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Dresdner Nachrichten : 26.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187711268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-11
- Tag 1877-11-26
-
Monat
1877-11
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.11.1877
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Rr. SSO. vrlck«iic» früh ? >ll,r In »er >!r»ed!tl«n M«rten»raß« 13 Adott» ,ie«eut»»rci« v>vtel,ahr« d'iP-Il 2 Mork^s Psge. vuizkl.-lummer» WPIae. -iu»u>ie 320O0 tziir »te RiXgabe eilige» (»udler Mauulcupl« mach« sich die Nedaclio» nicht verbindllq. In>ev>cn-An»(ll,«ie aui- tnwle. üaalenftei» nn» L>»gl«r<>:Haml>urz,P»r> Nn, Stllci,. Ve.pttg. «uni, Bl>»Iau,ZlattN»rt n M., - i»u». Molt« in ülerUn. skit-pu. Wien, Hamburg, grauliurt n. M„ Miin- Nnn — Laub« » Lo. Ni graittiuil a. M. — »e. Potg» i» Llieiuuiti.— IlHiiii, I.alNte. ItuNtek L 0a. in Pari». Montag, Sc» Atz. November. Tageblatt fürUolilik, Ankers,altnng, Heschäftsvcrkehr. Aörsenöcricht und KremdenlNe. Druck und Eigenthum oer Herausgeber: Litpsch L Neichnrdt in Dresden. Vcrantw. Nedactiur: Lliist Licpsch in Dresden. XXII. Jahrgang. Mitredaeteur: vr. klini» N»or«c^. Für das Feuilleton: Li«!,»«« Itlr,rt>»»»». 5>iue> ite werden 'blar.eü, Lliaiic >„ In» Ab. L II! r en'linioinnun. dbanlbb- dl/ MMagS »2 »ür Ipa '/icuiiadl. gliche illoN't- ga >e e r olachni. 4 o '> — M'r Raum e>nei r>u ipblügeu Pel.Ijkilc ionrl IS Plgr. runn'iaudl me Heile M Pliie. v>!' e-l.rrauüc lue b-- ne,n/N!aa!q!e i ^eliein,,, der <u >e,,,ie nma nija-i li c!',->l-Icui.l »li^.liurne' Alluoiiei"- U!>rau nur uni's- tamurusiriue» nn» Pr,, loucn nuenren nur nur « ! u Pninumerandn lHalilnnn üueli P..7'- ma.len rder '!>,niein;nu. luilu. t-Icht0,! l, ü Ionen W> P 3'- 'u e!U!e ,uc die 2>'„!ir«gi -limnuer ober »,!.» einem ^enin^c die Pcuiinlc 23 Pia'. Dresden, 1877. Für den Monat Leceniber werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstrastc 13, zu i>0 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 9cr Pfennigen angenommen. Nentste Telegramme l»er „Dresdner Nachrichten." Petersburg, 25. November. Lsficiell wird aus Vogot Unterm 21. d. gemeldet: Gestern 10 Uhr Morgens griffen zwei tnriische Tabors mit Eavaleric Tetewen an, wurden aber gegen ! Uhr Nachmittags gänzlich zurüägcschlageu. Tie Türken erlitten große Verluste; unsererseits sind 2 Mann todt, I verwundet. Locales and Sächsisches. — Von denselben Unterhändlern, welche in Wien mit Oester reich einen neuen Zoll- und Handelsvertrag — nicht zu Stande brachten, wird jetzt in Berlin ein neuer deutscher Zolltarif ausgearbeitet, der in, Januar dem Ncichütage zur Annahme vorge legt werden und am 1. April t. I. in Kraft treten soll. Lächsischcr- seits ist an den betreffenden Arbeiten der geh. Finanzrath Wahl betheiligt, welcher, wie uns eine in den Kreisen sächsischer Indu striellen wohlbekannte Persönlichkeit mitthcilt, im Wesentlichen auf dein Boden des Freihandels steht und von demSchutzc der deutschen Industrie nicht viel wissen will. — Dem Schmied Heinrich Julius Hartman» in lieb mg an ist von dem kgl. Ministerium des Inner» iür die am lä. o-ept. d. I. mit anerkenncnowcitbcr EntichlosicnbAt bewirkte Bettung einco Kindco vom Ertrinken eine Gelbbelobnung, und Seitens der kgl. Amtohaupti»aiinscbait Dresden eine schriitltchc Be lobigung zu Tbcil geworden. — Alle Zeitungen sind mit Berichten, Beschreibungen und Versuchen über das Telephon angcinllt. Dlc interessanteste und „weittragendste" Nachricht isr jedoch die, daß mit dem Tele pbon zwischen Irland und Ncw-Bork vermittelst des transatlan- tiiihc» Kabels ein glücklicher Versuch cmgcsicllt worden ist. Da mit ist targcthan. daß der Feniwirkung des Fernsprechers keine Schranke gezogen iit. Man überlege einen Augenblick und schwelge dann iu dem Gedanken, daß die menschliche Stlnnnc über, richtiger gesagt. durch die Gewässer des Dceans von Eu ropa nach Amerika schallt! Was ist das wunderbare Geschrei Os Mars, der, als er vor Troja verwundet wurde, wie 10,000 Männer brüllte, gegen dieses Stimmwundcr der Gegenwart? - - Wir erhalten folgenden Brief eines unserer Mitarbeiter: „Herr Ehcü Ich kann den Bericht über die L i c d c rt a »c l - Kirmse in MAnhold'ö Saal nicht schreiben! Mir brummt tcr Kops und ich bilde mir ein, über die Schulter glotzt mir ein großer Kater auf's Papier. Nicht als ob ich — bewahre; dazu waren tcr DcidcshAnicr und Pont de Eanct des Herr» Los» zu gediegen und Nnmpsstcak, Fisch unk Hirschfilct des Menu eine zu solide, latcrsichcrc Unterlage. Nein, wgs Ihren Rcicreutcu iimgcworien hat, war das Aachen. Du lieber Gott, bat mau da lachen mimen' Zuerst gab es gar reizende, tünslicrisch sehr lein auogcüihrte O.nartctt- und Lirdcr-Vorträgc; dann wuchs die gute Saline und mit den künstlichen Tirolern und Zithcrclubistcn der Lietertaiier schien der Höhepunkt der Lustigkeit erreicht, den inancher »cri-zaste Toast vorhcrgcsagt hatte. Aber da treten — es mochte eben N Nur sein - zwei vom Eoniitü mit besonderer Auszeichnung empfangene Herren ei». Ist daö nicht Bulß? und "Ariniii-Hoiinanu? flüchtig! (tbcn ist die große, herrliche Oper gwiiiiann'S zu Ente gegangen, und koch sind Autor wie Inter pret irisch lind tnrf.n stolz sein aui das urkräitigc Hoch, das zu ihrer Ankunft erscholl. Man ißt. trinkt — sollte Bulß etwa aber nein, er ist's nicht Im Stande. Und doch, richtig, da siebt er am', er singt — nach einer fünsactige» heroischen Oper singt der Mann. Sic seien — so lautet sein Bor-Speech — arme Musikanten und müßten die Liebe der Licdcrtäsler mit Lie dern lohnen. Der Eomponist seines Licblingöiiedcö war auch anwesend und bereit zum Accompagncment ans „bloßem Kopse", aber dem Sänger fehlte die Sicherheit im Text und dcr Mclodie- tolge. Nasch nahm der Eomponist eine verkehrte Spciscnkartc, scl ricb das Lied mit Bleistift auf und alsbald brauste Bulß' ent zückende Stimme durch den Saal und kann stürmte nicht enden wollender Beifall hinterher. Stille. Die Oper beginnt: „Lohcn- gri»" in einer köstlichen Travestie eines geistvollen Licdcrtäsicrö. „Eract und sinnig" begleitet Fr. Baunnelder am E lavier, und als die männliche Elsa-Matten, die ditto Ortrud-Nanlß paro- tiflisch erschiene», Herr Lohcngrin-Elmcndors dem grüne» Dlcnst- mann st Groschen kür die Schwancnfahrt und dieser dafür die Dienstmarke gegeben, als der König seine Posse» trieb, and dem Ncichsapicl schnupicnd, als Tciranmnv nach dem Hecrrm sagte: „Einmal nischt!" und „Zweimal wieder nischt!" — da blicb kein Auge trocken, mau siel fast um vor Lachen. Die Prcis-Iurv Mat denn auch ihre Schuldigkeit, als sie dem Verfasser der Pa rodie den ersten Preis lein Faß Austern). den zweiten Preis lein großes Frncht-Bouguct» dem Lohcngrin - Eimcndori und den dritten Preis <t> Hummern» tcr Tiroicr-Fciiniiie zucrkannte. — Gott, mein Kopi! Was wollt' ich doch sagen? Ja. ich will ein haar Tage schlafen; bls zur nächsten Stadtverorbneten-Lihnng vi» ich wieder ernsthaft und gemessen, wie cö dieser hochanscbn- Uchen Versammlung aczkcmt. Ob die letzten Gäste der Barteidcs- fchcn Talclrnndc früh <» lihr den Kirnicökuchcn, womit der Meinholo'sche Saal tavczirt war, von einem Trepvcngcländcr »och unterschcidcn konnten? Und ob es wirklich die Sonne war, die hinter der kleinen Schießgasse ansging, als der Rest Lickcr- tä'ler aus dem Kirwcshause irat? Otcr war'o etwa der Mond? Aber wie ist mir? Ueber'm Eafü Franoaiö sieht auch so etwas, also Sonne und Mond zusammen! Sie sehen, ich kann keinen Bericht schreiben, ich weiß „von Nichts was Sich'reö", als daß die Liedcrtäsicr herzige, liebe, prächtige Leute sind, und ihre älirinse... guten Morgen: ... Gute Nacht! - Die Beschädigungen in der Hebcmaschinerie der Fried» eichSbrücke scheinen sehr ernster Natur zu sein, da man seit vorgestern Abend zuin Baue einer hölzernen Jnterlmöbrücke ge schritten ist. mit deren Herstellung Herr Baumeister Zschcm be auftragt wurde. Diese Jnterlmsbrücke soll beute Mittag schon vollendet sein, während die Fcrtlgftcllung des Hcbczugeö wohl »ahe an drei Wochen Zeit in Anspruch nehmen dürfte, da nicht »nr die Eisenträger arg verbogen sind, sondern sich auch ein Her- auönchmcn rcsp. »ieparatnr oder gar Neuherstellnng verschiedener wichtiger Maschincnlheiie nothwcudig machen dürfte. Der Per sonenverkehr über die Brücke ist Dank der Umsicht der Gencrai- direction der K. StaatSvahn bis setzt nicht unterbrochen worden. - Stadtverordneten-Wahl. Vor uns liegt die Vorschlagsliste der Bezirksvcrcinc: M Eanridate». darunter sechs Schulmänner! Von den ausscheidcndcn Stadtver ordnete». i» der Mehrzahl wieder empfohlen, sind unter den »An sässigen li. unter den Unansässigcn 7 durch neue Kräfte ergänzt. Warum Männer, wie Natlcrmcister Bevcr, Bankier Fr ins che n. s. w.. die während ihrer jahrelangen Thätigteit im Eollcgium sich der städtischen Interessen warm angenommen haben, nicht wieder vorgcschlagen worden — und warum der i» der Versamm lung des Altstädter BezirtövcrcinS vorgcschlagcne und zur Wahl empfohlene, infolge dessen mit großer Majorität gewählte Restau rateur Hecht sSaazerHopfenblülhc» nicht mit aujdcrListe steht, ist bcsrcmdcnd und kennzeichnet wieder das Vorgehen gewisser Parteien. Hoffentlich werden die Vorschläge der Bezirtsvcrciuc von den Wählern perdicntcrmaßcn gesichtet und unparlciis ch erg ä n z t. — Seit einiger Zeit war cS für nächtliche Zecher Brauch ge worden. vor dem Nachhcmsegchc» noch einmal eine tcr aus der Schioßstraße befindlichen N esta urati ou cn. welche eine ge wisse Berühmtheit erlangt hatten, da in diesen eine größere Anzahl gewisser Damen zu verkehren pflegten, amznsuchcn. Wie sehr mögen sich aber diese nächtlichen Schwärmer gewundert habe», als sic am Sonnabend Nachts die Hausthürcn jener Häuser ge schlossen und die sonst bis in die Morgenstunde» ihnen den Weg angehenden rotben Laternen verlöscht fanden? Hunderte von Durstigen (Durstigen??» bat man mit langen Gesichtern die Schloßstraße entlang gebe» sehen, da ihnen trotz Klopfens und Kiingclns die betreffenden Pforte» nicht mehr geöffnet wurden. Wie man sich erzählte, hat die Polizei diese nächtlichen Scandal- orte mit einer P olizeiftnndc beglückt, io daß die Bewohner der Schioßstraße bald wieder in Ruhe die Nacht werden verbrin gen können und nicht mehr zu hciürclitcn Hasen, durch Ercene oder betruntcue Personen aus ihrem Schlafe aiügcstört zu werde». — Früher noch häufiger alS jetzt kamen zahlreiche Italic nischc Ba»Handwerker nach Deutschland. Eine große! Zahl tcrscibcn ist ledigen Standes. Non den »ach Sachsen ge wantcrtcn nnd hier zeitweilig beschäftigt gewesenen Italienern sind im Lanie der letzten Jahre durch Vcriniltelung tcS hiesigen italienischen Gcncral-Eonjulats gegen Mi» Ehen mit sächsische» Jungfrauen Angegangen worden. Zum größten Thcilc sind die sächsisch italienischen Ehepaare über die Alpen gezogen, zum llci nercn Tbciic haben sich die Italiener in Sachsen niedergelassen. - Dem Gewcrbcvcre in, welcher beute seinen Famiiicn- abend abhält, ist von dem Dircctor des Ncsidcnztheatcrs. Herrn Or. Hugo Müller, in der ciftgegcnkoimmndsten Weise die Mit wirkung bei Anünbrung der Glocke zugcsagl worden und cS is! zu erwarte», daß der vorzügliche Sprecher, in Vcrrindnng mit der Mannsfeldt'sci'c» Eapclie, den Tlzcilnchnicrii einen hohe» Ge nuß bereiten wird. -Herr Paul Ho ff mann, schon von früher durch die Voriühruug von prächtigen Tableaur bestens bekannt, beginnt morgen Abcnb iu Mcluholb's Sälen mit der Vorstellung der „Nibelungen", die er cbeniallü i» genau nach den Bai- reufticr Festspielen ausgcsübrtcn Tableaur voriührl. Den dazu gehörigen, nach der Wagncr'sci'cn Trilogie eigens für kiese Vor stellung bearöeitetcn Vertrag hält Frau Minna Hoß'mann. - "Am Freitag brach ans der Pctcrdwaldcr Straße zu B crggic ß h übel bei dem Eisengießer Klchpisch in der ersten Etage Feuer ans, welches l ä bis Schütten Stroh verzerrte und etwas Holzwcrk unbrauchbar machte. Entslchnugsursachc unbekannt. - In Struppen brannte in der Nacht vom N!. zum 24 d. eine rem Gutsbesitzer Trüvcnbach gehörige Strohscime total nieder. ES wird böswillige Brandstiftung vennuibet. - Einer Gastwirlhin in U n lc rb i a u en t ha i war vor einigen Tagen eine Brieftasche mit einem Hnnkcrtmart- scbciu ani> ihrem Glasichranle in dem lMsiziinincr ge stohlen worden. Der Verdacht lenkte sich auf einen Fremden . der indes! längst über alle Vcrge war. Vor gestern iärrt die belrcssendc Winhi» per Bahn von Unter- dlaucnthal »ach Zwiäan ; bei ilncr "Ankunft in Zwickaih crbliclt sie beim Austtcigen jenen verdächtigen Fremden, »laich ent schlossen bewirkt sie sowrt icinc Festnahme und bei einer vorgc- nommcncn Visitation iand sich auch wirklich noch das gestohlene Geld im Besitze des Mannes. -- lieber die Mordthat, welche bei G r o ß olbc rs d o rs am lll. d. tcr Soh» an scinci» eigenen Vater, de» Aijäbrigcn ercinaiigen Schneider Halfter, bcrübt hat, erfahren wir noch, daß »bereits am Sonntag Abend den II. d. in »derselben Weise ein Schuß ani den Alte» abgcgcbe» worden ist. Die Kugel hafte sckoch nicht getroffen, sondern war nnniittclbar unter dem Fenster sims In die Umiassnnasmancr Angeschlagen, von wo sie nachher ausgcgrabcn worden ist. Halfter, trotz seiner ä«> Jahre ein rüsti ger und mnthiger Mann, war sAort ror das Haus hinausgeeilt, in» den Thäter zu iasscu, jedoch bei der herrschende» Dunkelheit begreiflicherweise ohne Erfolg. Leider halle er §!»e Anzeige unterlassen, durch welche vielleicht die zweite That verhindert worden wäre. Am Dienstag hatte der von scincm eigenen Soh» ahgegcdcne zweite Schuß bekanntlich die traurige töbtliche Wir kung. Trotz seiner schweren Verwundung hatte der Getroffene die Besonnenheit und Kraft, sich zu den Nachbarslcuten — dem einzigen nahe stehenden Hanse der Schönherr schen Eheleute - zu schleppe», wo er Schlitz vor weiteren "Angriffen suchte nnd fand »nd am 1.',. d. auch seinen Wunden erlag. — Der bei dem Dorie Ni cd er-Gr» na ermordcic Koh lenhändler Köhler ans Nicder-Hcrmsdon hat. wie »ns mltgcthcilt wird, nicht nur eine Hlcbwttndc an der Stirn cmpiangc», son dern an seinem Halse landen sich auch mehrere Stichwunden. Köhler hatte bei dieser (seiner letzten» Fahrt seinen Hund mit nnd dieses Tlftcr ln am Mittwoch Vormittag - die Mordthat muß am Dienstag Abend vcrnbi worden sein — nach Hause ge kommen und sortwährcnd heulend und winselnd um die Frau des Ermordeten herumgcsprungc», wodurch diese schon in schlimme Ahnung versetzt ward, die »ich dann auch durch die noch am Vormittag eingetroffene Nachricht nur zu bald bestätigte. — Oessentliche Gerichtssitzungen. Der Schrei ber Ernst Rudolph Wcinert auö Zittau theilt durchaus die An sichten des Richters erster Instanz nicht, insoiern alS ihn derselbe wegen beS einfachen Diebstahls eines Regenmantels eine Hährige Getängnißstrafe zudlcttrte. Die Motive deS erkennenden Richters basirten gegenüber der anscheinend harten Strafe In dem Um stande, baß W. bereits ein rückfälliger Dieb ist und erst am 2«>. Mai d. I. aus dein Landcsgcfängniß entlasse» worden war. Herr Staatsanwalt Richter beantragte Bestätigung der erstinstanz lichen Strafe mit Eriolg. — Dem Wilhelm Fischer hier wurden Ende vor. I. auk Antrag des Klägers GeneuS Gegenstände Im Taxwerthe von 4Ist!) Mack abgepfändct und der betreffende Erecutor Preis» batte nach Ausübung seiner Amtspflicht die mit Beschlag belegten Sachen mit den Worten: „Ich über- gebe Ihnen diese Gegenstände zur Aufbewahrung für das Gericht!" Fischern in üblicher Weile bis zur cvciftuAlcn Deckung des Betrages überlaßen. Fischer mochte kcu Ernst der Situation nicht genug ahnen, denn sonst würde er »ich streng gehütet haben, sich an tc» vcrslccltcii Sachen, weift,- slcnö einem geringen Thcilc derselben, zu vcrarcftcn. Bei d:r Revision fand man die Umstrickung gelöst, und obwohl si h Fischer nachträglich zu rechtfertigen suchte und iiamcnüi.h her- vorhob, daß er mehrere Objekte nur ohne jede rechtswidrige ",'l> - sicht in die Wäsche gegeben habe, blieb cs dofti beim erneu Er kenntnis». das aus :» Tage Geiängniß Icmtcic. — Vor dem Gcrichtohci ohne Mitwirkung von Sc» essen erscheint der um sasscnd geständige Schreiber Gustav Wilhelm Vetter, eine Pci - iönlichkclk, die leider schon mchriach» darunter mit Zuchthau', bestraft und erst am M. September d. I. nach einer ihm wegen Betrugs zuerkannlc» Straie aus dem Gesangniß entiaffeu wor den ist. Zebu Tage später, nachdem Vetter an» ireicn Fuß gelassen war und bei dem Fabrikarbeiter MAßncr aui tcr Liliengaffc ein O.uarticr gemicldet batte, vergriff er »ich schon wieder au iremtcm Eigcnthum, indem er in dem in seiner Wohnung betindlichcn KiAdcrschraiste eine Heerschau hielt und eine Anzahl Kleidungs stücke ,'e. im GAammiwerthe ron über (10 Mart die Revue -- zu dem Piandleiher — passiceu ließ. Die alsbald versetzte» Sachen gehörten zum Tbcil dem LsgiSwirth, tbeils dem mir dort woh nende» "Arbeiter Thomas. Tic "Anklage war durch Herrn StaatvauwaltRAchc-Eiscnstuck vertreten. Der Gcrichtsboi unter Vorsitz des Herrn Gcrichtslalhes Siebdrat vcrurlhcitte den rüei- lätligcn Dieb zu l Jahr t» Monaten Zuchthaus, 2 Jahren Ehre»- rccittsvcrlust und SlAtung unter Polizeiaufsicht. Julius Her mann Schröter, seines Zeichens Kutscher, benahm sich bei Ge legenheit einer öffentlichen Tanzmusik im Brabantcr Ho» gegen den anwesenden Gendarm in ungebührlicher Wcne und bracifte scine eigenen "Ansichten In ziemlich fräittgcu Auödrüttcn zu Ge hör. in Folge beste» er wegen der Verübung groben Unfugs zu Tagen Halt vcrurthcitt wurde. Sein Einipruch blieb crlolg- los. — "August Hoimau» und tcsten Ehegattin in Radcbcrg hat ten eine Frau Stcizcr hcichultigt. sie sei iu Hoimauns Kraui- icldc gewesen. Aui deshalb von Letzterer erhobene "Anklage waren die "AngAchuIdigten ircigeiprochen. obwohl sic nicht die "Wahrheit ihrer Behauptung erwiesen hatten, indem der Richter crslcr Instanz in irrer Beschuldigung eine Beleidigung »ic! t zu finden gemeint. Der hiergegen erhobene Einspruch war jedoch insofern von Eriolg, als Frau Hoimaun »rege» Verleumdung zu io M. Geldstrafe und in die Hälfte tcr Kosten verurtl eilt wurde. — Tagesordnung der 1.Kammer, Montag der 2C>. November, Vorm. I I Ubr. 1. Registrandenvortrag. 2. Be richt der l. Deputation über das iönigliche Decrcr, Bestimmungcr. zur "Ausführung des GerichtsversastungögcsctzcS vom 27. Januar 1877 und »der die Zuständiglcit der Gerichte in Sachen der nicht streitigen Rechtspflege vetr. ^ — Tagesordnung der II. Kammer Montag den 2»'. November. Mittags 12 1I»u-. Sclilnßberathnng über den "Bericht tcr Gcsctzgebinigödcvutation üvcr den Gesetzenttvurf. die Form der Eidesleistung bctr.cff.; Schkußberathung über den münd lichen Bericht der Finanzdcputation, über das königliche Decret. die provisoriiche Fortcrhebung tcr Steuern und "Abgaben im Jahre 1878 betreffend. - Angekünbigte Gerl ch tS - Verhandlungen. Heute Vormittag '.» Hauptverhandlung wider die Veiten Eopisleu "Bernhard Fischer aus Ottendori und Franz Hermann Zciiüer ans Roßwcin wegen Nrtnndcniäischnng ans gcwinnjüchtigcr'Ab sicht. sowie voUcudetcn und hersuchlcn Betrugs. Eim'»rüä c: t> wider den Evmmis "ölugust Haßlauer in Leipzig und Genostcu wegen straivarcn Eigennutzes; li wider den Handarbeiter Johann Haistci» in stiatcberg nnd Gcnosten »regen Dicbstal'l rc^ d!ael> äow UuNelin <ior 1)l»utkst:lr<".n 8t.'l:v.ui1.tz iu IlLwbuiL -un 21. X'ivoml'kr um 6 lUir ülor^eu«: Olt» ^I»o.t!oou. . / . 7^.3 Hin,!. «tili ^Voltei. IVOÜcVlllOcj!) I -2.2 KoilENllllosOU . . . 712'.! r- »mis-ox ivoNkiL ! g- .,.1 7 .'..3 s l 88>V I«"ieti1- , Ü6j,'0il 8.1 7't'.ö ? 0 loioltl- l üo-rou 81.. l'olc-.vburL. 7»ü.'» 880 leipltti f !)(.'(! Sc. kl. ! -I- , Llo--1.llu . . . . 7.',.! ^ 8 still I bvliockt. -i- 3.2 Cor!» . » » . . 71.',.5 Isii'Iit, i -i- Sc- ? l!rck,1 . . . . . 7 I'.'.O i lioxkcub) -,-I2 . Utt'.t'.Q» . . . . . 7L1.2 >V8>V l6i-1,1. > -h -.3 st 8)!,.* 7,0.', Ip,!-..'!» , l»n!!» -I- > -I 2 ! 7.'.o:r V.8>V R 3.3 7. 717/. klork -j- '1.2 o -I- 3.1 c? Uleme! 712.0 ! 88^V ! i:ck,'cu^) x- I'llri.8 . . . . , 7.0.7 80 -I- m ^..",."1.1 . . . . z 7.H.7 8^V I-'i.:!-t. U tN. t-Gl.r') I 1- .3/3 -7 ^ 77-7.1 8>V dst.!o.kt.»") -»- 3.2 L' 7.'^.2 >V k ill -I- 3.3 ^ li.-is°cl . . . . . 7.-.;.: 887V bL.U lu'.li» !»(,(!. >>) ' -»- 3.' Z AluvelKill. . . , 7.0.L 87V ivolkij; j 4- 3.1 ' !.o'»l>'.>S . . . . 7-'»5,! 77 87V Iis.tor l'oriil» . . . . , 7.7'.0 1i. it. r'2) >V,ei» . . . . . 7.7».L 6 87V lin.i« I» »--.Ick'Itt. -»- >j. ttrcsistu . . . . 774.7 7V tscliivni'l» !.o.1o.'Irt. R c.,3 N8oo »ultir;. ^ !) > 8cg unirulti". *) Xueliln !>"k"l». '.>»>,! tittcius Houov. > 77r»<t!il 8 I"7ix . !7'ru.)»l8 Iß'eliliu. l'O k>'ue!i- ) Ooplern I.'t'g" l!sborfilol»t ils r >V»1tornnkr. I'.iromctrih-' Iio liliuiuiur.» i»t ,!>i^ n!" Lclr'.sk'en, nnü >Vo1.1.' r »8t. »m Xor6.800- iin608tneo^stbieto xiEinIi.Ii Iioitor xcnorUon. nur .in r 1)8l?eo ist cs oocli klüiwikcl» um! »c^nsliLe!». In s.ist LuiiL lruroi-n Iint l!»o VV.irm? ul'bEN'smrok'N. äussriütoa 1'ür äio ni'icdktvn -13 Ktnnäyn in !) c. ntseUI.i N'i. »iüv<!^r!i'iu» .^iulwoi-tnn rEsiNEri8z">^ init Ntinr'I'OmpNllltur. — MitterunszS-Beodaclitung am 23."Aovemd.. Mittags. Barometerstand nach OscarBösolt sWallsir. !'.»>: 742N!illimctcr (seit gcst. 9 M. ge».». — Vcränberl. - Tbermomerrograpl, nacl, Reaumnr: 7" Wärme. Differenz von gestern zu heute : n!c- drigsie Temper, st" W„ höchste Temper. 8"W. — Die Schloß- thnrmfahnk zeigte S»t-"2stcst 2st!nd. — Hiinmet: trübe. -«ldbvbe»nDreSde».2.'>.Novbr..Mitl.: lll8Cent,untcro. — AatzrwasterUcse» au» »er sich», (kldkncmiiitcke de« «Ink»» Wa,scüicndc vra 133 Ctinw. »ntrr a am Drk-d»cr Pc^rl! dlrcckc Lsii'im-Schaildau 7, Stauda! > Rathcn 82 L., Ralhen»PUIi>U> s< 0.. PMiütz-Drcidc» »«Idertbriicke» Sk Dre»d-:-. Alt-rtbrilckc» bis Mcibcn »Eisciidalm-Bttirlk! 7» s, Mcibcu-Ricsa 8t SNcU,- slindkSfliinjk 8« Cculimctcr. Aeüilltlon. I- Krctschmer' S neue Oper .. HeInr 1 ch der Löwe - findet erstmaltg in Leipzig nicht wie bisher bestimmt übermor gen, sondern am 8. Deccmbcr statt, da die technischen Vorberei tungen nicht überstürzt werken sollen. H Die G c ii o js e n s cha s tsv o rst ci l nn g lln Kgl. Hoi- thcater deS „ Luinpaci - Vaga b n n d n 8" findet am k). De- cember statt, aber nicht mit Hrn. Fvrines, da Hr. Form cs und Herr Engcihardt in der G r ö s: c n i ch t zui a m m c u passen, sondern cs werden die Herren Engelhardt. Hageß und
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