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Wchklitz -MuW Amtsblatt für die Königliche KmishaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe In?erat«, «eich« bei d«» bedeutenden Auflage dcS BlatteS eine sehr wirk' sante Berbreittiug. finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta« bellarische und complicirt« Inserate mit entspreche»« dem Aufschlag. — Eirrge» sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile LO Pfg- Me „Weißeritz. Zeitung' erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2b Psg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. zu Dippoldiswalde und Iranenstein Verantwortlicher Nedacteur: Paul Ichnk in Dippoldiswalde. Äit schtstitigem „Zliustrirten llntrrhaltungrdlstt". Mit humoristischer Mochrubeilsge „Seifendlssen". » Mit luiiir- und hsurwirthschsstticher Monrirbkilsgr. Nr. 70. Sonnabmd, dm 17. Juni 1893. 59. Jahrgang. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das Ergebniß der Reichs tags mahl, wie es zur Zeit aus allen Wahlbezirken der lnes. Amtshauptmannschaft bekannt geworden ist: 6. Wahlkreis: Amtsgerichtsbezirk Dippoldiswalde: Förster. Hänichen. Horn. Bärenklaus?, Kautzsch Rittergut Bärenklausc, Zschechwitz 6 18 23 Beerwalde 8 37 11 Börlas 14 50 15 Börnchen bei Possendorf 10 48 15 Eunnersdorf 9 60 8 Dippoldiswalde 157 275 55 Elend 8 5 2 Großölsa 12 80 52 Hausdorf 2 41 3 Hänichen 73 21 68 Hermsdorf bei Dippoldiswalde 2 18 3 Hirschdach 3 47 3 Höckendorf 16 120 63 Kipsdorf 12 31 2 Kleincarsdorf mit Rittergut 5 13 46 Kreischa mit Rittergut 26 116 141 Luchau — 43 3 Lungkwitz mit Rittergut, Saida Berreuth, Seifen mit Rittergut, 6 41 64 Malter 16 35 15 Naundorf mit Rittergut 10 '.30 9 Niedcrfrauendorf 3 34 — Niederpöbel 15 16 14 Obercarsdorf 12 45 5 Obercunnersdorf -- 34 2 Oberfrauendorf 35 5 Oberbäslich — 35 2 Paulsdors und Paulshain Possendorf niit Rittergut 4 24 4 34 102 109 Quohren 4 35 26 Reichstädt mit Rittergut 15 136 11 Neinberg — 19 5 Reinhardtsgrimma mit Rittergut 10 107 28 Reinholdsbain 37 19 3 Ruppenbors 9 87 20 Sadisdorf 9 49 4 Seisersdors 11 106 15 Schmiedeberg mit Rittergut 13 109 57 Spechtrih 9 14 12 Schlottwitz Theisewitz, Bröschen, Kleba mit 7 24 17 Rittergut Theisewitz 2 26 3 Ulberndorf 10 38 10 Wendischcarsdorf 13 40 12 Wilmsdorf niit Ritterguts 14 49 83 Wittgcnsdorf und Gombsen 1 44 12 Summa 634 2356 1060 Amtsgerichtsbezirk Altenberg: Altenberg 41 113 116 Bärenburg — — — Bärcnfels 25 5 — Falkenhain und Dönschten 7 36 21 Geising 42 134 39 Hirschsprung 8 10 5 Schellerhau mit Obcrpöbel 14 41 2 Rehefcld Zaunhaus mit königt. Jagdschloß . — — Zinnwald und Georgenfcld 29 39 16 Summa 166 378 199 8. Wahlkreis: Amtsgerichtsbezirk Laucnstcin: E ysoldt. Fräß- dors. Hoener- bach. Lotze. Bärenstein 13 27 16 41 Dorf Bärenstein 13 17 12 35 Berthelsdorf — 1 — 16 Börnersdorf 3 11 1 48 Börnchen bei Laucnstcin Breitenau mit Walddörschen 2 4 3 27 und Oelsengrund Dittersdorf mit Rückenhain 15 1 6 28 und Neudörfel 31 10 — 62 Döbra Fürstenau mtt Gottgetreu und 6 15 — 33 Muglitz 19 2 10 22 Fürstenwalde m. Nudolphsdors 14 3 5 27 Glashütte 151 91 21 75 Hennersbach 3 3 — 16 JohnSbach mit Bärenhecke Lauenstcin 18 19 3 21 2 15 74 80 Liebenan und Kleinliebenau 4 3 12 56 Löwenhatn — 3 15 14 Waltersdorf 5 8 1 20 Sunima 306 223 119 674 9. Wahlkreis: Amtsgerichtsbezirk Frauensttin: Mcrbach. Schubert. Schulze. Ammelsdorf 8 38 < Burkersdorf 61 92 3 Dittersbach 71 23 1 Frauenstein 56 113 10 Friedersdorf 13 50 7 Hartmannsdorf 40 59 1 Hennersdorf n 10 74 1 Hermsdorf i. E. 29 126 14 Holzhau 33 34 16 Kleinbobritzsch ' 6 55 — Nassau ' 145 71 12 Pretzschendorf mit Rittergut 51 156 14 Ncchcnberg 44 160 33 Reichenau 11 123 6 Röthenbach 15 36 — Sehdc 20 35 4 Schönffld 11 42 5 Summa 624 1287 127 — Von den in unserer Stadt vorhandenen 686 Stimmberechtigten übten 489 (das sind 72,i Proz.) ihr Wahlrecht aus, und erhielten davon Förster 157, Hänichen 275, Horn 55 und Schmidt 1 Stimme, ein Zettel war unbeschrieben. Die Betheiligung an der Wahl war im Vergleich zur letzten Wahl 1890 fast die gleiche, denn damals machten von 736 Stimmbe rechtigten 557 (74,7 Prvz.) von ihrem Wahlrechte Gebrauch. — Am vorigen Sonntag hielt der Verein junger Landwirthe seine letzte Versammlung für diesen Sommer ab, so daß nun bis Monat Oktober eine Pause eintritt. Der Vorsitzende, Herr Hultsch-Hirschbach konnte die erfreuliche Mittheilung machen, daß die Aufnahme in den Kreisverein erfolgt sei und knüpfte daran die berechtigte Hoffnung, daß dieser Anschluß dem Verein j. L. zu großen Segen gereichen möge. Den Vortrag hatte für diesmal Herr Bruno Nitzsche- Oberhäslich übernommen und zwar sprach derselbe über die „Milchwirthschaft". Von dem Wesen und der Zusammensetzung der Milch ausgehend, kam er auf das richtige Melken, aus die Bedingungen zur Milcherzeugung bez. der Wärme, der Lust des Stalles, der Behandlung und Fütterung des Viehes zu sprechen. Bei Erwähnung der Milchfehler forderte er die größte Reinlichkeit in den Milchgewölben, durch die er dann auf die Verwerthung der Milch als Frischmilch zu Butter und Käse geführt wurde. Die anwesenden 4 Gäste und 22 Mitglieder, zu denen 3 neue traten, dankten mit lauter Anerkennung Herrn Nitzsche für seinen anregenden Vortrag, und der Vorsitzende sprach sein Bebauern darüber aus, daß dieses stets rührige Mitglied, das die ursprüngliche Anregung zur Grün dung des Vereins gegeben hatte, durch Verheirathung veranlaßt sei, aus dem Vereine auszutreten, dankte ihm für die mancherlei Anregungen und bat Herrn Nitzsche um bleibendes Interesse für den Verein. In seinen Abschiedsworten gab der Ausscheidende besonders darüber seiner Freude Ausdruck, daß er noch als Mit glied den von ihm sehnlichst gewünschten Anschluß an den Kreisverein erfahren. Er schenkte zum Andenken ein Buch über die „Beschlagkunde" und versicherte, auch fernerhin stets mit hohem Interesse Antheil an de» Schicksalen des Vereins nehmen zu wollen. — In dem Referat über die Militärbundes- Bezirks-Versammlung in letzter Nummer ist in einem Theile der Auflage ein Fehler stehen geblieben, es muß darin nicht Bezirksthierarzt, sondern „Bezirksarzt" heißen. — Ein« hübsche Illustration zu dem Spruche, daß der Deutsche beim Glase Bier der gemächlichste Mensch ist, bot sich am gestrigen Wahltage vor unserem Wahl lokal. Kamen da einige Bürger, nachdem sie ihrer Wählerpflicht genügt und ihren Schoppen tranken, auf die Idee, den in der Hausflur des Wahllokals postirten Stimmzettelvertheilern eine Erfrischung anzubieten und dabei an ihren Patriotismus zu appelliren. Gesagt, gethan. Mit freundlichem Danke wurde die Gabe angenommen und das von den Spendern angestimmte Lied: „Deutschland, Deutschland über Alles" allseitig mitgesungen. Aller Parteihader und Zwist wurde bei seite geschoben und der konservative als auch der antisemitische wie der sozialistische Zettelvertheiler fei erten in dieser Weise Deutschlands Einheit. — Die Benutzung ungebrauchter deutscher Brief marken, welche unsauber geworden sind, wird mit 3 Mark Geldbuße bestraft. Ueber diesen, dem großen Publikum ganz unbekannten Gebrauch wird Folgendes gemeldet: Eine in Berlin wohnhafte Tischlermeisters frau hatte eine durch längeres Tragen im Portemon naie unsauber gewordene 10 Pfg.-Freimarke zur Frankirung eines Schreibens verwendet. Nach etwa 4 Wochen erhielt die Frau eine Vorladung vor die kaiserliche Oberpostdirektion und hier wurde der er schreckten, unbescholtenen Frau eröffnet, daß sie wegen dieses „Vergehens" gemäß Z 27 Ziffer 3 des Gesetzes über das Postwesen des deutschen Reiches vom 28. Okt. 1871 zu 3 Mark Geldbuße durch diese Postbehörde verurtheilt sei bei Vermeidung des ferneren Verfahrens und der Ertheilung eines Strafbescheides innerhalb einer auöschließenden Frist von zehn Tagen. — Daß unreife geschmorte Stachelbeeren ein dem Menschen schädliches Gift dann erhalten können, wenn das Wasser beim ersten Auskochen von den Stachel beeren nicht abgegossen wird, scheinen manche Haus frauen noch nicht zu wissen. Das Kind eines Hand werkers in Pyritz, welches geschmorte Stachelbeeren, von denen das Wasser nicht beseitigt war, genossen hatte, war in der Nacht zum Mittwoch dem Tod nahe. Oberfrauendorf. Mit dem 20. Juni wird im hiesigen Orte eine Stättegeld-Erhebung einge richtet, wonach von jedem Haustier eine Abgabe für jedesmaliges Einbringen seiner Handelsartikel zu ent richten ist. H Poffendorf. Der strebsame Verein junger Land wirthe zu Poffendorf und Umgegend hielt am ver gangenen Sonntag seine letzte Versammlung vor den Sommerserien ab und wurden in derselben nur Ver einsangelegenheiten besprochen. Mitte September ge denkt der Verein die landwirthschastliche Ausstellung in Pirna zu besuchen. Die nächste Versammlung ist auf Anfang Oktober festgesetzt worden. 4 Kreischa. Am 13. d. M. hat sich ein Turn verein für unser« Ort und Umgegend konstituirt. Die Mitgliederzahl ist schon ganz erfreulich gewachsen. L Glashütte, 15. Juni. Bei der am heutigen Tage stattgefundenen Reichstagswahl machten von 441 Wählern 338, also 76 «/«, von ihrem Stimmrechte Gebrauch. Stimmzettel wurden abgegeben für Hoener- bach (kons.) 21, Lotze (Antis.) 75, Eysoldt (dsr.) 151, Fräßdorf (Soz.-Dem.) 91. — Auf dem Lange'schen Neubau (Stadtmühle) stürzt: eine Scheidemauer ein; ein Glück, daß es wäh rend der Mittagszeit geschah, sonst wären wohl Arbeiter verletzt worden. Ammelsdorf, den 15. Juni. Gestern Mittwoch Nachm. 5 Uhr zog ein heftiges Gewitter, verbunden mit starkem Regen- und Schloßenwetter, über unfern Ort. Der Schaden ist nicht unbeträchtlich. — Bei der heutigen Reichstagswahl erhielt Schu bert 38 St.,Merbach 8 St. Die Wahlbetheiligung war eine sehr rege, da von 57 Stimmberechtigten 46 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben, die übrigen aber durch Geschäfte abgehalten waren. -s- Arauenstkin, >3. Juni. In der heute statt gefundenen Sitzung des Kirchenvorstands wählte derselbe, nachdem die 3 Gastpredigten mit der am vergangenen Sonntage gehaltenen sämmtlich gehört worden waren, den Herrn Hilfsgeistlichen Wolf aus Oelsnitz i. V. zum hiesigen Diakonus. Möchte seine zukünftige hies. Wirksamkeit von Gottes Segen begleitet sein. — Mit Ende dieses Monats verläßt unser Herr