Volltext Seite (XML)
Atöniglich SächpscheV Staatsanzelgev. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Lanbtag-beilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank.Verwaltung, Übersichten deS - S. Statistischen Lande-amt- über Sin- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» K S. Landesversicherungsamt-, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lande»« Brandversicherung»anstalt, BerkauMste von Holzpflanzen auf den K. S. EtaatSforstreviere«. Skr. 223. -> Beauftragt mit der Verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Donnerstag, 25. September 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Naum im AnlündignngStetle 30 Pf, die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PretSermäßigg. auf GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme vorn». 1 l llhr. Djavib Bey hat dem deutsche« Botschafter tu Kon stantinopel einen Besuch abgestattet und dabei ertiLrt, die von der Zeitung „Gtambul" ihm zugeschriebenen Äußerungen über die notwendige Anlehnung der Türkei an Frankreich seien mißverständlich «iedergegeben worden. * Der Bürgermeister von Wiborg und RatSamtmann Loukander wurde» vom Schwurgericht zu St. Petersburg zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. * Rach einer St. Petersburger Meldung wurden die Chinesen von den Mongolen bei Dolo«-Nor empfindlich geschlagen. , Eine Feuersbrunst bat in Ordu am Schwarten Meere mehrere tausend Hauser und Läden zerstört. Der Schaden wird auf 2 Mill. Frr». geschätzt. Amtticher Teil. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bureaudiener bei der Kreishauptmannschaft Dresden Nietzold anläßlich seines Übertrittes in den Ruhestand die Krone zum Ehrenkreuz zu verleihen. Ministerium deS Kultus und öffentliche« Unterrichts. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Lehrer Willkomm in Hausdorf beim Übertritte in den Ruhestand da» Albrechtskreuz zu verleihen. Vom Stadtrat zu Chemnitz (Garnisonstadt) ist der Ratsobervollzicher Uhlig als derjenige Vollstreckungs- beamte bestimmt worden, dem die wegen rückständiger Gemeindcanlagen den Rekruten abgepfändeten Gegenstände zu übergeben sind. (Verordnung des Königl. Ministeriums des Innern vom 1. November 1898.) 629 II Chemnitz, am 20. September 1913. 6621 Die Kreishauptmannschaft. Nachdem von einer Anzahl Gewerbetreibender die Errichtung einer Zwangsinnung für da» Schuhmacher- Handwerk mit dem Sitze in Dohna für den Bezirk der Gemeinden Dohna, Heidenau, Mügeln, Zschieren, Meußlitz, Cporbitz, Großzschachwitz, Kleinzschachwitz, Gommern, Großluga, Kleinluga, Wölkau, Bosewitz, Börthen, Röhrs- dorf, Burgstädtel, Gorknitz, Sürssen, Maxen, Mühlbach, Biensdorf, Großröhrsdorf, Burkhardswalde, Weesenstein, Falkenhain, Köttewitz, Meusegast, Krebs, Zuschendorf, Großsedlitz, Kleinsedlitz in der Amtshauptmannschaft Pirna, sowie Lockwitz, Niedersedlitz und Nickern in der Amlshauptmannschaft Dresden-A. und Leuben, Laubegast und Dobritz in der Amtshauptmannschaft Dresden-N. be antragt worden ist, ist Herr Regierungsamtmann Freiherr von und zu Mannsbach in Pirna für die Absetzung des Verfahrens nach Z 100» der Reichsgewerbeordnung zum Kommissar ernannt worden. 1548» IV Dresden, am 19. September 1913. 6622 Königliche Kreishauptmannfchaft. Erttenmmgett, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im »eschäft»bereiche de» «inisterinm» der Justiz. Der Rechtsanwalt Justierst Max Undeutsch in Dresden, der bisher das Amt eine» Notar- für DreSden-Altstadt bekleidet hat, ist zum Notar für die Stadt Dresden auf so lange Zeit, al- er dort seinen Amtssitz haben wird, ernannt worden. (BrhördlicheBekanntmachungen erscheinen auchim AnkündigungSteile.) Nichtamtlicher Teil. V-» Mniglichen Hofe. Dre-den, 25. September. Se. Königl. Hoheit der Prins Johann Georg wohnte gestern abend dem Begrüvung-abend und heute vormittaa einer Sitzung der zweiten gemeinsamen Tagung für Denkmal ¬ pflege und Heimatschutz im Vereiushause bei und wird auch weiter an den Verhandlungen sowie auch an dem AuSfluge nach Bautzen teilnehmen. Zu der Sitzung heute vormittag war auch Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg erschienen. Dresden, 25. September. Bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg findet heute abend 6 Uhr eine größere Tafel zu 88 Couverts statt, zu der Einladungen an Teilnehmer der zweiten gemeinsamen Tagung für Denkmalpflege und Heimatschutz Dresden 1913 ergangen sind. Koloniales. Zweite Allgemeine Deulfch-Ostafrikanische Landes ausstellung Daressalam 1V14. Der Heimische Arbeitsausschuß der unter dem Pro tektorat Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit deS Kron prinzen im August nächsten Jahres stattfindenden „Zweiten Deutsch-Ostafrikanischen LandeS- au-stelluug Daressalam 1914" hat vor kurzem mit der Versendung seiner Ausstellungsbedingungen begonnen. Neuerdings sind auch sogenannte „Winke" zur Ausgabe gelangt, d e in Form einer kleinen, vom geschäft-führenden Vorstand in Daressalam verfaßten Broschüre bemerkenswerte Anregungen für die Beschickung der Ausstellung unter Zugrundelegung der besonderen Verhältnisse der Kolonie enthalten und an Interessenten gern vom Heimische« Arbeitsausschuß (Berlin N1V. Roonstr. 1) abgegeben werden. Am Balkan. Friede zwischen Bulgarien und der Türkei. Das Schicksal der Vakufgüter. Konstantinopel, 24. September. Nach aus türki scher Quelle stammenden Mitteilungen über die Frage der Vakuf-Güter, die noch Schwierigkeiten bereitet, teilt die Pforte die Vakuf in drei Kategorien ein: 1. Bakus, die in den abgetretenen Gebieten befindlichen frommen Stiftungen gewidmet find. Diese sollen durch die musel manischen Gemeinden verwaltet werden. 2. Vakuf, die in der Türkei befindlichen frommen Stiftungen gewidmet sind. Die Pforte schlägt die Kapitalisierung der Ein künfte dieser Vakuf-Güter vor, die eine beträchtliche Summe ergeben würde. Die Vakuf des Gebiets von Gümüldschina allein würden mit ungefähr 19 Mill. Frcs. kapitalisiert werden. 3. Vakuf odne Einkünfte. Diese würden auch weiterhin dem türkischen Eskavministerium unterstehen. Fortgang der Verhandlungen. Konstantinopel, 24. September. Ein amtliches Communiquö besagt: Die heutige Sitzung der Friedenskonferenz erledigte die meisten Fragen der Tagesordnung. Es ist Hoffnung vorhanden, daß die Kon ferenz in der morgigen Sitzung die Aufgabe, mit der sie betraut worden ist, zu Ende führen wird. Konstantinopel, 25. September. Nach der gestri gen Sitzung der Friedenskonferenz erklärten die bul garischen Deputierten, e» seien nur noch Fragen ohne Bedeutung zu regeln. Der FriedenSoertrag würde voraussichtlich am 26. September unterzeichnet werden. Bulgarische Anklagen gegen Serben und Griechen. Sofia, 24. September. (Meldung der Agence Bulgare.) Die serbischen Behörden führen in den Ortschaften des Bezirks Radovischta sowie im ganzen übrige» Maze donien, dessen Bevölkerung in Massen flüchtet, ein Schreckensregiment ein. Hundert Flüchtlinge sind bereit» au» dem Bezirk Strumitza eingetroffen und ver mehren die schon sehr große Zahl von Flüchtlingen. Die bulgarische Regierung hat aus diesem Grunde der russischen Gesandtschaft, welche die serbische Regierung vertritt, eine Note übermittelt. Die griechischen und die türkischen Einwohner von Melnik, welche die griechi schen Militärbehörden nach Zerstörung ihres Eigentums gewaltsam mit sich geführt hatten, um sie angeblich vor der bulgarische» Herrschaft zu retten, und die in die kleine Stadt Kruschovo im Bezirk SereS gebracht worden waren, wollten nach Bulgarien -urückkehren; der Kom mandant von Kruschovo, Leutnant Dimitri Djiba, ver weigerte ihnen jedoch die Erlaubnis zur Rückkehr und ließ sogar einige von ihnen verhaften und vor das Kriegsgericht führen. - Einer Anzahl Muselmanen gelang eS jedoch, zu entkommen. Sie erzählen, daß die griechi schen Offiz ere ihnen alles, waS sie bei sich gehabt hätten, fortgenommen hätten. , - Nach einer Meldung der Agence Bulgare sind die bulgarischen Grenzposten bei den Dörfern Vladovitzi und Nitsch im Bezirk Strumitza von serbischen Soldaten und türkischen Baschibozuks angegrifffen worden. Das Gewehrfeuer dauerte mehrere Stunden. Der albanische Anfftanv. Mobilisierung der serbischen Morava- und Drindivision. Belgrad, 24. September. Das Pressebureau ver öffentlicht ein Communiquö, das besagt: Die ernsten Ereignisse an der albanischen Grenze haben die Regierung veranlaßt, sich mit den Mitteln zu be schäftigen, die zum Schutze der von den Albanern an gegriffenen serbischen Gebiete geeignet sind. Zu diesem Zwecke wurde die Mobilisierung der Morava division angeordnet. Außerdem wurden alle Maß nahmen ergriffen, um die Sicherheit in diesen Gegenden aufrecht zu erhalten. Belgrad, 24. September. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus.) Die für die Operationen gegen die Albaner aus acht Regimentern gebildete Drindivision befindet sich bereits auf dem Marsche nach der albanischen Grenze. Der albanische Vormarsch. Belgrad, 24. September. Von Dibra zogen die albanischen Banden in Stärke von 20000 Mann plün dernd und mordend in zwei Abteilungen gegen Struga bez. Kitschewo. Biele angesehene serbenfreundliche Kauf leute wurden ermordet. In Pischlopeia stand nur eine Kompanie gegen eine albanische Übermacht. Sie hielt sich heldenhaft bis auf den letzten Mann, wurde aber mit ihren vier Offizieren gänzlich aufaerieben. Die serbischen Truppen konzentrierten sich 7 km von Dibra und Kitschewo entfernt; sie erhielten Befehl, von dort nicht zu weichen und die Verstärkungen, die bereits i» der aus acht Regimentern gebildeten Drindivision unterwegs seien, abzuwarlem Montenegrinische Maßnahmen. Cetinje, 24. September. Ein offiziöses Com- muniquö besagt: Die Regierung verfolgt die Ereignisse und Wirren rn Albanien mit ununterbrochener Auf merksamkeit und ist hauptsächlich bemüht, die Grenze gegen die unablässigen Einfälle der Albaner zu schützen. Die Truppen, die bestimmt sind, die Grenzgarnisonen ab zulösen und gegenüber den Drohungen der Albaner zu verstärken, sind bereits abgegangen. Nichtsdestoweniger besteht die Befürchtung, daß man gezwungen sein könnte, energischere Maßnahmen zu ergreifen, wenn sich die Lage verschärfen sollte. Die Türkei und der Albaneraufstand. Pari-, 25. September. Nach einer Blättermeldung aus Konstantinopel ist die türkische Negierung ent schlossen, dem albanischen Abenteuer fern zu bleiben. In den letzten Tagen sind viele Albaner au- Konstan tinopel ausgewiesen worden. Die Haltung der Mächte. Wien, 24. September. Dem österreichisch ungarischen Kabinett ist gestern die amtliche Mit teilung der serbischen Regierung über die mili tärischen Vorkehrungen gegen die Albaner infolge des Aufstandes an der Grenze zugekommen, und cS wird festgestellt, daß die Vorgänge in Albanien geeignet er scheinen, die größten Bedenken hinsichtlich der weiteren Gestaltung der Lage hervorzurufen, und eS werde sich bald die Notwendigkeit ergebe», daß die Mächte zu denselben in entsprechender Weise Stellung nehmen. ES ist selbst verständlich, daß die Kabinette auf der Durchführung der Londoner Beschlüsse bestehen und demgemäß werden die selben schon in den allernächsten Tagen über diese An gelegenheit einen diplomatischen Gedankenaustausch pflegen, um sich bezüglich de» weiteren Vorgehens zu einigen. Au» Rom wird dazu gemeldet: Wie verlautet, be schäftigt sich die italienische Regierung bereit» mit den Kämpfen zwischen den Albanern und den Serben, die hier durchaus ernst aufgefaßt werden, und man glaubt, daß schon in den allernächsten Tagen diesbezüglich diplo- matische Verhandlungen mit dem österreichisch ungarischen Kabinett stattfinden werden, um zu be stimmten Vereinbarungen zu gelangen. Der italienische Botschafter in Wien ist beauftragt, über die Vorgänge in Albanien mit dem Grafen Berchtold Rücksprache zu pflegen. AuS St.Petersburg wird berichtet: Die Vorgänge n Albanien werden in den hiesigen maßgebenden Kreisen ehr ernst beurteilt und man befürchtet, daß durch diese Komplikationen entstehe« könnten, welche die Mächte -u energischem Einschreiten veranlaßen würden. Man hat