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Mopauer«Tageblatt Da» Zschopau»» Tageblatt und Anreiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Brwgrprei» 1.70 RAl., Zustulü^übr S0 Pf. — Bestellungen werden In unserer Leschästsstell», von den Boten, sowie von ollen Bostanstalten angenommen. und Anzeiger l Anieigenpreis«: DI» 4s mm breit» MIllimeter?eil» 7 Pf.; dl» »0 mm br»it» Millimeter,eil» im L»xtt«il 25 Pf.; Rachlahstaffel L; Ziffer- und Nachwei»-Sibühr SS Pf. ,u,ilglich Porto. Da» „Zschopau»» Tag»dl«tt und N«,»lg»r* Ist da» pn B«röü»ntlichung oer amtlichen Bekanntmachungen de» Lanürat» »u Ilöha und de» Bürgernulfter» m Zschopau debördlicherseit» stimmt» Blatt und enthält dl» amtlichen Bekanntmachung«» de» ZInan,amt»» Zschopau — Bankkonten: B»lk»d«ck Zschopau, ». S. ». d. H.; Ltadtdank Zschopau. — PostschemKont«: L»Ip,ig 4SSS4 — Nus 7IS Zeitung filr bl» Ort»; Börulch»», Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sorna», Hohndorf, Krumh»nu«r»d»rf, Scharf,nstein, SchNtch«n/Lu»4d., Waldkirch,n/Lr;g»d., Weilbach, Wiilschthal, Wiyschdorf. Ar. 147 Areilag. 76. Ium 1942 110. IahrglMg Feindliche Kräfte südostwärts Charkow vernichtet Neber 20000 Gefangene /100 Panzer. 250 Geschütze erbeutet oder vernichtet Die deutsch-italienischen Truppen in Nordafrika weiter im Angriff Aus dem Führerhauptquartier, 26. Juni. Das Oberkom- I mando der Wehrmacht gibt bekannt! Im Ostteil des Festungsgebietes von Sewastopol nahmen deutsche und rumänische Truppen nach hartem Kampf in i schwierigem Gelände mehrere stark ausgebante Höhen- stellunge«. Im Raum südostwärts Charkow führte der umfassende «tugriff deutscher und rumänischer Truppen, wirksam unter stützt durch Verbände der Luftwaffe, zur Einschließung und Vernichtung feindlicher Kräfte. Im Verlauf der für den Feind besonders verlustreichen Kämpfe wurden 21827 Gefangene eingebracht und über 1VV Panzer, 25V Ge schütze und große Mengen an Infanteriewaffen, Kraft fahrzeugen nnd Kriegsgcrät aller Art erbeutet oder ver nichtet. Im rückwärtigen Gebiet des mittleren Frontabschnittes warfen Truppen einer Infanteriedivision den Feind bei örtlichen Kampfhandlungen aus Feldstellungen, nahmen vabei 118 Bunker und brachten zahlreiche Bente ein. Gegenangriffe des Feindes scheiterten. An der Wolchow-Front wurde die etngeschlostene feindliche Krästegruppe durch erfolgreichen Angriff in einzelne Gruppen lersprengt. Ihre Vernichtung ist im Gange. Bei bewaffneter Aufklärung im finnischen Meerbufe« ver senkte die Luftwaffe ein feindliches Unterseeboot und beschädigte zwei kleine Frachtschiffe durch Bombenwurf. Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Rüstungs werke an der obere« und mittleren Wolga sowie gegen Eise«- bahnziele im Raum um Moskau. In der Zeit vom 12. bis 22. Juni verlor die Sowjetlustwass« 188 Flugzeug«, davon wurden 375 in Lüftkämpfe«, 83 durch Flakartillerie und 9 durch Verbände des Heeres vernichtet, die übrigen am Boden zerstört. Während der gleiche» Zeit ginge« a« der Ostfront 42 eigene Flugzeuge verloren. In Rordafrika befinden sich die deutsch-italienische« Truppe« im weiteren Angriff «ach Oste«. I« der vergangenen Rächt führte die britische Lustwaff« An griffe aus mehrere Orte des nordwestdeutschen Küstengebiete», besonders auf die Stadt Bremen. Die Bevölkerung hatte Ver luste. Brandbombe« richteten vor alle« in Wohnvierteln und öffentlichen Gebäuden Schaden an. Nachtjäger, Flakartillerie und Marineartillerie schosse» 52 der angreifenden Bomber ab. Oberleutnant Becker erzielte seinen 20. Rachtjagdsieg. Ein kroatischer Jagdverband unter Führung des Oberst leutnants Dzal errang an der Ostfront seinen 50. Lüftsteg. Ein Flakregiment erzielte während der Offensive in Nord- ' asrika in der Zeit vom 28. 5. bis 18. 8. folgende Gesamterfolge: ' 205 feindliche Panzer, 18 Panzerspähwagen und 28 Flugzeuge wurden abgeschossen, 38 Geschütze, 33 Maschinengewehre, 21 Pan- zerabwehrgcschütze und 100 Kraftfahrzeuge wurden vernichtet, sechs Batterien zum Schweigen gebracht, zahlreiche Lastkraft wagen beschädigt sowie viele Bunker und Widerstandsnester außer Gefecht gesetzt. London and Moskau die Sprache verschlagen Mißglücktes englisches Ablenkungsmanöver znm Gehelmpakk mit Molotow Die sensationellen Enthüllungen der europäischen Presse und die Entrüstung der gesamten britischen Welt über die verbrecherischen Geheimabkommen Englands mit Moskau gehen den Briten empfindlich auf die Nerven. Die Erörte rungen ziehen immer weitere Kreise, die Empörung nimmt immer heftigere Formen an, je mehr der Inhalt des Geheimpaktes bekannt wird. Den amtlichen Erklärungen in London und Moskau über den angeblich harmlosen In halt des Vertrages begegnete man von vornherein mit größtem Mißtrauen. Nicht nur Deutschland und seine Verbündeten, sondern auch die neutralen Staaten erinnern sich bei diesen Versicherungen der Politik, die Moskau bisher betrieben hat und "über die alle Welt sich längst ein völlig eindeutiges Bild macht. Bolschewistische Ver sprechungen sind als verlogen und wertlos bekannt, minde stens seit dem Ueberfall der Sowjets auf Finnland und die baltischen Länder. Nachdem sich herausgestellt hat, daß ganze Absätze des Londoner Paktes wörtlich mit den Zu sicherungen übereinstimmen, die Moskau Litauen, Lettland und Estland gemacht hat, wird ihnen in allen einsichtigen Kreisen dieselbe Bedeutung beigelegt, die sie in der Praxis gehabt haben, nämlich gar keine. Auffallend ist ferner, daß in einem Vertrag von so grundsätzlicher Bedeutung, wie sie ihm in London und Moskau beigelegt wird, die Frage der sowjetischen Westgrenzen überhaupt nicht behandelt sein soll. Der Moskauer Nachrichtendienst und di« bolsche wistische Presse bezeichneten als Hauptgegenstand der Lon doner Vereinbarungen die sogenannte zweite Front, also etwas, was im Text des Paktes, soweit er veröffentlicht wurde, mit keinem Wort erwähnt wird. Inzwischen plau derten USA-Zeitungen aus der Schule, daß man sich gerade auch über Moskaus „strategische" Ansprüche auf europäische Nachbargebiete einig geworden sei. Neutrale Blätter entdeckten immer neue Hintertüren des Vertrages. Eine englische Auslassung in einer Schweizer Zeitung gestand die Verschacherung Südosteuropas, und eine schwe dische Zeitung enthüllte schließlich die wichtigsten Einzel heiten des neuen englischen Verrates an Europa. Diese Entwicklung verschlug Moskau und London die Sprache. Als Eden den Abschluß des Paktes im Unterhaus bekanntgab, stellte der Abgeordnete Greenwood die nach bewährtem britischen Muster bestellte Anfrage nach Geheim- klauseln, deren Vorhandensein der britische Außenminister bestritt. Litwinow tat das Gleiche in Moskau, aber er sprach dabei von den Vereinbarungen über di« zweite Front, deutete dadurch also selbst di« Existenz von G«- heimabmachungen an. Seitdem hüllen England und Mos kau sich ängstlich in ein äusterst vielsagendes Schweigen. Nur nach den neuesten sensationellen Enthüllungen haben Reuter und der Londoner Nachrichtendienst sich zum lenden lahmen Versuch eines Dementis aufgeschwungen. Man versichert, daß die vollständigen Bedingungen des Ver trages veröffentlicht worden seien, und daß es därttber hinaus keinerlei geheime Verpflichtungen gebe. 36 Stun den hat man gebraucht, um diese fadenscheinige Beteuerung 'ustandezubringen. Die schwedisch« Zeitung „Göteborgs Morgonpost" betont daraufhin noch einmal die unbedingte Zuverlässigkeit ihrer Quelle und erklärt u. a. unmißver ständlich: „Die Nachricht wurde an uns ohne jegliche Mitwirkung von Kreisen weiterbefördert, die den Deutschen oder deren Verbündeten. nahestehen. Um eine deutsche Propagandanachricht handelt es sich also nicht, und wir hät ten anch selbstverständlich kein Interesse daran gehabt, «ine solche zu veröffentlichen". Zu den in der gesamten Weltpresse lang und breit er örterten Problemen, die alle europäischen Völker in begreif liche Erregung versetzt haben, weiß London nichts zu sagen. Es wird also Europa zugemutet, die bolschewisti schen Versicherungen allen Erfahrungen und Tatsachen zum Trotz als bar« Münze zu nehmen und dem lächer lichen Entlastungsversuch Englands mehr Glauben zu schen ken als den inzwischen bekannt gewordenen handfesten Be weisen für den wahren Inhalt der mit Molotow getrof fenen Vereinbarungen. Moskau selbst hat dazu überhaupt- kein Wort mehr geäußert. Auch da» sagt genug! Liv Versprechen unci seine klassische LrknUnnß „Es wurde mir im Namen der britischen Regierung in aller Form versprochen, daß jeder Angriff gegen Aegyptens Tor bis zum äußersten bekämpft werden wird." Diese Erklärung gab der ägyptische Ministerpräsident Nahas Pascha am Nächmittag des 24. Juni im Kairoer Parlament auf Eirund seiner Besprechungen mit dem hritischen Botschafter und Generalleutnant Stone, dem englischen Kommandeur der in Aegypten stationierten Truppen ab. Zu gleicher Zeit, da sich Nahas Pascha'gegenüber seinem Abgeordnetenhaus auf die eng lischen Versicherungen berief, war „Aegyptens Tor" bereits von den deutsch-italienischen Truppen überrannt. Hier aber stop! Wir haben von dieser Episode gesprochen, um än ihr die Wucht des deutschen Angriffs, das Versagen der britischen Verteidigung, da» furchtbare deutsche Tatsachen dementi gegenüber den Versprechungen des englischen Botschaf ters und des englischen Generals herauszustellen. Wir haben aber nicht von dieser Episode gesprochen, damit ein Heimkrteger mit dem Zeigefinger von Sidi el Barani nach Alexandrien — auf der Landkarte rutscht. Zu dem Kapitel Aegypten nur einige ganz wenige Worte! Das Landkartengebie1 „Aegypten" ist fast doppelt so groß als das Deutschland von Versailles; das bewohnte und fruchtbar» Aegypten mit seinen rund 15 Millionen Einwohnern, also der schmale Streifen längs des segenspendenden Nil ist mit seinen 85 OM qkm nicht größer als — Brandenburg oder Ostpreußen! Längst war di« westliche Sahara erforscht, als sich kühn» Pioniere an die Durchquerung der libyschen Wüste, des Gebietes zwischen Nil und Tripolis, machten, darunter die deutschen Afrikaforscher Rohlfs und Nachtigall Das Wüstengebiet östlich des Nils heißt di« arabisch« Wüste. Nicht weil dort Arabien liegt, sondern weil der Osttetl Aegyptens (durch da» Rote Mee« geschieden) an Arabien angrenzt, und ebenso heißt die ganz« Ostsahara libysche Wüste, obwohl di« Grenze zwischen Libyen und Aegypten mitten durch dies« „libysche" Wüste hindurchgeht. Schon die eindrucksvolle Tatsache, daß die libysch« Wüste als einer der letzten Teile Afrikas wissenschaftlich erkundet und er forscht wurde, warnt vor jeder Zetgeftngerstrategi« ahnungs loser Zeitgenosten. Wir halten uns in der Bewertung des neuen großen Erfolges des nunmehrigen Generalfeldmarschalls Rommel ausschließlich an di« Angaben de» deutschen Wehrmachtberichte». Wir werdest damit am besten den Leistungen des deutschen Afrikakorps und seiner italienischen Kameraden gerecht. Die schwer angeschlagen« 8. englische Armee hat schleunigst Verstärkungen an sich gezogen und mit ihnen das Dreieck Sollum, Fort Tapuzzo und Halfaya besetzt. Das find Stel lungen, die aus dem Sommer 1940 und wiederum aus der Zeit vom Mai bis Dezember 1941 bekannt find. Dieses Dreieck war die Widerstandslinie, die Rommels erste Libyen-Offensive im Vorjahr erreichte, bis die Engländer im November 1941 ihr» Gegenoffensive starteten. Sie find jetzt über ihren damaligen Ausgangspunkt zurückgeworfen. Rommel hat in seiner neuen, zweiten Libyen-Offensive „Sidi el Barani und das Gebiet süd östlich davon" erreicht, bis wohin etwa Marschall Graziani im Herbst 1940 vorgedrungen war. Sollum gehörte ursprünglich zu dem türkischen Tripolitanien, das im Jahr 1911 italienisch wurde. Die Engländer setzten aber die Abtretung dieses kleinen Hafens an Aegypten durch. Sollum liegt noch am Rand der Höhenplatte, die im östlichen Libyen steil zum Meer abbricht. Östlich von Sollum macht diese Höhenplatte einen Knick und zieht sich landeinwärts, während sich die Küste verflacht und höchstens Sanddünen aufweist. Aus diesem llebergang von der felsigen Höhenplatte in das sand reiche Dünengebiet schiebt sich auch der Halfaya-„Paß". Sollum und Fort Eapuzzo sind kleine, dreieckig-speckige Wü sten- und Küstennester. Oder vielmehr: waren es. Denn mit vollem Recht spricht der Wehrmachtbericht vom 25. 6. von den „Festungen Eapuzzo, Sollum und Halfaya". In den zwei- ' jährigen Kämpfen vom Sommer 1940 bis heute sind diese ehe maligen Nester „Festungen" geworden: selbstverständlich mit afrikanischen Maßstäben gemesten. Wesentlich ausgebaut wurde sowohl von Italienern wie von Engländern das Straßennetz. Die Engländer haben auch «ine Das Eichenlaub mit Schwerlern für Oberfeldwebel Slelnbatz Reichsmarschall Göring an den Vater des kühne« Jagdfliegers. Berlin, 25. Juni. Wie in» Bericht des Oberkomman dos der Wehrmacht gemeldet wird, hat der Führer dem von einem Flug gegen den Feind nicht zurückgrkehrtru Oberfeldwebel Steinbatz als 14. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritter kreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Reichsmarschall Göring richtete an den Vater des Ober» feldwebels Steinbatz folgendes Schreiben: Lieber Herr Steinbatz! Der Führer hat Ihren todesmutigen Sohn durch di« Verleihung des Eichenlaubes mit Schwertern zum Ritter» kreuz des Eisernen Kreuzes geehrt. Stolz und bewegt bringe ich Ihnen das mit der Ver sicherung zur Kenntnis, daß meine Luftwaffe den jungen Helden, der in den Reihen unserer kühnsten Jagdflieger 99 Luftsirge errungen hat, niemals vergessen wird. gcz. Göring, Reichsmarschall des Großdeutschen Reichet . . - und Oberbefehlshaber der Luftwaffe.