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Land) and für onieren. «ziehen. ! Hälft« »ebneten en wird tdneten r eS im »«gelegt, n Frle zunächst »der ad- Kaiser, der be- »ukation i 30. 4. n Aus- LaaleS ). Der rbeitern age von wie bei ;en vor. > wegen prochen ZIn und Soun- »ill, ob- iche der olg hat. elnver- :n" und eit der nwaaen )resoen lichluna Wunsch rer ke hrt, die treiben, »len. Preise ?0-150 25-40, , 184k ISdchen Seltebk- streten ter an, »lischen, Setz- Brock- »n jen« nsttgen aaltet. Tätig- bezügl. s* soa>ie »alt. 85. »Ihr ? Ek", « krs. »t»da». ch St« ree. »den. tzt". I3Z. t »--» «de». «I»««»,„,W D«antwottllch« NetzaUeorr V<ml - Druck und Dock»- Suri Ted« in Dwp»M»o»ard«. 88. Jahrgang Dienstag den 10. Januar 1922 »V»»- M 8 «tz^r» »la« eulhiw die amtliche» »akmmtmach«W« der Amtshauotmarmfchast, des Amtsgericht» «ad des Stadtrat» K« Dippoldiswalde Weitzeritz-Jeilung Lageszeiwng mW Anzeiger siir DipPoldiswalde, Schmiedederg »U Netteste Iett««g de» »eztrks z— Z alamNLNroie- DlettellShrllck» ^Wk.odne3o- r MWöSplklS. kagen. — Einzelne Nummer« S L0 Pf. —Fernsprecher: Amt Dtppoldiawalbe Nr. S. , E PEmeiobeverbands^Sirokonto Nr. 3.Pallschtch^ ' H Konto: Dresden 12548. OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Bor 10 Jahren. Das Jahr 1912 nghm für Dippoldiswalde einen bösen Anfang. Am 2. Jan. verbreitete sich in der Stadt das Gerücht, der Bankkasflerer Willkomm sei verschwunden. Am 81. Dezember war er nach Leipzig gefahren, telegraphierte an die Vereinsbank, daß er der Inventur am 1. Januar nicht beiwohnen Künne, aber am 2. Januar früh zurückkehre. Er kam aber nicht, blieb viel mehr zunächst verschwunden. Die Bankleitung machte -en Sachverhalt bekannt, ebenso, daß anscheinend die Depots intakt seien. Bereits unterm 4. Januar aber verkündete die «Meißerch-Zeitung" durch Extrablatt, daß eine Revision er gab, -atz Willkomm zahlreiche Geschäfte auf eigene Faust gemacht habe, also ohne Kenntnis des Borstandes und Auf- sichtsrales. Soweit sich übersehen lasse, seien di« Einleger- guthaben in Ordnung. Berechtigtes »Bedenken erregte der Umstand, daß der Direktor Lösche der Firma Mann L Will komm in Heidenau, deren Aufstchtsratsmitglted Willkomm war, seit 6 Wochen ebenfalls verschwunden war. Die Ge noffen und Gläubiger der Bank wurden vor übereilten Schritten gewarnt, die nur zum Konkurs führen könnten, den man noch zu verhindern hoffte. Noch am Nachmittag des 4. Januar aber sah sich der Borstan- zur Anmeldung des Konkurses genötigt. Gleichzeitig wurde bekannt, daß der Chemnitzer Bank-Verein eine Filiale hier zu errichten beab sichtige. — In der Einwohnerschaft der Stadt wie des Be zirkes löste die Angelegenheit größte Erregung aus, war doch auch kaum ein Haus zu finden, in dem nicht wenigstens ein 'Beteiligter wohnte. Dazu die Ungewißheit: Was ist ver loren? Willkomm hatte eine derartige Unordnung hinter- taffen, daß nur langwierige Arbeit einige Klarheit brachte. Dabei war mancher so stark an der Bank interessiert, daß feine eigene Existenz an einem Faden hing. Man hatte dem Unternehmen im Glauben an seine, Solidität, grohgezogen durch die Totsicherheit des früheren Dorschußvereins und gestützt durch die Zusammensetzung von Borstand und Auf sichtsrat, uneingeschränktes — später allerdings nicht selten «als unbegreiflich empfundenes — Bertrauen entgegenge bracht. Willkomm hatte es in verwerflichster Weise ausge- nüht. Die wildesten Gerüchte durchschwirrten bald Stadt und Land, genährt durch sensationslüsterne Zeitungsschrei- deret. Wir vertraten, wie immer, so auch damals den Stand punkt, nur Tatsachen zu berichten und, wenn solche fehlten, lieber zu schweigen. Wurde uns das damals auch manchmal verübelt, ebenso wie die Ermahnung zur Ruhe und Besonnen- hett, so gab die Zukunft «ns doch recht. — Der Gewerbe- »ereln ersuchte in einer öffentlichen Bekanntmachung, dem Geschäfksleben durch sofortige Bezahlung von Rechnungen «nd durch Aufgabe von Bestellungen nach Möglichkeit unter -le Arme zu greifen. — Am 21. Januar wurde Willkomm in Leipzig verhaftet. In seinem Besitze fand man 8 Pf. — In -er ersten Gläubtgerversammlung am 29. Januar meldeten 408 Gläubiger 1984 892 M. Forderungen an. Vom Kon kursverwalter wurden nach dem damaligen Stande 2 534 783 Mark 78 Pf. Gesamtschulden und 644 892 M. 94 Pf. Deckung festgestellt. — Die leidige Angelegenheit nahm weiter ihren Verlauf, der wohl noch in der Erinnerung aller haftet. Die leidige Verbindung der Stadt- und besonders der Spar kasse mit der Bank kostete dem damaligen Bürgermeister vr. Weißbach seine Stellung, sa sein Lebensglück überhaupt. Der Tod auf dem Schlachtfelde — die mit ihm arbeiteten, werden diese Ueberzeugung haben — wurde ihm Erlösung. Biele und auch schwere Wunden schlug der Bankkrach, wenn auch Dank der Art der Abwicklung der ganzen Sache das Schlimmste wohl überall verhütet wurde. Heute ist der Schlag so ziemlich überall überwunden, soweit das überhaupt möglich ist. Auch die Stadtverordneten machten in einer der letzten Sitzungen den Schlußpunkt für die Stadt. Damit mag -er Borhang fallen über eins der traurigsten Kapitel der neueren Geschichte unserer Stadt. — Zur Jahreshauptversammlung fanden sich am Sonntag abend die Mitglieder der Schützengesellschaft in I .Stadt Dresden" ein. Nachdem ein Mitglied neu in die l Gesellschaft ausgenommen war, erstattete der Borsteher, Herr , Haubold, einen ausführlichen Jahresbericht und lieh in diesem alle'Begebenheiten innerhalb der Gesellschaft vorüberziehen. Durch Herrn Hamann wie durch Erheben von den Plätzen wurde ihm Dank gebracht. Bei einer Ergänzungswahl zum Borstande wurden die Herren Karl Oppelt und Edm. Nietzold wieder-, Karl Handle und Karl Nitzsche neugewählt. Soweit anwesend, nahmen die Herren die Wahl an. Ein weiterer Bunkt betraf die Ergenzungswahl des Kommandos. Man war sich hierbei darin einig, daß Herr Stadttat Gieholt trotz seiner Ernennung zum Major die Kompanie auch wetter führen solle, wie das sa auch gelegentlich der Mitteilung der Ernennung an Herm Stadttat Gietzolt ganz unzweideutig zum Ausdruck gebracht wurde. Herr Stadttat G. war leiher verhindert an der Bersammlung tetlzunehmen, weswegen dieser Punkt nicht weiter verhan-elt werden konnte. Ein stimmig beschloß man, auch in -lesen, Jahre ein Konvent vergnügen abzuhalten; es wir- in der Retchskrone pattfinden, die Festsetzung des Tages und Durchführung -eS Vergnügens überläßt man dem Gesamtvorstand, Bau- und Bergnügungs- ausschuß. Unter Anträgen werden interne VereinSangelegen- helten behandelt und dann über den Umbau des Scheiben standes beraten. Hierzu entwickelt sich eine längere Aus sprache mit dem Ergebnis, -en Vorstand mit -en nöttgen Borarbeiten zu bettauen, der dann in der Konventversamm- lung mit wetteren Vorschlägen kommen wird. Auf Vorschlag aus der Mitte der Versammlung wirb ein PressequsschlH, bestehend aus -er? Herren Martin Schmidt, Arthur Hchpmrz und Adler gewählt. Fürs Schützenfest waren die Tage des 23.-25. Juli vorgesehen. Die gleichen Tage haben aber auch Glashütte und Rabenau für ihre Feste vorgesehen. Man wird mit den dortigen Gesellschaften in Verhandlungen treten, um vielleicht ein Verlegen ihrer Schützenfeste zu er reichen. Nachdem noch die Bitte um rege Beteiligung beim Konvent ausgesprochen worden war, kam man gegen 11 Uhr zum Schluß der Hauptversammlung. — Im Reichsttonensaale fanden sich an» Sonntag abend die Mitglieder der Turnvereins Dippoldiswalde (D. T.) mit Angehörigen und lieben Gästen zu einen, Weihnachts vergnügen zusammen. Der unterhaltende Teil bestand in der Aufführung eines Dreiakters „3m, Grenzforsthaus", verfaßt von Schuldirektor Uhlig—Lauter. Der Verfasser hat in dieses Stück all die echt-erzgebirgische Weihnachtsfreude und -liebe, das kindliche Erzgebirger-Gemüt gelegt, vermischt mit dem unerschütterlichen Gottesglauben. Es ist sinnig und gemütvoll von Anfang bis zu Ende. Aber was nützte das alles, wenn dann die Aufführung versagt. Doch hier klappte alles. So gemütvoll, wie das Stück geschrieben, wurde es auch darge stellt. Man vergaß, daß Dilettanten spielten. Man konnte echte, rechte Schauspieler auf der Bühne vermuten. Die Rollen verlangten mitunter recht viel von ihren Inhabern, die aber alle, einschließlich des Regisseurs, ihre Ausgabe vorzüglich er saßt hatten und sich ihrer ebenso vorzüglich entledigten. Jemand besonders nennen, wäre den anderen unrecht getan; und wenn wir nur das kindliche, naive Spiel der kleinen Anita Donath besonders lobend erwähnen, so werden die übrigen darin keine Zurücksetzung finden. Der Beifall der zahlreichen Zu schauer war denn auch ganz besonders herzlich. Während des nachfolgenden Tanzes ergriff der Vereinsvorsitzende, Herr Rud, Reichel, noch das Wort zu einer kurzen Ansprache und führte darin aus, daß uns der echte, rechte Weihnachts-Kinder glauben kommen und erhalten bleiben möchte, um all das Schwere, das uns der Vertrag von Versailles aufgibt, ertragen zu können; daß dieser Weihnachtsglauben uns aber auch den rechten Bekcnnermut geben möchte, wenn die Unerfüllbarkeit feindlicher Forderungen uns erdrücken will, zu sagen: Bis hie, her und nicht weiter! Ein freies, zufriedenes, sorgenfreies deutsches Vaterland zu schaffen, müsse unsere Aufgabe sein. Daran habe auch der Turnverein unter Führung von Turn watt und Vorturnerschaft in Ertüchtigung unserer Jugend wacker gearbeitet. Möchte dies Ziel bald erreicht werden! Dieser Wunsch zum neuen Jahre. Eine reich ausgestattcte Tombola ließ manchen einen schönen, auch nützlichen Gewinn erringen und löste auch viel Heiterkeit aus. Gemütvoll, wie das Theaterstück gelehrt, verlief der ganze Abend. — Das am Sonntag von der F re iwil l ig en Fe u e r - wehr Dippoldiswalde veranstalteteWinteroergnügen verlief in harmonischster Weise. Kommandant Arthur Reichel begrüßte die erschienenen Gäste, Ehrenmitglieder, passiven und aktiven Kameraden aufs herzlichste und wünschte ihnen alles Gute im neuen Jahre. Im Verlauf des Abends wurden die Kameraden Feldwebel Arthur Schmidt und Zeugwart Alfred Thümmel besonders geehrt, indem ihnen durch schlichte, kernige Worte der Dank für die 25 jährige ununterbrochene Dienstzeit ausgesprochen wurde. Vorträge des Zitherklubs verschönten den Abend durch herrliche, exakt vorgettagene Weisen, von den Anwesenden mit Dank und viel Beifall aus genommen. Der Gesangverein .Eintracht" trug wese^lich zur Unterhaltung des Abends bei durch den von einigen seiner Mitglieder zur Darstellung gebrachten Zweiakter .Am hei ligen .Abend". Das natürliche Zusammenspiel versetzte die Zuschauer in rechte Welhnachtsstimmung und entlockte man chem Tränen und Rührung. Eine reich ausgestattete Tom bola ließ manchen Gast und Kamerad durch einen Gewinn sroh nach Hause ziehen. Gute Stimmung hielt Gäste nnd Kameraden noch lange beisammen. Möchte -er gute Geist in -er Freiwilligen Feuerwehr noch recht lange weiter be stehen. — Am Sonnabend sand «ine Brennholzversteigrrung im Albettpark lagernder Vorräte statt. Trotz wiederholter Auf forderung des Auvionsletters, Herrn Stadttal Gietzolt, nicht zu hoch zu bieten, wurde der Preis-für den Festmeter RB»n doch Äs ans 140 M. und für den Langhausen Reisig bis auf 40 M. getrieben. Ein Beweis, wie notwendig Heiz material gebraucht wkd. — Am gestrigen Sonntag vormittag fanden auch dir Wahlen der Vertrauensmänner zur Angrstevten-Versichrnmg statt. 3n hiesigem Wahlbezirk war die Wahlbeteiligung nicht besonder» «ge. Es kamen Sy zur WaWrne. Die Feststellung des Wahlergebnisses de» ganzen amtshauptmannschaststchen Bezirk» wird am Donnerstag vormittag OUHr in derAtttts- hauptmannschast stattfinden. -- Heute Montag früh hat an der hiesigen Bürgerschule wie auch an derMüllerfchnle derUnterttcht nach den Weihnacht- fetten wieder begonnen. — 3m Laufe dieser Woche wird in den einzelnen Kursen des Stenographen-Vereins „Gabekberger" der Unterricht wieder ausgenommen werden Wir verweisen auf das dies bezügliche Inserat in dieser Nr. Auch der Kursus für ältere Damen und Herren erfreut sich regsten Interesses. Auch dieser wird in wenigen Tagen beginnen. — Die Schneebahn, -le -ie letzten Tage vergangener Woche uns gebracht hatten, brachte am gestrigen Sonntag auf unserer Bahn einen äußerst lebhaften Verkehr. Schon am Sonnabend waren vlele Sportler hinauf nach Kipsdorf ge fahren. Zum Frühzug und Nachmtttagszug 8 und 3 Uhr) nach Kipsdorf mußte je ein Nachzug abgelassen werden. Der Epälnachmittagzug (5 Uhr) nach Hainsberg war von endloser Läng« und so dicht besetzt, daß er schon in Dippoldiswalde keine Passagiere mehr aufnehmen konnte, dann passierte um V>8 Uhr ein ebenfalls dicht besetzter Winterspottzog mit einer Stun-e Verspätung unsere Stadt, während der letzta Zug nach Hainsberg in drelTellen gefahrenwerden muhte, die gleichfalls bei voller Achsenzahk stark besetzt warzn. — DaS Wetter freilich war nicht zu günstig. Ein scharferWind wehte übers Gebirge und trieb den Schnee gleich scharfen Nadeln ins Gesicht. Gegen abend wurde er zum Sturm, der uns Tauwetter brachte. Heute morgen ist -er Schnee recht wässerig. — Der Milchhändler Kästner in Sayda bei Kreischa wurde vom Schöffengericht wegen Milchfälschung zu KOO M. Geldstrafe und 2 Monate Gefängnis verurteilt. Dresden. Die deutsche Fürsorgestelle Moskau berichtet, daß . der Abiranspott der reichsdeutschen Gefangenen aus hem kaukasischen Gebiet sowie aus der Krim uüd Odessa heendet ist. Die bisher auf dem Schwarzen Meere für den Heim- Iransport eingestellten Dampfer Vigbett, Harald und Brillant werden nunmehr zurückgezogen. Es mag zwar immer noch vorkommen, daß sich noch vereinzelte Heimkehrer in dem Ge biete befinden. Sie haben aber den Wunsch ausgesprochen, dort zu verbleiben. Ihre Namen werden von der Fürsorgestelle festgestellt werden. Die immer wieder austreienden Geisichle über eine große Anzahl von Kriegsgefangenen, die sich noch in Rußland befinden, sind daher, soweit sie Reichsdeutsche be treffen, ins Reich der Fabel zu verweisen. Wenn heute «in deutscher Kriegsgefangener noch nicht zurückgekehtt ist, so ist es zweckmäßig, an das Zentralnachweiseamt für Kttegeroerlusie und Kriegergräber, Dresden-A., Zirkusstraße 38, den Antrag zu richten, Nachforschungen nach dem Vermißten einzuleiten, soweit er der sächsischen Armee angehött hat. — Die Gemeinden Kleinnaundorf, Gittersee, Burgk und Birkigt beabsichtigen eine Bereinigung zu einer politischen Gemeinde. Neuerdings ist in den Vereinigungsverhaiioklingen ein Stillstand eingetreten, die einstweilen ruhen sollen bis zur Konstituierung der neugrwählten Gemeinderäte, die im Februar stattfinden soll. Man hat beschlossen, daß in jeder Gemeinde Einwohnerversammlungen abgehalten werden sollen, damit die Einwohner selbst über das Geschick ihrer Gemeinden ent scheiden können. Neuerdings soll in den Gemeinden Burgk und Birkigt, wenigsten« in den maßgebenden Kreisen, kttne so große Geneigtheit mehr bestehen, sich zu ein« grchen Ge samtgemeinde mit den anderen Gemeinden zusammerzuschließen. Es heißt, daß man mehr an einen Anschluß an Freital denkt. In Kleinnaundorf denkt man auch an eine Angliederung der unmittelbar angrenzenden Ottsteile von Bannewitz, Neu- Bannewitz und von Burgk, Klein-Burgk. — 48000 Gnadengesuche! Das sächsische Justiz ministerium hatte im Jahre 1021 über 48000 Gnadengesuch«.