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/luer Tageblatt -E /lnzeiger für öas Erzgebirge 21Z Dienstag, äen 13. September 1S32 27. ladraana Fraktionssührer-Empfang erst Donnerstag «MrtagsElMhe der «aazler - Seele SaUlm.de . otieiniame Erklgruegen öchlelchers »««!»», ». «-pt. r„ d,. 7«^« MALLL7S md. Ministerpräsident -rrrtot erinnert, zwilchen Nationalsozialisten und S^^emo^en. Zwtt Berlin, 11. Sept. DI« Red«, die der Reich* kanzler am Montag um 18 Uhr im Reichstag halten wird, dürft« ungefähr eine Stunde in Anspruch nchm«n. Der Kanzler gedenkt, da- Regierung-Programm aut allen ««bieten d«r gesamten Politik eingehend zu ent wickeln, aber nicht im «inne einer Polemik gegen die Opposition-Parteien, sondern in rein sachlichen Normen. Besonder- wird er den sozialpolitischen Teil unter Hin- wei- auf die vor kurzem veröffentlichte Kundgebung Hindenburg- in den Vordergrund stellen, da dieser Teil de- Regierung-Programm» bisher zu den meisten Be sorgnissen und Auseinandersetzungen in der Oeffentlich. kelt geführt hat. Sowohl hier al- auch in rein wirt schaftlicher Hinsicht wird der Kanzler wahrscheinlich de» ««danken an die Zurückstellung der Parteigegenstive zugunsten der «emeinschaft-arbeit stark unterstreichen, während er die verfassung-mäßigen Fragen wohl nur kur, streifen und lediglich die allgemeine Reform!)* dürftigkeit der Verfassung betonen wird, ohne auk Einzelheiten ein-ugchen. Dagegen wird der Kanzler, wie man härt, noch nicht auf die neue französische Note etngehen, die am Sonntagmtttag al- Antwort auf die deutschen Darlegungen in der ölbrüstung-srage über reicht worden ist. Diese Rote, die der französische Bot schafter Francois Poncet heute dem Außenminister von Neurath in Berlin überreicht hat, soll erst im Laufe de» Montag» veröffentlicht werden. Wie man hört, ist diese- sehr ausführliche Dokument in sachlicher Hin sicht in ablehnendem Sinne gegenüber den deutschen Forderungen gehalten, aber e» soll im Ton sehr ge mäßigt sein, und ^S stellt dem vernehmen nach den Gedanken an einen Appell an den Völkerbund in dev Vordergrund, womit jedoch gleichzeitig der Plan deutsch französischer Sonderverhandlungen über diese Frage abgelehnt wird. nen, E» sollte ein Kabinett gebildet werden, in dem an Stell« de» Herrn v. Papen der Reich-wehrminister v. Schleicher da- Reich-kanzleramt übernehmen sollte, und einig« Nationalsozialisten sollten wichtige Mini, sterposten in dieser Regierung bekommen. Nun hat aber noch am Sonnabendabend der Reich-wehrminister v. Schleicher in einer öffentlichen Erklärung sestgestallt, daß er zur Beteiligung an derartigen Plänen nicht be reit ist. El». EkMkimgdrs AeichsmhrmlMers Berlin, 10. Sept. Entgegen anderslautenden Ge- rüchten, die zur Zeit umlaufe«, teilt Reichswehrminister von Schleicher mit, daß er nicht bereit ist, zu einer Ber- fälschung deS Gedankens einer unabhängige« Präsidial- regierung durch ein tatsächlich von den Parteien gebildetes Kabinett die Hand zu bieten. Er betont, daß er e» kl eine Untreue gegenüber dem Herrn Reich-Präsidenten an sehen werde, wenn er irgendetwas tun würde, was den Bestand deS jetzige» Kabinett- gefährde« könne. anapanemc^Fluß ge» ! Brücken und sämt- seien vernichtet Ueberreichung äerfrsnzösischenÄntworlnole Wahrscheinlich scharfe Ablehnung der deutschen Forderungen Berlin, 11. Sept. ReichSaußenmtntster Freiherr von Remath empfing heute mittag den französischen Bot schafter FraneoiS Poneet, der ihm die franzöfische Antwort- note auf da- deutsch« «esum» in der AbrüstungSftag« über- reichte. Di« Note wird am DienStagvonnttta, »eröffent- licht werden. Ei« „Friedemrede" Serriels Part», 11. September. Die Stadt Meau« «ar heute der Schauplatz einer großen französisch - amerikanischen Erinnerung»- kundgebung, in deren Mittelpunkt die Einweihung «ine» auf, amerikanische Initiative - -- - --- ' an die Marn.schlacht stand. — , in warmen Worten an di« amerikanisch-französisch« Waffenbrüder- schast im Krisle. D» sei jetzt Pflicht, eine im Feuer der Schlachten geschmiedet« Freundschaft nicht gefährden »»lass^ Der Fried, sei im Kerzen «in«, jeden Franzosen al» tiefste Leidenschaft ver ankert. «r habe Frankreich di« Zugchändnisseui» ««Acht- leistungrn eingegeben, zu denen r» sich bereitfand. Obwop. Frankreich überall Hilfe und Unterstützung gefunden habe, hätte die unglücklich, französische Zivt^Nkeru^t.r Jahr^a^ da, «ALL 7 45-^ N Reichspräsident von Hindenburg tarlsche Gruppe glaub"°durchÄen* «tttagungSbMvIst ^tklärt, daß ihm die FvaktionSführer ! die Möglichkeit zu gewinnen, in der Folgezeit «ins (NattonalsoMisten, Zentrum und i Umbildung de- Retch-kabinett- herbetführen zu köw Bayrische VoMSpartei) am Dienstag, also nach der .für > " -- - ° Montag 15 Uhr anberamnten Reich StagSrede de» Kanz- I lerS, einen Besuch abstatten wollten. Am Sonnabend Hot ' aber ReichStagSpräsident Goertng darum gebeten, diese Unterredung auf Montag vovzuverlegen, und in einer amt- lichen Meldung wurde am Sonnabendabend bestätig, daß der Reichspräsident von Hindenburg auch damit etnive tan- denn war. Er erwartete die Vertreter der drei Mehr .eitS- Parteien nunmehr für Montag, 17 Uhr. Es ist jedoch auch dabei nicht geblieben, sondern di« Parteien haben «S sich am Sonnabend noch einmal ander- überlegt. Sie hatten die Vorverlegung gewünscht, weil sie damit eine Verschiebung der Kanzlerrede auf Dienstag verbinden wollten, und sie legten Wert darauf, mit dem Reichspräsidenten vor der Kanzlerrede sprechen zu können, denn sie befürchteten, wenn sie nach der Rede vom Reichspräsidenten empfangen wür- den, so würde dieser nach ihrer Stellungnahme zum Regie- rungSprogramm fragen und würde, falls die' Antwort ab- lehnend ausfiele, sofort zur Auflösung des Reichstages schreiten, ohne daß die Parteien Gelegenheit zu einer Aus- spräche gehabt hätten. Diese Vermutung ist aber irrig gewesen, und die Reichsregierung hat sich heute in einer besonderen amtlichen Mitteilung ausdrücklich gegen der- artige Absichten verwahrt. Dies« Erklärung, di« auffallend scharf pointiert ist lautet: Berlin, 11. Sept. Amtlich wird mitgeteilt: In einigen Zeitungen wird die Möglichkeit unterstellt, daß die Reichsregierung in unaufrichtiger Weise »di« zum Ziele einer Verständigung gesuchte Aussprache beim Herrn Reich* Präsidenten dazu benutzen wolle, um den Reichstag nachher, d. h. nach der Regierungserklärung, sofort aufzulösen, ohne ihm die Gelegenheit zu einer Stellungnahme zu geben." Dies« bisherigen Gepflogenheiten in befremdender Weise widersprechende Verdächtigung der RvichSvegierung muß auf das schärfste zurückgewiesen werden. Die Annahme ist irrig, daß die Reichsregierung durch vorzeitige Reichstags auflösung eine politische Aussprache im Reichstag zu ver hindern wünscht. Di« Reichsregierung sieht vielmehr einer solchen Debatte mit großem Interest, entgegen, weil sie sich von ihr eine sehr nützliche Auftlärung de» deutschen Volke» verspricht und weil sie keine Möglichkeit ungenutzt lasten möchte, auch im Reichstag eine Mehcheit für ihr Programm -u finden. Immerhin hatten die Parteien auf Grund der er wähnten irrtümlichen Annahme am Sonnabendnachmit tag um die Vertagung de- Empfange» beim Reichs präsidenten gebeten, und -war sollte die Besprechung nunmehr auf da» Ende der Reichstag-debatt« verlegt werden. Wenn auch der Reich-Präsident, -er durch diese ungewohnten Absagen verstimmt «st, noch keinen neuen Termin anberaumt hat, so wird doch angenom men, daß Idt« Besprechung nunmehr nach der ReichS- tag-au-sprache, also am Mittwoch oder Donner»tag, stattftnden wird, nachdem di« Parteien Gelegenheit ge habt haben, in der Reich-tag-au-sprache ihre Meinung zum Regierung-Programm zu sagen. An der Bespre chung beim Reich-Präsidenten, di« auf jeden Fall vor irgendeiner Abstimmung stattftnden muß, wird sich dann zeigen, welche Absichten die Parteien habsn, ob sie dem Programm de- Kanzlers zustimmen oder ob sie e-ab lehnen, ob sie Mißtrauen-anträge beschließen wollen oder ob sie statt dessen «inen Vertagungsbeschluß fas sen wollen. Ae nach thren Aeußerungen - und a^ der mehr oder minder sanft« verlaus der RA-tagS- debatte selbst wird dabet natürlich in- Gewtcht fallen - werden Reich-Präsident und «egi-rung dann ent- weder die sofortige Auflösung des Reichstag«- künden, bevor dieser «ine Abstimmung Vornehmen kann- oder sie werden auf die AuMunü vnztchten. fall- dt« Reich,tagsmehchett einelangfristt^ »ertagungund damtt die Tolerierung de, Kabinett, Papen und keiner Nowerordrumg»» beschließt. der „Stahlhelm" rar »Milche« Laar Berltn, 11. Sept. Der Bundesvorstand deS Stahl helms, der am 10. und 11. September in Magdeburg ver» sammelt war, gibt zur politischen Lage folgende Verlaut barung bekannt: Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, begrüßt er, daß der Reichspräsident, den Willen des Volkes erkennend, die Führung des Staates von Partei- und Son- derinteresten freiaemacht hat. Wir verlangen eine nationale Staatsführung, die sich auf sich selbst stellt und nur eine Verantwortung dem ganzen Volke gegenüber kennt. Vier zehn Jahre haben bewiesen, daß dies heute durch Wahlen nicht zu erreichen ist. Darum Schluß mit diesem überlebten Parlamentarismus l Wir verlangen von dieser Regierung, daß sie vorwärts marschiere. Handeln tut not, nicht reden und frage»; sv wird sie da, Vertrauen des ganzen Bolle erobern. geklärkheit, «m «ine« Aufruf zur Wiederaussöhmmg sogar an die jenigen zu richten, die Frankreich so schwer bekämpft hätten. Auch Paul Loneour spricht Pari», 11. September. Der ftanzöfisch« Krieg-minister hat auf dem Bankett, da» der Denkmalenthüllungsfeier in Meaux vor anging, ebenfall» da« Wort ergriffen. Seine Ausführungen liegen jedoch im offiziösen Tert noch nicht vor. Jedenfalls soll Paul Boncour auf «inen Appell de» Bürgermeister» von Meaux. doch alle» für Frankreich» Sicherheit zu tun, in sehr energischen Worten geantwortet haben, was, wie di« Blätter berichten, den lebhaften Beifall der Banketteilnehmer auslSste. Boneour habe, berichtet „Tempo", auf die Bedeutung des französisch-amerikanischen Ein vernehmens hingewiesen und alsdann eine sehr präzise Anspielung auf die bezeichnenden immer zahlreicher werdenden Kundgebungen in Deutschland gemacht. Der Krieg»mtnift.r hab«, wenn auch ge- mäßigt im Ton, so doch energisch zum Schluß bemerkt, Frankreich «erde nicht zulasten, daß di« übrigen Nationen aufrüsten und Frankreich somit gezwungen würde, seinerseit» aufzurüsten. Lee deutsche Antrag aus Zahlung;- austchub an Amerika Berlin, 10. Sept. Von unterrichteter Sette wird zu den Berichten über oen beabsichtigten deutschen Antrag auf Zahlungsaufschub bet der amerikanischen Regierung «Märt, daß es sich dabet nicht um ein Moratorium handelt, sondern lediglich um etnen Zahlungsaufschub. Di« Gr- kläruna wird erfolgen, nachdem vorher in Besprechungen mit amerikanischen Regierungsstellen noch ein« Reihe von Vorfragen Märt ist. Der Betrag, um den e» sich handelt, und der sich zusammmsetzt aus den deutschen Zahlungen für die Besatzungskosten und den sogenannten Mied TlaimS, beläuft sich auf 60 Millionen Mark jährlich. Schwere p-ltttfche Zusammenstöße Wien, 11. Sept. Nach der Gemeind eratSwahl in 4 a. L. Leitha kam S heute nacht zu Zusammenstößen zwischen Nationalsozialisten ^nd S^^emokraten Awtt Nationalsozialisten wurden durch Stiche lebensgefährlich verletzt. Brückensprengungen brasilianischer Aufständischer Pari», 10. Sept. HavaS meldet auS Rio de Ja- «ntro, daß nach offiziellen Mitteilungen die Aufständischen, um das Vordringen der Bundestruppen zu verhindern, «ine SO Meder lange Brücke über den MaranapanemaGuh ge sprengt hätten. Auch andere kleinere «rücken ltche auf -em Fluß verankerten Fahrzeuge sei.' ««den.