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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für DiMl-iswal-e» SchMe-eberg «.R Merlellährlick ^MKohneZn» BkaU»»V»k»S. tragen. — Einzelne Nummern W Pf. — Femsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. 8. Demeindeverbands-Girokonto Ar. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. Netteste Zettung -eG Bezirks Dieses Blatt enlhSN die amtlichen BekarmlmachmM» -er Amlshauplmannschasl, des Amtsgericht un- -es Stadlrals zu Dippoldiswalde 7 —i in»»» ««eenMWWWM daupkmmmscha»» tm amtliche« HM H», «« Behörden) die Zeil« 200Pfg.- SmgeKmdt E Sl«klam«200PK. i7t7?irriffttttii!l,»,tii7,f7rrf7r77rrfs77rLNtttttt««i,i,Mii VerantworÜicher Redableur. Vaul Jebne. — Druck und Verlag - Lari Nehne in Dlvvoldlswalde. U! '»"»»»> -»'M- . . r,NUI, IlE >1 Nr. 124 Dienstag den 30. Mai 1922 88. Jahrgang i--«»«?-—am:n!ss--s!-s«ss«<v»-- >» . ---> ----- .. Amtliche Bekamtmachilligen. In Schellerhau, Löwenhain und Possendorf ist die Ma ul- und Klauenseuche «sr>lw»vU«n. Die angeordneten Sperrmatznahmen werden aufgehoben. Der Bezirk der Amtshauptmannschaft ist nunmehr frei von Maul- und Klauenseuche. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, o 17^1.77^77^ ! f lam 24. Mai 1922. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Tele graphenlinie an der Talsperrenstratze in Paulsdorf liegt beim Postamte in Dippoldiswalde vom 27. Mai ab 4 Wochen aus. Dresden-N. 6, im Mai 1922. Telegraphenbauamt 3. LerMyrs mW Sächsisches Dippoldiswalde. Dem sozialpolitischen Drama „Opfer der Liebe", das gestern abend von der Theater-Gesellschaft Fritz Richard gegeben wurde, liegt ein literarisch schon sehr oft verarbeiteter Gedanke zugrunde. Ein reicher Wüstling be nutzt die durch sein Geld und seine Eigenschaft als Arbeit geber ihm gegebene Macht zur Betörung eines unschuldigen Mädchens und zerstört rücksichtslos das Lebensglück anderer, ja seiner eigenen Familie, schreitet ohne Wimperzucken selbst über Leichen, bis die Rache auch ihn erreicht. Die Dar stellung war in jeder Hinsicht eine ganz vorzügliche, die Charaktere fein herausgearbeitet, das Spiel packend von Anfang bis Ende, sodaß der äußerst schwache Besuch zu be dauern war, der seinen Grund wohl mit in der Nähe der Psingstfeiertage, im Ucbersluß von festlichen Veranstaltungen hatte, aber sicherlich auch darin, daß das große Publikum im Theater lachen will. — Von talauf und talab kamen sie, die Arbeiterjugend gruppen, am Sonnabend abend mit fröhlichem Gesang und „eigenhändiger" Marschmusik gewandert zur Jugendfeier nach dem Cchützenhaus, wo sich auch Einheimische, darunter eine Anzahl Erwachiene, nach und nach einfanden. „Anfang 7 Uhr" stand in der Annonce und auf der Vortragsfolge. Es wurde aber reichlich 8 Uhr. Das war nicht angenehm für die Gäste, hatte aber einen recht natürlichen Grund. Man wartete noch auf eine Gruppe aus dem Plauenschen Grunde, die Mehreres zur Unterhaltung übernommen hatte, darunter gleich die erjte Programm-Nummer. Die Gruppe kam schließlich überhaupt nicht, sodaß die Vortragsfolge geändert werden mußie, trotzdem aber noch abwechslungsreich blieb und um fangreich, denn der Schluß rückte nahe an Mitternacht heran. Geboten wurden neben Zupfgeigen - Konzert Deklamationen, Rezitationen — ernst und heiler —, ein für die Jugend bewegung werbendes zweiaktiges Jugendspiel, Volkstänze und zum Schluß zwei Hans-Sachs-Epiele, die die Lachmuskeln in regste Tätigkeit versetzten. Alle Darbietungen verdienen An erkennung und ernteten reichen Beifall. Das Beste waren wohl die Volkstänze, die bei aller Einfachheit oder vielleicht gerade deshalb und weil dazu auch die einzig passende Klei dung gewählt worden war — Florstrümpfe und Stöckelschuhe hätten wahrlich nicht gepaßt - tiefere Wirkung hatten; das war im Ganzen genommen Kunst, Volkskunst. Von den Dar stellern am besten wiedergegeben wurde das Hans-Sachs-Epiel ,Aer fahrende Schüler ins Paradeis". Die Ansprache eines Jugendlichen legte Zweck und Ziel der Jugendorganisation dar: Auf wirtschaftlichem Gebiete dem jugendlichen Körper entsprechende Arbeitsbedingungen, entsprechende Ausbildung und Berufsschule; auf kulturellem Gebiete — und das sei die Hauptsache — das Streben nach einer neuen, einer wahren Kultur für freie, wahre Menschen durch richtige Verwendung der Freizeit: Wandern in die schöne Welt hinein, Meiden der Rauschgifte Nikotin und Alkohol und des Tanz bodens (Meiden aus Ueberzeugung), vernunftgemäße Kleidung und Lebensweise überhaupt, Lesen nur guter Schriften, Ein führung in Kunst und Wissenschaft, Erziehung zum Sozialis mus, den wirklich durchzuführen die Menschen erst erzogen werden müßten. Schließlich werde die Forderung erhoben: „Nie wieder Krieg!" Eie habe heute bereits Wiederhall ge funden auch bei der Jugend außerhalb der Reichsgrcnzen. Die ganze Veranstaltung hatte den Zweck, auch in Dippol diswalde Stimmung für Gründung einer solchen Gruppe zu machen. Das dürfte erreicht worden sein. — Nicht alle Aus wärtigen wanderten nachts wieder heim, ein Teil blieb hier. Die „Jungens" übernachteten in der Turnhalle auf Stroh, die „Mädels" in den Familien der Gesinnungsgenossen. Am Sonntag-Morgen aber erklang wieder ihre Marschmusik. » Kipsdorf. Ende Mai 1897 gründete Kaufmann Mar Holfert, hier, ein Kolonialwaren- und Landesprodukten-Geschäft. den I.Juni beiwohnen. zwei Eisenbahngehilsen und einen Handlungsgehilfen.- Die Straftaten wurden bis in die letzte Zeit hinein begangen, s Es handelt sich um Waren im Werte von etwa 60000 M. j nötigen Mittel nicht, da die Seelenzahl zu gering ist. Das Ministerium des Innern hat ihr nun, nm die Mittel zum Bau Plrna. „ _ hiesigen Gütcrbahnhofe verübt wurden und teilweise schon ein Jahr zurückliegen, ist man jetzt auf die Spur gekommen. Die hiesige Kriminalpolizei verhaftete in dieser Angelegenheit Mit zäher Energie und weiser Umsicht gelang es dem allzeit schaffensfrohcn Gründer das Geschäft in dem verflossenen Vierteljahrhundert aus bescheidenen Anfängen zur Blüte zu bringen, durch Aufnahme neuer Geschäftszweige zu vergrößern, den Erfordernissen des aufblühenden Fremdenortes anzupassen. Als Oberbärenburg mehr und mehr als Luftkurort in Auf nahme kam, gründete Holfert 1908 dort ein Zweiggeschäft, das ebenfalls beitrug, seinem Namen guten Klang zu geben. Mit Befriedigung kann der Jubilar mit seiner Gattin auf -ie verflossenen 25 Jahre reicher aber segensreicher Tätigkeit zurück- und nnt froher Zuversicht auf das zweite Vierteljahrhundert ausblicken. Altenberg. Die in unserer Stadt im „Ratskeller" neu angelegten Fabrikationswerkstätten der Fa.K. Höhnel sind some t fertiggestellt, daß der Betrieb der Werke Montag beginnen soll. Frauenstein. Bei dem Gewitter am Freitag schlug der Blitz in den Turm des Rathauses sprang von hier auf das danebenstehende Stadthaus, über, und beschädigte, ohne zu zünden, einen Essenkopf. Rabenau. Der Rat beschloß, männliche Bewerber unter 25 Jahren in die Wohnungsliste überhaupt nicht aufzunehmen, und bereits eingetragene, wenn sie noch nicht verheiratet sind, wieder zu streichen. Dresden. Als Vertreter der Reichsregierung wird Reichs wirtschaftsminister Schmidt der feierlichen Eröffnung der Jahresschau Deutscher Arbeit in Dresden am Donnerstag aufzubringen, eine Kirchbaulotterie bewilligt. : , <^^77777 Zittau. Keine unterstützten Erwerbslosen mehr sind seit einigen Tagen in unserer Stadt. Die Lrwerbslosenzahl war schon seit Anfang des Jahres sehr gering. Dieselbe erfreuliche — Als Erwiderung auf den seinerzeit in der deutschen Presse sehr lebhaft besprochenen Besuch wendischer Gesang vereine in Prag wird nunmehr der Prager tschechische Ge sangverein „Tovacavsky" zu Pfingsten die sächsische Lausitz besuchen und dabei Feste in Dresden, in Hochkirch und in Crostwitz feiern. — Das sächsische Gesamtministerium hat nachträglich be schlossen: die Verordnung des Gesamtministeriums vom 20. April 1922 über die Beflaggung der Dienstgebäude am 1. Mai und 9. November bezieht sich auch auf Stiftungs- gebäude, die, wie die Universität, die sogenannten StistungS- seminare und die Fürsten- und Landesschulen Meißen und Grimma, im wesentlichen mit Staatsmitteln unterhalten werden. -!» — Der Kreisausschuß lehnte die von der Amtshaupt mannschaft Dresden-Neustadt geplante Viehsteuer ganz ab und genehmigte die Zugtiersteuer höchstens auf ein Jahr rückwirkend bis 1.4.22. Ministerien und Fiftanzbehörden hatten sich vorher zur Sache geäußert. — Zu dem Raubmord in Kötzschenbroda wird noch be richtet: Die ermordete Anna verw. Krzenek hielt sich vorüber gehend in der Wohnung der zur Zeit im Bade weilenden Besitzerin verw. Friedeberg auf. Seit Sonnabend, 20. Mai wurde die Erniordete nicht mehr gesehen. Als dann am 25. Mai in der Wohnung nachgesucht wurde, fand man die Krzenek in der verschlossenen Schlafstube mit eingeschlagener Echädeldecke tot unter dem Bette liegend vor. Geraubt wurden: 2 Konsoluhren, 2 Alabasiersäulen, versch. Meißner Porzellansachen, eine goldene Herrenmontoiruhr mit Sprung deckel, 1 Trommelrevoloer, den der Täter vermutlich bei sich trägt, sowie noch Geld, verschiedene Schmucksachen, Wert- paviere und Reisekosfer. Als Täter kommt, wie berichtet, der dort wohnhaft gewesene Kaufmann Alfred Wilhelm Zscherpe in Frage. Pirna Das Wohnungsamt will für die Zuweisung von Wohnungen Gebühren erheben und zwar bei einem Miet werte bis 1000 M. I»o, bis 2000 M. 2«/o, bis 3000 M. 3 v/o und darüber 5 e/o der Jahresmiete. — Die Kranken hausverpflegsätze betragen ab I. Juni für Pirnaer Erwachsene 55 M., für Kinder unter 14 Jahren 40 M., für Auswärtige 70 und 50 M., für Einzelzimmer sind sie entsprechend höher. — Der Bezirk Pirna wird im laufenden Rechnungs jahre insgesamt 5'/»o/o Bezirksumlage erheben. — Der Bezirkstag der Amtshauptmannschaft Pirna be schäftigte sich u. a. mit der Ausbezirkung von Waldstücken in Radeburg. Der hiesige Stadtgemeinderat wählte in seiner letzen Sitzung den bürgerlichen Stadtverordneten Vürgerschullehrer Kurt Wittig zum ersten Stadtrat und stell vertretenden Bürgermeister. — Der Turnverein zu Radeburg (D. T.) feiert am 1. und 2. Juli d. I. sein 60 jähriges Jubiläum. Grimma. Die Stadtverordneten haben die Einführung einer Fremdensteuer beschlossen, die von den gewerbsmäßigen Vermietern von Fremdenwohnungen eingehoben werden soll. Die Steuer soll betragen 10 Proz. bei einem Mietpreis bi» zu 10 M. und 15 Proz. bei einem höheren Mietpreise. Ein von dem Eastwirtsverein eingelegter Protest blieb unbeachtet. Wurzen. Kürzlich hat hier eine Frau eine Geldbörse mit Inhalt gefunden. Der Fund wurde von der Finderin inseriert. Noch am selben Wend in der neunten Stunde erschien ein fremdes Mädchen und forderte den Fund als ihr Eigentum. In ihrer Gutmütigkeit händigte die Frau dem Mädchen, ohne dieses nach Aussehen usw. des Fundstückes eingehend auszu fragen, die Geldbörse aus. Die rechtmäßige Eigentümerin er schien erst anderen Tages vormittags. Sie aber kam zu spät. Genaues Ausfragen des Verlustträgers ist also immer unbe dingt erforderlich. Leipzig, Den Bemühungen der Leipziger Kriminalpolizei ist es gelungen, die Diebe, die den großen Einbruch im Juweliergeschäft von Gütig am Thomaskirchhof verübt haben, festzunehmen und den weitaus größten Teil des Diebesgutes wieder zur Stelle zu schaffen. — Die Leipziger Eewerbekammer lehnte einstimmig die vom Rate der Stadt Leipzig geplante, den Arbeitgebern mit I v. H. von allen gezahlten Löhnen, Gehältern usw. aufzu bürdende Sondersteuer für Wohlfahrtszwecke (Abgabe für soziale Fürsorge) ab, weil die Arbeitgeber nach dieser Richtung (Kranken-, Invaliditäts-, Angestelltenversicherung usw.) bereits aufs stärkste in Anspruch genommen seien und die städtischen Wohlfahrts- und Fürsorgeeinrichtungen im Interesse der ge samten Einwohnerschaft lägen. Das Einkommen vieler Arbeit geber sei geringer als das eines Arbeitnehmers und dabei könnten die Arbeitgeber die soziale Fürsorge meist nicht in Anspruch nehmen. Chemnlh. Trotzdem der Dreimark-Tarif der Chemnitzer Straßenbahn eine Abwanderung von 25 Prozent der Fahr gäste gebracht hat, beschloß der Rat den Viermark-Tarif. Der Finanzausschuß der Stadtverordneten forderte dagegen die Ablehnung des Viermark-Tarifs. Die Stadtverordneten nahmen einen Vermittlungsvorschlag an, während der Pfingst woche vom l.bis I I. Juni den Viermark-Tarif versuchsweise zu erheben. '77777^77 Rochlitz. Die Stadtverordneten haben für Straßen- und Wasserbauzwecke die Aufnahme einer Anleihe von 2 Millionen M. bewilligt. Cunsdorf. Der Ausschuß zur Errichtung eines Krieger- Ehrenmals beabsichtigt, diesem die Form eines Gedächtnis brunnens zu geben. Das Wasser soll einem unbenutzten Brunnen der Firma C. H. Jahn entnommen werden und dazu dienen, die Einwohnerschaft mit Trinkwasser zu versorgen. Die Kosten der Wasserzuführung sind auf 60 000 Mark ver anschlagt. Der Gemeinderat hat die Entschließung über das Projett vertagt, bis Gutachten über die Verwendbarkeit des Wassers vorliegen. Schneeberg. In Königswalde bei Annaberg ist ein neuer Erzgebirgszweigverein gegründet worden; Vorsteher ist Fabrikbesitzer Kunze. — Der von den Erzgebirgszweigvereinen Aue, Schwarzen berg, Lauter und Bockau an Stelle des abgebrochenen hölzernen Aussichtsgerüstes auf der vielbesuchten Morgenleite errichtete stattliche Neubau wird am ersten Pfingstfeiertag eingeweiht. Markneukirchen. Der Stadtrat beabsichtigt zur Förderung der heimischen Musikinstrumentenindustrie eine besondere Kunst gewerbeschule zu errichtend Auerbach. In schwere Bedrängnis ist die Kirchgemeinde Schnarrtanne geraten. Sie hielt ihre Gottesdienste bisher Größe von 97,22 Hektar aus der Amtshauptmannschaft Dip- in der Volksschule ab, soll diese Stätte aber in nächster Zeit polriswalde, die mit der Gemeinde Oelsen vereinigt und da- ' aufgeben, ohne eine andere zu besitzen. Der Bestand der durch zur Amtshauptmannschaft Pirna kommen sollen. Der Gemeinde ist dadurch äußerst gefährdet. Es ist dies um so Bezirk Dippoldiswalde hat eine Entschädigung von 15777 M. mehr zu bedauern, weil bei Eingang der Pfarrstelle auch die geltend gemacht. Diese Forderung weist der Bezirkstag zurück - Lungenheilstätten in Reiboldsgrün Predigtgottesdienst und und bietet eine Abfindungssumme von 500 M. an. Seelsorge verlieren würden. Die Gemeinde sieht sich daher Plrna. Größeren Güterverschiebungen, die auf dem i gezwungen, einen Betsaal zu bauen, besitzt aber hierzu die