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Vesper in der KreuMrche. Dresden, Sonnabend, den 12. Deeember 1891, Nachm. 2 Uhr. 1. Kyorakvorspiek über „Vom Himmel hoch, da komm' ich her" von Joh. Seb. Bach. 2. Weilmachtslied aus dem 12. Jahrhundert für Chor und Solo stimmen in 4 Sätzen (op. 59) von Robert Volk mann. Er ist gewaltig und ist stark, der zu Weihnacht geboren ward, das ist der heilige Christ! Ihn preiset, was auf Erden ist, außer dem Teufel alleiuc in seinem großen Uebermuth; dafür die Höll' ihm ward zu Theile. Ein hohes Haus im Himmel steht, zu dem ein Weg von Golde geht; von Marmor ist es aufgeführt, von Gott dem Herren ausgeziert mit edelem Gesteine; doch Niemand wird da wohnen je, der nicht von allen Sünden reine. Ich habe leider lange gedienet jenem Manne, der in der Hölle Herrschaft hat, der wäget meine Missethat; sein Lohn, der ist gar böse: Hilf mir, o heiliger Geist, daß ich aus seiner Haft mich löse! Er ist gewaltig und ist stark, der zu Weihnacht geboren ward, das ist der heilige Christ! Ihn preiset, was auf Erden ist. 3. Wecitativ und Arie aus dem „Messias" von G. Fr. Händel, gesungen von Herrn Richard Knhlmann, Concert- sänger aus Bielefeld. Blick auf! Nacht bedecket das Erdreich, dunkle Nacht die Völker! Doch über dir gehet auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheinet über dir. Und die Heiden wandeln in deinem Licht, und die Könige im Glanze deines Auf gangs. (Jes. 60, 23.) Das Volk, das im Dunkeln wandelt, cs sieht ein großes Licht; und die da wohnen im Schatten des Todes, es scheinet Helle über sie. (Jes. 9, 2.) 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 28, 1. Nun jauchzet all', ihr Frommen, in dieser Gnadenzeit, weil unser Heil ist kommen, der Herr der Herrlichkeit; zwar ohne stolze Pracht, doch mächtig, zu verheeren und gänzlich zu zerstören des Teufels Reich und Macht. Norries rrrrg. 5. Pastorale <A-ckur) für Orgel von Jos. Rheinberger. 6. Aünfstimm.Weihnachtsk'iedv.C.G.Reissigcr (1798—1859). Es ist ein' Ros' entsprungen aus einer Wurzel zart; wie uns die Alten jungen, aus Jessc kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht. Das Röslein, das ich meine, davon Jesaias sagt, ist Maria, die reine, die uns das Blümlein bracht. Aus Gottes ew'gem Rath hat sie ein Kindlein g'bvren und ist blieben ein' reine Magd. Wir bitten dich von Herzen, du holdes Blümlein zart, das gar so große Schmerzen für uns empfunden hat, wöllst uns verhülsüch sein, daß wir dir mögen machen ein' Woh nung hübsch und fein.