Volltext Seite (XML)
'N' n. ',7/ "* Redactivn, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1882 0U 30 Sonntag, den 5. Februar Bochmann. (Haide) Holstein. - hen, modernisiren der Obigen. mit der ihnen gestellten Anleihe alle Zahlungen zu leisten. Die Cursunterschiede zwischen 15. Januar und 2. Februar betragen bei der Union Generale 2250, beim Credit Fon- cier 225, bei der Nordbahn 300, bei der ottomanischen Bank 200, beim Suezcanal 525. Abgesehen von den Spiel papieren hatten sich die Werthe wieder, besonders die Rente, da Rothschild als Käufer aufgetreten ist, gehoben. Paris, 2. Februar. Deputirtenkammer. Andrieux bringt den von ihm angekündigten Antrag ein betreffend die Liuuidation der Verluste der Xgeuls äe «dangs in Lyon und spricht zugleich den Wunsch aus, daß das Gericht einen Se quester ernenne, und daß die aufzustellenden Reglements den Namen der Fallitgewordenen nicht enthalten möchten. Von zahlreichen Stimmen wird hiergegen protestirt. Der Finanz Minister Say macht darauf aufmerksam, daß die Intervention des Staates .eine äußerst delikate Sache sei, seine Aktion müsse materiell eine negative sein. Der Antrag Andrieux's wurde mittelst ber Borsrcche abgelehnt. ' Der Justizminister Humbert bestätigte in Beantwortung einer Anfrage des De- putirten Salis, daß Bontoux und Feder verhaftet seien, und daß das Gericht die Falliterklärung der Union generale, aus gesprochen habe. Seitens der Behörde werde die Frage ge prüft, ob die gerichtliche Verfolgung auf die Mitglieder des Aufsichtsraths anszudehnen sei, die Frage werde unparteiisch entschieden werden. Der Justizminister fügte hinzu, daß man das Gesetz vom Jahre 1867 werde abändern müssen, hauptsächlich um die Kceditgesellschaften an dem Spekuliren mit ihren eigenen Aktien zu verhindern. Der Deputirte Salis nimmt Akt von diesen Erklärungen und spricht die Hoffnung aus, daß die Justiz für Alle, Große wie Kleine, eine gleichmäßige sein werde. Der Finanzminister Say be merkte, das Parquet der Pariser Börse habe Maßregeln er griffen, um alle Gläubiger zu bezahlen, ohne daß es die Gewißheit besitze, daß auch die Schuldner gleich pünktlich sein würden; man müsse den Anstrengungen dec Agents ä« clmngv Rechnung tragen. Petersburg, 2. Februar. Das „Journal de St. Pötersbourg" sagt in einer Besprechung der Rede des Gra fen Kalnoki in der österreichischen Delegation: Die Worte des österreichisch-ungarischen Ministers des Aeußern konnten uns nicht überraschen, da die so eminent friedlichen Inten tionen des Kaisers Alexander und seiner Regierung so deut lich manifestirt sind, daß dieselben klar vor aller Augen lie gen. Nichts destoweniger »schätzen und würdigen wir des Grafen Kalnoki ebenso loyale wie kategorische Sprache. Graf Kalnoki kennt in Rußland Menschen und Dinge genau; . weiß wie dringend bei uns die Wünsche nach Erhaltung des Friedens sind, dessen alle Nationen so sehr bedür fen: er wußte, daß Vorurtheile zu besiegen, vorgefaßte Meinungen zu entwurzeln uird Argwohn zu beseitigen waren. Deshalb waren seine Erklärungen so offen in demselben Sinne, in welchem wir uns kürzlich an gewisse österreichische und ungarische Blätter wandten. Als Graf Kalnoki Mini ster des Aeußern wurde, sprachen wir die Ueberzeugung aus, daß durch ihn ein Element verschwinden würde, welches in den Beziehungen zwischen Nationen viel schlimmer ist, als eine Divergenz der Interessen, nämlich das gegenseitige Miß trauen. Wir sind glücklich, zu sehen, daß wir uns nicht getäuscht haben. Petersburg, 3. Februar. Das „Journal de St. Petersburg" bespricht das englische Meeting am 1. Februar in der Judenfrage und sagt: Beschränken wir uns darauf, auf die Unumwundenheit, »womit die Führer der Agitation das Recht beanspruchen, die Gesetze des russischen Reiches zu verurtheilen, mit welchem England in freundschaftlichen Be ziehungen steht. Die Führer der Agitation würden solche Unnmwundenheit wohl seltsam finden, wenn die Versamm lungen auf dem Kontinent sie auf die Gesetzgebung über Ir land anwenden würden; indessen begreifen wir sehr wohl den Zweck der Agitation, nämlich der alten Ruffophobie, welche unter der gegenwärtigen Regierung zur Ruhe gekom men ist, einen Aufschwung zu geben. Oeffentliche Sitzung des Stadtgemeinderaths zu Johanngeorgenstadt Dienstag, den 7. Februar a. c., Nachmittags 4 Uhr im Rathssessionszimmer. Die Tagesordnung wird durch Anschlag am Rathhause bekannt gegeben. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg. Schwarzenberg und Wildenfels. Donnerstag, den 9. Februar d. I., von Nachmittags 3 Uhr ab sollen in der Roth'schen Restauration hier verschiedene Gegenstände, darunter 1 schwarzer Frack, 2 Sommerüberzieher, 3 Stöcke, 2 Paar Hosen, 1 Neisedecke und 1 Reisetasche, 1 Wand- und 1 Cylinderuhr, 1 Opernglas, 1 Kronleuchter mit 4 Armen, 2 Paar Gar dinen, 2 vergoldete Gardinenhalter, 57? Kilo gebackene Pflaumen rc. meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Johanngeorgenstadt, den 1. Februar 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Würzner. ' s-'in täglich, mit Ausnahme der Sonn- und gektage. 'Preis vierteljährlich Mark so Pfennig«. fürst Prenk in Cetinje angekömmen ist. Alle Tage über schreiten große Haufen Montenegriner die Westgrenze, um sich mit den Aufständischen in der Herzegowina zu vereini gen. — In Bilek herrscht Anarchie. Die Garnison ist zu schwach, die Ordung aufrecht zu erhalten. — Man telegra- vhirt aus Belgrad: Die serbische Regierung verbot Samm lungen zu gunsten der Aufständischen in der Herzegowina und Crivoscie; ebenso verweigerte sie die Erlaubniß Con- certe und Vorstellungen zu demselben Zwecke zu veran stalten. lieber die Zustände in Afghanistan wird der „Times" über Kalkutta gemeldet: Nachdem sich der Emir Abdur rahman für den Winter in Kabul niedergelaffen hat, scheint er seine Mußezeit dem Versuche zu widmen, die herrschende Unzufriedenheit durch fürchterliche Strenge zu unterdrücken, Mehrere hohe Offiziere des verstorbenen Emirs Schir Ali sind auf seinen Befehl hingerichtet und 1100 Perso nen wegen politischer Vergehen eingekerkert worden. Allen Berichten zufolge entwickelt Abdurrahman eine Barbarei, die des blutbeflecktesten seiner Vorgänger wür dig ist und es herrscht jetzt eine Schreckensherrschaft in Kabul. Spanien. Die spanische Regierung hat unter dem Beifalle der ganzen.Presse des Landes beim päpstlichen Stuhle wegen des Rundschreibens protestirt, welches der Nuntius in Madrid an alle spanischen Prälaten erlassen und worin er ihnen, auf Befehl des Papstes, anräth, dem carlistischen Parteigänger Nocedal in Organisirung des von ihm nach Rom zu führenden Pilgerzuges beizustehen. Leo XIU. hat nunmehr als Antwort auf diesen Protest durch seinen Staatssecretäc Jacobini dem spanischen Gesandten bekannt geben lassen, es sei sein ausdrücklicher Wunsch, daß die unter die Leitung der Erzbischöfe von Toledo und Sara gossa gestellte spanische Pilgerfahrt jedweden politischen Cha rakters entkleidet werde. Der Nuntius aber wird von Ma drid seines Vorgehens wegen abberufen. Serbien. Belgrad, 3. Februar. Da sowohl serbische Untertha- nen wie zahlreiche Angehörige der bosnisch-herzegowinischen Emigrantenkolonie zwecks Anschluffes an die Insurrektion sich nach Bosnien begaben, ergriff die Regierung strenge Maßregeln, um den weiteren Zuzug der Freiwilligen in die okkupirten Provinzen zu verhindern, und stellte Peko Pao- lowitsch in der Emigrantenkolonie unter strenge Ueberwachung. Sächsische und örtliche Anaelegenheiten. Schneeberg, den 4 Februar 1882. Bor einiger Zeit hielt der hiesige Turnverein seine Hauptversammlung ab. Der j bei dieser Gelegenheit erstatte-, te Jahresbericht hebt hervor, daß sich auch in dem verflosse nen Jahre ein besonderer Fortschritt in der äußeren Ent faltung des Vereins constatiren läßt; es wurden nämlich genau 100 Mitglieder ausgenommen, während die Zahl der durch Wegzug, Einberufung zum Militär, Tod u. s. w. hervorgerufenen Ausscheidungen 41 betrug, so daß sich die erfreuliche Zunahme von 59 Mitgliedern herausstellt. Die Zahl der wirklichen Mitglieder (Zöglinge ungerechnet) belänft sich gegenwärtig auf 203, welche sich auf die verschiedenen Berufsklaffen folgendermaßen vertheilen: 124 Gewerbtrei- bende, 51 Kaufleute und Fabrikanten, 14 Juristen und Be amte, 12 Lehrer, 1 Arzt, 1 Apotheker. Der Verein tumte Montags und Freitags, die Männerriege Dienstags zusam men an 154 Abenden mit einer durchschnittlichen Theilneh LaHeSgeschtHte, Deutschland. Berlin. Das Abgeordnetenhaus hielt heute die erste Berathung über die neuen Eisenbahnverstaatlichungen ab. v. Schorlemer-Alst erklärte Namens des Centrums, daß dasselbe die Vorlage in ihren einzelnen Theilen nach materiellen, wirth- schastlichen und militärischen Rücksichten prüfen werde. Neben bei hielt er dem Eisenbahnminister Namens seinerWartei eine Dankrede für die technische Ausführung der bisherigen Verstaatlichungen. Or. Hammacher sprach im Namen der Nationalliberalen für die Vorlage, doch verlangt die genannte Partei wirthschaftliche und finanzielle Ga antie. Gegen dieD Verstaatlichungen sprachen die Abgg. Büchtemann und Alexander Meyer (Fortschritt bez. Secession).v. Wedell-Malchow (konservativ) und v. Tiedemann (freikonservativ) plaidirten für die Verstaatlichungen und sind bereit, den Nationalliberalen we gen der wicthschaftlichen und finanziellen Garantien entgegenzu kommen. Minister Maybach antwortete auf die gegen ihn und seine Verwaltung erhobenen Angriffe, verlas einen Artikel der „Nat.-Ztg." von vor vier Jahren, in dem etwa gesagt war, daß der Trieb, andere Menschen zu ärgern, dem Abg. Richter angeboren sei, und behauptete endlich, dem Abgeord neten Büchtemann fehle der große Ueberblick. Abgeordneter Eugen Richter replicirte mit bekannter Ironie, über die alle Anwesenden lachen müssen, mit Ausnahme desjenigen, der davon betroffen wird. Minister Maybach warnte vor den Zeitungsnachrichten bezüglich weiterer Bahnankäufe, bei spielsweise dec Oberschlesischen; es sei daran kein Wort wahr, und nahm Anlaß, den Staatsanwalt auf dieses Treiben auf merksam zu machen. Schließlich ging die Vorlage an eine 21gliederige Kommission. Frankreich. Paris, 2. Februar. Gambetta wird dem Vernehmen nach nicht acht Tage, sondern vier Wochen von Paris sich fern halten. Vor seiner Abreise nach Nizza hat Gambetta aber den frühern Mitgliedern seines Cabinets noch Weisung ertheilt, die Interpellation Granets zu nnterstützen und dann auf die Auflösung der Kammer hinzuarbeiten. In der Republique Francaise werden heute wieder Adressen an Gambetta veröffentlicht, welche durch die von ihm in der Provinz gebildeten Wahlausschüsse betrieben werden. Auch diese Wahlausschüsse sollen auf die Auflösung hinarbeiten und die jetzige Kammer in Mißachtung bringen. Gambettas Freunde behaupten, ihr Führer werde in Monatsfrist wie der am Ruder stehen. Indes diese Taktik ist zu bekannt, als daß sie die Deputirten einschüchtern könnte. Selbst unter den Intransigenten sind viele, welche äußern, sie würden zu keiner Opposition die Hand bieten, die nur den Gambetti- sten zum Vortheil wäre. Granet hat heute seine. Interpel lation wegen der Vertagung der Verfassungsrevision nicht vorgebracht, weil die Kammer so sehr von der Finanzkrisis in Anspruch genommen war, daß man ihn verlacht haben würde, wenn er, wie Gambetta es angeordnet hatte, mit seiner Interpellation vorgerückt wäre. Vor dem Palaste der Deputirtenkammer wogte es heute von Ungeduldigen, welche auf die Beschlüsse der Kammer warteten. Der Si tzungssaal war überfüllt; Fürst Hohenlohe erschien in der Diplomatenloge. — Das Handelsgericht hat heute von Amtswegen die Falliterklärung der Union Generale ausge sprochen. Die gestern Abend verhafteten Directoren der Gesellschaft, Bontoux und Feder, wurden, sofort vom Unter suchungsrichter verhört. Uni 2 Uhr erfolgte heute ein zwei tes Verhör. Es ist das Gerücht verbreitet, Fürst Broglie, Eugen Veuillot (vom Univers), Mayot de Luppe, Riant und mehrere andere Verwaltungsräthe der Union seien gleichfalls verhaftet worden. An der Börse wimmelte es heute von Menschen; auch viele derjenigen, die morgen nicht Zahlung leisten können, hatten sich eingesunden, um dem Einbrüche beizuwohnen. Die Liquidirung der Werthe ging am Parquet und in der Coulisse schwer voran. Alle Au genblicke wurden Kunden, die sich zahlungsunfähig erklär ten, exccutirt. jDie Verluste sind sehr groß. Man weiß noch nicht, ob die Wechselagenten im Stande sein werden, Bekanntmachung, das Meldeweseu in Johanngeorgenstadt betr. Da es mit Rücksicht auf die Bestimmungen des Gesetzes über den Unterstützungs wohnsitz für die Gemeindeverwaltung von Wichtigkeit ist, von dem Neuanziehen fremder Personen in hiesige Stadt, sowie von den erfolgenden Wohnungswechseln hiesiger Einwoh ner stets rechtzeitig und genau, unterrichtet zu werden, die Bestimmungen des hier beste- h enden Regulativs, das Einwohner- und Fremdenwesen betreffend, aber nicht immer gehö rig befolgt werden, so weisen wir die hiesige Einwohnerschaft auf diese Bestimmungen mit dem Bemerken, daß alle Zuwiderhandlungen gegen dieselbe unnachsichtlich werden zur Strafe gezogen werden, hin. Nach dem gedachten Regulativ hat die Meldung jedes Neuan ziehenden, ins besondere auch aller Dienstboten und Gewerbsgehülfen, ingleichen die Meldung eines jeden Wohnungswechsels binnen 3 Tagen an Rathsstelle zum Melderegister zu erfolgen und sind die Haus- sowie Quartierwirthe bez. dieArbeitgeber für die richtige Meldung des Neuanzugs und des Wohnungswechsels verantwortlich. Johanngeorgenstadt, den 2. Februar 1882. merzahl von 42 pro Abend. Von der rüstigen und eifrigen Turnarbeit legte das am 25. Septbr. zur Feier des 34jäh- rigen Bestehens des Vereins abgehaltene Schauturnen rüh mendes Zeugniß ab und es verdien^ hervorgehoben zu wer den, daß sich an demselben auch die bejahrteren Mitglieder betheiligten und so öffentlich zeigten, daß, sich die Wohltha- ten geregelter Leibesübungen auch auf das vorgeschrittenere Alter erstrecken. In üblicher Weise folgte dem Schauturnen ein Commerü und am folgenden Tage in den festlich ge- -ierfest llanzmuflk näch- ozu ergebenst ein- bende r Grunert, mlaßbsrg. n wird gesucht bei' Hause des Hrn. chneeberg. sucht sofort Herr- n oder Aufpasser sarl Anis bei Hrn. England. ein Commerü und am folgenden Tage in den festlich ge- Aus Montenegro wird gemeldet, daß der Miriditen- > schmückten Räumen der Sonne Concert und Ball. Außer- bach L Bale k. — zu 42 H n Posten sind auf auszuleihen durch hu in Zwickau, usstraße 10. 2 heilt iaschau. Empfehle frischt re andere Speisen. Trömel. er .-brachten Schäften dieses Fach ein- kSmkvN, brik. ton.-Versammlung . Schuhm. Unger. en 3—4 tüchtige 1—2 Elterlein. i stein. Sonnabend, Rettig gra- r «Hubert. ein aphisches llier, Nrchplatz386 itcrcs nur an est- L Montag itte an genannten ahlreiche Aufträge, ichachtungsvoll künneberger -ierfest ag den 5. Febr. Bratwurst - > Tanzmustk. t ein stav Kempt, Albernau. Merlehr- sofort oder auf idwig Unger r Aue. GrWb.^olkssrmnd.s eberg. neralversammlunj u. Krüger. eberg. ration. sucht Bruno Rö schen Hdlg. -nd, Abend 7 Uhr f. Petermann. , rbeiter icht. 1 tüchtige Arbei- hnende Beschäfti- Mk.) beim Stein- cdwigschacht, j bei Lichtenstein. tes Rindfleisch lte an iming,Neustädtel. . (1-3) ^rinnen