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MWuer«Tageblatt Das „Zjchopauer Lageblatt und Anzeiger" erjchoint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Allieigenpreise: Die 4- mm breite AMümeternil» 7 Pf.; die YZ mm breite Millimeterzeil« Im Lextteil SS Pf.; Nachlaßstaffel 6; Ziffer- und Nachweis-Gebühr SS Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist dar zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» zu Zlöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamte» Zschopau - Bankkonten; Lrzgedirgisch, Handelsbank. Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig -2SS4 — Ruf 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf. Krumhermersdorf, Scharfensteill, Schlöhchen/Lrzgeb^ Waldkirchen/Lrzgeb„ Weißbach, Wilischthai, Witzschdorf. Km. 182 d««r 8. Jun» 19^H 188- Iai»»gang Eksolgrelches FmtschrMen der operatiouen Euglische Ilugplätze Md der Seehasen Dover mit Vomben belegt / Ein feindlicher Hilfskreuzer von L-Voot versenkt / Ein Kreuzer erhielt zwei schwere Vombenlreffer / 88 SM Gefangene bei Dünkirchen Führ er Hauptquartier, 8. Juni lFunkmcldung) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Operationen südlich der Somme und des Aiskc- Oise-Kanals schreiten weiter erfolgreich sort. Auch südlich der unteren Somme wurde der Feind geworfen. Zur Unterstützung des Heeres griff die Luftwaffe mit starken Kräften südlich der Somme in den Erdkampf ein «nd belegte Truppenansammlungen, Kolonnen, Infanterie- und Artilleriestellungen erfolgreich mit Bomben. Die Zahl der bei Dünkirchen cingebrachten Gefangenen hat sich aus 88 008 erhöht. Im Zuge der bewaffneten Aufklärung gegen die britische Ost- und Südkttste sind einige englische Flugplätze sowie der Seehasen Dover mit Vomben belegt worden. Bei Narvik unterstützte die Luftwaffe den dort kämpfen den Heercsvcrband durch wirksame Angriffe ans feindliche Stellungen. Ei» Tanklager wurde in Brand gesetzt, ein feindlicher Kreuzer erhielt zwei schwere Bombentrefser. Ein deutsches U-Boot versenkte nordwestlich Irlands einen feindlichen Hilfskreuzer von 14 008 Tonnen. Die nächtlichen feindlichen Luftangriffe aus das deutsche Heimatgebiet richtete« im allgemeinen nur unwesentlichen Schaden an. In einer Stadt wurden Wohnviertel getroffen und zehn Zivilpersonen getötet. Die Gesamtverlnste des Gegners in* der Luft betrugen gestern 71 Flugzeuge, davon wurden im Luftkamps 29, durch Flak 2S abgeschosse», der Rest am Boden zerstört. Fünf eigene Flugzeuge werde» vermißt. In den letzten erbitterte» Kämpfen nm» die Festung Dünkirchen tat sich vor allem ein Infanterieregiment unter seinem Kommandeur, Oberst Recknagel, und el» Jnfanterie, bataillon unter seinem Kommandenr, Major Schaller, beson ders hervor. Ler Haie« Werdm^ srse«t »»«bardiert Angriff deutscher Kampsverbünde auch auf Flugplätze in Mittel- und Ostfranlreich In Ergänzung zum OKW Bericht vom 7. Juni wird mitneteilt: In der vergangenen Nacht griffen deutsche Kainpkvcrbände eine Anzahl von Flugplätzen in Mittel und Ostsrankreich an. Ebenso wie bei den britische«» Flug plätzen ist auch hier mit der Vernichtung einer größeren Anzahl von Flugzeugen zu rechnen. Trotz starker Flakabwehr wurde der Hase«, Cher bourg mit zahlreichen schweren Bomben be'egt. Aus den Molen und in den Tankanlagen wurden starke Ex plosionen und Brände beobachtet. Wien prösenlierl -le Rechnung Sühne siir jahrelange Angerechligkeil der Mlokrallen gesarderl Die „Relazioni Jntsrnazwuali" fassen in ihrem Leit aufsatz vom Sonnabend dieser Woche die Hauptgedanken der gegenwärtigen italienischen Politik in sechs genau formu lierten Punkten zusammen. Das italienische Volk, so schreibt das Organ des Instituts für das Studium der internationalen Politik, stehe am Vorabend eines gewal tigen Ereignisses. In diesem Augenblick mögen sich Aus länder und vergeßliche Leute folgende einfache und eindeu tigen Punkte vor Augen führen: 1. Das Italien.Mussolinis Habs 18 Jahre lang eine Politik des Friedens betrieben. Die Politik Mussolinis sei eine gerechte Politik gewesen, die auszugleichen und neue humanere politische Formen aufzustellen suchte. Wenn die Mussolinische Revisionssorderung verstanden worden wäre, dann bliebe heute das Vlut von Millionen Menschen erspart 2. Seit 18 Jahren begegnet die Politik Mussolinis dem Widerstand Englands und Frankreichs. Paris und London bekämpften die italienische Politik in Mittel- und Osteuropa torpedierten den Viererpakt, entkleideten die französisch italienischen Abmachungen von 193S eiligst jedes inneren Wertes und verfälschten so den Geist des italienisch-eng lischen Mittclmeeraükommens von 1938. 3. Als das italienische Volk Land zur Bearbeitung for derte, wurden ihm Wüsten angeboten. Als das abessinische Unternehmen begonnen wurde, erlebte das italienische Volk die immer noch brennende Beleidigung der Sühnemaßnah men. Auch für die Anerkennung des Imperiums forderten London und Paris einen Preis politischer Art. Aber Musso lini wies den schamlosen Handel entschieden zurück. 4. Alles, «vas von Italien kam, wurde von den Fran zosen und Engländern beharrlich herabgesetzt, sei es in der Innenpolitik oder ans internationalem Gebiet. Durch die Bekämpfung des Faschismus wollten die Engländer und Franzosen die italienische Gedankcnauffassung von Europa bekämpfen. Dieses neue Europa aber werde jetzt aus dem Kriege erstehen. o. Ein demokratisches Europa, das das italienische Volk gehaßt und mißachtet hatte, könne nur bekämpft werden. Das italienische Volk werde auch den Krieg gegen dis Plutokratien von London und Paris bis zum Acußersten führen. Auch die Gewalt habe ihren hohen moralischen Wert, wenn sie dazu diene, die Kräfte zum Ziele des Gleich gewichtes und der Gerechtigkeit zusammenznfassen. Dieser Krieg muß für das italienische Volk die Lösung der schwe benden Gebictsfragen bringen, die immer noch durch die Namen Nizza, Korsika, Tunis und Dschibuti genau gekenn zeichnet würden. Diese Fragen seien en bloc zu lösen. Der Krieg Habs aber auch einen großen sozialen Zweck, Europa von der Unterdrückung der hegemonistischen, die Rohstoffe zusammenraffcnüen und monopolisicrcndenMächte zu befreie». 8. Das Leben des italienische» Volkes sei der srauzö- sisch-cnglischc» Koutrolle «utcrworfen. Das italienische Volk »nüffe seine U-rsbhängigkeit ans dem Meere, die Freiheit der Ratio»» und das Imperium sicher«. Es sei der cmzige Richter sei«er eigene« Interessen. Jene Engländer und Franzosen aber, die heute «och versuchte»», sich zu Paladine« der italienische« Fordern«ge« a«fz«fchwingen, könnten nicht in Betracht gezogen werben. Es sei die Achse Berlin-Rom, die durch die schneidende Klinge der siegreichen Wassen ihre»» Frieden erzwingen werde. Alle Kriege, dis das Volk führte, seien unabhängigs Kriegs gewesen. Diese neue kriegerische Anstrengung^ die das italienischs Volk zu unternehmen sich anschicke, sei nichts anderes als der letzte Unabhängigkeitskrieg. Mehr denn je gelte heute der Ausspruch jenes unbekannten Kämpfers am Piave: „Lieber einen Tag als Löwe leben, denn hun dert Jahre als Schaf!" „Malta an Stallen!" Maltesische Gedenkfeier in Rom Am 21. Jahrestag des blutigen viertägigen Ausstandes der maltesischen Bevölkerung, die sich am 7. Juni 1919 gegen die englische Gewaltherrschaft erhob, fanden in Rom zwei von den nach Italien geflüchteten maltesischen Nationalisten ver anstaltete Gedenkfeiern statt. Es wurden zum Andenken an für die Befreiung der Insel gefallenen Helden eine Ehrentafel und eine Büste des Begründers der nationalen Bewegung auf Malta, Mizzi, eingeweiht. Der Präsident des maltesischen Aktionskomitees und Ju stizministers der früheren nationalistische»! Negierung Mal tas, Professor Mallia, wies darauf hin, daß sich auch heute, genau so wie 1919, das Volk Maltas gegen England erhebe, um seine Freiheit zu fordern. Der Präsident verlas dann einen Appell, in dem daran erinnert wird, daß sich England seinerzeit mit den» Borwand, die Bevölkerung der Insel vor der französischen Tyrannei schützen zu wollen, Maltas bemächtigt habe. Ein Jahrhundert lang habe es shstcmatisch die Geschichte der Insel, seine Sprache, seine Sitten und seine Religion mit Füßen getreten. Die Insel sei in eine Kaserne und eine Festung eines fremden Imperiums verwandelt worden. Heute, da eine neue Zeit über Europa anbricht, richten wir Armen und bisher Enterbten, die wir einen Teil der ita lienischen Familie bilden, an das große Vaterland einen Appell, aus daß wir bald mit ihm wieder vereint werden. Nachdem sich der gewaltige Beifallssturm gelegt hatte, er griff der stellvertretcude Parteisekretär Mezzasoma das Wort, um die tiefe Bedeutung der Kundgebung zu würdigen. Italiener verlassen Palästina 150 Italiener, der größte Teil von ihnen Frauen und Kinder, verließen Haifa mit dem italienischen Dampfer „Galata". Eine weitere Gruppe Italiener verläßt ebenfalls Palästina. * AlS ein italienischer Dampfer den Hasen von Alexan drien verlassen wollte, wurde er von den britischen Behör den zurückgehalten. Er mußte feine ganze aus Baumwolle bestehende Ladung löschen, die jetzt von den Engländern nach „Konterbande" durchsuckt wird- Diplomaten an die Ironi! Die deutschen Truppen sind in neuem Vormarsch tief nach Frankreich hinein begriffen. In diesem Augen blick beschränken sich die Engländer darauf, ihren Bun desgenossen Mut zuzusprechen. Während die franzö sischen Soldaten den Ansturm der deutschen Panzer und Stukas und das unwiderstehliche Aachdrängen der Infanteriedivisionen aushalten müssen, blüht wieder ein mal in London die gerade in diesem unmilitärischen Land so beliebte Lust am militärischen Theoretisieren. Die Trümmer der englischen Frankreicharmee sind der reale Hintergrund, auf dem sich diese publizistische Be gleitmusik der neuen Schlacht in Frankreich abspielt. Man sucht in England di« tiefgesunkene Stimmung. durch alle möglichen zuversichtlichen Beteuerungen im selben Augenblick zu heben, in dem die „Times" schwere Borwürfe gegen die französische Heeresführung erhebt. Dieses Durcheinander ist das deutliche Zeichen einer Schwäche ,die sich keinen Augenblick verleugnen läßt. Im Grunde hat man diese Schwäche in London und Paris selbst längst erkannt. Deshalb greift man jetzt wieder einmal auf die Mittel zurück, dessen man sich so häufig — in den letzten Iahren freilich mit sichtbar schwindendem Erfolg — bediente. Wo die Generale ver sagen, sollen bk Diplomaten einspringen. In der letzten Zett sind in dieser Hinsicht sehr bemerkenswerte Vor gänge zu verzeichnen. Die englische und di« französische Regierung haben in äußerst auffälliger Weise innerhalb kürzester Zeit ihre Botschafter auf zwei der für sie im Augenblick besonders wichtigen europäischen Posten aus gewechselt. Die englische Regierung schickt nach Madrid Sir Samuel Hoare und noch vor ihm soll angeblich Ende dieser Woche der neue französische Botschafter Renom de la Baume dem Caudillo sein Beglaubigungs schreiben überreichen, nachdem es notwendig geworden war, den Renvmmierbotschafter Marschall Petain nach seiner Berufung auf ein hohes Ministeramt zu ersetzen. Sir Samuel Hoare war schon einmal für kurze Zeit britischer Außenminister — besonders erfolgreich war er auch in dieser Eigenschaft nicht. Immerhin gilt er politisch als «in Mann der ersten Linie, wenn auch seine besonders enge Freundschaft mit Chamberlain ihn auch in England heute nicht mehr nur empfiehlt. Gleich zeitig haben die Westmächte auch nach Moskau neue Diplomaten entsandt. Moskau ist ja im vergangenen Iahr das Feld der schwersten diplomatischen Nieder lage Englands und Frankreichs gewesen. Die beiden damaligen Botschafter Seeds und Maggiar sind sozu sagen in der Versenkung verschwunden, sie standen ja schon damals ganz Im Hintergrund, als noch Mister Strang seine vergeblichen Anstrengungen unternahm. Ruhland in die antideutsche Front einzureihen. Ietzt sipd für England der alte „Pazifist" Si-r Stafford Cripps und für Frankreich der bisherige Generalresident in Tunis, La Bonne, für den russischen Posten ausersehen. La Donne ist als Diplomat ein unbeschriebenes Blatt, was ihn für den Moskauer Posten besonders befähigen soll, ist unbekannt. Bei Cripps ist es seine linksradikal« politisch« Vergangenheit. Gerade aus dieser Ernennung kann man ermessen, wie tief die heutige politische Füh rung Englands sich immer wieder demütigen muh. In Vorstellung dieser Kreise ist Cripps immer noch der Typ des unangenehmen Extremisten, mit dem inan am liebsten nichts zu tun hätte. Diese ganzen politischen Vorgänge zeigen jedenfalls mit besonderer Deutlichkeit das ganze Ausmaß des Gefühls der Anterlegenheit, das bei den Westmächten heute herrscht, und das sie veranlaßt, wieder einmal auf politisch-diplomatischem Felde die Erfolge zu suchen, die ihnen auf militärischem Gebiet versagt blei'ben. Kein Verzicht auf Gibraltar! Spanien verlangt Rückgabe des von England geraubten Landes Die Kundgebungen für die Rückkehr Gibraltars erstrecken sich nach dem Vorbild der Hauptstädte über alle spanischen Provinzen. Nach den großen Kundgebungen in Madrid, Valencia und Salamanca versammelte», sich Falangisten und Studen tinnen in Albacete ,n einem Umzug unter Vorantragung voi» Plakaten mit der Anfschrift „Gibraltar für Spa nien!", dein sich eine große Volksmenge anschloß. Aehnliche Kundgebungen fanden in Jae», und anderen Städten statt, wo Tausende von Flugblättern mit Zitaten spanischer Staats männer, daß Spanien niemals ans Gibraltar verzichten kam», verteil« wurden