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»1. Jayrg. Paftschrckkonl« Dresden ISIS Gtrokaff«, Ries» «r » Vttd Au§lkigkr tElbebIM mrd All-elgeü» «UN»»«, «7. April l«88, «»t«»s Riesaer Tageblatt Lrahtanfchrtstt L«^Ll«tt »i«f« 8«rn«f »NI Vastfach Nr. » I-97 DaS Rieaer Tageblatt erscheint jede» Tag abenbS V,« Uhr mit «u»nahme der Tonn- ung Fetlage^ aufeinanderfolgende Nr.) S5 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. «»zeige« si durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), beiAbholung in berrvechaNSiteueW > « Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis si d». N»mmer b«S Ausgabetag«» find bi» Ist Uhr vormittag». a«tzug«b-n-eine Gewahr für daS ErscheMen an ^^mmren ^agen^ , bock), äisseraebiihr 27 Rpf., tabellarisch dde gesetzte 4« mm breite mm-Zetle oder deren Batz 50'/, Autt^>l/>« «,» fernmündlicher A Erfüllungsort für Lieferung Stle mtt Wellel Der etwa» plötzlich« Abbruch der französisch-italtent- sch« Verhandlungen und die Zurückberufung de» franzö sischen Geschäftsträgers in Rom, Blondel, nach Part», ist in der französischen Presse Gegenstand eifriger Erörte rungen. Man spricht davon, baß die Verhandlungen zwi- schen Paris und Rom, die eben erst begonnen hatten, schon auf dem »toten Punkt" angekommen seien und dürfte wohl mit dieser Behauptung auch das Nichtige getroffen haben. Die Beschwichtigungsversuche, die Außenminister Bonnet vor der sogenannten diplomatischen Presse unternommen hat, di« Mitteilung, baß Graf Liano Hütte zu de» Loch. zettSfeierlichkeiten nach Tirana fahren müssen, tauschen nicht darüber hinweg, daß die Taktik, die sich Frankreich auSgedacht hatte, sehlgeschlagen ist. Ein alte» Sprichwort lehrt, daß allzu große Hast schlimmer noch al» Trägheit sei. Und dies« Hast ist e« in erster Linie, die in Jatilten wenig Sympathie gesunden haben dürfte. Frankreich hat mit seinem Verhandlungs willen eine geradezu auffällige Eile gezeigt, ohne aber leine Karten ausdecken zu wollen. Die französischen Trümpfe bestanden wohl in erster Linie in der Geschwin digkeit, mit der man vor -em Führerbesnch in Rom wenig sten» noch zur Aufstellung eines Rahmenvertrages ge- langen wollte. Graf Eiano kann es aber nickt gut zuge- nnttet werden, sich von Frankreick unter einen zeitlichen Druck stellen zu lasten. Es wäre Sache Frankreich» ge wesen, zunächst einmal zur Entspannung der ganzen Atmo sphäre durch die Entsendung eines ordentlichen Botschafter» nach Rom beizutragen. In gewissen französischen Blättern tst der Aerger, baß die französische Diplomatie vor dem Führerbesnch in Rom nicht» mehr auSrickten konnte, natürlich groß Unzweifelhaft war man in Rom bereit» in die Materie schou eingetretrn, denn di« römischen Korrespondenle» der Pariser Presse wissen bereit» konkrete Einzelheiten darüber zu berichten, über welchen BerhandlnngSpunkt die Bespre chung nicht binauSgrgangen sei. Italien soll sich danach geweigert haben, über das Tunis Statut in dem Abkom men zwischen Mussolini und Laval vom Januar 1985 hin- auözngeben. Die italienische Regierung wolle — so heiß» e» in einem Bericht de» Jour — die Angehörigen ihrer Nationalität in Tunis nickt mehr länger als „die armen verwandten" behandelt sehen, wie da» vor der Macht- ergreifung de» Faschismus üblich gewesen sei. Nl» man wenige Tage vor Beginn der französisch italienischen Verhandlungen, die nun so plötzlich gestoppt sind, Frankreichs .Wünsche" an Italien lesen konnte, sah man zwar einige Möglichkeiten hinsichtlich der Kolonien- frage und der Behandlung der italienischen Emigranten in Frankreich auf einen Nenner zu kommen. Man konnte aber auch vorausahnen, daß Italien in der Tunis-Frage weitere Zugeständnisse nicht machen würde. ES ist dock falsch am Platze, dem Quai d'Orsay in der französischen Presse deshalb Vorwürfe zu machen, weil er vor Hitlers Besuch in Rom nichts erreichte. Der Vorwnrs wäre gerechtfertigter, wenn man die französischen Politiker einmal darauf htnwie«, wie lange Jahre sie nutzlos ver- streichen ließen, um zu einer vernünftigen Aussprache mit Rom zu kommen. Erst nachdem da» London—Rom- Protokoll unterzeichnet wurde, verspürte Frankreich plötz lich da» Bedürfnis, sich in den Lauf der Dinge irgendwie einzuschalten, vielleicht sogar in der stillen Hoffnung, «ine neue Stresa-Frvnt errichten und die Achse Berlin—Rom schwächen zu können. Wie falsch diese Spekulationen ge- wesen sind oder gewesen wären, hat nun da» sähe Ende der Verhandlungen zwischen Pari» und Rom unter Be weis gestellt. Der Dank des Stellvertreters des Führers X München. Der Stellvertreter de» Führer» bittet all«, die au» Anlaß feine» 44. Geburtstage» seiner gedach ten, auf diesem Wege den Dank für die Glttckkvünsche ent- gegenzunehmen, da er zu seinem Bedauern außerstande ist, jedem einzelnen direkt zu danken. Der Führer »ei Rudolf Heß Der Führer stattete gestern Rudolf Heb in seiner Woh. aung in München-Harlaching einen Besuch ab, um ihm die Glückwünsche zu seinem 44. Geburtstag persönlich a«»,u- sprechen. Der Haushaltsvoranschlag vor dem englischen Unterhält ¬ st Londo u. Da» Unterhaus ist am Dienstag wieder zukammengetreten. Ehamberlain, der von den Konserva- tiven herzlich begrüßt wnrde, gab einen Ueberblick über die während der Parlamentsferien vorgegangcncn Ereignisse. Lord Winterton bestätigte auf Anfrage, daß die gegen wärtige Flugzeugproduktion eine Steigerung über die dem Hause bisher vorgelegten Pläne bedeute. Schabkanzler Sir John -simon gab eine Erklärung über de» Haushalt ab. Darin betonte er, daß der Höhepunkt der RttstungsauS- gaben im nächsten oder übernächsten Jahre erreicht sein werde. Er halte daher weitere Steuererhöhungen für erfor derlich. Gegen den Haushaltsvoranschlag machten sich in der Aussprache beträchtliche Wiedersprüche bemerkbar. Die vom Schabkanzler im Unterhaus augek-n-sat« Stenererhöhnnge« haben die Londoner Presse, wke au» ihren Kommentaren hervorgeht, völlig «»errafcht. Große» Interesse hat auch eine Ankündigung de» Schatzkanzler« hervorgerufen, daß England Lebensmittel und rüftung«. w'cht'ge Rohstoss« siir d« Er»sts«ll a»s stapel«. Tag der Nationale« Arbeit ff Berlin. Di« großen Feier« de» 1. Mal werde« in der Reichshauptstadt um S Uhr mit dem Aaftnarlck »o« 121 NNO Hitlerjungen, Pimpfen u«d BDM -Mädels im Stadion beginnen, liegen 8 Ubr folg» der Einmarsch von 1ÜÜN Fahnen u«d Wimpel«. ES erklingt da» Lied «Aus beb» unsere Fahnen". Nack der Meldung der Formationen durch Oberacbieissührer Armann und Fankarenspiel sprich» der Iugendsübrer de» Deutsche» Reiches Baldur von Schnack. Der Gesang de» Liede» „Nur der Freiheit ge hört unser Leben" leitet zur Red« »o» Retchsmivister Dr. Go«bbel» über. Um 8,80 Ubr säbrt der Führer von der Reichskanzlei Uber die Wilhelmstraße — Straße Unter den Linden — Pariser Platz — Brandenburger Tor — Hindenburgplatz — Charlottenburger Chaussee — Berliner Straße — Knie BiSmarckstraße — Kaiserdamm — Adolf- Hitler Platz — Heeresstraße — Reick-sportseldstraße — Stadion Aller zum Stadion, wo er um 8,50 Ubr eintressen wird. Der Reichssugendsührer erstattet dem Führer Mel düng. Nack dem Gesang de» Liede» .Großdeutschland" wirb der Führer spreche«. Die Kundgebung findet gegen 9,15 Uhr ihr Ende. — Nack der Kundgebung werden die Hitlerjungrn durch den HilsSzug Bauern verpflegt. Festsitzung der Reirbskulturkammer Die Festsitzung wirb um 10 Uhr mit der Intonierung der Ouvertüre zu „Oberon" eingeleitet. Nach dem »Früh- lingSgruß an das Vaterland" von Max von Schrnkcndors, vorgetragen von Heinrich Georg«, folgt der 1. Satz a«S der ö. Sinfonie von Beethoven, der zur Rebe de» Präsi denten der ReickSknlturkammer, Dr. Goebbels, zur Ver kündung de» nationalen Film- und BuchpreisrS sowie zz»r Führer-Huldigung durch Reichsminister Dr. Goebbrk» überleitet. Etwa um 11 Uhr findet die Feier mtt dem Ge sang de, Nationalhymnen ihren Abschluß. Aufmarsch zur Hauptkimdgebimg Zwischen 9 und 11 Uhr wird auf b«m Königüplatz, U«4«r d,n Linde« und im Lustgarten dir schaffe»»« BevGlkir««» de» Kreise» V und von Teilen der Kreis« IV und Vii Auf» stell««» «ehmen. 717 Fahnen und Feldzeichen marschieren im Schlttterhof auf. Um 11,80 Uhr ist de, Fahneneinmarsch. Die drei Musikzüge der Luftwaffe spielen den Marsch. ,75 Millionen — «in Schlag". Um 11,50 Uhr verläßt der Führ« di« R-i»»k«,zlei Sein Weg führt wie folgt: Wilhelmstraße — Unter den Linden — Pariser Platz — Brandenburger Tor — Frie- denS-Allee — Königsplatz — rechts herum über Spalier- strecke und zurück über SiegeSallee — Charlottenburger Chaussee — Hindenburgplatz — Brandenburger Tor — Pariser Platz — Unter den Linden — Tchloßbrücke — Lust, garten. , . Der Staatsakt un Lustgarten Mit dem Eintreffen de» Führer» auf der Sckloßbrück« b««i»»t um 11^8 Uh, der Staat»«« i» Luftgarteu. Der Führer wird die Ehrenkompanien der Luftwaffe und der y.Leibstandarte Adolf Hitler abschreiten. Dann wird Reichsminister Dr. Goebbels da» Wort zu seiner Begrü ßungsansprache nehmen, an die sich eine Ansprache de» Reich»orga«isatio«Sleiter» Dr. Ley anschließt. Hieraus spricht der Führer. Nach der Führerhuldigung durch den stellvertretenden Gau- leit« Görlitzer erklingen die Lieder der Nation. Damit findet die Kundgebung ihr Ende. In acht Berliner Kreisen wird eine Uebertragung der Feier auf Parallel-Kundgebungen stattfinden. Der Führer wird sich vom Lustgarten über die Straße Unter den Lin den und die Wilhelmstraße zur Reichskanzlei begeben. Di« Uebertragung des Staatsakte» an» dem Luftaarte» deginnt um NHI) Uhr «ad endet mit der Rede des Führer». Fackelzug und Abendkundgebung An dem großen Fackelzug und der Abendkundgebung werden sich die Wehrmacht, die Leibstandarte y Adolf Hit ler, Schutzpolizei. Feuerlöschpolizei, Arbeitsdienst, SA.- Standarte Feldherrnhalle. Formationen der LA.. Werk scharen. NL«».. NSF»„ Politisch« Leiter. NLKOV, NSDStB.. Bahnschutz. Postschutz, Luftschutz, Technisch« Notkilse, NS Marinebund. ReickSkriegerbund, Reick»« treiiebund, da» Note Kreuz und di« y beteiligen. Gege» 19H9 Ubr trete« die Formationen i« de« Straßcozügen am Bahnhof Gesnnbbrnnne» an. Der Fackelzug nimmt fol genden Weg: Brunnenstraße — Rosenthal«, Tor — Elfäß ser Straße - Oranienburger Tor — Friedrichstraße — linier den Linden — Lustgarten. Um 21.80 Uhr wird der Aufmarsch ,m Lustgarten beende« sein. Nach dem Fahnen aufmarsch wird um 22 Uhr ve»eralf«1d»arschall Sbri»« eintressen. Ga«p,»paga«daleiter Wäcktler wird die Kund gebung, in deren Mittelpunkt die Red« de» Generalfeld« marfchallS Göring stehen wird, eröffnen. Ein Großer Zapfenstreich wird gegen 23 Uhr die Kund gebung beschließen Empfang durch den Führer Deutsch« Arbeit«, al» Ehrengäste de, Reichsregier«»» Am Nationalfeiertag de» deutschrn Volke» werden wi« in jedem Jahr dentsch« Arbeiter ««» alle« Gane« de« Reiche» Gäste der Reichsregierung in Berli» sein. Di« Abordnung setzt sich zusammen au» den Siegern des Reich» berufswettkampfe» und 80 Arbeitskameraden au» Oestrh- reich. Die ArbeitSkameraden treffen am Vormittag de» 80. April in Berlin ein. Am Nachmittag werden sie i» ReichSministerinm sür VolkSausklärung und Propaganda von Dr. Goebbels in Anwesenheit de» :>t«ichSorganisation». letter» Dr. Ley und de» ReichSjugendsübrrrs Baldur vor» Schtvach ampfang««. Am 1. Mai nehme« bi« Arbeiter an dar Fttgendkundgebung im Olympia-Stadion und an de« Staatsakt im Lustgarten teil. Am Nachmittag de» 1. Mal w«rdan sie im Hau» de» Reichspräsidenten vom Führe, «mpfangen. Abend» betettiaen sie sich an der Maifeia, «Hm» groß«« Berliaae Wer««. A» ManSag. den 2. Mai, we«da» di« Ehrengäste der deutsche« Arbeiterschaft mittag» durch d«, Oberbürgermei ster »nd Stadtpräsibenten der Rerch»hauptstadt. Dr Lip- vev«, im vorn»« Rath«»» empfang«». Nachmittag» sind sie DUH« da» RBchSarganisatia-sieitar« Dr. Ley. Bei die ser Selegenbeit sehen sie die Sehenswürdigkeiten und Schönheiten von Potsdam, abend» ist ein Besuch de» Deut schen Opernhauses vorgesehen. Am Dienstag, dem 3. Ma, Ach sie Gäste de» Reichtleit«« für die Presse der NSDAP , Max An»«««, und treten am Abend de» 8 Mai die Fahrt in ihre Heimatorte an. Die sterblichen Ueberreste des Kapitäns Lübbe in Hamburg eingetrosten Beisetzung am Donnerstag )s Hamburg. In den frühen Nachmittagsstunden des Dienstag trafen, von Bremen kommend, die sterblichen Ueberreste des Kapitäns des KdF.-SchisfeS Wilhelm Gust- löst, Lübbe, in Hamburg ein. Der mit der Flagge des Dritten Reiches geschmückte Sarg wurde in der Halle de» Ohlsdorfer Krematoriums aufgebahrt, wo am Donnerstag um 14 Uhr im Anschluß an eine würdige Trauerfeier die Beisetzung in der Familiengruft stattfindet. An Bord des KdF.-Flaggschiffes „Wilhelm Gustloff" fand am DwnStag nachmittag ein Empfang des in Lissabon akkreditierte» diplomatischen Korps statt, zu dem der deutsche Gesandte Baron v. Hoyningen-Huene und die Reiselettung ekngeladen hatten, um den Vertretern der auswärtigen Mächte Gelegenheit zu geben, das erste eigens für diesen Zweck erbaute Urlauberschiff der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude eingehend zu besichtigen. ES waren vertreten der englische Botschafter, die Gesandten von Italien, Frank- retch, Bereinigt«« Staaten, Norwegen, Holland, -er aposto ¬ lische Nuntiu» sowie die Geschäftsträger und Konsuln der meisten in Lissabon vertretenen Mächte mit ihren Damen Anwesend waren weiter Vertreter des portugiesischen Außenministeriums. Die Gäste wurden von den Beauf tragten des Amtes für Reisen, Wandern und Urlaub, Paulus und Stemmer begrüßt. Eine eingehende Besich tigung des Schiffes schloß sich an. Die Gäste hatten ferner Gelegenheit, deutsche Volkslieder zu hören, die vom Chor der Hitlerjugend vorgetragen wurden. Der schwere Nachwinter in Südbayern Ausgiebige Schneefälle auch in der Nacht zum Mittwoch )l München. Der schwere, schneereiche Nachwinter in Südbavern hält unvermindert an. Auch in der Nacht zum Mittwoch hat eS überall wieder mächtig geschneit, sodaß «tadt und Land im Winterkleid liegen. Besonders stark waren di« Schneefälle wieder im Allgäu, wo heute Mittwoch vormittag die Neuschneebecke in den Tät igen 10 Zentimeter betrug. — Auf den Bergen wurden Schneehöhen festgestellt, die die de» Hochwinter» vielfach übertreffen. In den Wäldern verursacht der schwere nasse <Sch««e vielfach »stbrvch.