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Ämk- und Ünzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larkfeld, hmörhabel, ^UgvvtUtt Neuheide,GberMengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengriin, Mldenthal «sw. Fernsprecher Nr. 11V. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - — " ' «S. Jahrgang. »> > .G? 214 Mittwoch, dcn 15. September IVIS. t Erscheint täglich abends mit Ausnahme der 1 Sonn- und Zeiertage für den folgenden Tag. ; Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. Dm amtlichenTeilediegespaltene t Zeile 30 Pfennige. Bezugspreis vierteljährl. IN. I.SSeinschliehl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Neichspostanstalten. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Anmeldung Feld- und Garnisondicnstunfähiger. In Ausführung des Gesetzes vom 4. 9. 15. (Reichsgesetzblatt 1915 Seite 547 Nr. 4863) haben sich alle im Landwehrbezirk Schneeberg wohnhaften, am 7. Sep tember 187V «nd später (bis einschließlich am 31. Dezember 1895) geborenen Unteroffiziere und Mannschaften, die aktiv 1 Jahr und darüber oder als Ein jahrig-Freiwillige mindestens 9 Monate gedient haben und bis jetzt zum Heeresdienst noch nicht herangezogen worden sind, weil sie zu Friedenszeiten beim Oberersatzgeschäft (Generalmusterung) als dauernd garnisondienstunfähig aus allen Militärverhältnissen ausgeschieden sind, sofort, spätestens aöer vis zum 17. Septemöer 1915 bei dem Bczirkskommandv (Hauptmeldeamt) zu melden. Die Militärpapiere sind vor zulegen. Nichtbefolgung dieses Befehls oder verspätete Meldung wird nach den Kriegsgesetzen bestraft. Schneeberg, den 11. September 1915. Königliches Bezirkskommando. Anmeldung zur Laudfturmrolle. Nach einer Verfügung des König!, stellvertretenden Generalkommandos Leipzig XIX. Armeekorps vom 9. September dieses Jahres ist die Musterung sämtlicher im wehrpflichtigen Aller befindlichen Personen, die aus Grund des 8 15 Reichsmilitärge setzes wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen von jeder weiteren Gestellung vor den Ersatzbehörden im Frieden befreit sind, — das sind diejenigen, die den gelben Schein besitzen — sowie sämtliche Landsturmpflichtigen I. und II. Aufgebots, soweit sie nicht zurückgestellt sind oder bei einer früheren Musterung nicht die Entscheidung tauglich zum Dienst mit der Waffe, ohne Waffe (Kriegsgarnisonverwendungsfähig) oder zu Arbeits- zwecken erhalten haben, angeordnet worden. Hiervon werden betroffen die am 7. September 187V und später bis einschließlich am 81. Dezember 18V.» Geborenen. Diese Personen haben sich unter Vorlegung des gelben Scheines in un serer Ratstanzlei vis zum 16. September 1915 zur Landsturm rolle anzumeldcn. Jeder Wechsel des Aufenthaltsortes ist ebenda unverzüglich bei Vermeidung von Strafe zu melden. Landsturmpflichtige, die das militärpflichtige Alter noch nicht erreicht haben, das sind die 1896, 1897 und 1898 Geborenen, sowie Kriegsbeschädigte aus den Jahren 1914/15, werden von der Anmeldepflicht nicht betroffen. Gtadtrat Eibenstock, den 13. September IM",. Anmeldung zur Landsturmrolle betr. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Herrn Zivilvorsitzenden der Er- satzkommission des Aushebungsbezirkes Schwarzenberg vom l l. September er., die Anmeldung zur Landsturntrolle betr., werden alle in Schönheide wohnhaften und im wehrpflichtigen Alter befindlichen Personen, die bei früheren Musterungen als nntanglich befunden worden sind und Ausmusterungsscheine erhalten haben, aufgefordert, sich sofort und spätestens bis zum 1V. September 1vl5, im Rathaus, Himmer Nr. 11, zur Landsturmrotte zu melden. Schönheide, am 13. September 1915. Der GemmldcvorstMd. Vom Bogtländisch-Erzgebirgischen Industrie-Verein preisgekrönte Spitzen-Entwürfe sind in der öffentlichen Vorbildersammlung bis Ende dieses Monats ausgestellt. Plauen, den 14. September 1915. Der Vorstand des Bogtländisch-Erzgebirgischen Industrie-Vereins. Die Bahnlinie Wilna—Düna burg—Petersburg erreicht. Neuer Zeppelinbesuch in England. Ein neues bedeutungsvolles Ergebnis ist mit der Erreichung der Bahnlinie Wilna—Dünaburg Pe tersburg durch die deutschen Truppen erzielt. Dem Feinde ist damit wieder einer seiner wenigen Schie nenstränge für die rückwärtigen Verbindungen unrer- terbunden, während der Besitz dieser Linie unseren Vormarsch stärkt und fördert. Unser Generalstab meldete darüber: (Amtlich.) Große- Hauptquartier, 13. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Ein feindliches Flugzeug wurde bei Courtrai, ein zweites über dem Wald von Mont Faucon (nordwestlich von Verdun) abgeschvssen. Die Insassen des ersten sind gefangen, die des anderen tot In letzter Nacht wurde ein Luftangriff auf die Befe stigungen von Southcnd durchgeführt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Auf dem linken Ufer der Düna zwischen Friedrichstadt und Jakobstaat ist der Feind aus mehreren Stellungen geworfen. Weiter südlich wich er aus. Die fol genden deutschen Spitzen erreichten die Straße Ek- kengrafen (30 Kilometer südwestlich von Jakobstadt) —Rakischkt. Auch zwischen der Straße Kupischki - Dünaburg und der Wilija, unterhalb Wilna, ist die Fortbewegung in flottem Gange. Die Bahnli nie Wiln a — Dünaburg — St. Peters- > bürg wurde an mehreren Stellen erreicht. Am Njemenbogen, östlich von Grodno, blieb die Verfol gung in Fluß. An der unteren Zelwianka sind mehrere starke Gegen st öße des Feindes abge - wiesen. Es wurden gestern ungefähr 3300 Ge fangene, 1 Geschütz und 2 Maschinengewehre einge- I bracht. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls I Prinz Leopold von Bayern. Der Feind I ist im Rückzüge. Es wird dichtauf gefolgt. Ueber 1000 Russen wurden zu Gefangenen gemacht. Heeresgruppe des GcneralfeldmarschallS von Mackensen. Der Widerstand des Geg ners ist auf der ganzen Front gebrochen Die Verfolgung in Richtung auf Pinsk ist im Gange. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die deutschen Truppen haben gestern westlich und südwestlich von Tarnopol mehrere starke feindliche Angriffe blutig abgeschla gen und dabei einige 100 Gefangene gemacht. In der Nacht wurde eine günstige Stellung, einige .Ki lometer westlich der bisherigen gelegen, unbehin dert vom Gegner eingenommen. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Die Fliegerertundungen über Riga sollen in letz ter Zeit besonders eifrig betrieben werden: Stockholm, 13. September. Täglich zeigen sich über Riga in steigender Zahl deutsche Flieger. Am 5. September hat ein sehr großer Aeroplan, den „Birschcwija Wjedomosti" zufolge, einige Bomben in der Nähe der Bahnstation Kreuz burg geworfen. Am nächsten Tage wurde die Orgers- kibrücke von Fliegern mit Bomben bedacht, angeb lich „ohne Resultat". Zur Frage des Oberkommandos der russischen Armee liegt heute folgende Meldung vor: Berlin, 13. September. Laut „Deutscher Tageszeitung" hat, wie „Az Est" aus Petersburg erfährt, der Zar den General Rußki zu seinem Ge neraladjutanten ernannt. So will man bemänt ln, daß Rußki der Oberkommandierende iei. Von den Kämpfen der österreichisch-ungarischen Truppen meldet Herr von Hoefer: Wien, 13. Septbr. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Die russischen Angriffe gegen unsere ostgalizische Front dauern an An der Serethmündung wurden stark' feindliche Kräfte zu- rückgcworsen. Der Kampf führte an zahlreichen Stellen zu einem Handgemenge. In den Schü tzengräbcn nordwestlich von Strujow brachen meh rere russische Vorstöße unter dem Kreuzfeuer un serer Batterien zusammen, andere wurden init dem Bajonett abgewiesen. In der Nacht bezogen die bei Tarnopol kämpfenden verbündeten Truppen eine auf den Höhen östlich von Koslow und J.jierna eingerichtete Stellung, die an unsere auf dem Ost ufer der mittleren Strypa befindliche Front an schließt. Die Bewegung wurde vom Gegner nicht gestört. Bei Nowo-Aleksiniec sind h stiae Kämpfe im Gange. Oestlich von Dubno sind unser? Truppen au die Eisenbahn vvrgedruugen. In der Gegend von Deras no warfen wir den Feind an mehreren Punkten, wobei sich das Wiener Land wehr-Infanterie Regiment Nr. 24 besonders her vortat. Die k. und k. Streitkräfte in Litauen nahmen bei ihrem vorgestrigen Sturme auf das Dors Schuraty 9 Offiziere und 1000 Mann gefan gen und erbeuteten 5 Maschinengewehre. Italienischer Kriegsschauplatz. An der k ü st e n län d is ch e n Front nahmen gestern die Kämpfe in den Räumen von Flitsch und Tolmein mit unverminderter Heftigkeit ihren Fortgang. Wieder wurden alle Angriffe unter schweren Verlusten der Italiener zurückg.- schlagen, wieder behaupteten unsere Truppen aus nahmslos alle Stellungen. Im Raume von Flitsch setzte der Feind, nachdem vormittags ein Angriff auf den Roombon und ein Durchbruchs- Versuch gegen die Hänge dieses Berges gescheitert waren, nachmittags Kräfte von Südwesten her.ge gen den Jaworcez und die Golobar Planina an. Gegen Abend war auch dieser Vorstoß abgewiesen. Die italienische Artillerie beschoß hier die An jammlungsmulden ihrer eigenen Jnsantcric mit sichtlicher Wirkung. Im Brfic Gebiete, wo der Gegner schon in dem vorgestrigen Kampfe über 500 Mann verloren hatte, brach gestern nachmit tag wieder ein Angriff zusammen. Den Tol- meiner Brückenkopf griffen die Italiener viermal vergeblich an. Weiter südwärts herrschte verhält nismäßig Ruhe. An der Tiroler Front waren neuerliche Annäherungsversuche des Feindes geg-n unsere Papena-Stellung ebenso fruchtlos wie alle früheren. Bor der Grenzbrücke liegen weit über hundert tote Italiener. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Bon privater Seite wird ferner über die Kümpfe im Südosteu berichtet: K. u. K Kriegs pressequartier, 11. Sep- tcmber. Das unverhältnismäßig rasche Vordringen unserer Truppen nach Dubno und an die Stu- bielniederung, also ziemlich nahe an Rowno, den letzten östlichen Hort russischer Kräfte, 'konnte nicht anders als dcn Gegner zur verzweifeltsten Kraft- entsaltung in jenem Gebiete zwingen, in welchem seiner Berechnung nach alsbald bedeutende Verstär kungen aus dem Festungsdreicck angesprochen und hierdurch dieses letztere Gebiet entsprechend ent lastet werden müßte, während das erfolg-