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Rr. 8 »er »SrzgitiriNch« erscheint Werktag». M»«aU. D»z»I»i>re!»i Frei Hau» durch Träger l.M Ä«. durch die Post Lw <au»schli«b>lch guftellgebühr). PlstscheNt.Fio»!»: Leipzig Nr. 1222«. SIad«dank-A»»t»! Aue i. Sa. Nr. 28. ««d TchWarzenverger Tagevran »orla» r «. M. «Srtuor, Sa. Geschäftsstellen! Aue, Ruf Sammel-Nr.2541, Schneeberg S10 Schwarzenberg »124 und Lößnitz (Amt Aue) 2V4V. Dienstag, den 11. Januar 1V44 Für Rückgabe unverlangt eingereichter Schriftstücke usw. Übernimmt die Schristleitung keine Verantwortung. B«i Verfügung von hoher Hand keine Haftung au» laufenden Verträgen, bei Unterbrechungen de» »eschliftobetriebeo kein« Srsagpfltcht. Jahrg. 97 Die Ausdehnung der Winterfchlacht im Oste«. In der Winterschlacht im Osten verstärkte sich, wie er- gänzend zum OKW.-Bericht gemeldet wird, der feindliche Druck an einigen Abschnitten noch mehr. In gleichem Maße wuchs aber auch der Widerstand der deutschen Truppen. Das zeigten die Kämpfe im Raum von Kirowograd. Hier leiteten die Bolschewisten neue schwere Angriffe ein. Unsere Grenadiere und Panzerverbände behaupteten aber ihre Stellungen und führten an mehreren Punkten energische Gegenangriffe. Die fächerförmig von Westen her im Bereich der Bahnlinie Norvo- ukrainsk—Kirowograd angesetzten Gegenstöße durchkreuzten die Durchbruchsabsichten der Bolschewisten. Sie spalteten im Zu- sammenwirken mit der Luftwaffe die geschlossene Masse der sowjetischen Stoßverbände auf und drückten sie zurück. Mehrere Ortschaften wurden genommen. Auch nördlich Kirowograd konnten die den ganzen Tag über andauernden feindlichen Angriffe abgewiesen werden, wobei eine Aufklärungsabteilung 15 Sowjetpanzer abschoß. An der zwischen mittlerem Dnjepr und oberen Bug gegen die ans dem Raum von Schitomir nach Süden drängenden Bolschewisten errichteten Abschirmungsfront entwickelten sich in den mittleren und westlichen Abschnitten schwere hin- und her wogende Kämpfe. Südlich Kiew, wo bei den jüngsten Kämpfen um Takuraschtscha eine aus Heeresartillerie und Pionieren be- stehende Kampfgruppe unter Oberst Böhine im Zusammen, wirken mit Luftwaffenverbänden dem Feind äußerst schwere Verluste beigebracht hatte, blieb es dagegen etwas ruhiger. Bei Pogrebischtsche gingen Truppen der 17. Panzerdivision unter Führung von Generalmajor von der Meden, die bereits in den letzten Tagen erhebliche Kräfte zerschlagen hatte, zum Gegenangriff über. Sie warfen dis Bolschewisten aus- einer Ortschaft heraus, vernichteten ein feindliches Bataillon und erbeuteten 17 Geschütze. Im Kampfraum von Berditschew kostete es große An- strengungen, bis alle bolschewistischen Angriffe unter Abschuß von 31 Sowjetpanzern abgeschlagen waren. Die Luftwaffe entlastete die Infanterie- und Panzerverbände durch Angriffe gegen Panzeransammlungen, Artilleriestellungen und an rückende Reserven der Sowjets. Auch in der Nacht setzte die Luftwaffe ihre Angriffe gegen rückwärtige Verbindungen des Feindes fort. Zahlreiche Panzer und Fahrzeuge sowie fünf Eisenbahnzüge und etwa 70 weitere Waggons wurden ver- nichtet. In schwer getroffenen Bahnhofsanlagen blieben außer dem acht weitere Züge beschädigt oder brennend liegen. Die Entwicklung der Kämpfe in den letzten Tagen läßt erkennen, daß der Feind seine im Raum Schitomir—Korosten vorge- brochenen Kräfte im wesentlichen weiter nach Süden und Süd. westen, ferner mit Teilen nach Südosten gegen unsere dortigen Sperrstellungen am mittleren Dnjepr an- rennen läßt. Zum Schutz seiner Westflanke und des nördlichen Abschnitts des Einbruchsraumes trieb er gleichzeitig Auf- klürungskräfte vor, die sich aber nur gelegentlich in Gefechte mit unseren Sicherungen einließen. Beim Abfangen dieser sich nur zögernd vortastenden Verbände entwickelten sich nunmehr örtliche Kämpfe im Raum westlich Nowograd-Wolynsk und östlich Sarny, an der von Korosten nach Sarny ssthrenden Bahn. Weitere feindliche Kampfgruppen versuchten sich aus der Gegend Korosten gegen den SUdraud der Pripjetsümpfe vorzuarbeiten. Im Kampfraum westlich Netschiza setzte der Feind seine am Vortage begonnenen Vorstöße auf breiter Front fort. Nach dem blutigen Zusammenbruch der ersten, hauptsächlich von Infanterie geführten Angriffe setzten die Bolschewisten jetzt auch hier starke Panzerverbände ein. Aber auch gegen sie hielten unsere Truppen in wechselvollen Kämpfen unter Ab- riegelung oder Bereinigung örtlicher Einbrüche die Haupt- kampftinie. Vorübergehend konnte der Feind zwar bisher zwei Stützpunkte in seine Gewalt bringen, doch brachte ein von Sturmgeschützen begleiteter Gegenstoß die beiden Stellungsstücke wieder in unsere Hand. Wesentliche Unter- bergcr, dessen PKW im Morast einer Straße in der Dnjeprniederung steckengeblieben ist, hilft mit, das Fahrzeug, auf festen Grund zu schieben. PK-Kriegsb. Menzendorf, Sch. Sächsische Grenadiere zeichneten sich aus. <-/1l^ /terrokn von ycsrerrr Westlich von Otschakow wurde ein bolschewistischer Landungeversuch von Einheiten der Kriegsmarine vereitelt. Im Raum von Kirowograd wurden starke feindliche Angriffe abgewehrt und die Bolschewisten in erfolgreichen Gegenangriffen zurückgeworfen. Südlich und südwestlich Pogrebischtsche sind harte, wechselvolle Kämpfe mit dem weiter vordringenden Feind im Gange. Line vorübergehend verlorengegangene Ortschaft wurde im Gegenstoß zurückerobert und dabei ein sowjetische Bataillon vernichtet. Der Feind hatte hohe blutige Verluste und verlor 17 Geschütze. In den letzten Tagen hat sich bei den Kämpfen in diesem Raum die 17. Panzerdivision unter Führung des General majors von der Meden durch Standhaftigkeit und schnei dig geführte Gegenangriffe besonders ausgezeichnet. Südlich und westlich Berditschew zerschlugen unsere Truppen zum Teil im Gegenstoß heftige Angriffe der Sowjets und vernichteten 31 feindliche Panzer. Die Luftwaffe griff wiederholt mit starken Kräften an den Schwerpunkten in die Erdkämpfe ein und belegte Be reitstellungen und Panzeransammlungen des Feindes wirksam mit Bomben. Bei der Bekämpfung des sowjetischen Nachschub verkehrs wurden fünf Materialzüge zerstört, acht weitere Züge beschädigt. 2m Randgebiet der Pripjetsümpfe kam es zu ört- lichen Kämpfen mit feindlichen Aufklärungskräften westlich Nowograd—Wolynsk und Sarny. Westlich Retschitza setzten die Sowjets ihre Angriffe fort. In schweren Kämpfen scheiterten auch gestern alle Durch bruchsversuche der Bolschewisten. Oertliche Einbrüche wurden abgeriegelt. Südöstlich Witebsk wiesen unsere Truppen erneute starke Angriffe des Feindes ab. Die gestern für den Bereich eines Korpsabschnltts gemeldete Abschußzahl von 57 Panzern hat sich auf 71 erhöht. Im gleichen Korvsabschnitt wurden gestern weitere 87 sowjetische.Panzer abgeschossen. Nordwest, lich Witebsk griffen die Bolschewisten wiederholt erfolglos an. Bei der Säuberung eines Waldgebietes wurde eine stärkere Kampfgruppe des Feindes vernichtet. Das sächsische Grenadier-Regiment 456 unter Führung des Oberstleutnants Sacher hat sich hier bei den Kämpfen der letzten Tage besonders bewährt. Im Westabschnitt der süditalienischen Front brachen mehrere örtliche Angriffe des Feindes in unserem zusammengefaßten Artilleriefcukr zusammen. An der übrigen Front verlief der Tag bei erfolgreicher eigener Stoßtrupp tätigkeit ruhig. In den ersten Morgenstunden des 9. Januar griffen deutsche Kampfflugzeuge Schiffsziele vor der Nordküste der Eyrenaika an. Auf vier Handelsschiffen mittlerer Größe wurden mehrere Volltreffer erzielt. Mit der Vernichtung zweier dieser Schiffe ist zu rechnen. Ein eigenes Flugzeug ging verloren. IMederftoU do In einem Teil der «estrigen Auflage nicht enthalten.» stützung fanden unsere Grenadiere in ihrem Abwehrkamps durch die Artillerie, die durch Zerschlagen erneuter Bereit- stellungen weitere Angriffe der Sowjets im Keime erstickte. Im nördlichen Abschnitt der mittleren Front machte der Feind in den letzten Tagen geradezu verzweifelte Anstrengun gen, um das Bollwerk Witebsk aus der deutschen Front herauszubrechen. Nordwestlich Witebsk blieben die Vor- stöße schwächer. Unsere Grenadiere nutzten die Lage aus und säuberten ein Waldgebiet von eingesickerten Kräften. Das Nachlassen der feindlichen Angriffstätigkeit am nordwestlichen Frontbogen ist auf die beträchtlichen Verluste der Bolschewisten Blick auf das Deck eines deutschen 8000-BRT-Transporters auf Fahrt in den nordischen Gewässern. PK-Kricgsbcrichter Wcinkauf, Sch. Der Kampfgeist entscheidet. Der Führer hat den Obersten Schulz, Träger der Bril lanten zum Ritterkreuz, der vor einem Jahr noch den Rang eines Majors hatte, zum Generalmajor befördert und ihn mit der Führung einer Panzerdivision betraut. Wie uns unsere Berliner Schriftleitung berichtet, hat Schulz in Berlin den Vertretern der Presse über die Leistung seiner Division und den Kampfgeist der Truppe berichtet. Die Division steht seit dem 5. Juli dauernd im Einsatz und ist in der letzten Zeit dreimal im Wehrmachtsbericht genannt worden. Sie hat ihre Erfolge nicht durch einen Masseneinsatz erzielt, sondern durch die ausgezeichnete Haltung der vortrefflich geführten Soldaten. Es handelt sich um die aus dem Westfeldzug be- rühmte Gespensterdivision Rommels, die immer gerade'dort auftauchte, wo sie von den Franzosen und Engländern nicht erwartet wurde. Auf den Maashöhen bei Dinant, bei Smo- lensk und Wjasma, bei Bjelgorod und Schitomir hat sie immer wieder, oft mit schwachen Kräften höchste Leistungen vollbracht. Auch die späteren Kommandeure der Division, die zur Zeit von General von Manteufel befehligt wird, waren besonders tüchtig und immer von der Absicht beseelt, sich überall unbedingt durchzusetzen. Die Truppe hat auch im Ostfeldzug ihren alten Ruf bewahrt und den Sowjets oft genug entscheidende Schläge versetzt. Selbst in Zeiten, in denen ihre Einheiten infolge des Dauereinsatzcs starke Einbuße an Material hatten, hat sie sich hervorragend geschlagen und die Richtigkeit des Satzes bewiesen, daß die Truppe stets so ist wie ihre Führung. Zu den ruhmreichsten Kämpfen der Division gehören die im Naum zwischen Kiew und Schitomir. Als Schitomir zum ersten Male schließlich aufgegeben werden mußte, hat Schulz mit seinem Regiment an der Wiedereroberung entscheidenden An teil gehabt. Er hatte infolge einer Verwundung einige Tage ini Lazarett Schitomir zugebracht und sich eine gute Ortskennt nis verschafft, von der er Gebrauch machen konnte, als er den Befehl erhielt, mit seinen Panzern dett Angriff an der Spitze der Division zu fahren. Bevor es möglich war, in die Stadt einzudringen, mußte ein Bahndamm überwunden werden. Nachdem dies unter großen Schwierigkeiten geschehen war, drangen die deutschen Panzer, die Hauptstraße vermeidend, durch Gärten und Höfe bis zur Mitte der Stadt vor) ohne sich von der außerordentlich starken Abwehr der Sowjets abhalten zu lassen. Es gelang dabei, eine zum Abmarsch gestellte feind liche LKW.-Kolonne von 60 MnGtions- und Spritwagen zu fassen und zusammcnzuschießcn, worauf der Widerstand der Sowjets immer mehr nachließ und schließlich zusammenbrach. Dieser Kampf forderte von jedem einzelnen Mann das höchste Maß von Tapferkeit und Einsatzfreudigkcit. Die vorzügliche Ausbildung kam dabei zur Geltung. Auch in schwierigsten Fällen wußten die einzelnen Leute, was sie zu tun hatten. Nicht nur bei den Panzermännern, sondern auch bei den anderen Einheiten der Division herrschte ein unbedingtes Ver trauen zur Führung. Dieses Vertrauen, das überall im deut schen Heere herrscht, gibt zusammen mit dem Kampfesmut der Soldaten die Gewähr, daß die Front im Osten dem bolsche wistischen Massenansturm nicht nur standhaltcn, sondern ihn schließlich auch zunichte machen wird. in den bisherigen Kämpfen zurückzuführen, sie waren beson- ders hoch im Abschnitt des von Oberstleutnant Sacher geführ ten Grenadierregiments 456. Unerschütterlich hielt er seine Stellungen gegen fortgesetzte von Panzern und Schlachtflicgern unterstützte Angriffe und trat, so oft es der Kampfverlauf erforderte, zu Gegenstößen an, bis die Kraft der Bolschewisten erlahmte. Diesem Regiment ist es daher in besonderem Maße zu verdanken, daß die immer wieder von Nordwesten her angesetzten Durchbruchsversuche des Feindes auf Witebsk bisher jedesmal mißlangen. Das Eichenlaub für Pionieroffizier. Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz Hptm. Kalbitz, Komm, eines Pion.-Dat., als 366. Soldaten der Wehrmacht. — Helmut Kalbitz wurde bereits im Aug. 1941 als Oberleutnant und Kompaniechef in einem württ.-bad. Pionievbatai.llon mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Bei Be ginn der Offensive südwestlich Gomel im Nov. 1943 führte er ein Pionierbataillon aus Höxter. Nach massiertem Trommel, feuer gelang den weit überlegenen sowjetischen Kräften ein tiefer Einbruch in die deutschen Stellungen. Hptm. Kalbitz unternahm mit nur 45 Soldaten einen Gegenangriff, drang in eine feindliche Ortschaft ein und hielt der mehr als zehn fachen Uebermacht unerschütterlich stand. Durch diesen Gegen stoß wurde der Aufbau einer neuen Abwehrfront ermöglicht. Kalbitz wurde 1912 als Sohn eines Schiffers in Harburg- Wilhelmsburg geboren. Für kampfentscheidende Taten wurden mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Stabsarzt Dr. Schulz-Merkel, Abteilungsarzt in einem Panzer-Rogt.; Hptm. Kurt Wolff, Bataillonskomm, in einem Gren.-Regt.; Lt. d. N. Wolfgang Eichler, Zugs, in einem Panzer-Rcgt.; Ögefr. Martin Iacobs, Gruppens, in einem Gren.-Regt.; ferner Oberst Karl Faulhaber, Kamm, eines Gren.-Regt.; Hptm. d. R. Ernst Red lich, Kompanief. in einem Pion.-Batl.; Oblt. Rolf Truxa, Bat- terief. in einer Sturmgeschütz-Abt.; Lt. Kupka, Kompanief. in einem Gren.-Regt. Hans Kupka, 1931 als Sohn eines Wacht meisters in Nürnberg geboren, fand im Osten den Heldentod. * Ritterkreuzträger Oberst Herbert Böhme, Komm, des Grenadier-Regt. „Feldherrnhallc", fand bei den Kämpfen im Osten den Heldentod. Er wurde 1898 als Sohn eines Pfarrers in Rattwitz N.-Schles.) geboren.