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Dresdner Journal : 20.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187905208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790520
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790520
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-05
- Tag 1879-05-20
-
Monat
1879-05
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 20.05.1879
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M im Lur> irue Re- Lhalpar- »er« em- >»»»ng»- jemriner m, Blut- »ut und erleid«». wo da« Lurarzt rischer, ai d. I. »le» der »ss«, I»- (?»«»») W1lö Dienstag, den AI. Mai. l» g»»»«» 4»»r—L«» Lated»: HUrrlioN: . . 18 ^Ldelied: 4 Aark bO?s Lro es in« Kununarn: 10 ?t ^»Zaaekald äaa äanlxidm» Laiet»« tritt koat- unck 3t«up«lru»eplng dinru. luvoimtouprelv« r r«r üau 8»um «iuer g—paltono» kotttooils 90 kt. Vater „LiugM»uckt" Li» L«1» bO kl. Dres-lm Zourml. KrieNol»«»» 1'S^licd mit Xuermdm« 6«r 8onn- nvL kaivrtoge Xdenä» kür clen kolgvnckao 1»^ Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. 187S iMaoimto»»»»«»« »»,^Lrt»r LatpaiU! F> Lramrietettar, Lommimiooitr 6« vroockuer Journal»; - larU» Via» Latpat» La—I - >r—1«n Lnmktort ». ».j Laue«^e»- L Marita Vl— LraU-Lotpatp 9ra»Lttur ». H. «it»»L—: L^ck Ako—,' »arll»: L /»v«U» cke-cksWi, Mr«»»: L. Licökotte,' Lr—I»»: L. St««-««'» 8ür«»u; Cdammli: F> Lrandtart ». N.! L ^ae-er'ecd« u. F V Lerrma»« »cd« Kuodbaockluug; SÜrUte i t/ Ak«ik/«r, Saanaverr <7 ScA»l«le«, kart» Marti» - rrae^tiur a ». MtattUartr Da»-« K vo.,- L—»dm,- D Lkeack-«»,, St«»—r. A«r»»»g«dorr LSnmi Onpoäitiou äs» vroackuor IonriuU», 2vingm,lru—« Ko. MO. Amtlicher Theil. Dresden, 7. Mai. Se. Majestät der König bat dem Aufseher im Hofbauhofe Johann Karl Gottlob Rosseck da- allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen ge ruht. Mit allerhöchster Genehmigung ist dem Lehrer an der Kunftgewerbeschule zu Dresden, August Max Rade, der Titel „Professor* verliehen worden. Bekanntmachung. Auf Grund der Bestimmung in 8 3 der Aus führungsverordnung zu dem Gesetze vom 2. Januar diese» Jahres, die veränderte Einrichtung der Alters« rentevbank betreffend, vom 8. Februar dieses Jahres, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß an die Stelle der zeitherigen PromnzmigeschäflssteUen der AiterSrentenbank die in der »ub (-) nachstehenden Liste verzeichneten Agenturen der AlterSrentenbank ze tteten sind. Dresden, den 14. Mai 1879. Finanz-Ministerium. Frhr. von K-uurritz. Dietzel. 6) kaufende Rümmer. Ort. Agentur. 1. Dresden. Lotteriecollecteur Iuliu« Garbe. 9. Leipzig. Brzirktsteuereinnahme. e» - Lotteriecollecteur Larl Ferdinand 4. b. Lhemnitz. Hübsch. Lottnw^h^üptcoäecteur Moritz Langbein. a. 7. Zwickau. BezirkSsteuereinnahme. Lotterie - Hauptcollecteur Arthur Gretschel. . 8. Plaue». BezirkSsteuereinnahme. 9. r Lotteriecollecteur Anselm Hofmann 10 «darf Lotteriecollecteur Herman» Weniger. 11. Altenberg. Untersteueramt. BezirkSsteuereinnahme. 19. Annaberg. 13. Auerbach. Bezir k-steuerrinnahme. 14. Augustusburg bei Forstrentamt. Schellenberg. 1b. Bautzen. Lotteriecollecteur Julius Wilhelm Mattheit. 1S BifchosSwerda. Lotteriecollecteur Albert Lützenberg. 17. Borna. Lotteriecollecteur Ernst Hermann Sonntag. - 18. Burgstädt. Lotteriecollecteur Wilhelm Kühn. Lotteriecollecteur C. Friedrich 1». Lallnbrrg Werner. 90. Lolditz. Lotteriecollecteur Hermann Rein hardt. Lotteriecollecteur Woldemar Kürzel. 91. Lrimmitschau. 99. Dahlen. Lotteriecollecteur Friedrich Weiß Lotteriecollecteur Loui» Schmidt. 93. DippoldiSwalda. 94. Döbeln. Lotteriecollecteur Iuliu« Nitzsche 9b. Ebersbach hei Reu- Lotteriecollecteur G. Faßke. salza. 94 Ehrenfriedersdorf. Uutersteueramt. 97. Eibenstock. Lotteriecollecteur Theodor Schubart 98. Elsterberg. Lotteriecollecteur F. W. Dietzel. 99 Frankenberg. Lotteriecollecteur L. G Schulze. 30. Frauenstein Forstrentamt. 31. Freiberg. BezirkSsteuereinnahme. 39. Frohburg. Unlersteueramt. 33. Leilhain. Lotteriecollecteur Richard Meyer. 34. Geringswalde. Lotteriecollecteur Reinh. Seifert. 3L Glauchau. Lotterie-Hauptcollecteur E. Hinckel- mann. 3«. Grimma. BezirkSsteuereinnahme. 37 Großenhain Lotteriecollecteur Richard Weber. 38. Großschönau. Lotteriecollecteur Larl Gustav Sper- ling. 89 Hainichen. Lotteriecollecteur Reinh. Georg Llr- mens Eteoger. 40. Hohenstein. Uutersteueramt. 41. Hohnstein bei Lotteriecollecteur Hermanu Hesse. Stolpen. »sende I mmer I Ort. Agentur. Zä 49. 43. Johanngeorgenstadt. Jöhstadt. Lotteriecollecteur F. August ElSner. Lotteriecollecteur Emil Rockstroh. 44 Kamenz. BezirkSsteuereinnahme. 4b Kirchberg. Lotteriecollecteur Larl Ernst Schiebt. 4« 47. Klingenthal. Königsbrück Nebenzollamt l. Ll. Untersteueramt. 48. Königstein Lotteriecollecteur Edwin Ernst König. 49. LeiSnig. Lotteriecollecteur Oskar Richter. bO. Lengefeld i. Gebirge. Lotteriecollecteur F. W. Hübler. b1. Liebstadt. Uutersteueramt. »9. Löbau Lotteriecollecteur August Bret- schneider b3. Lößnitz. Lotteriecollecteur Ernst Friedrich Kugler. b4. Lommatzsch. Marienberg. Markranstädt Lotteriecollecteur Ernst Uhlemann. LL b«. BezirkSsteuereinnahme. Lotteriecollecteur Gustav Enke. b7. Meißen Lotteriecollecteur Larl Nicolai. bS. Meerane. Lotteriecollecteur Larl Ludwig Keller. b9. Mügeln. Lotteriecollecteur Iuliu» Berger. SO. Mutzschen. Untersteueramt. S1. Reusalza. Untersteueramt. «9. Reustadt b. Stolpen. Rebenzollamt I. Ll. Lotteriecollecteur L. W Haubold. k». Rosten. S4 Oberwiesenthal. Uutersteueramt. kb. Oederan. Lotteriecollecteur Heinrich Uhlmann. 6«. Olbernhau Untersteueramt. »7. OelSnitz i. Boigtl Lotteriecollecteur Franz Schmidt. «8. Oschatz. Bezirktstruereinnahme. S9. Ostro bei Elstra. Ostritz. Lotteriecollecteur Ricolau» Scholze. 70. Untersteueramt. 71. Pausa. Untersteueramt. 79. Pegau Lotteriecollecteur Richard Moritz Haase. Lotteriecollecteur Gustav Emil Rau- 73. Penig. mann. 74. Pirna Lotteriecollecteur L. A. Marschall. 7b. PulSnitz. Uutersteueramt. 7S. Radeberg Lotteriecollecteur Otkar Wöhler- mann 77. Radeburg. Untersteueramt. Uutersteueramt. 78. Reichenau b. Zittau. 79. Reichenbach iövoigtl. Lotteriecollecteur Paul Rudolph 80. Riesa. Lotteriecollecteur Eduard Seiberlich 8l. 89. Rochlitz. RöhrSdorf bei Lim- Lotteriecollecteur Anton Pittlick. bach. Lotteriecollecteur T. E Wendler. 83 Sayda Untersteueramt. 84. Schandau. Lotteriecollecteur Hugo Schönherr 8b. Schirgiswalde. Lotteriecollecteur Joh. Heinze. Lotterie-Hauptcollecteur Ed Nitzsche. 84 Schneeberg 87. Scheibenberg Untersteueramt. 88. Schöneck Untersteueramt. 89. Schwarzenberg BezirkSsteuereia nähme. 90. 91. Seifhennersdorf Stollberg. Untersteueramt. Untersteueramt. »9. Strehla. Lotteriecollecteur Friedrich Gustav Hahn. Lotteriecollecteur Robert Mühlberg. 93 Taucha. 94. Tharandt Forstrentamt. 9b Waldenburg. Lotteriecollecteur Bernhard Opitz. 9«. Waldheim Lotteriecollecteur August Hunger. 97. Weißenberg. Untersteueramt. 98. Werdau. Lotteriecollecteur Hermann Teich- mann. 99 Wilsdruff Lotteriecollecteur F. A. Gast. 100. Wurzen Lotteriecollecteur Theodor Fr. Uh- mann 101. 109. Zittaü. Zschopau Bezirt»str»ereinnahme. Lotteriecollecteur Hermann Köhler. 103 Zwöuitz. Untersteueramt. Nichtamtlicher Theil, u-dirslcht. Telegraphische Nachrichten. TageSgesäncbtt. (Berlin. Karlsruhe. Wien. Paris. Florent. Madrid. London. Kopenhagen. St. Petersburg. Kairo.) Zur Orieutfrage. Dresdner Nachrichten. Proviuzialuachrichten. (Zwickau. Stollberg. Schan dau. Bautzen. Zittau.) Vermischtes. Statistik und Bolkswirthschast. EinaesandteS. Feuilleton. Taaeskalender. Inserate. Erste Beilage. Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 17. Mai.) Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Statistik und Bolkswirthschast. Zweite Beilage. Telegraphische Witterungsberichtr. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Montag, 19. Mai, Nachmittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) In der heutigen Sitzung des Reichstags wurde der Gesetzentwurf, betreffend den Uebergang von Geschäften auf daS Reichsge richt, in dritter Beratdung ohne Debatte genehmigt; desgleichen daS Uebereinkommeu mit Großbritannien, betreffend den Negrrhandel. ES folgte der Bericht der WahlprüfungScommisfion über die Wahl deS Abg. Schön im 8. Frankfurter Wahlkreise. Die Commission beantragt die UnailtigkeitSerklärung; Lbg. v. Geß beantragt die GiltigkeitSerklärung. Nach lebhafter Debatte wird der Antrag v. Geß' bei namentlicher Abstimmung mit 191 gegen 84 Stimmen abgelehnt. Die Wahl deS Abg. Schön ist somit ungiltig. Darmstadt, Montag, 19. Mai. (Tel..d. DreSdn. Journ.) Der „Darmst. Ztg." wird anS Livadia vom vorgestrigen Tage (Sonnabend) gemeldet, daß der Kürst von Bulgarien (Prinz Alexander v. Batten berg), nach Abhaltung eines Gottesdienstes in der Kirche des Schlosses daselbst, sich nach Odessa ein- aeschifft hat, wo er über daS ihm verliehene 13. Jäger- bataillon eine Parade abhält. Kürst Alexander I. wird morgen (Dienstag) in Wien eiatressen, wo er sich dem Kaiser vorstellt, und geht sodann nach Berlin, Paris, London und Darmstadt. Bern, Sonntag, 18. Mai, AbendS. (W. T. B.) Bei der heute stattgehabteu Volksabstimmung über die Wiedereinführnog der Todesstrafe wurden nach den bis jetzt vorliegenden Nachrichten 16609« Stimmen für und 138 «00 Stimmen gegen die Wiedereinführung der Todesstrafe abgegeben. DaS AbstimmungSresultat auS den Cautonen Zürich und Wallis steht noch auS; indeß gilt die Annahme der Wiedereinführung der Todesstrafe für wahr scheinlich. St. Petersburg, Sonntag, 18. Mai, Mor gens. (W. T. B.) Ein Telegramm des General- gouverneurS von Orenburg vom 16. d. meldet, daß m NischneuralSki eine neue Aeuersbrunst bei sehr starkem Sturme auögrbrochen ist, durch welche mehrere der Krone gehörige Gebäude, darunter die Rentei, vernichtet wurden. Der Feuerschaden sei sehr groß. Ja Orenburg selbst entstand am 16. d. ein zweiter großer Brand, welcher einen beträchtlichen Theil der bei der früheren Aeuersbrunst verschont gebliebenen Vorstadt in Asche legte. Washington, Sonntag, 18. Mai, Vormit tags. (W. T. B.) DaS Repräsentantenhaus hat mit 106 gegen 105 Stimmen ein Amendement znr Silberbill angenommen. Durch dieses Amendement wird der Schatzsecretär ermächtigt, Denjenigen, welche Silber in Barren depo- niren, Lertificate in Höhe des WertheL des deponirten Silbers auszustellen. 49 Procent der auS dem Silber geprägten Dollar- sollen in der Kasse zur Einlösung der Lertificate verbleiben, während der Rest zur Zahlung der Zinsen und des LapitalS der öffentlichen Schuld verwendet werden soll. Die Lertificate sind »1 pari bei der Entrichtung aller Steuern der Bereinigten Staaten anzunehmen und können zur Zahlung der Ausgaben der Regierung verwendet werden. Die Lertificate find in Silberdollar» einzulösen. DaS amerikanische Kriegsschiff „Lackawaua" hat den Befehl erhalten, in den Gewässer« der Samoainseln zu kreuzen. Lagesgeschichte. I^. Berlin, 17. Mai. Der Reichstag beendete heute die Berathung der Nr. 6 deS ZolltanfentwurfS, Eisen und Eisenwaaren. Die Sätze der Vorlage wur den, unter Ablehnung eines Anttag» de» Abg. Stumm aus Einstellung höherer Sätze für werthvollere grobe Eisenwaaren, unverändert genehmigt, nur für den Be zug von schwedischem Stabersen zum Zwecke der Kratzendrathfabrikation wurde auf Antrag de» Abg. vr. Delbrück eine Erleichterung zugestanden (val. den Sitzungsbericht in der ersten Beilage). — Die definitive Lonstiluirung der Zolltarifcommtssion ist m fol gender Weise erfolgt. ES sind 7 Gruppen gebildet Die betreffenden Referenten und Lorreferenten für den selben sind: I. Gruppe (Blei, Zink, Zinn, Haare, Thon- waaren) die Abgg vr. Bamberger und Graf v. Fran kenberg; II. Gruppe (Kurzwaaren, Stroh- und Bast- waaren) die Abgg. Frhr. v. Hertling und v. Wedell- Malchow; III. Gruppe (Kautfchuk, Leder, Wachstuch) die Abgg. v. Kardorff und Oechelhäuser; IV. Gruppe (Baumwolle, Leinen, Seide, Wolle, Kleider) Abgg. vr. Delbrück, vr. Moufang, v. Varnbüler, vr. v. Schauß, Löwe; V. Gruppe (Chemikalien, GlaS, Papier) die Abgg. vr. Hammacher, Karsten, v. Heeremann; VI. Gruppe (Materialwaaren, Petroleum) die Abgg. v. Benda, Graf v. Ballesttem, Udo Graf Stolberg, Rickert; VII. Gruppe (constitut. Garantien) die Abgg. v. Bennigsen und Frhr. zu Franckenstein. — Der be sondere Ausschuß deS BundeSratheS für daS Eisen- bahngütertarifwesen trat heute zu einer Sitzung zusammen. — Die glänzenden Räume de- ReichSkanzlerpalaiS waren bei der heutigen parlamentarischen Soirse deS Fürsten v. Bismarck, wie die „Nat.-Ztg.* be richtet, nur mäßig gefüllt. DaS Präsidium deS Reichs tags war durch Abg. Luciu» vertreten; zahlreich waren die Lonservativcn und Freiconservativcn erschienen, von den Nationalliberalen waren u. A. die Abg. v. Benda, Bieler, Völk, Marquardsen, v. Schauß, Graf Flem ming gegenwärtig, daS Lentrum war durch den Abg. Bernards repräsentirt; weiter die Abgg. MoSle, Löwe (Lalbe) und Berger. Von den Ministern bemerkte man die Herren v. Kamecke, vr. Friedenthal, Maybach und Hobrecht. Der Reichskanzler hatte sich mit den Abgg. Völk und Zinn in der Nähe des Buffets placirt, ein Platz, den er während deS Abends nur selten verließ. Karlsruhe, 17. Mai. Wie die „Allg. Ztg.* er fährt, ist Se. königl. Hoheit der Großherzog plötz lich erkrankt, und zwar, wie man sagt, an einer Ge- sicht-neuralgie. — Der Schwager deS GroßherzogS, Großfürst Michael von Rußland, ist mit seiner Ge mahlin hier eingetroffen. * Wien, 17. Mai. Unter Kanonendonner und mit dem üblichen Gepränge wurde heute die am 5. November 1873 eröffnete Session deS ersten au» directen Wahlen hervorgegangenen ReichSrathe» ge schlossen. Als der Kaiser im großen Ceremoniensaale der Hofburg erschien, brachen die Mitglieder deS ReichS- ratheS in lebhafte Hochrufe auS. Se. Majestät bcstieg den Thron, während die Erzherzöge, die Minister und die obersten Hofchargen die ihnen zugewiesenen Plätze Feuilleton. Redigirt von Otto Baue». K. Hostheater. — Altstadt. — Sonnabend, den 17. Mai gab Hr. Emil Fischer in „Figaro'» Hochzeit* den Figaro al» letzte Gastrolle. Sie war eine vortreffliche und seine beste Leistung. Zwar hat seine angenehme Stimme nicht die sonore Kraft und volle, freie Ansprache, um durch markige Accente, frisch belebende und glänzende Pointen de» Vortraa» her vorragend zu effectuiren und die für solche Partien vielfach wünschenswert he Mischung von Sprech- und GrsangSton natürlich und wirksam zu treffen; aber der Gast hob seine Ausführung — so weit ich sie hörte — durch musikalisch intelligente und routinirtt Ge sangsbehandlung, durch gewandtes, mit Feuer und Geschmack fein gehaltene» Spiel und durch guten Dia log. Seine Darstellung der Rolle erwie» jedensall» ein nach seinen Fähigkeiten fettig und mit künstlerischem Verständlich gediegen durchgebildetes Talent und kam in ungewöhnlicher Weise dem Bilde de» verschlagenen gewitzten Figaro nahe, der in dieser Oper in eigenen ernsten Angelegenheiten al» überlegener HauSmlrigai-.t agitt, mit dreister Hand die Fäden de» lustigen Spiel» lenkt und dem Grafen Schach bittet. In der Schluß arie de» ersten Act» überraschte indeß ein Verfehlen de» richtigen Spiel», aus welcher Mozart — dessen Musik so wunderbar charakteristisch dle dramatische Actiou vorzeichntt — durch da» letzte Marschmottv deutlich hi«gewiesen hat. Die Aufführung dieser Oper gehört bekanntlich keineSweg» zu unseren vorzüglichen, war aber die» Mal etwa» belebter, al» gewöhnlich. Frau Schuch spielt und singt die Susanne außerordentlich reizend, aber die Vorzüglichkeit der Leistung kann nicht vollen Eindruck gewinnen, da ihr die Pattie großentheilS etwa» zu tief liegt. Frau Sachse-Hofmeister (Gräfin) zenhnete sich durch den Vortrag der Ls-6ur-Ane au», und vor trefflich gelang Frl. Reuther (Page) die Wiedergabe ihrer beiden Anetten. E. B. Hostheater. — Neustadt. — Am 17. Mai: „Wildfeuer*. Dramatische» Gedicht in 5 Acten von Friedrich Halm. Diesem überromantischen Stücke erwächst nicht auf allen Bühnen die gleiche Gunst der Verhältnisse wie btt un». Wir haben zu seiner Darstellung die durch aus geeigneten Persönlichkeiten, welche nicht nur die Aufgaben der Rollen vollkommen decken, sondern durch die bei uns immer noch in gewissem Grad« vorhandene idealistische Tradition den Eindruck der Aufführung in jenen luftigen Schleier einzuhüllen vermögen, der dem romantischen Elemente so überaus nöthig ist. Solcher Schleierhauch träumerischer Emphase wirst bei Halm besonder- günstig, wie überall, wo den theatralischen Gebilden da» klare Lontour, da» feste Knochengerüste der Lharasterzttchnung gänzlich fehlt. Doch auch diese fleischige, wenn auch blutarme, molluskenhast farben schillernde Gestaltung vermag einen freundlich au- muthigen Schein zu geben and findet überall ihre Freunde Und man darf sagen, daß vielen derselben die poetischen Feinfühligkeiten und lieben-würdigen Züge, an denen Halm so reich ist, inmitten alle- Krankhaften al- ein gesünderer Kern lieb und an regend geworden sind. Gewöhnlich verdankt dieses Drama Gastspielen seine Aufführung, da die Rolle de- als Knaben er zogenen Mädchens Rens einen unwiderstehlichen Reiz auf junge uud alte Vittuosinnen geltend macht Sie bietet eigenartige Situationen und Coulisseneffecte dar, wie sie in so duftiger Anhauchung und ethischer Sauber keit in diesem Genre ein Unicum sind. Frl. Klinkhammer, die noch keine Virtuvsin ist und auch keine werden möge, so sehr sie freilich eine zu stütze Routine auf diesen bedenklichen Weg hinzu weisen scheint, ist eigentlich noch nicht fertig genug zur Darstellung deS Rene. Ihr selbst wird eS hier wie bei vielen ihrer Leistungen schwer werden, die geschickte Imitation von den Resultaten der eigenen Auffassung zu trennen. Im Grunde kommt eS auch darauf spe- ciell nicht an. Als angenehme Ueberraschung trat ein sehr frisches, oft sogar im Detail allerliebst nuancitteS Gesammtdild hervor, welches durch den Impuls kecken inneren Leben- Halt und Wirkung bekommt. Er war auch kein »u greller Farbenwechsel störend, wie er sonst wohl bei dieser jungen Schauspielerin auffällt, wohl aber sehlte e- noch m der großen Scene im Walde an Vertiefung und Wärme de- Au-drucks. Drese Be merkung soll keine Entmuthigung darbringen, im Gegen theil den Hinweis aus die intimere Beschäftigung mit dem eigentlichen seelischen Kern solcher Rollen. DaS Stück wird vorzüglich durch Frau Bayer und die Herren Jasfs und Koberstein (als Granu Dommatt,n, Seneschal und Bettrand) unterstützt. Hr. MatkowSky spielte den Marcel. O. B. Die Kunstausstellung. Daß die auS den guten Gründen der Nothwendig keit arrangirte frühere Eröffnung und kürzere Dauer der diesjährigen Ausstellung aus deren Beschickung keinen Einfluß haben sollte, war nicht zu erwarten. Dennoch ist die Quantität der Objecte nicht bedeutend hinter der üblichen zurückgeblieben. Allerdings macht sich daS Fehlen vieler guter hiesiger Künstlernamen fühlbar, und da bei unS die Beschickung von auSwätt» nicht eben lebhaft ist, so sollte unsere Ausstellung die Stütze finden, auf eine möglichst geschlossene Betheili gung der einheimischen Kräfte in allen Fällen sicher zählen zu können. Die Erfüllung dieses naheliegenden Wunsche- sollte man mit warmem LorporationSgeist als eine patriotische Ehrensache betrachten, denn e» wäre so natürlich wie würdig und einflußreich für Dreidcn, wenn die hiesige Ausstellung für sächsische und fremde Besucher zum Repräsentanten unserer Kuust- zustände und Kunstpflege gemacht würde. Zunächst ermattet man in diesen Räumen von Dem ein möglichst umsassende» uud vottheilhasteS Bild zu finden, wa« in Dresden von dessen Künstlern geschaffen wird. Hierin liegt auch ein nationaler Zweck, den unsere Ausstellung zu erfüllen im Stande ,st. Und man kann noch einen Schritt weiter gehen und sich Ker Hoffnung hingcden, daß in solche« Falle ein vollerer und vielseitigerer Eindruck von der Fülle deS Tüchtigen und Schönen nicht blo» die Theilnahme der Besucher, sondern auch die Kauflust der Kunst freunde und Mäcene steigern würde, und zwar inner- halb aller Zeitverhältnisse, auch der ungünstigsten, denn der Eindruck de» Jmpul»reichen, Schwungvollen er-
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