlea von Br einig. Freitag den 30. Juni nachm. 5 Uhr: Woqenkommunion. Dresdner echlachtviehmarlt vom 26. Juni 1911. Zum Auftrieb kamen 4134 Schlachttier« und zwar 728 Rinder, 816 Schafe, 2069 Schweine und 521 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 46—50, Schlachtge wicht 86—90; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 43—47, Schlachtgewicht 75—80; Bu!>n: Lebendgewicht 46—50, Schlachtgewicht 79—84; Kälber: Lebendgewicht 55—59, Schlachtgewicht 85-89; Schafe; 88—90 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 41—4Z, Schlachtgewicht 57—59. E« sind nur die Prefie für die besten Viehwuen verzeichnet