Volltext Seite (XML)
Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich deigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" ^rteljährlich ab Schalter I MU bei freierZusendung durch Boten Laus 1 Mk. 20 Pf., durch üie Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Geschäften: Vretnig, KauswalÜe, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Expedition: Bretnig Nr. 133«. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Neüaktwn, Druck uaü Verlag von N. Alhurlg, Brelnig 5. Zahl, ang. Nr. 64 Sonnabend, den 1v. August 1895 bekannten Mängel des Gegenstandes dem zweiten Kindesleichnams, vielleicht im Februar ches vor der Erdrosselung gelebt hat, ist vor niedergelegt. ! lenkes vollständig abgequerscht wurde. Leichnam eines vollständig ausgewachsenen Kindes, männlichen Geschlechtes, unter der Dachtraufe der Scheune vergraben. Der in ein Zeitungsblatt eingewickelte kleine Leich nam hatte um den Hals ein festgeknotetes Schürzenband. Die einzelnen Teile eines 1894 vergraben, fanden sich ebenfalls nach j Käufer anzuzergen. Unterläßt er solches, so Angabe Hupfers im Stall unter Torf- und j handelt er arglistig und wird außer der gesetz- Kalkasche vergraben. Das erste Kind, wel- ! mäßigen Strafe mit der Haftpflicht belegt. — Am Sonntag warf sich ein 40jähriger Bürstenmacher aus Volkmarsdorf in der Nähe der Sellerhausener Brücke kurz vor einem aus der Verbindungsbahn herankommenden Güterzuge aus die Schienen nieder, um sich überfahren zu lassen, wurde jedoch von den Räumern der Maschine zur Seite geschleudert eingehende Verhandlung mit der Bahnhofs polizei. — Eine besonders wichtige Entscheidung hat vor kurzem das Reichsgericht in Leipzig gefällt. Danach ist jeder Verkäufer verpflich tet, vor dem Abschlusse eines Geschäftes die geraten waren, daß der Cigarrmhändler es» für angemessen erachtet hatte, dieses wichtigen, Falles halber die Notbremse zu ziehen. Die Folge war für ihn nach der Hierherkunft eine daß zum weiteren Ansporn für vie Förder ung des Schießdienstes derjenigen Kompagnie und Batterie der Infanterie, Jäger und Schützen, Feld- und Fußartillerie, welche in ihrer Gesamtleistung im Schießen, bei der Artillerie mit Geschützen, als die beste befun den wird, eine besondere Auszeichnung ver liehen wiro. Es erhalten: von der Infan terie jährlich eine bez. — wenn das 6. In fanterie-Regiment Nr. 105 „König Wilhelm 11 von Württemberg" in Frage kommt — zwei Kompagnien, von den Jägern, von der Feld- und Fußartillerie ohne bestimmte Zeit festsetzung je eine Kompagnie bez. Batterie ein auf dem rechten Oberarme von sämtlichen Mannschaften der Kompagnie bez. Batterie einen säuernd in ih»cn Besitz übergehenden Preis und der Kompagnie- bez. Batteriechef ein bleibendes Erinnerungszeichen. — Am Dienstag Abend in der 11. Stunde explodierte im Bereiche der Dynamit- fabrik zu Hilbersdorf bei Freiberg ein mit 30 Zentnern Dynamit beladener Wagen, der nach Marienberg bestimmt war. Die Deto nation wurde stundenweit im Umkreise ver- j nommen. Fenster klirrten in den dreivierteli Stunden entfernt gelegenen Ortschaften und wurden stellenweise eingedrückt. In der Fab-! rik selbst wurde beträchtlicher Schaden ange-1 richtet, Fensterscheiben und Fensterkreuze ein gedrückt. Stellenweise wurde das Fach- und Mauerwerk beschädigt- Der Betrieb der Fabrik ist vorläufig eingestellt. Menschen leben sind nicht zu beklagen. Eine böswillige Inbrandsetzung des Wagens wird mit Be stimmtheit angenommen. — Der Reservelieutenant List vom Oschatzer Ulanen-Regiment blieb in diesen Tagen auf dem Exerzierplätze mit seinem Steigbügel an dem eines vorüberreitenden Kameraden hängen. Infolge dessen scheute sein Pferd und überschlug sich. List kam unter das Tier zu liegen und scheint erhebliche innere Verletzungen davongetragen zu haben. — Ein Herr Paul Aßmann aus Roch litz ist auf dem Rade nach Paris gefahren. Die Entfernung von Leipzig bis zur franzö- j fischen Hauptstadt beträgt 1000 lrm und wurde von ihnl trotz heftigen Gegenwindes in vier Tagen 11 Stunden zurückgeleg l. — Eine abermalige Erinnerung an seine Verwundung am 18. August 1870 bei St. Privat wurde dem Militär-Invalid, Ernst Zschirpe in Bernsdorf, dadurch »zu reil, daß ihm dieser Tage nach heftigen Schmerzen aus seiner noch offenen Wunde durch Dr. Zürn in Callnberg ein Teil des - feindlichen Geschosses, welches zum Vorschein » kam, entfernt werden konnte. — Die Beerdigung des Fleischerlehr-! lings Geyer, welcher sich am vorvergangenen! Dienstag auf dem Boden im Hause seines Meisters in Altgersdorf erhängte, sollte am Freitag stattfinden. Dieselbe ist jedoch, wie der „Oberl. Volksb." meldet, sistiert worden, weil die Leichenwäscherin verdächtig Flecke an der Leiche gefunden haben will u >d in folge dessen Anzeige bei der Behörde erstattet hat. Demzufolge sollte am Freitag eine ge richtsärztliche Obduktion stattfinden. — In der bereits gemeldeten Untersuch ungssache wider den verhafteten Gutsbesitzer Hupfer und dessen Dienstmagd in Goiau bei Crimmitschau ist nun festgestellt, daß leider ein scheußliches Doppelverbrechen begangen worden ist. Bei der am Freitag im Beisein des kgl. Staatsanwalts aus Zwickau und — Ein Verbrechen wurde am Donners-! tag abend gegen 11 Uhr in Grüna bei Chemnitz an der 15jährigen Tochter des j Grünaer Bordenfabrikanten Schaarschmidt j verübt. Als dieselbe, von Reichenbrand kom mend, sich der Grünaer Grenze näherte, be gegnete ihr ern etwa 26jähriger Mensch, der das junge Mäd ,en überwältigte, in den Straßgraben warf und dann in das neben stehende Krautfeid schleppte. Dort zerschlug er ihr das Nasenbein und brachte ihr auch noch verschiedene andere Verletzungen bei. Auf ihre Hilferufe steckte er dem Mädchen' die Faust in den Mun». Die Rufe wurden jedoch von herannahenden Personen gehört, die den rohen Patron in die Flucht jagten. Blutüberströmt wurde das arme Mädchen zu seinen Eltern gebracht und ärztlicher Be handlung übergeben. — Eine Schneit ers-Ehefrau in Chem nitz beabsichtigte sich am Freitag aoend in der 11. Stunde samt ihren Kindern in den Schloßteich zu stürzen, weil sie schon seit längerer Zeit von ihrem Ehemanne verlassen worden ist. Der Bedauernswerten wurde samt ihren Kindern behördlicherseits Unter kommen gewährt. — Der gegen Mitternacyt auf dem Magdeburger Bahnhofe in Leipzig von Halle her fällige Schnellzug traf in verflossener Nacht mit 20 Minuten Verspätung um deswillen , ein, weil sich unterwegs zwischen Halle und ! Schkeuditz in einer Wagenabteilung ein I Cigarrenhändler und ein Handlungsdiener Wegen der Frage über Schließung oder Off-m- Haltung eines Fensters dermaßen in die Haare Kirchennachrichtm von Hauswalbe. 9. Sonntag nach Trin.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Nachmittags 2 Uhr: Misfionsstunde. Getauft: Paul Walter, S. d. R. O. Hauptmann, Hauslers und Maurers rn Hauswalde. — Max Paul, S. des E. E. Gebauer, Hausbesitzers und Zimmermanns rn Bretnig. Beerdigt: Robert Paul Paufler, S. d. B. R. Paufler, Fabrikarbeiters rn Brelnig, 3 M. 11 T. alt. — Hermann Erich Boden, S. des E. H. Boden, Kaufmanns in Bretnig, 1 I. 7 Al. 23 L. all. — Fr. Friederike Amalie Haufe m Brelnig, 58 I. 3 M. 12 T. alt. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Fritz Arthur, S. des Maurers Gustav Adolf Haufe. — Iba Elisabeth, T. des Bandwebers Friedrich Max Simmchen. — Außerdem 2 uneheliche Knaben. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Paul Marlin Senf, Tischler, mit Martha Hulda Schöne. StAde-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Loms Emil Klas, Handels mann, Witwer, 80 I. 1 M. 24 T. alt. — Clara Emilie Margarethe, T. des Tagearb. Paul Oskar Heinze, -4 M. 16 T. alt. - Johann Friedrich Hochauf„ Tagearb., Ehe mann, 63 I. 3 Al. 15 T. alt. Textliches und Sächsisches. Bretnig, den 10. August 1895. Hauptgewinne 2. Klasse 128. kgl. lachsischer Landeslotterie. 2. Ziehungstag N 6. August. 20,000 Mark auf Nr. 32122 (Menge, Leipzig). 10,000 Mark auf Nr. 46011 (Kramer, Leipzig.) 5000 Mark «uf Nr. 92518. 3000 Mark auf Nr. 31861 »5427 52260 54359 82193. — Während Re Abschlüsse der Reichs- Mptkasse für die dem Inkrafttreten des Jn- Niditäts- und Altersversicherungs-Gesetzes MMden Etatsjahre revelmäßig eine Erspar nis an der Position des Reichszuschusses zu ^r genannten Versicherung aufweisen und derjenige für 1893/94 noch 14.2 Millionen nicht verbraucht aufführsn und zur Besscr- ^8 des Jahresergebnisses zur Verfügung Nm konnte, führt der Reichshauptkassen- ^ichluß für 1894/95 eine solche Ersparnis ^erhaupt nicht mehr auf. Es liegt das ^mal daran, daß die Erhöhung, welche die treffende Position im Etat für 1894/95 Umübcr der für 1893/94 erfahren hatte, ^'1,3 Millionen betrug und demnach schon b» sich geringer war, als die Steigerungen, welche früher an der gleichen Etatsstelle ein- ^Keten waren. Sodann aber mußte für Nahezu drei Viertel des Etatsjahres 1894/95 NUS »der Position die neue Ausgabe mitbe- sMtsn werden, welche sich aus der vom ^Ndesrate angeordneten Ausdehnung der Waliditäts- und Altersversicherungspflicht die Hausgewerbtreibenden der Textilin- Mne ergab. Mit dieser Ausdehnung hatten 4° über 70 Jahre alten neu Versicherten Ns>s Anrecht auf Altersrente erworben, und Zahl l er aus diesen Kreisen auf oie Al- ^rente in dem in Rede stehenden Etatsjahr ! Ebenen Ansprüche war durchaus nicht klein, ! Überhaupt wird man sich ebenfalls bei der Mion des Neichszuschusses zur JnvalidttätS-: Altersversicherung daran gewöhnen müssen, A auf Grund der nunmehr vorliegenden Wahrungen die Etatsansätze ziemlich genau! wirklichen Bedarf entsprechend berechnet j !/shen können und daß demnach auf Erspar te hierbei für die Zukunft kaum zu rechnen — Auch ver Gewerbeverein zu Pulsnitz t 192 Mitgliedern hat an den Stadtrat Dresden eine Petition gegen Aufhebung F dasigen Jahrmärkte gerichtet. Von Puls- aus beziehen gegenwärtig 10 Pfeffer küch- ck 40 Schuhmacher, 6 Töpfer, 3 Böttcher, 2 Dischler, 2 Korbmacher, 2 Hutmacher und ».Strumpfwirker mit selbstgefertigten Waren Dresdner Markte. i— Am 5. August begann in Königs- Oick das Preisreiten um den vom Kaiser für ^allerie - Offiziere zestifteten Ehrenpreis Hetzer silberner Pokal). An dem Ritte, sicher mit Lösung taktischer Aufgaben ver- Nden ist, beteiligten sich 6 Offiziere. Un- den letzteren befand sich der Sieger des F vorigen Jahre erstmalig und zwar von Lesben nach Marienberg stattgesundenen ^eisreitens, Leutnant Graf v. Milscinsky Königs-Husarenregiment Nr. 18. Der Ehrenpreis ist Wanderpreis und geht dauernd dann in den Besitz desjenigen Offiziers ^r, welcher in zwei aufeinander folgenden wahren Sieger beim Prmsreiten gewesen ist. Am Sonnabend waren die am Preisreiten ^nehmenden Offiziere im Sammelort Noßenhain eingetroffen. »der Gerichtsbehörve vorgenommeneu Uuter- — Se. Majestät der König hat befohlen, suchung fand sich nach Angabe Hupfers der Kindern in, verhaftet und wird die Untersuch-! — In der Nacht vom Sonntag zum ung wohl ergeben, welchen Anteil er an dem j Montag machte in einem Schlassaale der Verbrechen hat. Kaserne des Zittauer Regiments ein Soldat — Die Schauspielerin Fräulein Frey,! der 4. Kompagnie seinem Leben durch Er- Mitglied des Chemnitzer Thalia-Theaters,! hängen ein Ende. Furcht vor Strafe, die spielte vorgestern gegen Abend mit einem dem Soldaten angeblich wegen ernes Vergehen kleinen, mit fünf scharfen Patronen geladenen i wider die Sittlichkeit bevorstand, soll denselben Taschenrevolver, wobei die Waffe sich entlud i in den Tod getrieben haben. und die Kugel unterhalb der Herzgegend in — Der bekannte frühere Schachschrift- den Körper des Fräulein Frey eindrang. ! steiler Diinkwitz aus Leipzig wurde irrsinnig Die Verletzte wurde von einem herbeigeholten j in Mainz von der Polizei festgenommen. In Arzt in Behandlung genommen, welcher die > seinem Besitz wurden reiche Geldmittel und Verwundung als ungefährlich bezeichnete, doch ein Runüreriedillet gefunden. ist bis jetzt das eingedrungene Geschoß noch! — In der Pickersfadrik von F. W. nicht zu entfernen gewesen. Michel m Seifhennersdorf kam der fett ca. — In einer der größten Meeraner 15 Jahren dort beschälugte Arbeiter Ernst mechanischen Webereien hat ein großer Teil Stolle mrt der linken Hand in eineLederschneiv- der Arbeiter die Arbeit wegen Lohndifferenzen Maschine, wobei ihm die Hand oberhalb desGe- ca. 3 Wochen geboren worden. Entdeckt wurde das Verbrechen dadurch, daß jedenfalls infolge ein r Meldung ein Arzt die 25jährige Magd namens Ida Thurm untersuchte und dabei feststellte, daß dieselbe geboren. Bei der hierauf folgenden Suche nach dem Kinde beteiligte sich auch deren Dienstherr Hupfer, und nur leicht verletzt, so daß er sich in das Am Mittwoch wurde Hupfer, welcher 27 j Krankenhaus begeben konnte. Das Motiv Jahre alt, verheiratet unv Vater von fünf! seiner Thal ist unbekannt.