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Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1882 ^5. 249. Mittwoch, den 25. Oktober beugen. Serbien den. Deutschland. cl lassenen. Stun- dago- drm reicht Mt- r kgl. InscrUonSgebührm die gespaltene 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 2L Pfennige. Guts- dt in . Graf - Hr. erz 'n. au, Theil- Zegräb- reusor- welche ihrem -ren 5^ Allen hltesten sondern schwar- de Ge treuen ar die ihres äbnisse, in der gesang, l Colle- ;en der letzten Denen le mit uck be- utter Noth, Blicke Tod. weilen rab, »rinnen . hinab. Morgen Berlin, 23. Oktbr. Bezüglich des Ausfalls der Wahlen liegen heute ebenfalls nur spärliche Nachrichten vor. l Ruhe- ! auch : seine Theure endlich für die be der r diese > Theil- Gattin n, wer- tnigsten lnerung. seigert Lieat. ' deutschen Flotte in Wilhelmshaven und vor den Mündungen der Eider, Elbe und Weser unterrichtet worden, so daß die Biokade fast gefahrlos sei. Der Jubel, daß auf diesem Fels im deutschen Meer (Nordsee) die großbritannische Flagge fast angesichts der deutschen Küste weht, ist natürlich groß. Die unselige Leidenschaft der Revanche hat den Fran zosen auch den letzten Rest von politischem Erkennungsver mögen, in dem sie ohnehin nie excelliren, geraubt. England mag dem französischen Nationalgefühl einen Faustschlag nach dem andern versetzen; das unglückliche Volk ist taub und blind dafür, denn alle seine Gefühle sind paralysirt durch die Monomanie der Rache. Die Begeisterung für Congo ist — soweit hier nicht das Fix- und Jobbergeschäft von neuen Gründungen in Rede steht, sehr bald geschwunden, besonders seitdem man weiß, daß außer Stanley und Brazza auch noch Portugal als Konkurrent des Goldlandes auftritt. Auch dieser Kolonialparv'-ismus hatte seinen chau vinistischen Hintergrund. Man ist jetzt sicher, daß Deutsch land dort nicht Besitz ergreift und damit ist die Sache er ledigt; was weiter aus der Kolonie wird, und ob Eng länder, Belgier und Holländer, oder Portugiesen dort vor gehen, das ist dem in der Wolle gefärbten Chauvin ganz gleichgültig. Dasselbe Schauspiel wiederholt sich jetzt mit Raiatea, einer zur Gruppe der Gesellschaftsinseln gehörigen Insel. Es wurde das Gerücht verbreitet, Deutschland habe die Absicht, dort zu kolonisiren, und da es zweifelhaft ist, welche Macht wohl eigentlich einen Anspruch auf ihren Be sitz machen könnte, so rathen französische Blätter der Re gierung, die englischen Besitzrechte anzuerkenneu; nur damit der Erbfeind nicht dorthin komme. Frankreich bietet augenblicklich ein Bild von innerer politischer und sozialer Zerrissenheit, wie es flagranter wohl zu keiner Epoche der Vergangenheit aufzuweisen ist. Denn in den Bürgerkriegen der ersten Revolution war immer eine gewaltige Centralmacht im Konvent oder in den Klubs i vorhanden. Heute bekämpfen sich die herrschenden repub- j titanischen Parteien unter einer ohnmächtigen Regierung aus ihrer Mitte mit derselben Heftigkeit untereinander, ! wie sich die verschiedenen sozialistischen Schulen und Rich tungen untereinander bekämpfen. In Montceau les mines I ist der Belagerungszustand eiklärt, und in Macon ist ein < Armee-Corps zusammengezogen. In Lyon, diesem historischen ! Arbeitercentrum, wird der Aufstand öffentlich gepredigt, j Tagesgeschichte. Dev Kanal -e la Manche Tunnel und Helgoland. Das am 12. in London publizierte Mae vook enthält sen Bericht des Generals Wolseley, des Siegers vonTel-el- Ksbir, über das Projekt des Kanaltunnels. Dasselbe giebt zu vielen Kommentaren anlaß, aus denen von neuem her- oorgeht, daß man jenseit des Kanals nicht so begeistert für die Entente eorliialv ist, wie diesseits. Ueber die Sache selbst sagt Wolseley u. a.: „Wenn man einen Tunnel zwischen Frankreich und England herstellt, würde man die Prinzipale Vertheidigung Englands zerstören, auf die wir am meisten rechnen: den Kanal. Man würde die Flotte, jetzt unsere größte Stärke, außer Wirkung setzen. Man ver S. - e. S. Mn e. MN e. T. — chafts- it dec n. . - lstinäd- r Jo- Dsarrer Narga- It mit Uiodell- pplerin nieistcc e Emi. Adolf isgrün. Ehr. Ernst lortyilp er, S. Nonate- neidcrS- sttvold Crrl -Ehri- in 46 Amtsvlatt für die königlichen und Müschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Freun- ilbern. irischen erfreut -tigsten !82. au. Weichenschwellen von 17 cm. Stärke und 20 cm.'Auflagerbreite, 8910 cm. dergleichen von 13 cm. Stärke und 17 cm. Auflagerbreite, sowie von 97500 Stück kiefernen Querschwellen von 1,, m. Länge, 13 cm. Stärke und 17 cm. Auflagerbreite soll verdungen werden. Die für diese Lieferungen maßgebenden besonderen Bedingungen können im Jn- genieur-Hauptbureau hier eingesehen oder von da gegen Erlag von je 30 Pfennigen be zogen werden. Angebote auf diese Lieferungen oder Theile derselben, sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Angebot für Schwellen", bis spätestens den 4. November d. Js. Vormittags 10j Uhr portofrei an die unterzeichnete Stelle einzusenden, zu welcher Zeit hier die Er öffnung derselben erfolgen soll. Die Auswahl unter den Bietern wird Vorbehalten. Letz tere bleiben bis zum 18. November d. Js einschließlich an ihre Gebote gebunden. Bis dahin nicht als angenommen erklärte Angebote sind als abgelehnt zu betrachten. Dresden, am 13. October 1882. Königliche Generaldirection der sächs. Staatseisenbahnen. -j- Freiherr von Biedermann. (1—2) brochen. Frankreich. Lyon, 23. Oktober. Heute Morgen 2 Uhr explo- dirten im Restaurant des Theaters „Bellecour" 3 Bomben. 3 Personen wurden schwer, mehrere Andere leicht verwun det. Nach den Schuldigen wird recherchirt. Rußland. Petersburg, 23. Oktober. Die Feuersbrunst auf der Gomoff'schen Holzniederlage brach heute Morgen um 3 Uhr aus. Trotz aller Anstrengungen der Löschmannschaften war der Brand bis heute Abend 7 Uhr noch nicht gelöscht. Seitens der Behörden sind Vorsichtsmaßregeln ge roffen worden, um der Weiterverbreitung des Brandes vorzu ¬ stehn, und einigt uns mit dem Festlande und zwingt uns, wie die Kontinentalmächte eine Militärmacht'zu werden, das heißt: die allgemeine Dienstpflicht einzuführen und unser Budget mit enormen Kosten zu belasten. Mit dem Tunnel würde man zwischen Frankreich und England eine direkte unzer störbare Kommunikationslinie Herstellen, die weder von einer dem Lilienbanner und der Standarte des Papstes neben der Büste des Roy die schwarz verschleierten Wappenschilder von Elsaß und Lothringen, und in den sozialistischen Krei en steht es fest, daß die deutschen Sozialdemokraten ihren ranzösischen Brüdern das gestohlene Eigenthum wieder zu rückgeben werden. In der republikanischen Partei endlich wetteifert man trotz der sonstigen gegenseitigen Befehdung um die Palme des Chauvinismus. Unter solchen Verhält nissen ist es für einen Faktionsführer, der nach der Allein herrschaft strebt, nicht schwer, den Punkt zu erkennen, wo der Hebel angesetzt werden muß. Die gambettistische Presse unterläßt es daher auch nicht, von Zeit zu Zeit ohne jede andere Veranlassung Frankreich an die große Aufgabe der Zukunft, an die Revanche zu mahnen und im Chorus fällt die gesammte Presse dann jedesmal in den Schlachtgesang ein. Die Presse spielt die Rolle des persischen Sklaven, der zu bestimmten Stunden dem Lerxes die Worte vorsagen mußte: „Herr, vergiß der Athener nicht!" — Auch das war ein Ruf zur Rache; ihre versuchte Ausübung wurde bekanntlich auf dem Felde von Marathon blutig bestraft. : mit^Nüsnahme Königsbergs und des katholischen Ermlandes ! konservativ gewählt. Die konservative Partei hat alle ihre ! dortigen Sitze, welche sie bisher inne hatte, behauptet, dazu ; 11 neue Sitze und zwar mit großen Majoritäten erobert. Der Wahlkreis Greifswald in Pommern, welchen die libe rale Partei zu erobern dachte, ist definitiv für die Konser vativen sicher, so daß die Liberalen mit ihrem alten einzi gen Sitze in Stettin zufrieden sein müssen. Dagegen werden die Konservativen in Schleswig-Holstein vermuthlich 3 Wahl kreise verlieren. Während der Wahlkreis Neuwied-Alten kirchen für das Centrum, wenn auch schwach, gesichert er scheint, verliert dasselbe außer Krefeld und Mörs den Ober lahnkreis, welchen das Centrum im Jahre 1879 in engerer Wahl erobert hatte. Die Nationalliberalen verlieren ferner den rheinischen Wahlkreis Gummersbach-Waldbröl, wo bei der zu erwartenden Stichwahl das Centrum zu Gunsten der Konservativen gegen die Nationalliberalen die Entscheidung abgeben wird. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß das neue Abgeordnetenhaus wenig verändert erscheinen wird. Berlin, 23. Oktbr. In dem Dankschreiben des Kron prinzen an den Magistrat für dessen Geburtstagsglückwün sche heißt es: „Ich benutze gern den Anlaß, um es auf's Neue auszusprechen, wie ich der Hauptstadt und ihrem in großer, stetig fortschreitender Entwickelung begriffenen, mu sterhaft verwalteten Gemeinwesen meine lebhafte Theilnahme allezeit unverändert bewahre." — Das Dankschreiben an die Stadtverordneten jsagt, „er (der Kronprinz) wisse dem Danke keinen besseren Ausdruck zu geben, als durch die Versicherung fortdauernden aufrichtigen Antheils an allen Bestrebungen, welche dem Wohle der Hauptstadt und der Bürgerschaft dienen." Oesterreich. Wien, 23. October. Die „N. Fr. Pc." meldet Das Triester Kriegsgericht verurtheilte den Attentäter Ober dank zum Tode durch den Strang. Oberdank legte ein um fassendes Geständniß ab und nannte die Mitglieder der Liga, welcher er in Rom angehörte und die ihm die Ausführung des Attentats übertrug. Salzburg, 723.^ Oktober. Oberhalb dem Bischofs- hofen-Selzthaler Tunnel rissen sich heute Morgen 20 Wag gons los, welche mit ungeheurer Geschwindigkeit durch die Station Bischofshofen gegen St. Johann zurückcollten, wo selbst mehrere Waggons in den Salzafluß stürzten. Ein Zugbegleiter wurde verwundet, der Bahnverkehr ist unter- und bereits haben Verhaftungen stattgefunden, (ll. a. von Bordat, Redacteur eines sozialistischen Blattes.) Die Roy alisten endlich rüsten am Hellen Tage und verbreiten Plakate, die das Volk zu den Waffen rufen. Und unter diesen aus so entgegengesetzten Elementen bestehenden Parteien, die sich an- chicken, untereinander bis auf den letzten Blutstropfen zil be- ämpfen, herrscht nichts desto weniger ein gemeinschaftliches Ge- ühl, und ein unsichtbares gemeinsames Band könnte sie alle oereinigen. Auf keinem Bankett der Royalisten fehlen unter Belgrad, 23. Oktober. Auf den König von Serbien wurde heute in der jKirche von einer Frau geschossen. Der Schuß ging fehl; der König blieb bis zum Schluß des Se gens in der Kirche und begab sich dann ins Palais. Die Attentäterin ist -die Wittwe des anläßlich der Topoljeaffaire vom Kriegsgerichte zum Tode verurtheilten und Hingerichte ten Obersten Markovic. Egypten. Kairo, 22. Oktober. Die Unterredung der englischen Advokaten Broadley und Napier mit Arabi hat nunmehr stattgefunden. Arabi befindet sich bei guter Gesundheit und erklärte sich mit den zu seiner Vertheidigung getroffenen Maßnahmen einverstanden; er gab an, daß er während seiner Gefangenschaft zwei Mal mißhandelt worden sei, daß indeß seit dem 10. September sich solche Mißhandlungen seiner Person nicht wiederholt hätten. Das Zeugenverhör wird, da die Vernehmung der Zeugen in Abwesenheit der Angeschuldigten stattgefunden hat, nochmals wiederholt werden und nimmt voraussichtlich nächsten Sonnabend seinen Königlich Sächsische Staatseisen bahnen. Die bis Ende August 1883 auszuführende Lieferung von 37450 m. kiefernen Z Grzgeb.^Msfreund Armee noch von einer Flotte angegriffen werden und nur unbrauchbar gemacht werden kann, wenn man j sie noch vor dem Ausbruch des Krieges zerstört. Da es aber in der Natur unserer Gesetze, unserer Gewohnheiten und unseres Volksgeistes liegt, einen Krieg beinahe für eine Unmöglich keit zu halten, so glaube ich nicht, daß wir jemals bei einer kriegerischen Zeitwendung zeitig genug bereit sein werden, den Kanal zu zerstören. Die Gefahr ist da, daß die Franzosen, — oder die Nation, welche einmal in Calais den Eingang des Tunnels besetzt hielte, — sich durch einen Handstreich seiner Ausmündung in England bemächtigen. Dadurch würde Dover der Brückenkopf einer Jnvasionsarmee werden, und der Feind könnte alle Streitkräfte dorthin schaffen. Wir würden aufhören, eine unabhängige Nation zu sein, weil wir nicht eine ge nügende Armee entgegenstellen können, noch in kurzer Zeit eine solche schaffen könnten, welche im stände wäre, der französischen Armee zu widerstehen. Was die Okkupation des Tunnels durch einen Handstreich betrifft, so halte ich dieselbe für eine sehr leichte Operation, wenn sie unerwartet ausgeführt werden kann." In weiterem wird ausgeführt, daß es nicht weise sei, die Sicherheit Englands einer kos mopolitischen Aktiengesellschaft anzuvertrauen, das die Alpen durchstiche nicht als Präzedenzfälle betrachtet werden könnten, daß alle Neutraltsationsverträge keine positive Ga rantie gewährten, daß man das Heil Englands nicht einer einzigen Festung überlassen dürfe, daß die Invasion durch den Tunnel nur von einer glücklichen Ueberumpelung ab hänge, die nicht ohne Beispiel in der Geschichte wäre; daß es unmöglich sei, die Zerstörunsgminen geheim zu halten, oder während einer langen Zeit die Wachsamkeit zu erhalten, mit welcher alle komplizirten Vorsichtsmaßregeln zu jedem Augenblick bereit gehalten werden müssen und daß man endlich es nicht verhindern könne, daß sich das englische Volk beim geringsten Kriegslärm der thörichtesten Panik hingebe. „Ist es nicht komisch, daß den großen Besieger Egyptens ein solches Gefühl der Kleinmuth befällt, bei der bloßen Möglichkeit, sich vielleicht eines Tages mit einer europäi schen Armee messen zu müssen?" — ruft man in Paris staunend aus. Aber wie man gewohnt ist, allen politischen Betrachtungen eine pikante Spitze nach Deutschland hin bei zugeben, so führt man das eben nicht sehr schmeichelhafte Mißtrauen _der Engländer gegen die Franzosen auf die deutsche Eroberungslust zurück. England wisse recht wohl, baß ihm von Frankreich niemals Gefahr drohe, aber Deutsch- ands maßlose Pläne schreckten nicht vor einer Landung in England zurück. Deshalb wollte man auch Helgoland trotz allen Bittens nicht an Deutschland herausgeben. — ü-iii- golsnck steht im Augenblick im Vordergründe des Interesses uud fast alle Blätter weihen dieser „Zwingburg der deutschen Marine" eine Betrachtung. Besonders wird auf die Wich tigkeit hingewiesen, welche diese Position in einem deutsch französischen Kriege gewinne. Im Jahre 1870 und 1871 Auf Fol. 110 des hiesigen Handelsregisters ist heute verlautbart worden, daß ie Firma: Fels und Schulze, Zweigniederlassung in Mittweide, Hauptgeschäft in Glauchau, ihren Sitz von Mittweide nach Schwarzenberg erlegt hat. Schwarzenberg, am 20. October 1882. Königliches Amtsgericht. Sorge. Oft.-. habe man dort unter dem Schutze der neutralen Flagge Kohlen und Lebensmittel aufnehmen können, und durch „ , , Signale von dort aus sei man von jeder Bewegung der l Wie nunmehr feststeht, hat die ganze Provinz Ostpreußen