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Mopauer« MehlM und Anzeiger An;«Ig«npr»lf»: Die 4b mm breite NWimeterzeil« 7 Pf.; die y; mm breite Nlillimet«ri»ile im Lext- leil L5 Pf.; Nachlahstoffel L; .Ziffer- und Nachivelsgebühr SS Pf. zuzüglich Porto. Do» „Zschopauer Lageblatt und Anzeigtt? erscheint werktäglich. Monatlich. B»zug»pW» >.70 NNl. Zustellgebühr SV Pf. BestellUngin werden in unserer DeschLttsft .voo den Boftät sowie von allen Poftanstolten ongenomm«^ Da» Zschovautr Lageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Ilöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt» Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de, Sinanzamte» Zschopau - Bankkouten: Lrzgebirgische Handelsbank ». S. m. b. ß. 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In Bizcrta sind strenge Absperrmaßnahmcn getroffen worden, um jede Ver bindung zwischen den rotspanischen Flüchtlingen und der Bevölkerung zu vermeiden. Die roten Kriegsschiffe werden abgerüstct und ihre Besatzung interniert werden. Wohin der Nest der roten Kriegsflotte, vor allem die Unterseeboote, geflüchtet ist, ist noch nicht bclnmtt- gcworden. Die beiden geflüchteten roten Oberbonzen Negrin und del Vayo sind im Flugzeug in Paris cingetroffen. Zugleich trafen viele andere „hohe rotspanische Persönlich keiten" in der französischen Hauptstadt ein. Wie aus Oran in Algerien gemeldet wird, ist die berüchtigte sowjetspanische Kommunistin La Pasionaria dort im Flug zeug zusammen mit zwölf anderen Personen aus Sowjet- spanien eingetroffen. Die französischen Behörden nahmen die La Pasionaria sofort fest. BiuLSad ln Madrid Die Lage in der spanischen Hauptstadt ist noch ungeklärt. Fest scheint zu stehen, daß der rokspanische „General" und einstige Verteidiger Madrids, Miaja, aus Valencia nach Madrid sich begeben hat und die Leitung des neuen „Verteidigungsausschusses" über nommen hat. Nach einer Meldung aus Bilbao tobt in Madrid ein wilder Kampf aller gegen alle. Wie nian erfährt, ist der Aufstand gegen den „Verteidigungsrat" ausgegangen von den kommunistischen Organisationen der Provinzen Car tagena, Murcia, Guadalajara und Cuenca, während die Levante und Andalusien zum Verteidigungsrat halten sollen. Auch der linke Flügel der Sozialdemokraten soll sich den Aufständischen angeschloffen haben. Zur Zeit find in Madrid heftige Kämpfe im Gange, vor allem im Norden und Osten der Stadt. Kommuni stische Abteilungen dringen von außen her nach dem Zen trum vor. Beide Parteien haben Maschinengewehre und Artillerie bei den Stratzenkämpsen eingesetzt. Die An hänger des Verteidigungsrates haben Barrikaden errichtet und Schützengräben ausgehoben. Manche Stadtviertel gleichen bereits nahezu einem Schlachtfeld. Leichen der Ge fallenen haben sich aufgehäuft und Häuserblock um Häuser- block wird von den Geschützen zusammengeschoffen. Jeg licher Verkehr innerhalb Madrids ist unmöglich. Wer von den Einwohnern feinen Schlupfwinkel verläßt und die Straße betritt, wird verhaftet und erschaffen. In einer Rundfunkansprache wiederholte Miajadie bereits von Casado abgegebene Erklärung, einen ehren vollen Frieden zu wollen, und er bemühte sich, die Ueber- einstimmung des Willens der Bevölkerung Restrotspaniens mit dem jetzigen Ausschuß zu konstruieren. Wegen der Tätigkeit „einer gewissen Partei" — gemeint sind damit oie Kommunisten — seien die Vorgänge in Madrid nicht früher geschehen, weil die Kommunisten dann die Ge legenheit zn einem Blutbad hätten benutzen können. Gewisse Nationen hatten Interesse an Kriegsverlängerung" Schließlich gestand Miaja ein, daß die spanische Be völkerung den Frieden wolle und daß dieser schnellstens erreicht werden müsse. Dieser Friede habe bisher nicht verwirklicht werden können, weil „gewisse Nationen Inter esse an einer Verlängerung des Kriegszustandes gehabt hätten". Durchsichtiges rotes Manöver Der letzte Satz der Erklärung Miajas ist sehr auf schlußreich. In nationalspanischen Kreisen wird daher mit Recht die Gründung des sogenannten neuen Madrider „Verteidigungsrates" als ein neues durchsichtiges rotLs Manöver angesehen. Man erklärt in Burgos, daß'dieses Gebilde zu sehr mit Persönlichkeiten belastet ist, die in 2'/- Kriegsjahrcn wahrhaftig genug Zeit gehabt hätten, nm zu ihrer jetzt plötzlich verkündeten Einsicht zu gelangen. Ter nationalspanischc Sender Burgos spricht sogar von einem englisch-französischen Manöver, um ans diese Weise Einfluß aus die Gestaltung des Friedens in Spanien zu gc.sinncn. Demgegenüber gehe Nationalspauicn unbe irrt seinen von» Caudillo (Führer) General Franco vor- gczeichnclcn Weg bis zum Ende weiter, unbeeinflußt durch Manöver, die mit dem Friedensschluss c!» Geschäft ver binden wolle». Die Befriedung Spaniens sei ausschließlich Angelegen heit Nationalspaniens, das genau weiß, was es zu tun hat und keinerlei Kompromisse duldet. Der rote Plan von einem sagenhaften „ehrenvollen Frieden" komme zu spät und diene lediglich egoistischen Zwecken einiger Inter essierter. Vurgos laßt sich nicht lausen Der nationale Sender beschäftigt sich weiter mit dem Wettrennen gewisser fremder Nationen um die Gewährung von Krediten an das nationale Spanien. Der Sender stellt dazu fest, daß jeglicher Versuch, das nationale Spanien kaufen zu wollen, lächerlich und dumm sei. Spanien werde die Haltung der Länder, die die Noten unterstützt hätten, nicht vergessen. In nationalspanischen Kreisen werde die sonderbare Tatsache vermerkt, daß das französische Nachrichtenbüro Havas dem sogenannten Präsidenten der rotspanifchen Corics, Barrio, die Gelegenheit zu offiziellen Erklärungen gibt und den Eindruck zu erregen sucht, daß in Nolspanien alle Parteien und Gewerkschaften nunmehr gegen den Kommunismus ständen. Diese merkwürdige» Einmifchungsversuchc von fran zösischer Seite werden in Burgos energisch zurüügcwicscn. Das nationale Spanien werde den Sieg FrancoS beenden. Auch die englische Presse stößt gleich der fran zösischen in dasselbe Horn. Die „Times" rät beispielsweise den Notspaniern, sich zu ergebe». Wohl machten die Noten den Versuch, eine Amnestie für die sogenannten politischen Verbrecher als Bedingung zu stellen, die sie jedoch bei der jetzigen Lage kaum durchdrücken könnten. „Daily Tele graph" erklärt, daß Volk in Rotspanien sei kriegsmüds und ein baldiges Endes des Krieges stehe bevor. Der neue Trlü der Demokratien Gewiß, der endgültige Steg Francos ist nicht aufzu halten. Die rotspanischen Bonzen und ihre Hintermänner in Paris und London täuschen sich allerdings, wenn sie glauben, daß eine Madrider „Regierung" ohne Kommu nisten irgendwelche besseren Friedensbedingungen für sich heraushandeln könnte. Interessant ist, wenn das Pariser Blatt „Oeuvre" aus der Schule plaudert, nämlich daß der britische Konsul in Madrid mit Oberst Casado in Verbindung getreten sei und in Madrid die sogenannte kommunistenfreie „Regierung" geschaffen habe. Man meint nun in Paris und London, daß Casado der geeignete Fricdensunterhändler sei. Aber Franco läßt sich nicht täuschen. Der neue Trick der Demokratien wird nicht ver fangen. In Spanien diktiert allein nur der Führer des nationalen Spaniens noch seinen Willen. Aegrin dem Standgericht entronnen Wie einer der Begleiter Negrins jetzt in Frankreich erklärte, sind Negrin, der sowjctspanische Oberhänptling, und sein „Außenminister" del Vayo nur mit Glück und dank der allgemeinen Verwirrung über die Grenze ent kommen. Die roten Flughäfen hatten bereits Anweisung, kein Flugzeug mehr starten zu lassen. Einer der fünf zur Flmht bcrettgcstelltcn Apparate wurde auch festgehalten, vier andere entkamen nach Frankreich. Nach der gleichen Quelle bestand die A b s i ch t, N e g r i n und seine Genos sen vor ein S t a n d g c r i ch t zu stellen. Wertere Vonzcn aus Spanien verduftet Auf dem Flughafen Francazal bei Toulouse sind wie der zwei aus Sowjetspamen kommende Flugzeuge gelan det; an Bord derselben befanden sich 24 Personen, dar unter der sowjetspanische „Arbeitsmintster" Negaz, der ehemalige „Ackerbauminister" Uribes, der Befehlshaber der sowjetspanischen Lnftstreitkräfte, „General" Nidal de Cisneros, „General" Juan Modesto und der Befehlshaber der berüchtigten 5. anarchistischen Brigade, „Oberst" Lister. Die Brigade Lister beteiligt sich auch ohne ihren ge flüchteten Chef an den Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und „Verteidigungsrat". Sie kämpft auf der Seite der Kommunisten und ist erfolgreich bestrebt, in Notspanien ein neues Schlachtfeld zu schaffen. Miaja und sein „Verteidigungsrat" tagen inzwischen in Perma nenz, rufen die Bevölkerung gegen die Kommunisten auf und verteilen Waffen. 50 Offiziere von gefangenen inter nationalen Horden wurden erschossen. Im übrigen gibi es Kämpfe in allen Teilen Rotspaniens, insbesondere in Madrid, Guadalajara. Albacete und Cuenca. Teilweise „Keim Mzi-ZM in MMM" MMM WemWbWWm MW HeftMM Eine der bekannten Hetzkampagnen, mit der das Geschwätz von einer Bedrohung Südamerikas durch die autoritären Staa ten aufgefrischt werden sollte, ist wieder einmal kläglich zusam- mengebrochen. Trotz zweimaliger Erklärungen des Präsidenten Orütz, der solche Behauptungen energisch in das Reich der Fabel verwies, hallen mehrere Blätter «men neuen Feldzug begon nen, der die alten und längst widerlegten Greuel in immer neuen Schattierungen abwandelt». Die Hintermänner waren offensichtlich nordamcrlkanische und jüdische Interessenten Jeden Tag warnte diese Asphaltpresse mit Balkenüber- schristen vor einer „Nazi-Infiltration in Patagonien" ober ähnlichen ungeheuerlichen Ausdehnungsgeliisten des „Pan- Germanismus". Angesehene deutsche und argentinische Fir men, die für die Erschließung deS Südens wahre Pionierar beit geleistet haben, wurden —mit gemeinsten Methoden einer unlauteren Konkurrenz — in schamlosester Weise verdächtigt. Gesellige Zusammenkünste Reichsdeutscher wurden zu Ver« schwörerzirkeln umgesälscht, und mit dreister Phantasie wur den der staunenden Oessenilichkeit auf großchrafficrten Land karten die Gebiete vorgesührt, deren Annektion in den Ber liner Amtsstuben bereits fest beschlossen sei. Durch „Nazi- Agenten", die in kaum einem dieser Berichte fehlen dursten, würde die Besetzung naüirlich bereits planmäßig vorbereitet. Die Regierung beschloß schließlich, diesem Spuk ein Ende zn machen und setzte eine Kommission von Abgeordneten ein, die mit eingehenden Nachforschungen an Ort und Stelle bc- austragt wurde. Nach einer Reise von 2300 Kilometern kreuz und guer durch Patagonien stellte dieser Ausschuß jetzt fest, daß an allen Verdächtigungen kein wahres Wort sei und daß es vor allem keine faschistischen und nationalsozialistischen Zellen, die in Widerspruch zur Slaatsverfassung ständen, im Laude gebe. * Die argentinische Negierung hat der Sache des Welt friedens einen guten Dienst erwiesen, als sie sich auschickte, eine Untersuchung über die Verdächtigungen anzustellen, die von einer nimmermüden Hchpreffe gegen den Nationalsozia lismus ausgesprochen wurden. Das Ergebnis dieser Uu.er- suchungcn konnte gar nicht anders ausfallen. Dir führenden Männer Deutschlands, der Führer vor allem, haben immer wieder ausgesprochen, daß der Nationalsozialismus lein Er- portartikcl ist. Man möchte nur wünschen, daß mit derselben Entschlossenheit, wie in Argentinien, diese Lügen als gemeine Hetze gcbrandmarkt werden, endlich einmal den unsauberen Schreiberlingen das Handwerk gelegt wird. Mrchenhaste Profite oer Kriegsindustrie Scharfe Kritik im Bundessenat an Roosevelts Politik Der USA.-Bundessenat nahm mit 54 gegen 28 Stimmen den von der Regierung unterstützten Vor schlag, die Luftwaffe der Bundesarmee auf 6000 Flugzeuge zu vermehren, obwohl ursprünglich nur 5500 vorgesehen waren, an. Während der lebhaften Aussprache vor der Abstim mung verlangte der Unabhängige Norris eine Unter suchung der „märchenhaften Preise", die die Bundesregie rung für Militärflugzeuge zahle. Die Senatoren Tobey und Lee forderten gesetzgeberische Maßnahmen zur Ver meidung von Kriegsgewinnen der Privatindustrie, weil diese Gewinne einen Anreiz zur Kriegstreiberei bilden könnten. Tobey empfahl oie Begrenzung der Erzeuger profite auf lO v. H. Der Republikaner Frazier erklärte, die Vereinigten Staaten seien für das augenblickliche „internationale Rüstungsfieber" wesentlich verantwort lich, weil Amerika den Kellogg-Pakt ignoriert habe. Nach der Unterzeichnung dieses Kriegsverzichtspaktes habe Amerika seine Aufwendungen für Armee und Flotte un aufhörlich vermehrt und baue heute die größten Schlacht schiffe, die jemals die Meece befahren hätten. Der Redner fragte, ob Amerika diese für Friedenszeiten größte Armee und Flotte wirklich für Bcrtcidigungszwecke benötige, ob ferner nicht bereits Gehcimverträge mit anderen Ländern bestünden und ob Amerika tatsächlich Flugzeuge und Schiffe mit zehntausend Meilen Aktionsradius brauche. Die Möglichkeit eines Angriffs aus die Vereinigten Staaten sei nicht gegeben. Berlin. Im ehemaligen Marstallgcbäude des Berliner Schlosses wurde eine I b c r o - A m c r i k a n i s ch e Wirt- scha s t s a u s st c l l u n g eröffnet. Botschafter a. D. Faupel eröffnete die Ausstellung mit dem Wunsch, daß sie zu ihrem Teil zur Belebung des Warenaustausches beitragen möge. Rom. Papst Pius XIl. hat den deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl, vou Bergen, zur Entgegennahme der Glückwünsche des Führers sowie der Rcichsregierung empfangen.