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S W M 84. Jahrgang Dienstag den 7. Mai 1918 abends l d. Mai d. I. Svkivkt üi« ..WsivenitL-Tsilung" in» ^«Iii 'L s>^ MM Mahl-, Schrot- bez. Ouetschkarten, die im April oder früher ausgestellt worden sind, verlieren mit dem Unter dem Sachsenvanuer. Sächsische Feldartillerie bei Moronvillers. (cin) Schon seit acht Tagen hatte die 6. Batterie der Feldartillerie-Regiments. . ., die in einer vorgeschobene« Stellung am Fichtelberg stand, unter von Fliegern ge leitetem Feuer aus schwersten Kalibern gelegen. Tin« solchen Beschießung hielten die Eindeckungen der Geschütze nicht stand, Bolltresfer hatten sie durchschlagen, und schon einige Geschütze waren als unbrauchbar ausgelauscht worden. In der Nacht vom 16. zum 17. April 1917 schwoll das feindliche Feuer kurz nach Mitternacht zu ein« noch nie dagewesenen Heftigkeit an, aber trotzdem beobach teten die Posten an den Geschützen unentwegt den Hori ihre Giltigkeit. Die Mühlen machen sich durch die Annahme solcher Karten nach dem 19. Mai strafbar. Künftighin dürfen diese Karten nur innerhalb derjenigen Zeit verwendet werden, für die sie ausgestellt sind. Dippoldiswalde, am 3. Mai 1918. V/ 39s. Königliche Amtshauptmannschaft. wurde wegen umfangreicher Betrügereien verhaftet. Er hatte seinen Mitarbeitern und auch vielen anderen Leuten vorgelogen, daß er ihnen von „hintenherum" Schuhe «nd Kleidungsstücke ohne Bezugsschein liefern könne. Daraufhin erhielt er vorschußweise Geld für die Waren geliefert. Ala sich die Sache zu sehr in die Länge zog, wurde Anzeige erstattet. Der Mensch hat in kurzer Zeit an 1000 R. erschwindelt. leuchteten plötzlich überall am Himmel die Leuchtzeichen auf „Sperrfeuer!" Und sofort krachten die deutschen Ge schütze auf der ganzen Front. Die 6. Batterie hatte nur noch zwei feuerbereite Geschütze, darum Hirtz es um so flotter arbeiten. Jeder Mann tat in hervorragender Weise seine Pslicht, obwohl Schutz auf Schutz in die Batterie krachte. Drei Namen aber verdienen besonders genannt zu werden: Unterosfizier d. L. Albin Sütz aus Olbernhau i. Erzgeb., Unterosfizier d. R. Curt Tritzschler aus Wurzen und Gefreiter d. R. Adolf Bachmann au« Trebsen an der Mulde. Unteroffizier Sütz war Geschützführer am 1, Geschütz, und gerade bei diesem Geschütz lag das heftigste! feindliche Feuer. Sütz war erst, im Januar am Kopfe verwundet, kürzlich wieder zu seiner alten Batterie zurückMkehit. Jetzt stand er an seinem Geschütz, ohne auf die einschlagenden schweren Granaten zu achten, griff überall helfend ein, verzichtete auf jede. Deckung, um schnell Munition heran- zulchleppen, und ermunterte seine Leute, nicht nachzulassen. Doch schließlich zerstörte ein Tresfer auch noch dieses Ge schütz, der Richtkanonier siel, Unterossizier Sütz wurde schwer, die übrige Bedienung leicht verwundet. Es wurde 8 Uhr vormittags. Der feindliche Angriff währte schon zwei Stunden. Jede Verbindung mit Gruppe und Nachbarbatterien war unterbrochen. Im rechten Ab schnitt war der Feind eingebrochen, das hatte eine Ossi- zierspatrouille sestgesiellt. Jetzt handelte es sich darum, Verbindung mit der ein paar hundert Meter rechts rück wärts stehenden Nachbarbatterie aufzunehmen, um viel leicht dort etwas über die Lage zu erfahren. Dazu meldete« sich zwei schon oft bewährte Leute freiwillig, Unterosfizier Tritzschler und Gefreiter Bachmann. Ohne auf die rings um einschlagendrn „schweren Marken" zu achten, suchten die beiden ihren Weg durch den zerfetzten, zerwühlten Wald. Sie waren noch nicht 200 Meter weit gekommen, da sahen sie plötzlich wenige Meter vor sich ein Graben- stück, dicht besetzt mit französischen Kolonialtruppen, die sich nicht weiter an die Batterie herantrauten, da dort noch schwerste« Feuer lag. Einige der Franzmänner waren eben dabet, ihren Artilleriefliegern durch Magnesium« feuer Zeichen zu geben, andere brachten Maschinengewehre in Stellung. Da sagten sich die Briden: Wenn di« Kerls schon hier von rückwärts kommen, ist die Hauptsache, di« des Mehlbezirks Pieschen. Er hatte mehreren Bäcker meistern Mehlbezugsscheine ausgestellt, ohne ihnen die erforderlichen Brotmarken abzunehmen. Schellerham Was doch manchmal für unglaubliche Gerüchte durch eine Gemeinde hindurchgehen und es auch noch fertig bringen, da» beste, reinste und edelste in den Staub zu ziehen. Hat da jemand behauptet, der „Frauen dank", der doch in unseren Gemeinden sehr bekannt ist und sich immer mehr in einzelnen Ortsgruppen ausbreitet, diene mit seinen Mitgliederbeiträgen und sonstigen Ein künften nicht den armen invaliden Soldaten, sondern da von lebten drautzen die Offiziere und machten sich da» Leben schön. Auf Grund dieses höchst unfeinen Gerüchts, das natürlich jeglichen Grundes entbehrt, sind sogar einige Mitglieder aus dem >,Frauendank" ausgetreten und andere in Zweifel geraten. Demgegenüber sei an dieser Stelle auf den Zweck des Frauendanks nach 8 2 der Satzungen hingewiesen: der Bund der dankbaren deutschen Frauen und Mädchen für die invaliden Krieger, Frauendank 1914, ist ein rechtsfähiger, im Verrinsregister des Amtsgerichts Dresden eingetragener Verein mit dem Sitz in Dresden. Sein Wirkungskreis ist da» Königreich Sachsen. Sein Zweck ist, die reichsgesetzliche Fürsorge für die Kriegs- invaliven durch soziale Fürsorge im Einvernehmen mit dem Heimaldank zu ergänzen, insbesondere a) durch An siedelung und Wohnungssürsorge für Kriegsinvalide, b) durch Unterbringung von Kriegrinvaliden in Familien, vornehmlich in solchen des Bundes. Im übrigen wird der Frauendank den Organen des Heimatdankes helfend und beratend zur Seite stehen bei der Erziehung und etwaigen Unterbringung von Kriegswaisen, sowie der Be ratung von Kriegswitwen. Die Mittel des Frauendankes dienen zur Erfüllung der Aufgaben unter a und b. Der Frauendank der Ortsgruppe Kipsdorf u. Umgegend hatte Ende 1917 328 Mitglieder mit 1224,05 M. Beiträgen. Den Zweifelnden, Fragenden, Sorgenden und denen, die glauben, berechtigten Grund zu ihren Aussagen zu haben, stehen jederzeit zu freier Aussprache und Aufklärung zur Verfügung die beiden Vorsitzenden Frau Obersörster Zenker in Bärenfels und Frau Reichel v. Elterlein in Unterbären burg, sowie Herr Pfarrer Gilbert in Schellerhau, welcher al» Vertrauensmann de» Heimatdankes Mitglied im Vor stande de» Frauendankes ist. Kreischa. Von Freunden der hiesigen Schule wurde derselben ein grötzerer Lichtbilderapparat gestiftet, der dieser Tage den Schülern der Volke- und Fortbildungsschule Bilder von Land und Leuten Rumänien» zur Vorsührung brachte. — Im benachbarten Gombsen stahl ein Fuchs nächt lich Hühner und Gänse. Am Freitag nacht ging er in die Falle, schleppte das Eisen mit übers Feld, biß sich das eingeklemmte Bein ab und kühlte leine Wunde am Teiche. Der erschöpste dreiste Bursche wurde aber bemerkt und er hielt seinen wohlverdienten Lohn. Kreischa. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielt In fanterist Rudolf Kummer von hier. — Bei einem namenlosen Toten der deutschen Krieger- gräberobtrilung sür Lublin und Lubortow ist eine Uhr mit Nr. 15693 der Firma H. Hötzel in Kreischa gefunden worden. Wer irgend jemand vermitzt, dessen Uhr diese Nr. trägt, wird gebeten, sich mit Herrn Hötzel hier in Verbindung zu setzen. Kleincarsdorf. Dem Pionier Will, Kraubs, In- Haber der Friedrich-August.Medaille, wnrd, da» Eisern« Kreuz 2. Klasse verliehen. Leipzig. Ein au» Halle stammender Lagerist, der in einem großen hiesigen Industrieunternehmen tätig war, Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde, 7. Mai. Ein sür unser Gemeinwesen hochwichtiger Akt wurde gestern abend vollzogen. Der neue Bürgermeister wurde gewählt. Die in gemeinschaft licher Sitzung beider Kollegien vorgenommene Wahl fiel einstimmig auf Herrn Or. Walter Hornig, zurzeit Stadtamtmann in Leipzig. Herr vr. Hornig ist am 27. Oktober 1879 in Wurzen geboren, wo er nach seiner Vor- bereltuligszeit auch erstmalig im Gemeindedienst tätig war. Seit 10 Jahren ist er beim Rat zu Leipzig angeslelll und dort zurzeit noch In ungekündigter Stellung, weshalb so fortiger Amtsantritt wahrscheinlich unmöglich ist. Herr Hornig ist Reserveoffizier, machte die ersten Kriegsjahre an der Front durch, bis ihn mehrfache Verwundung ins Lazarett brachte und nach Beendigung des Heilverfahren» seine Ueberschreibung als „garnisondienstfähig" zur Folge hatte. Möge die Wahl zum Besten unserer lieben Heimat stadt ausschlagen. Möge aber auch unser neuer Herr Bürgermeister hier finden, was er erhosste, und mögen sich „Bürgermeisters" recht bald heimisch bei uns fühlen. In diesem Sinne schon heute: „Herzlich willkommen!" — — In die engere Wahl waren außerdem noch gekommen die Herren Ratsassessor Albert Rietzsch in Chemnitz, Stadt rat Berthold in Radeberg und Ratsassessor Fiedler in Plauen i. V. — Heute abend Kriegsabend im Windischhau». — Zweck« Bedarfsseststelluqg sür die Rohstosfoer- sorgung de» elektrotechnischen Jnstallateurgewerbes während der Aebergangswirtschast werden gegenwärtig Erhebungen über die in der Zeit vom l.Juli 1913 bi» I.Juli 1914 verbrauchten Rohstosse angestellt. Hierzu dient ein Fragebogen, der den Installateuren, soweit sie zur Gewerbekammer Dresden beitragspflichtig und wahl berechtigt sind, zugesandt worden ist. Dieser Fragebogen ist gewissenhaft auszufüllen und bis 15. Mai an die Ge< werbekammer Dresden einzuschicken. Jnstallotionsfirmen, die ebenfalls zur Eewerbekammer Dresden beitragspflich- tig sind, denen jedoch ein Fragebogen nicht zugegangen ist, werden aufgesordert, einen solchen umgehend von der Gewerbekammer in Dresden einzufordern. — Ernste Fragen und Mahnungen. Wieviel Papier habt Ihr diese Woche abgeliefert? Habt Ihr von Euern Vorräten olles abgegeben, was Ihr abgeben konntet? Wie wollt Ihr e» vor den tapferen Bolksgenoslen verantworten, daß Ihr au, Lässigkeit, aus Gedankenlosigkeit zu tun ver- säumt hobt, was Euere vaterländische Pflicht war? Nun macht schnell nach Kräften wieder gut, was Ihr versäumt habt! Verlaßt Euch nicht darauf, daß da» Papier bei Euch abgeholt werden wird! Bringles zur nächsten Sammel sielle, in die Schule, auf die Polizeiwache — Gemeinde verwaltung — zur Garnisonverwaltung! Und wenn Ihr abgelirfert habt, dann sammelt unermüdlich immer weiter! ! Alle Ausreden gelten nicht»! — Krieg,g,schäfte. Von der Gußstahlsabrik Döhlen wurden 5 250000 Mark neue Aktien an der Börse zugelossrn. Der Geschäftsgang ist fortdauernd leb- , Haft; alle Betrieb, sind voll belchäfttgt. Die Aussichten sind weiterhin günstig. — Die König-Friedrich-August- MLHIenwrrke in Dölzschen gaben neue Aktien aus zum Kurse von 150 Prozent. — Geschlossen wurden wegen Unzuverlässigkeit in , Reichenau die Wühlen von Heumann und Heilmann, ferner die Mühlenbrtriete von Brno Schütze in Kleln- fchönbng, Gustav Klinger in Schänitz b. R, Hermann Schleinitz in Gauernitz und Wilhelm Grase in Morkritz. — In Host genommen wurde wegen ««gehen» gegen die Brot und Mrhlverordnungtn der Vorsteher zont; denn jeden Augenblick konnte durch Leuchtkugeln Sperrfeuer angefordert werden. Da, gegen 6 Uhr morgen«, H Nr. 105 na»»«»»«« M V Kunsthonig, 450 k auf den Kops der nichtlandwi^tschastlichen Bewohnerschaft, Verkaufspreis 66 Die „Weisteritz-Zeitung" erscheint täglich mit Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis vierteljähr lich einschliehl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich 80Pf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Ästerat«! werdeu »stt 20 Pf., solche aus unserer Amishauptmannschast mit 15 Pf. die SpaltzeÜ« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite tu« von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. — Tabellarisch« und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, km redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. WkiklM-Mung Amtsblatt st« die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und de« Staotmt za Wippoloiswau« Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Aür Vt« Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garan e u Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde^ — und 68 Pf., vom 8. d. M. ab gegen Abschnitt « der Lebensmittelkarte in sämtlichen Mtzrindenversteigernng im Forstbezirk BöreofelS. Im Gasthaus zum Bad in Tharandt, Mittwoch den 15. Mm 1918 von nachm. 2 Uhr an : zusammen etwa 4320 rm Nutz.inde von den Revieren Frauenstein, Nassan, Rechenberg, Altenberg, R-Hefeld, Schmiedeberg, Spechtshausen, Naundorf, Grtllenburg, Höckendorf, Wendilchcarsdorf und Tharandt. Königliche Oberforstmeisterei Barensel«. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Bnchdruckerei Carl Jeh«