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und Anzeiger sowiev°n°lleuP°st°nstal,enangeno.nmen s ü L L s ck 0 P 4 « « « d AM>ege«d Da* .ZfchopauerTageblatt und Anzeiger, erfcheint werktäglich L onall Bezugspreis 1.7 RM.Zunell.eb.2'>Pig Benellung.n werden in unt. GeicväiiSn .von den Bolen, Anzeigenpreise: Tie 46mm breite Millimeierzeile 7 Pig.; die SZ mm breite Blillnneierzeile im TextteU Pig.-. Aachlaßnaffet Z Ziffer- und Raäiwcisgebübr 25 Pig zuzügl. Porto Mopauer» Tageblatt D!»«»ßas, d»« 22. I«»» 1936 N-. 144 ak n. kIa 1 t und An » einer" ist das zur Veröffentlichung der amtlicben Bekanntmachungen der Amtsbauptmannschakt Flöha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes ZMpru -Bankkonten: CnMebngi^ G. m. b H. Zschopau Äemeindegirokonw: Zschopau t'-r. 4. ; Postscheckkonto: Leipz.g Ar. 4.8-4 - Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilifchthal, Weihbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors Das Lager als Lebensschule. Ueberall im Reich stehen jetzt die Zelte, in Ma suren wie im Schwarzwald, im Erzgebirge wie im -Hunsrück, im Hochgebirge wie an der Küste. Hundert lausende deutscher Jungen erleben im Lager die Schön heiten der Landschaft, sie stählen ihren Körper, lernen, in jeder Lebenslage hart gegen sich selbst zu werden. Sport liche Durchbildung ist verknüpft mit der geistigen und see lischen Formung, überhaupt erfaßt die Lagererziehung den ganzen Kerl, und der Pimpf, der vorher noch ge wohnt war, verhätschelt zu werden, wird sich eine solche Behandlung für „Memmen" plötzlich verbitten. Denn jeder gesunde, gerade Junge verachtet aus innerem Drang heraus das Muttersöhnchen, das nichts wagt und der Mutter am Rockschoß hängenbleibt. Hier im Lager, in dem jeder längere Zeit auf den anderen angewiesen ist, ob im Zelt, beim Marsch oder Geländespiel, spürt er etwas davon, daß er Glied eines großen Ganzen ist. Freiwillige Disziplin und Einordnung, das Zu rückstellen eigener Wünsche gegenüber den Erfordernissen der Einheit, Selbstüberwindung in allen Dingen, die Mut und Entschlußkraft verlangen, unbedingte Kamerad schaft, Dienst zuerst am „Wir" und zuletzt am „Ich" — das sind einige Ziele, die die Lagererziehung erreichen soll. Aus dem Stubenhocker und Muttersöhnchen, aus dem Großmaul, Aufschneider und Anschmierer formt die Lagererziehung anständige und saubere Jungen. Im Dienst, beim Heimabend, beim Ausmarsch oder bei der kurzen Fahrt kommen die Jungen zusammen, sind s miteinander in Berührung nur durch vorübergehende Er- s eignisse, im Lager aber leben sie zusammenl Hier kennen sie keine anderen Bindungen als die, die ihnen unser Führer gab, die nur in sich geschlossene Gemeinschaft, die sie selbst sich geben. Hier entspricht alles um sie ihrem Wesen, denn alles, was hier ist, haben sie selbst gestaltet und können sie noch weitergestalten. Ein Lager ohne Ordnung läßt schließen auf eine unordentliche Mannschaft, «in sauberes Lager auf brauchbare Jungen. Das Lager ist die Welt, die der Jugend allein gehört. «Es ist der Höhepunkt in jedem Jahr der Jugendarbeit. Zwei oder drei Wochen im Wald, im Gebirge oder an der See in der Gemeinschaft der Kameraden in ungebundener Freude, das ist das Sehnen jedes rechten Jungen. Und wenn selbst die Eltern mit den verlockendsten Ferienange- boten kommen, dem Besuch bei Tante Lina in Köckeritz oder beim Onkel Willi, der doch immer so nett znm Ge burtstag gratuliert. Nein, so ein rechter Junge will mit seinen Kameraden zusammen sein. Er will mit in das Sommerlager, komme, was soll! Er will nicht der letzte seiner Jungenschaft sein, der seine Beteiligung anmeldet, er will schon gar nicht fehlen, wenn das Fähnlein zum Bahnhof marschiert, um von dort mit der Eisenbahn in das Unbekannte zu fahren, und es ist einfach ein un erträglicher Gedanke, gerade für ihn als „Neuen", der noch überhaupt keine zackige Fahrt mitgemacht hat, nach her seine Kameraden von den Erlebnissen und dem Trei ben im Lager erzählen zu hören, ohne dabei gewesen zu sein. Wozu hat er die funkelnagelneue Uniform? Doch nicht zum „Spazierengehen" und Ausführen, auch nicht als Sonntagnachmittagausgchanzug. Oder soll Nachbars Fritz später überall verbreiten, daß alle mit im Sommerlager gewesen seien, bis auf einen, bis auf ihn nämlich, seines Vaters Sohn und größten Stolz. Nein, laßt unsere Jugend gehen. Sie geht andere Wege als wir, weil sie andere Aufgaben hat. Sie will und muß hineinwachsen in die große deutsche Volksge meinschaft. Und dazu trägt das Lager bei. Die Jugend lebt tn den Lagern ihr eignes Leben, und sie will es leben, weil sie weiß, daß sie hier am besten und urkräftig sten formen und gestalten kann, daß hier in der jungen -Gemeinschaft am ehesten das angeborene, jungenhafte Wesen wach wird und Gestalt gewinnen kann. Die Jungen wollen die Erkenntnis von dem Gesetz, nach dem sie an- getreten, im täglichen Dienst und Einsatz in Taten um setzen auch dort, wo sie nicht mehr allein Hitler- nnd Jungvolkjnngcn, sondern wo sie auch Schüler oder Lehr linge sind Sie wollen und sollen im Lager, in diesem ihren „kleinen" Leben die Kräfte sammeln, nm dem großen Leben ihren Stempel aufprägen zn können. So soll das Lager Lebensschule sein. Nicht eine Schule, die sich durch Tafel, Kreide, Schwamm und Zeige stock charakterisiert, sondern eine Schule, deren wesent lichste Bestandteile Wasser, Feld, Wald, Zelte und deren beste Lehrer die Kameraden sind. Nirgend so wie im Lager wird bewußt gemacht, daß die junge Mannschaft durch ein großes Ziel nnd eine Ge meinschaft, die in der Hingabe an den Führer nnd seine Forderungen die höchste Erfüllung des Daseins sieht, zu- fammengehalten wird. Letneb8kükrer und ttand^verk8mei8ter Lebt euern LekrUnxen unck^unxsrbeitern krei- rett kür 8ommeri»8er lier Ni1ler-^u8encl Mim -er Mlis-mg KröMsee 2000 Handwerker ziehen ein — Gefamtan age wird nahezu verdoppelt Eine Mufterburo, tn der nicht» fehlen wird Krössinsee, 22. Juni. (Drahtbericht). Auf der Ordensburg Krössinsee werden in den nächsten Tagen annähernd 2000 Handwerker und Arbeiter zur Durchführung umfangreicher Bauvorhaben eintrefsen. Die gewaltige, durch ihre Weiträumigkeit und Schönheit in gleicher Weise bestechende Anlage wird, wie der Kom mandant der Ordensburg, Hauptamtsleiter Gohdes, mitteilte, noch in diesem Jahre von zur Zeit etwa 130 Morgen bebauter Fläche auf rund 2 0 0 Morgen erweitert werden. Wenn am l. Mai li>37 die in zwischen im ganzen Reihe gemusterten Junker einrücken, wird die Ordensburg endgültig vollendet sein. Die Schulungshalle wird durch einen unmittelbar anschließenden Bibliotheksbau und durch ein großes recht eckig angelegtes Seminargebäude erweitert, in dem in einer ausreichenden Anzahl kleinerer Lehrräume die ab teilungsweise Schulung erfolgt. Die Turnhalle im Osten erhält ein großes Hallenschwimmbad, da- hinter ein Aerztebaus mir Krankenrevier für 25 Betten und endlich die sogenannte Burg- und Kleiderkammer. Nm das zweite Kernstück der Burg, die im Osten liegende Weihestätte, die nördlich und südlich von den Schlafhäusern der Junker eingefaßt wird, werden in ge rader Flucht nach Osten auf jeder Seile noch je drei Schlafhäuser zur Aufnahme von je 4» Betten gebaut Eine Terrasse wird dann zu einem großen Sportplatz führen, der unmittelbar vor dem Krössinsee mit allen neu zeitlichen Anlagen, wie 4l>o-Meter-Aschenbnhn, Tennis plätzen usw., entstehen wird Gleich anschließend am §ce- ufer aber werden mehrere Bootshäuser und eine Freibadeanstalt errichtet, so daß auch die Voraus setzungen für eine ausreichende wassersportliche Betäti gung gegeben sind. In diesem Zusammenhang ist ferner' geplant. - den verhältnismäßig kleinen Krössinsee mit dem nahen Bölskowsee durch Ausbaggerung des Vcrbindungs- . flüßchens Drage zu erschließen und gleichzeitig auch diesen See wieder mit dem cntsernter gelegenen Drayigsce, einem der größten Deutschlands, durch einen Durchstich von 2!4 Kilometer Länge zu ver binden. Im Vorgelände des Burgeingangs werden aus- gedehnte Stallungen zur Unterbringung von etwa 200 Pferden errichtet, daneben ein weinäumigcr Reit platz und eine Reithalle. Zur sorgfältigen fliege- rischen und soldatischen Ausbildung der Junler sind an besonders geeigneten Stellen große Flugplatzan lagen und die Errichtung von vier bis fünf neuzeit lichen Schieß ständen noch in diesem Jahre vor gesehen. Da außerdem, soweit Neigung und Eignung vorhanden ist, auch eine jagdliche Ausbildung erfolgen soll, wurde vorsorglich eine Fläche von 18 000 bis 20 000 Morgen vorzüglicher Nieder- und Hochjagd ge- pach t e t. Für die ausbildenden Lehrer und die Angestellten der Burg, sofern sie verheiratet sind, werden etwa 3 0 Wohnhäuser im Siedlungsstil gebaut und sinnvoll dem Ganzen eingeordnet. TMSstM für M-esmb Ar! kcües dcuUjks Gesetz - Die Folge des Porrrrer Mes am 1k. Jam Berlin, 22. Juni. (Trahtoericht). Die Reichsregicrung hat am 22. Juni 1936 ein Ge setz über den erpresserischen Kindesraub erlassen, das von, Führer und Reichskanzler sowie dem Reichsminister de, Justiz, Dr. Gürtner, unterzeichnet ist. Das Gesetz be- droht denjenigen, der in Erpressungsabsicht ein fremdes Kind durch List, Drohung oder Gewalt entführt oder sonst der Freiheit beraubt, mit dem Tod. Als Kind gilt de, Minderjährige unter 18 Jahren. Der erpresserische Kindesraub ist ein Verbrechen, das in den letzten Jahren große Staaten hcimgesucht hat. In Deutschland sind bisher Fälle dieses Verbrechens ver schwindend gering gewesen. Vor wenigen Tagen hat sich jedoch ein Fall ereignet, der Anlaß gibt, mit energischen gesetzgeberischen Maßnahmen vorzugehcn. Durch das neue Gesetz soll dieses Uebel an der Wurzel ausgerottct werden. Das Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. Juni 1936 in Kraft. * Das Gesetz ist diktiert von dem festen Willen, das Volk vor Verbrechern zu schützen. Es wird nicht erst dahin kommen, daß ein Verbrecher durch die Tat eines anderen auf eine neue Taktik gebracht wird. Deutschland ist ein Land der Ordnung. Hier wird das Verbrechen verfolgt, wo es sich nur zeigt. F ü r Volksschädlinge kennt der neue Staat keine Gnade. Ein kurzes Gesetz, das die ganze Strenge gegen den übt, der sich vergeht an der Gemeinschaft, wird besser wirken als etwa Hunderte von Detektiven, die jährlich gegen Kindesentführer in Amerika eingesetzt werden müssen oder die nichts weiter zu tun haben, als Kinder begüterter Ellern von früh bis spät zu bewachen. So wird man ein Verbrechen nicht ausrotten, so wird höchstens die Verbrecherwelt zur Verfeinerung ihrer Methoden an- gereizt. Der Fall Lindbergh, der die ganze Welt erschütterte und aus dem noch dazu eine ewig sensations lüsterne Presse tn USA. Geschäfte schlug, wird in Deutsch land kaum möglich sein. Der Staat Adolf Hitlers, dem der Schutz der Familie vornehmste Pflicht ist, rottet das Uebel an dxr Wurzel aus. Bisher sind Fälle von erpresserischem Kindesraub in Deutschland nur sehr selten vorgekommen. Das Paradies der Kindesräuber bleibt Amerika. Aber bei dem einer Fall in Bonn am 16. Juni soll es auch möglichst bleiben Dieses gemeine Verbrechen soll sich hier bei uns erst gar nicht einnisten. Daher ist dieses Gesetz schon wenige Tage nach jener ruchlosen Tat in Bonn, wo ein zwölfjähriger Junge von einem Verbrecher, der 18 Jahre seines Lebens hinter den Mauern von Gefängnissen und Zuchthäusern verbracht hat, auf einer belebten Straße angesprochen, in ein Versteck geschleppt und gefesselt wurde. Ter Verbrecher versuchte dann, von dem Vater Geld zu erpressen. Ter Vater benachrichtigte zum Glück sofort die Polizei. Der Verbrecher wurde gefaßt, der Junge wurde befreit. Einer -er besten Verireier -es Auswärtigen Amies. Der Nachruf des RcichsaußcnministcrS und der Beamten zum Tode des Staatssekretärs von Bülow. Das Auswärtige Ami hat durch den Tod des Staats sekretärs von Bülow einen schweren Verlust erlitten. Neichsaußenministcr von Neurath und die Angehörigen des Auswärtigen Amtes haben dem verstorbenen Staats- sekretär einen Nachruf gewidmet, in dem es u. a. heißt: „Der auswärtige Dienst des Reiches verliert in ihm einen Beamten, der, mit innerer Leidenschaft an seinem Berns hängend und von höchster Vaterlandsliebe getragen, sein ungewöhnliches Können immer mit vollster Hingebung für die Mitarbeit an den Aufgaben der deutschen Außen- Politik eingesetzt und ans allen von ibm bekleideten Posten hervorragendes geleistet bat. Ter StaaiSs kretär Dr. Bernhard Wilhelm von Bülow wird in der Geschichte des Auswärtigen Amtes als einer seiner besten Vertreter kartteben."