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1 10. Jahrgang Nr. 164 Montag» äen 19. Juli 191S s emt° bltch^ E/ dt« Muffen ihren Rückzug fort. Die Truppe« der Generale von Schotz und von Eallwitz fotzen dichtauf. Wo der Geg ner in vorbereiteten Stellungen noch Widerstand Leistete, wurde er angegriffen und geworfen. So stürmten Reserve- und Landwehrtruppen de« General« von Schatz die Orte Poremby, Wyk und Ploszyyee. Regimenter der MM« des General« von Dallwitz durchbrachen die stach ausgebaute Stellung Mlodzianow»—Kornirwo. Die Zahl der Gefange nen mehrt sich erheblich» weitere vier Geschütze wurden er beutet. Auch nördlich der Pilica hi« zur Weichsel haben die Russen rückgängige Bewegungen angetreten. Unsere nach- drängenden Truppen machte« bet kurzen verfolgungeckümpfen SA) Gefangene. «üdlkftllchchr «!rteg«fchL«platz. Me Offensive der Arm« de« Generalobersten ». WVyrfch führte zu« Erfotzr Unter heftige« feindliche« Feuer über« Siegreiche fometztmg Ser ONenrive im Orten. Der gestrige Eeneralstabsbericht bringt neiden den Mel dungen über neue Fortschritte an der Windau, am Narew, südlich der Pilica, zwischen Bug und Weichsel, die besonders interessante Mitteilung, daß sich jetzt auch rückwärtige Be wegungen des Feindes nördlich der Piltza bis zur Weichsel, also an der Vzura-- und Rawla-Front, etwa aM der Linie Sochatschew bis Nowe Miasto,' bemerkbar machen. Tr^tz aller Niederlagen im Mai, Juni und Juli war es den Russen bisher immer möglich gewesen, ihre Warschau gegen den frontalen Angriff schützende Btzura- und R'awka- Linie zu halten während südlich der Piltza im Anschluß an den Dunajczsicg die Nidastellung geräumt, Kielce und die Lysa Gora preisgegeben und eine neue Stellung, die zuletzt über Rr.dom am Unterlauf der Kanienina entlang bis nörd lich Josefow ari der Weichsel verlief. Auch diese Linie ist jetzt nach heldenmütigen Kämpfen durch die Truppen des bienerelrLersten v. Woyrsch durchbrochen worden. Die feind liche Hauptstellung war hier nach dem deutschen Bericht be sonders stark ausgebaut, trotzdem gelang es den deutschen Truppen, in die Drahthindernisse eine schmale Lücke zu reißen und diese so zu erweitern, daß ein regelrechter Durch bruch zustande kam. Unter schweren Verlusten mußten die Russen hinter den Ilsanka-Abschnitt südlich >S!wolen (30 Kilometer östlich Radom) zurüchgeihon. Gleichzeitig wurden durch Mackensens Truppen die russischen Stellungen bei Krasr ostarv, südwestlich Tholm durchbrochen, wodurch die für Iwangorod und Warschau wichtige Bahn Tholmf—Lub- liw—iJwcrgorod bald erreicht sein dürfte, denn das er stürmte Pilatschkowize liegt nur nach reichlich Uns Kilo meter vor. dieser Bahnlinie entfernt. Neben diesen Er folgen auf dem südpolnischen Kriegsschauplatz nimmt aber auch das Vorgehen Hindenburgs in südöstlicher Richtung gegen die Narewlinie, geschützt durch die Festungen Se-royk, Pulinsk, Rosan, Ostrolenka, Lomscha, einen sehr günstigen Verlauf. Die start ausgebaute russische Stellung «Karniewo (22 Kilometer südlich Prasnysch)—Mlodstanowo (16 Kilo meter südöstlich Prasnysch) wurde durchbrochen und die Russen zur Fortsetzung des Rückzuges gezwungen, ferner wurde r drei Ortschaften nordwestlich Lomscha im Sturm genommen. Erwähnt wird dabei, daß die Zahl der Ge fangenen sich erheblich steigert. Schließlich sind noch die steg reichen Kämpfe "der Armee Below nordwestlich Schawlee zu erwähnen, die wiederum 3620 Gehangene, sechs Geschütze und drei Maschinengewehre einbrachten. Der deutsche Bormarsch auf Warschau. Laut Köln. Ztg. meldet der Petersburger Berichterstat ter der Morningpost: Der Vormarsch der Deut sch enauf Warschau hat in einer Front 150 Kilometer zwischen der Eisenbahn Mlawa—Warschau und dem Pisra- Flusse begonnen. Das Ziel des Aufmarsches ist die Her- stellung einer Verbindung mit den Heeren in Galizien, die in einer Entfernung von 290 Kilometer kämpfen. Die Ver teidigung der Russen beruht aus dem dazwischenliegenden Raum, der ein befestigtes Gebiet von 130 Kilometer im Norden und Süden und von 190 Kilometer im Westen und Osten darstellt. Ueberall sind die Deutschen genötigt. Frontalangriffe zu unternehmen und die Russen bereiten sich darauf vor, den feindlichen Vormarsch durch eine Reihe von Handlungen aufzuhalten, die das Vorrücken verzögern müssen und den Deutschen soviel Abbruch wie möglich tun werden^ worauf die Russen in die von ihnen vorbereiteten Stellungen zurückgehen werden. Die Verantwortung für den galizischen Rückzug. Die Bukarester Moldäwa erfährt aus russischer Quelle, daß die russische Armeelettung die Generale RadkoDimi- triew und Dragomirow für den galizischen Rüchzug verantwortlich mache. Dimitriew ist seiner Stellung hoben, Dragomirow unter Anklage gestellt worden. * vieVSenekalrradrbrrlchle vom Sonntag. (Amtlich.) Gsroße» Hauptquartier, 18. Juli. Westlicher Krtegsschckupslatz. Ein französischer Angriff auf die Kirchhosshöhe von Sou- chez wurde abgewiesen. Am Argonnenvalde wurde durch -leine Erfolge die gewonnene Linie noch verbessert. Auf den Höhen bei Les Eparges wird gekämpft. An Lothringen schlugen unsere Truppen Vorstöße de« Feinde« bei EmLer. mSnil (östlich von Lunkville) und in der GegeiF, No« von de Tapt zurück. Seitlicher Krieg«schaupkatz- Teil« der Armee d«, General« von Velo« schlugen eiligst herangeführt« Verstärkungen! der Russe» bei «Mu» nahmen bis in die Gegend von -ungarische und deutsche Sollt». Bei und nördlich Sokal drängen österreichisch-ungarische Truppen über Seit da vor. Unter dem Zwang dieser Erfolge ist der Feind in der Nacht auf der g»n«n fr-at »wische» weichst! Ust» »ug »»- rüchgt-»n-e». Nur an der vurchbruchsstelle bei Krarnostaw versuchte er noch widerstand zu leisten. Die passen bllbtst tiNt schwere Nltärrläge erlitte». Vie deutschen Truppen und da, unter dem Befehl des Feldmarschall-Leutnants von Arz stehende Korps haben allein vom re. bis ts. Juli Itzres Srk»Ngt»e ge wacht anS » Mafchlnengetvebre erbeutet. Nach gefundenen schriftlichen Befehlen war die feindliche Heeresleitung entschlossen, ohne jede Rücksicht auf verloste die nun von un» eroberten Stellungen bi» zum Aeußersten zu halten. Oberste Heeresleitung. wandte« unsere Truppe» am vormittag de« 17. Juli an einer schmalen Stelle das Drahthindernis vor der mÜt Men Mitteln «««gebauten feindlichen HaMptstellung und stürm ten, durch diese Lücke verbrechend, die feindlichen Gräben in einer Ausdehnung von 2000 Mietern. Am Laufe des Tage« wurde die Durchbruchsstelle iM zähen Nahkamps erweitert und tief in di« feindliche Stellung vorgestoßen. Am Abend war der Feind — das Moskauer Grenadierkorp» —< von unseren Landwehr- und Ncserbctruppen geschlagen; er trat in der Nacht den Rückzug hinter den AlzlMka-Mschnitt (süd- lich von Zwolen) an. Dabei erlitt er schwere Verluste; 2000 Mann wurden gefangengenommen, fünf Maschinen, gewehre erbeutet. Zwischen oberer Weichsel und dem Bug- Abschnitt dauern die Kämpfe unter Führung de« General- selbmarschall» von Mackensen an. Di« Russen wurden durch deutsche Truppen von den Höhen zwischen Pilaxzkowice (süd- lich von Piaski) und Krasnostaw hinuntergeworfen; beide Orte find gestürmt; ein frisch in de« Kampf geworfene» sibi risches Armeekorps konnte die Niederlage nicht abwenden; es wurde geschlagen. Wir machten mehrere Tausend Ge fangene. (W.T.B) Oberste Heeresolesitnng. General Perrot» Ansicht Über die Pläne Mackensen«. Im Eclair veröffentlicht Generäl Perrot einen Artikel, welcher der russischen Botschaft vorgelegen hat. Er bespricht die Schacht in Polen und wendet sich gegen di« vielverbrei- tete Auffassung, daß eine deutsche Offensive nunmehr aus der nordwestpolnischen Front vorbrechen werde. Perrot ist überzeugt, daß der Stillstand der Armsen Mackensen nur er folgt sei, um erst den Bau strategischer Feldbah nen !für den Nachschub auszuführen. Mährend die bei Lub lin und Eholm sichenden deutschen und österreichisch-unga rischen Armeegruppen weiter vorgestoßen seien, hätten sie sich dort von ihrer Nachfchiubbasis entfernt. Man müsse von einem so glänzenden Heerführer, wie Mackensen, so schreibt Perrot, mmehmen, daß er diese Schwierigkeiten in Berech nung gezogen hat, deshalb baue Mackensen anscheinend Eisenbahnen. Der Dau dieser Linien dürfte etwa 40 Tage erfordern. Vermutlich sei er schon bis hinter die deutschen und österreichisch-ungarischen Frontlinien gediehen, und man dürfe deshalb erwarten, daß in den allernächsten Tagendie Armeegruppen Mackensens den Angriff auf derganzen Front vortragen würden. Im Falle einer russischen Niederlage an dieser Stelle würden die guten Verteidigungsbedingungen für die russischen Heere über den Haufen geworfen werden und diese in eine sehr ernste und schwierige Lage kommen. Es sei die höchste Zeit, daß die vuMsche Heeresleitung eine Lösung aus dieser Klemme finde. (MT.B.) Amtlich wird verlautbart: Men, 18. Ault ISIS, mittag»: Russischer Kttetzsschapplatz. Die Schlacht zwischen der Weichsel und dem Bug ist in vollem Gange. Die Russen leisten außerordentlich zähen Widerstand, sie ließen es an mehreren Punkten der Kampf, front mit dem Angreifer auf ein Handgemenge ankommen, ehe sie ihre Stellungen aufgaben. Am Bug in der Gegend von Sokal vertrieben unsere Truppen den Feind aus eiste, Reihe von hartnäckig verteidigten Ortschaften. Die Stadt Krasnostaw und die Höhen nördlich von Zolkiewla wurden von deutschen Kräften genommen. Auch westlich der Weich- sel befinden sich di« Verbündeten hm Angriffe. Nördlich von Sienno wurde die russische Front durchbrochen. Diesem Drucke nachgebend, räumt der Feind zwischen der Weichsel nnd der Eisenbahn Kiele«—Radom seine Stellungen. An Ostgalizie» trat keine Aenderung der Lage «in. Ztaltentfchep Krtegaschaupltttz. Da» Geschützfeuer hält an Men Fronten an. Mehrer« schwächere Angriffe aus dem Tol di Lana wurden abgMnie. sea. Der Feind erlitt starke Verluste. Der Stellvertreter de« Ches« de« Generalstab«, von Hoefer, Feldmarschall-LeutnaNt. Da« türkische Hauptquartier meldet: An der Dardanellen- ront fand am IS. ds. Mts. bet Art Burnu schwache« Feuer tatt, auf dem rechten Flügel in Zwischenräumen Bomben- werfen. Bei Seddul Vahr unterhielt der Feind vor unserem rechten Flügel bi» zum Morgen mit Hilfe von Leuchtkugel- Pistolen lebhafte« Gewehr- und Maschinengewehrfeuer. Un sere anatolischen Batterien bombardierten 1» der Nacht zum IS. Auli die feindlichen Lager bet LMe Burnu, Seddul Vahr und Mortoliman. Da« Bombardement rief bei Latte Burnu «inen bis zum Morgen dauernden Brand und Explo sion«» hervor. Dieselbe» Batterie» bombardierte» am IS. Gegend nordöstlich von Sienne ^ene , >em I zum Stehen zu bringen. , , . Lleplloj wurden von der tapferen schlesischen Landwehr bereits im Laufe des gestrigen Nachmittag- geftilrmt. Diese Truppen sind in der Nacht in die bahinterliegende ktlülttltbe Isauptstrllung eingedrungen. Ebenso beginnt die Itlnttllcht l!I»I« dkl siüttnom und llittiMSW zu wünlren Die Entscheidung steht bevor. Zwischen oberer Weichsel und Bug dauert der Kampf unter dem Ober- befehl de» Generalfeldmarschall» von Mackensen stehenden verbündeten Armeen den ganzen Tag übe, in unvermindeter Heftigkeit anck An der vurchbruch»stelle der deutschen Truppen bei pllttt»- KStvitivict-siliilNSttatv machen die Russen die verzweifelst«« Anstrengungen, die Niederlage abzuwenden. Line ihrer Garde divisionen wurde frisch in den Kampf geworfen und von unseren Truppen geschlagen, weiter Sstlr Grabowiec erzwangen Ssterreichis Mer Tageblatt Sus,rtI»»»»r,I», dl« fech«» 0»»u»»»«»!«» d«ch «ufee« d»t»n frei in, «au, monatlich »» pfa. «et »er 0«schäfI-fI»U« ab. a-holt monatlich»» pfa. u. wbchent- sich 1» Pf,. 0,1 der Post bestellt und selbst adgeholt »iertelMbrllch I.« Mk., manatllch »» pfa. Lurch »en Vrlestrllaer frei in, hau« viertel» jährlich 1.« Mk., monatlich 7» Pf», erscheint täglich ln »en Mittagost«n- den, mit stuonahm, vvnSonn-und «elertagrn. Unsere Zeitungsaus träger und stuigabestellen, sowie all« Postanstalten un» vriefträger nehmen -est-llungen entgegen. »as,»tt»a«»e,I», dl« f^d», Anzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblaa. Sprichst»«»» »er ReSaktioa mit -»»»nahm» Ser Sonntag« nachmittag« »—S Uhr. — Telegramm-stSresse r Tageblatt stueerzgeoirg . S" ma?u?k"p! n"cht'»«Äu^ Zür unverlangt eingrfanöt» Manuskript» kann Gewahr nicht geleistrt «erben. — Der amtliche sirlegrberlchl vo» beute i Sroßes Hauptquartier, 19. Mi vorm. westlicher Kriegsschauplatz. )n der Gegend von Z-Uche» war nach verhültnismäßig ruhigem verlaufe des Tages die Gefechtstötigkeit nachts lebhaft, Lin französischer Angriffsversuch auf Souchez wurde adgewlere». Angriffsversulbe südlich davon wnrden durch unser Feuer verhindert. Auf der Front zwischen girr und den Argonnen lebhafte Artillerie- und Mlnenkämvfe. Im llkgonnektvaläe schwache Angriffsversuche des Gegner» ohne Bedeutung. Auf den Millttböbr» südwestlich von Les- Lparges und an der Tranchee wurde mit wechselndem Erfolge wcitergekämpft. Unsere Truppen büßten kleinere örtliche vor- teile, welche am s7. dss. Mts. errungen waren, wieder ein. wir nahmen s Offiziere und ,10 Ma»N grkavgt». Gestllcher Kriegsschauplatz. Deutsche Truppen »abMt» VHtzUM »N<> ScKlUXt. llllNÜS» wurde besetzt. In der Verfolgung des bei Alt-Auc geschla. genen Gegners erreichten wir gestern die Gegend von ssiok- rumberge. Nördlich und westlich von INItau hält der Gegner eine vorbereitete Stellung. Vestlich von poxeljans und Lour- hcnay wird gekämpft. Zwischen piffa und Szawa rSuli-ten ülk siuffe» die mehr fach von uns durchbrochenen Stellungen und zogen auf den Narew ab. Hier fechtende deutsche Reserve» und Landwehr truppen haben in den Kämpfen der letzten Tage in dem jeden feindlichen widerstand begünstigenden Wald und Sumpfgelände hervorragendes geleistet. Vie Armee des General» von Gallwitz ging weiter vor. Sie steht mit allen Teilen an der Narew-Linie lüttwettllch V0» orttelenka Newsgearglewrlr. wo die Russen nicht in Be. kestigungs. nnd Brückenkoxsstellongen Schutz finden, find sie bereits über den Narew zurückgewichen. Vie Zahl der Ge fangenen hat sich auf ISI vttrlert und r»7ds Mann erhöht. Auch in Polen zwischen Weichsel und pilika bleiben die Russen im Abzug nach Osten. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Der am 17. Juli in der Gegend nordöstlich von Sier von der Armee des Generalobersten von Woyrsch geschlagi Feind versuchte in seinen vorbereiteten Stellungen hinter d< Jlzanka-Abschnitt die Verfolgung ' Die feindlichen vvrsttllu»ge» del Windau von deutschen Truppen besetzt Unsere stegrelche Gffenstve lm Gstea. — Durchbruch -er russischen Stellung an mehreren Stellen. Abermals elu italienischer Kreuzer torpediert. ihnen 3828 Gesänge»«, sechs Geschütz« «nd »rel Maschinen gewehre ab und verfolgen jetzt rn östliche, Richtung. Wei tere Teile der Armee stehen nordöstlich Kurschrny hm Kampf. vestlich diese» Orte« wurde die vorderste feindliche Stellung im Sturm genommen. Zwischen Pissa und Weichsel setzten