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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mt. Zeitung Klein-n. GroWn. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf-, sür aus wärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Nummer 133. Kernsprecher: «mt Leube» 2120 Dienstag, den 10. November 1914 Fernsprecher: «mt Leube« 2120 27. Jahrgang. Neueste Meldungen. ist. Das ist der richtige Weg, jeden Mann zum Dienst Der Bürgermeister. Einwohnern volle Anerkennung finden. Den tapferen Heiden aber sei ein letzter Gruß ins seine Grab gesandt. — Der Unteroffizier d. R. beim 178. Jnf.-Reg. F r i tz Hörning, bis Kriegsbeginn als Buchhalter bei der Fa. Ernst Wolf u. Cie. in Kleinölsa tätig, wurde für ver wegenes Führen von Patrouillen mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Großes Hauptquartier, 7. November. Unsere Angriffe in der Richtung Ipres machten auch gestern, besonders südwestlich Ipern, Fortschritte, lieber 1000 Franzosen wurden zu Gefangenen gemacht und 3 Maschinengewehre erbeutet. Französische Angriffe westlich Noyon, sowie auf die von uns genommenen Ort schaften Bailly und Chavonne wurden unter schweren Verlusten für den Feind abgewiesen. Der von uns er oberte und schwach besetzte Ort Soupir ngd der Westteil von Sapigneul, der dauernd unter schwerstem Artillerie feuer lag, mußte von uns ger ä u m t werden. Bei Servon wurde der Fein d a b g e w i e s e n, im Argonner Walde weiter zurückgedrückt. Auf dem östlichen Kriegsschauplätze wurden 3 russ. Kavallerie-Divisionen, die die Warthe oberhalb Kolo über schritten haben, über den Fluß zurückgeworfen. Im übrigen kam es dort zu keinen Zusammenstößen. — Nach monatelanger tapferer Verteidigung ist die nur 6 0 00 Mann umfassende Garnison Tsingtaus der Uebermacht der Feinde in Stärke von mehr als 60000 Japanesen und Engländern und 40 japanesischen Kriegs schiffen gestern unterlegen. Die amtliche Meldung lautet: Berlin, den 7. Nov. (Amtlich). Nach amtlicher Mel dung des Reuter-Büros aus Tokio ist Tsingtau nach helden haftem Widerstande am 7. November morgens gefallen. Nähere Einzelheiten fehlen noch. — Der Gouverneur von Kiantschou, Kapitän z.S. Meyer-Waldeck, ist nach Meldungen aus Tokio beim Schluß kampf um Tsingtau verwundet worden. — Der Präsident des Reichstags Dr. Kämpf sprach dem Kaiser und dem Reichsmarineamt zum Fall Tsingtaus die Teilnahme des deutschen Volkes ans. — Die türkische Armee hat die ägyptische Grenze überschritten. — Die aufständischen Bnren sind nach einer Holland. Meldung vermutlich unter General Beyers in den Oranjefreistaat eingefallen. — China beab sichtigt nach einer amerikanischen Meldung, an Japan ein Ultimatum zu richten. — Der Scheich der Senussi hat seine Streitmacht aus der Cyrenaika zurückgezogen und sic "ach Aegypten gegen die Engländer geschickt. — Türkische Kriegsschiffe haben im Schwar zen Meer bisher 31 russische Handelsdampfer gekapert und 9 schiffe in den Grund gebohrt- Eine andere kam in das Wilsdruffer Krankenhaus. — Aus den V e r l u st l i st e n: Res.-Jnf.-Neg. 101: Gefr. Straube-Bräunsdorf, vm. — Bcyer-Welschhufe, vm. — Res.-Jnf.-Neg. 103: Gefr. Max A. Schwarz- Rabenan, v. — Büttner-Höckendorf, sv.— 16. Jnf.-Reg. 182: Zeidler- Dippoldiswalde, v. — Burkhardt-Döhlen, lv. — Rothe-Röthen bach (Pion. 12), gest. — Einhorn-Börnchen (178), P — Balmer-Kleinkarsdorf (17), sv. — Birk-Eckersdorf (83), sv. — Gfr. Fr. Scholz-Potschappei, lv. (2. Gren.-Reg. Nr. 101) — Res.-Jnf.-Neg. Nr. 101: Max Barth-Lungkwitz, vm. — Gfr. E. A. Borthold-Seifersdorf, lv. — G. Morgenstern-Hainichen, P (l1. Jnf.-Reg. Nr. 139) — Max Medicke-Reinholdshain, vm. (15. Jnf.-Reg. Nr. 181) — Overj. E. Unger-Reinsdorf, P (2. Jäger-Bat. Nr. 13) — Arnold-Dippoldiswalde, bish. vm., v. (Jnf.-Reg. Nr. 137, Hagenau) — Paul Henzel-R abe - n a u, v. (3. Garde-Reg., Berlin). — Der Kommandierende General von Broizem gibt bekannt, daß die Beorderungen des Bedarfes von Unaus gebildeten für die Ersatz-Formationen beim 12. Armeekorps nach folgenden Gesichtspunkten erfolgt: Für die Feldgruppe werden Unberufen der noch vorhandene Be stand an Ersatzreserve, anschließend die Rekruten, sodann die durch Kriegsersatzgeschäft Ausgehobenen. Für die Reserve- uud die Landwehrtruppen wird der unausgebildete Landsturm, mit der jüngsten Jahresklasse beginnend, einberufen. Bei den Bezirkskommandos vorhandene ausgebildete Mannschaften werden bei befohlener Beorderung Unausgebildeter an erster Stelle in dieser Zeit mit eingezogen. Die Einziehung der einzelnen Klassen und Jahrgänge richtet sich nach dem für das Feld erforderlichen Ersatz, der sich im Voraus nicht übersehen läßt, sodaß feste Termine sich nicht angeben lassen. Kleine Notizen. — Als der Kraftwagenführers eines Radeberger Autobesitzers nach Dresden fuhr, um seinen Herrn dort abzuholen, lief hinter der Heidemühle ein R e h, geblendet von den Scheinwerfern, in das Auto hinein. Die Steuerung wurde hierdurch zur Seite gedrückt, und der Wagen fuhr in den Straßengraben, wo er sich überschlug. Der Wagen führer wurde nicht ernstlich verletzt. Das Reh wurde tot im Walde gefunden. — Die Frau des zurzeit bei der Flieger- ersatzabteilung 5 Vahrenwald als Kriegsfreiwilliger dienender H. Hirsch in Hannover wurde kürzlich glücklich von Vie r Jungen entbunden. Drei davon haben durchschnittlich ein Gewicht von 6 Pfund, der vierte, etwas schwächer, wiegt 3>/z Pfund. Alle Jungen sind gesund und lebensfähig. Der Flieger Hirsch ist seit zwei Jahren verheiratet und hat mit diesem Zuwachs von vier Buben zusammen 5 Söhne. — Ein schwerer Unfal 1 ereignete sich in Freiberg auf dem Bäckergäßchen. Dem 10jährigen Sohn des Grün warenhändlers Z. wurde von einem anderen Jungen die Mütze auf ein mit Lumpen beladenes, in Bewegung befind liches Geschirr geschleudert. Da die Mütze am Wagen hängen blieb, stieg Z. auf das Hinterrad, um die Mütze zu erlangen, wurde aber dabei von dem Rade erfaßt. Der auf der an deren Wagenseite gehende Geschirrführer bemerkte den Unfall zunächst nicht, und so wurde dem Knaben ein Bein glatt abgerissen. — Der Vorfall zeigt wieder einmal, welche schlimmen Folgen die jetzt sehr verbreitete Unart der Kinder haben kann, Mützen herumzuwerfen! — Bis 1. November waren in den Gefangenenlagern, Lazaretten usw. nach den dienstlichen Meldungen uutergebracht: Franzosen 3138 Offiziere und 188 618 Mannschaften, Russen 3121 „ „ 186779 „ Belgier 537 „ „ 34907 Engländer 417 „ „ 15730 „ zusammen: 7213 Offiziere und 426 035 Mannschaften. — Die Londoner „Morningpost" schreibt in einem Leit artikel : Es ist zu hoffen, daß, wenn das Parlament zu Kur ksb unä fern. Rabenau, den 9. November 1914. — Die Goldmünzen gehören in den Schatz der Reichsbank! Das beherzige 'jeder, der Goldmünzen im Besitze hat! Die Postanstalten' tauschen Geld gegen Papier geld nm und führen alle Goldmünzen der Reichsbank zu. Dies ist trotz eines Aushanges in den Schaltervorränmen »och immer nicht hinreichend bekannt. Es wird deshalb er- uent darauf hingewiesen, daß die Postanstalten für jedermann eine bcqnemeGelegenhcit znm Umtausch der Goldmünzen bieten. — Nm kommenden Mittwoch wird der hiesige Kgl. sächs. Militär-Verein im Anschluß an den Kriegs- gvttesdienst, unter gesanglicher Mitwirkung des M--G.-V. „Apollo", am Denkmal auf dem Marktplatz zur Ehrling seiner gefallenen Kameraden und Sangesbrüdern einen Kranz niederlegen. Dieser ehrende Akt dürfte anch bei allen hiesigen heranzubringen. Der Plan Deutschlands, Frankreich und Rußland zu zerschmettern, wird durch die Aktion Englands durchkreuzt. Wir müssen aber genug Soldaten sein. Der Beweis ist nicht erbracht, daß eine Million genügen wird. — Der N e i ch s haushaltplan für das nächste Jahr wird während der bevorstehenden kurzen Dezembertagung des Reichstages voraussichtlich nicht znr Beratung gelangen. — Das Oberkommando in den Marken hat strengere K o n- trollmaßnahmen gegen die Angehörigen der mit uns im Kriege befindlichen Staaten angeordnet. — Der durch den R us s e u e i n f a l l in Ostpreußen verursachte Gcbäudc- schaden beträgt etwa 260 Millionen Mark. — Alle Stock holmer Zeitungen sprechen ihre Zufriedenheit mit dem Protest der schwedischen Regierung gegen die britischen Maß regeln in der Nordsee aus. — Die österreichischen Truppen nahmen in den letzten Kämpfen 1700 Serben gefangen und erbeuteten Geschütze und Maschinengewehre. — Der un garische Finanzminister veröffentlichte die Bedingungen der angekündigten Kriegsanleihe. — Die persische Negierung hat die Forderung Englands auf Errichtung eines englischen Konsulats in Nasrabad, der Hauptstadt von Seistain, ab gelehnt. — Die Russen haben in Täbris (Persien) den öster reichischen Generalkonsul und den türkischen Vertreter ver haftet; die persische Regierung hat Protest eingelegt. — Dewet sagte, einer Reuter-Meldnng zufolge, in einer Rede am 28. Oktober: Ich gehe zu Maritz, wo wir Waffen und Munition erhalten. Wir gehen von dort nach Pretoria, um die britische Flagge herunterzuholen und eine freie südafrikanische Republik zu proklamieren, — Weiter wird be stätigt: Dewet ist am 29. Oktober in Brede im Freistaat eingeritten. Er bezeichnet den Einfall in Deutsch-Südwest als einen feigen Akt und eine Räuberei und sagte: Einige Freunde rieten mir, etwas länger zu warten, bis England stärkere Schläge erhalten habe. Aber es ist unter meiner und meines Volkes Würde, einem toten Hunde einen Fuß tritt zu geben. England hat die Hände voll genug. Ich hasse die Lügen, die verbreitet werden, daß Tausende von Austra liern, Kanadiern und Indiern gesandt werden können, um uns zu bekämpfen. Woher will England sie nehmen? Es hat genug zu tun, nm seine eigenen Schlachten zu schlagen. — lieber die Seeschlacht an der chilenischen Küste werden aus Newyork noch folgende Einzelheiten bekannt: Es war 6 Uhr abends, als die deutschen die englischen Kriegs schiffe bemerkten und sie zum Kampfe zwangen. Die deutschen Schisse waren aktionsbereit, als die „Good Hope" in Sicht kam und sich unter Volldampf näherte. Als sie den Feind gewahr wurde, manövrierte sie sehr geschickt, so daß die an deren englischen Schiffe auf sie herankommen konnten. Beide Geschwader fuhren in südlicher Richtung, wobei sich die deut schen Schiffe in der Nähe der Küste hielten, um sich den Engländern mehr und mehr zu nähern. Der erste deutsche Schuß fiel zu kurz. Auf eine Entfernung von 6000 Jards eröffnete die „Good Hope" mit neunzölligen Geschützen ihr Feuer. „Scharnhorst" und „Gneisenau" erwiderten mit einer Breitseite, die vitale Teile des englischen Admirals schiffes traf, worauf die Maschinen zu arbeiten aufhörten. Jetzt griff der englische Kreuzer „Monmouth" ein, um die „Good Hope" zu schützen. Die Gegner waren um diese Zeit 5000 Jards von einander entfernt. Die deutschen Schiffe konnten ihre Geschütze zur Geltung bringen. Sie vereinigten ihr Feuer auf die „Monmouth", bis diese sank. Der Zwischen raum unter den Kämpfenden war jetzt nur noch 4500 Jards. Die „Good Hope" hielt sich tapfer, bis eine Explosion an Bord erfolgte und Feuer ausbrach. Es ist unbekannt, ob der Kreuzer der Flammen Herr werden konnte, doch schien als ob die Feuersbrunst uachließ. „Good Hope" kam schließ lich außer Sicht. Der deutsche Kreuzer „Nürnberg" kreuzte bis Tagesanbruch, um nach Verwundeten zu suchen, doch konnte den Matrosen der „Monmouth" keine Hilfe gebracht werden, da die See zu unruhig war und Rettungsboote nicht ausgesetzt werden konnten- Wien, 8. Nov. Auf dem südwestlichen Kriegsschauplatz dauerten die Kämpfe gestern den ganzen Tag auf allen Fronten mit unverminderter Heftigkeit an, Trotz zähen Wider standes des Gegners, bei dem die Parole: „Bis auf den letzten Mann" ausgegeben worden war, wurde im Raume bei Krupanj Schanze auf Schanze von unseren tapferen Truppen erobert, bis heute um 5 Uhr früh auch der Kostajnik, ein von den Serben für uneinnehmbar gehaltener wichtiger Stützpnnkt, erstürmt wurde. Die Zahl der Gefangenen u. erbeuteten Geschütze ist bisher nur annähernd bekannt. Dresden. Auf den Erlaß des Reichskanzlers hin ist hier die Verhaftung von 60 bis 70 waffenfähigen Eng ländern erfolgt. Sie sollen bereits in den nächsten Tagen nach dem Lager Ruhleben bei Berlin befördert werden. Unter Hinweis auf die im Flur des Rathauses aus- sammentritt, die Regierung den Schleier darüber lüften wird, hängenden Inhaltsverzeichnisse wird hiermit bekannt gemacht, wieviel in den letzten drei Monaten getan und wieviel noch daß die Nummern 75 bis 95 des Reichsgesetzblattes vomzu tun übrig bleibt. Noch wünschenswerter ist es, daß Jahre 1914 und das 24. bis 27. Stück des Gesetz- und Ver-chie Führer der Nation in klarer Weise erklären, daß der ordnungsblattes vom Jahre 1914 an Ratsstelle während der Krieg eine Frage des Seins oder Nichtseins für England üblichen Geschäftszeit 14 Tage lang zur Einsicht ausliegen. cm— — Rabenau, am 7. November 1914. Großes Hauptquartier, 9. November. Wieder richteten mehrere feindliche Schiffe ihr Feuer gegen unseren rechten Flügel, sie wurden aber durch unsere Artillerie schnell vertrieben. Ein in den Abend stunden bei NicuPort hierauf unternommener und in der Nacht wiederholter Vorstoß dcsFeindes scheiterte endlich. Trotz hartnäckigem Widerstand schritten unsere An griffe langsam aber stetig vorwärt s. Feindliche Gegen angriffe südwestlich Ipres wurden ab gewiesen, meh rere hundcrtMann zu Gefangenen gemacht. Oestlich wurde ein Angriff starker russischer Kräfte, - ^ie M a u l- und Klauensen ch e ist am 1 nötdluh de-.' Wysziyter-Eee unter schweren Verlusten fürNooembcr im Königreich Sachsen in 85 Gemeinden und den Feind z u r ü ck g e s ch l a g e u. Die Russen ließen über 154 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 4 0 00 Mann u. 10 Maschinengewehre in unseren Händen. 15- Oktober war 47 Gemeinden und 86 Gehöfte. — lieber das Vermögen des Zigarrenmachers G. Rich. Großes Hauptquartier, 8. November. eindorfhain ist das Konkursverfahreu Unsere An griffe bei Ipern und westlich Lille — In der Wätzig'scheu Ziegelei zu G ru m b a ch starb wnrocn gestern fortgesetzt. Um Wcstraude der A r g o n n c n Polin wahrscheinlich infolge Kohlcnoxidgasvergiftung, wnrde eme wichtige Höhe bei Vienne-le-Chatcau, um die - - - l 4. - » . wochenlang gekämpft worden ist, genommen. Dabei wurden 2 Geschütze und 2 Maschinengewehre erbeutet. Sonst verlief der neblige Tag auf dem westlichen Kriegsschauplätze ruhig. — Vom Osten liegen keine neuen Nachrichten vor. Vienne-le-Chateau ist eine Gemeinde von etwa 2000 Ein wohnern im Marne-Departement zwischen Suippes u.Varenncs.