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DerSWsHeLrMer Tageblatt fiirAisihofsrverda AkukirE und Zlmaeaend Donnerstag, den 25. Juli 1V35 Nr. 171 SO. Jahrgang Die Flottenrüstungen der Sowjetunion DRB. Loudon, 25. Juli. Der Marlnemitarbeiler de» „Daily Telegraph- will von zuverlässiger Seile erfahren haben, daß die Sowjetunion im vergangenen Monat ihr 60. ll-Vook auf Stapel gelegt habe. Vor vier Jahren hätten die Sowjet» nur 15 größtenteils veraltete U-Voote besessen. Anfang» 1937 würden mindesten» 55 Sowjet-U voote mo dernster Bauart im Dienst sein. Der Hauptstühpunkt fei Kronstadt, aber viele andere befänden sich in Wladiwostok. Ihre dortige Anwesenheit verursache Unruhe in Japan, klei nere küsten-ll-Boote halten ihren Stützpunkt in Nikolajew am Schwarzen Meer. Auch einige Kreuzer und Zerstörer be fänden sich im Bau. Zwei alte Schlachtschiffe würden mo dernisiert. Die sowjetrussische U-Voot-Ilolte werde binnen kurzer Zeit der britischen überlegen sein, wenn di« nicht schon der Fall sei. eine be- wßvater rzte in ;e eines »ar mit ! gegan- mnte er Wasser, kurz be tt nicht ewiesen ld wäh- sprang ielt den s Men- befrei- zrveifel- ken. men 883 cklich ein eben ist, en zwei In dem daß die lcht» ge- ? Viel ¬ er noch DNB. London. 25. Juli. (Eig. Funkmeldg.) „Morning- Post" behauptet, daß die Regierung gegenwärtig die Frage prüfe, ob nach den Sommerferien im Parlament ein ergan- zenber Flottenvoranschlag «ingebracht werden solle. Dieser Voranschlag würde einer Beschleunigung der Ersatzbauten für Kreuzer und Zerstörer dienen. Tin solcher Schritt sei ohne Verletzung des Londoner Flottenabkommen» möglich, da Großbritannien von seinem vertraglichen Recht in diesen bei den Schiffsarten keineswegs vollen Gebrauch gemacht habe. Wahrscheinlich werde in dem in Aussicht genommenen ergän zenden Voranschlag auch für eine Vermehrung der Mann- schäften Vorsorge getroffen werden. Schließlich glaubt das Platt noch berichten zu können, daß di« Regierung beschlos sen habe, die Verschrottung einer Anzahl von Kriegsschiffen einstweilen aufzuschieben. Unter ihnen befänden sich beson ders die vier großen Kreuzer der Hawkin»-Klafle, die auf Grund des londoner Flottenvertrage, vor Ende d« nächsten Jahres hätten abgewrackt werden sollen. ürückgslegt kuppe und klubs. mrde da» Verbände» dem konn- !« höchsten «r Httmig wie folgt: rrv^vK?, Stsch 5245, über 200 bann auch egen den „Nur ein Wunder kann den Krieg verhindern." DRV. London, 25. Juli. (Eig. Funkmeldg.) Der nach No» entsandte diplomatische Berichterstatter der „News Lhronlcle" berichtet, « stehe fest, auch wenn e» bestritten werde, daß vor genau einem Jahr hohe italienische Offiziere Mit Bestürzung erfahren hätten, daß Mussolini einen Feldzug in Abesfiuien plaue, um einen Korridor zwischen den beiden italienischen Kolonien SomaMand und Lrythräa her- zustelleu. Sie hätten sich gegen diese« Plam aur- gesprochen, ebenso ein an Ort und Stell« befindlicher Ausschuh. Aber Italien sei seit eine» Jahr dem Kriege mit verhäuguisvoller Stetigkeit entgegengetrieben. Heute seien dhe italienischen Forderungeu so groß, daß sogar der versöhn lichste Völkerbunds rat ihnen kau» zustimmea könne. Soweit sich feststellen lasse, fordere Italien den Vefitz wertvoller und ungeheuer Änfledlungrgebieke und die lieber nähme de» poll- zeidienfte» in den 3 oder 4 Provinzen, die Abessinien belasten werden sollten. Somit könne nur ein Wunder diesen furcht baren Krieg verhindern. Vie Italiener würden die von ihnen geforderten Opfer bringen, aber da« Volk und Musso lini selbst seien unruhig. Gerade die Heftigkeit der Presse angriffe auf jede Regierung, die die Gerechtigkeit und Weis heit de« Krieg» anzweisle, sei der beste Beweis für diese Un ruhe. Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Egähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt, machungen der Amtshauptmannschaft, des Hauptzollamt» und des Be- zirksschulamt» -u Bautzen sowie des Finanzamts und des Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Lrscheiummswetse: Täglich mit Ausnahm, brr Sonn- und Feier tage. Leärgspret» für tm Zett «in« halben Monats: Frei in» Hau» halbmonatlich Mort 1.1k beim Mholep in der (7.^" stell« Wöchentlich « Pfg Ginzelmmuner 10 Pfg. (Sonnai nummer 15 Pfg.) gewählt >og«n 54 Lübeckh lrg) ver- Aleukirch und Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag vqy Friedrich Mao, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. S4 London gibt Waffenlieferungen frei. Loudoa, 24. Juli. Das englische Kabinett befaßte sich in seiner Sitzung am Mittwoch erneut mit der Frag« der Waffenausfuhr nach Abessinien. Die allgemeine Auffas sung der Minister geht nach Informationen der .Evenmg News" dahin, daß unter den gegenwärtigen Umständen die Waffenausfuhr in gleicher Weise nach Abessinien und Ita lien erlaubt sein dürfte. Die Erfordernisse strikter Neutra lität machten diese Haltung notwendig. Kommt der schwarze Erdteil in Sevegnog? Paris, 24. Juli. Die „Information" veröffentlicht einen Bericht, wonach aus allen Meldungen der Agenten des eng lischen Geheimdienstes in Afrika wie in Indien hervorvehe, wie stark die Bewegung aus Anlaß des italienisch-abessini schen Konfliktes auf die meisten Teile des schwarzen Erdteil» überzugreifen drohe. Die äthiopischen Agenten hätten seit einigen Docken mit Erfolg unter den Eingeborenen von Somaliland, de» Sudans, za selbst Aegyptens Propaganda für die Sache Äthiopiens gemacht. Die „Information" berichtet dazu, daß der englische Botschafter in seiner letzten Unterredung mit dem französischen Ministerpräsidenten Laval auf diese Frage ««gehend zu sprechen gekommen sei. Es sei Pflicht dtr franzsiöschen Regierung gewesen, diese Gefahr m freund schaftlicher Weise der italienischen Regierung klarzumachen. Uebrigens häufen sich die Kritiken gegen Jta- l! e i in der französischen Presse. Nur wenige Blätter, wie zum Beispiel die nationalistische .Libertö", billigen offen den italienischen Feldzug gegen Abessinien. Die meisten Zeitun gen verurteilen in sehr vorsichtiger Weise die italienische Po litik einmal weil sie den Völkerbund und damit die fran- zösische Politik zu schwächen drohe, und dann auch aus Gründen der „internationalen Moral". Auch die jüngste Maßnahme der italienischen Regierung, die legale Golddek- kung der Lira von 40 v. H. bis auf weiteres außer Kraft zu setzen, wird hier kritisiert. Man fragt sich hier, ob Italien bei seinen Riesenausgaben für Rüstungszwecke die Lira auf di« Dauer wird halten können. Anzelgenprel«: Die 46 mw breit« einspaltige Milllmeterzell« SSW 8m Textteil die SO ww breite Millimeterzelle 25 Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen keme Gewähr. — Crsüllungsort Bischofswerda. Abenteuer war Italien dessen unterwertig. Ita lien hätetne öffealliche Schuld, dk am Ende des Etatsjahres, am 1. Juli 1935, sich auf 105ZS MilSarden Lire bestes. Der Fehlbetrag des letzten Jahres ist zwar auf S,4S MiMarden Lire lurückaegmgen, aber diese Besserung ist nur scheinbar, denn «rschiede^ Sonder-Etats sind bei der Berechnung nicht berücksichtigt und vor allem fehü jede Angabe über die Ausgaben der ^afrikanischen Aufwendungen. Das von der italienisthen Regierung beliebte Mittel, durch Rückgriffe auf die Postsparkassen sich Mittet zu verschaffen, ist nicht mehr anwendbar, seitdem die Abhebungen überhand genommen haben, und die Deckung des laufenden Bedarfs durch Schatz- wechsel — so jüngst in Höbe von 1 Milliarde Lire zu 4 Pro- zent - bei den Kreditinstituten fit ebenfalls nicht be sbig zu verlängern, da die Aufnahmefähigkeit dieser Institute nur begrenzt ist. Unter solchen Umständen sst es nicht verwunderlich, wenn bereits vor der neuesten Regelung sich der Kassarurs der Lira im Ausland erheblich verschlechterte, bis zu S Pro zent, trotzdem Interventionen von der Danca d Italia zeu- weilig vorgenommen wurden, um den Kurs zu halten. We sentlich ab« zeigt sich, was die internattonal« Finanzwelt von der Lira hält, wenn man di« Deportsätze für Termin- Lira betrachtet. Sie bekamen anfangs Just noch rund 20 Prozent, stiegen aber dann sprunghaft bis auf35, mit ande ren Worten: Die Lira ist em« sehr riskante Währung. Die Gold- und Devisenbestände betrugen noch Anfang 1S34 7,OS MiMarden Lire, Ende 1934 waren sie auf 5,81 zusammengeschmolzen, und am 30. Juni 1935 wurde «ine Deckung von 5F8 Milliarden Lire ausgewiesen, d. h. von nur 41,60 Prozent. Damit war die Äussetzung der 40pro- WM MllWsll MSmSkMUMeWtMW. Loudon, 24. Juli. Die Mitglieder der British Legion sind heute von ihrer Deutschlandreise nach London zurück««, kehrt. Bei der Ankunft gab Major Fetherstone-Godley sei ner Ueberzeugung Ausdruck, daß der Besuch wesentlich zur Förderung der gegenseitigen Verständigung und des Ver trauens (Goodwill) beitragen werde. Die Verhältnisse in Deutschland unterscheiden sich nach seiner Meinung erheblich von einigen der Eindrücke, die Liber Deutschland in England herrschen. Um diese Eindrücke loszuwerden, sei eine Kennt nis der Dinge aus erster Hand erforderlich. Die deutsche Ju gendbewegung sei in keinem Sinn militärisch. Die deutsche Jugend pflege die Körperertüchtigung, aber es sei kein mili tärischer Drill irgendwelcher Art. Er hoffe, daß ein Besuchs austausch zwischen den Kindern der Frontkämpfer beider Länder eingerichtet werden könne. Er hoffe ferner, daß in naher Zukunft ein offizieller Besuch deutscher Frontkämpfer zum Studium der Organisation der British Legion und auch der Angelegenheiten in England vor sich gehe. Ueber den Besuch eine» der fünf deutschen Konzentra tionslager äußert« Major Fetherstone-Godley: ,Zn diesem Laaer sind zur Zeit 3400 Gefangene unteraebracht, davon schätzungsweise 75 v. H. politische Gefangene, die anderen sind verbrecherische Elemente. Alle Gefangenen scheinen sich ge sundheitlich außerordentlich wohl zu befinden, und es scheint ein ausgezeichneter Gedanke zu sein, Gefangene lieber in die ser Art zu halten, als sie in ein Gefängnis einzusperren." Hitler, so fuhr Major Fetherstone-Godley fort, hab« auf ihn den Eindruck eines praktischen Idealisten gemacht. Er habe sich ganz entschieden dafür ausgesprochen, daß die Front kämpfer zusammenkommen müßten, um sich bei der Siche rung des Friedens belzustehen: Die ganze Nation, so er klärt« Hiller, ist gegenwärtig von dem Gedanken durchdrun gen, für die Sacke Deutschland» zusammesizustehen. „Alles, was getan werden konnte", so schloß Major Fetherstone- Godley, „wurde für un» getan. Selbst wenn wir einen ruhi gen Augenblick in einem Restaurant suchten, standen di« daß dieser zig dosteht. wurden ins- >a» bedeutet ährend noch Wit 149,420 st: Ludwig auf „Ton- üigam auf auf „Rhön- f „Condor" f „Londor" yönbusiard" perber" 68, " «3, Brir-i Wiegmeyer r das Apr il» abends ihr« Kreise, erbrochenen ) der Aus blieb etwa wf „Rhön- »densta Dres. uts Dresden; stgen Wacker Leipzig: Guts zegen Drerd- «»den; ST. sta Dresden; ieipzig gegen SC.; Guts «PSi» n; Sportfr. tz; Dresdner ortuna Leip- Zartho gegen sig; Wacker , gegen SC. Dresden; Po- Dresden ge- rthar DfB. SC.; Dres- khemnitz. zentigen Golddeckung gegeben, denn inzwischen dürfte ein weiteres Schmelzen des Währungshortes eingetreten sein. Zwar wird an der Stabilität der Währung mit dem be kannten Disaaio von 8 Prozent festgehalten, man glaubt, man könne längere Zeit mit dem verfügbaren Gold das durch die Aufwendungen in Nvrdafrika entstandene Loch zustopfen, aber lck die wirtschaftlichen Kräfte Italiens für ein« länger« Expedition reichen, das sst die Frage, di« bei der an und für sich schlechten Wirtschafts- und Finanzlage Jtalim» und der Passivität sedier Handelsbilanz gegenwär tig niemand beantworten kann» Tagesschau. * vor dem Verüner Volksgerichtshof begann Henle ei» Hoch- verrattpro^ß gegen de» 41jährlgen Rudolf «cm», «ia berüchtigter komamtstfflscher Schwerverbrecher «ab früherer Mitarbeiter von Max HRz. * Pie Kölner Aollfahndungsstelle hat eine Regifiermarkschieber- band« voo L tschechische» Sude» gefaßt. * Rach «agstschea Meldungen Hal die Sowjetunion im ver- Mgeaen Moaat ihr 60. U-Boot auf Stqjiel gelegt. * Die englische Regierung prüft gegenwärtig die Arage, ob sie uach den Lommerferien im Parlament einen ergänzenden Fl,l- ienvorauschlag eiubribgea soll. L» würde sich dabei vor allem um Ersahbauten sür Kreuzer und Zerstörer haudela. * Der abessinische Gesandte in London, Vr. Martin, erklärte in einer pttssennterredung, er fache zunächst 2 Mill. Pfund Sterling uad dann womöglich welkere S Mill. Pfund aufzotreibea. Diese» Geld fei ursprüqstich für die wirtschaftliche Erschließung Abessi nien, bestimmt gewesen, «erde aber jetzt für Kriegszwecke ge braucht. *) Ausführlich« « ander« Stelle, v«l«r- ,-erosprecher Amt VIschostwerda Rr. 444 und 445. IAA Av von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Geschäfts- »elörderungselnrichtunaea durch höher« Gewalt hat der »«- onnabend- Mer keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der . Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreis». Ztaliev lmlrr KriegswiMast. Mo wewoltigmRüstungm gegen Abessinien, di« Schiffs- rüst und jene Summen, die für die Herstellung von Kriegsmaterial in Form von Rohstoffbezügen ins Ausland gehen, haben Italien in di« Zwangslage gebracht, die 40- prozentiae Devisendeckung für di« umlaufenden 18,03 Mil- starken Lire aufzuhaben. An und für sich wäre diese Maß nahme nicht besonder» wichtig, da die Währungsdeckuna all- ein, wie das Schicksal der amerikanischen und französischen Währung zeigte, nicht genügt, um «ine Währung stabil zu hasten; aber Italien befindet sich gewissermaßen in einer Zwickmühle. Cs hat ^schon wiederholt allerlei Vorschriften erlassen, um den Besitz vcm Gold und Silber von Privaten in di« Staatskassen zu leiten und damit fein« Devisenbilanz zu entlasten. E» hat geradezu rigorose Devisenvorschriften, die trotzdem nichts halfen, er hat di« Lmisstonssperre, und bei dteunn jahrelangen Experimentieren ist die itclllenische Wirtschaft mit Ausmchme der Schwerindustrie, die direkt für Kriegszwecke arbeitet, immer mehr verelendet. Man darf nicht vergessen, daß der italienische Zwang, die Staats finanzen zu sanieren und gleichzeitig den Export zu stärken, auf Kosten des Exportes ging, also in einem Rückgang der Devisenanfälle sich bemerkbar machte. Für die politischen Hoffnungen scheint der WirtschaftSkorper Italiens zu schwach zu sein. Jedenfalls sst trotz der pompösen Erklärung des Obersten Faschistenrates, Aasten könne sich im Kriegsfall mit allen wesentlichen Rohstoffen selbst versorgen, das Ge genteil richtig und hat zu einer Amon geführt, die gewisser maßen die Wähnmgsbank für dm Kriegsfall mobilisiert ohne Rücksicht auf den Ausgang. Schon vor dem abessinisch« stark verschrlldet, die Lim irymg j, sich aus 105Z9 MilSarden Lire bestes. Der letzten Jahres ist zwar auf S,4S MiMarden