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cren i" ig ihn^ »?n. Deutiv ücht S'i Schönburger Tngeblntt . Fernsprecher Nr. 9. Postschließfach Nr. 8 Amt Leipzig Nr. 4436. Bankkonto: DeretnSdank uaö iDaitenburycr Anzeiger Dtese« Bian earyiilt die amtUwe» Beiaa»n»a«yungen de« Amtsgericht« asb de« StadtralS zu Waldenburg. ferner veröffentliche» zahlreiche andere staatlicke, städtisch» u. Gaweinde-Bedbrder "^e iecanotwacdunge» i« Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. «UzU-d d«» LSchstsch.n und d«» Deutschen Z-iNinzev-rleger-B-r-in« (S V 8«r a-t»rl vald-uLurz k»chl«n. Luzeigen bis vorm U!,r am Ausgabetag erbeten Ausgabe nachmittags ' Mr m oer GeschästSstelik in Waldenburg ^6., Lb raan« a«. Erfüllungs ort Waldenburg. Filialen in Altstadt Waldenburg be» Äerrn Otto Fenster, in kaJenbera bei Äerrv Friedr. Kermann Richter; in. 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Schwiertaer Gab lTabelleni mit Aufschlag. ««gründet ,878. cm Wj r-W-ckkonio .... „ plTotditz Filiale Waldenburg Ertadtgil-okonlo Waldenburg Ib. Zellen nur bei pünktlicher Zahlung, bei zwangsweiser Antreibung der Rech ungLbetrvge wirb reber ».'achtak knnlpylg ide Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. er da? ensbO en, d"! !en dk? grsB t übc» ' Mov< Eine"' rch di« chaffe» loder" . Gilt» ' FolSl zu dal t den" alb di' twskyI" ik G >" r Walt" ermB" U Bo'S' irad lSradlb >8 M>» Stund«" st und nck- mt- ?en ll bei 1, 'Ist- rel- au, üg, in alle stn, her Zu- «n- 1u- Nr 111 Sonnabend, den 15. Mat 1926 48 Jahrgang. durch Schaff Mde zu machei 'Waldenburg, 14. Mai 1926. Die „gestrengen Herren" haben sich in der Wit terung in diesem Jahre nicht bemerkbar gemacht. Sie pachten im Gegenteil für Mitteleuropa nach einer Mhe recht kalter Tage linde Frühlingslüste. Dagegen M das Kabinett Luther im Reichstag gestrenge Herren Pfunden, als es die bekannte Flaggenverord- ^ung gegenüber den Angriffen der Linken zu ver eidigen hatte. Die Erklärung des Reichskanzlers hat U keiner Seite befriedigt. Das bewies schon das chschcn der Linken am Schluß seiner Rede und das Mge Schweigen der anderen Parteien. Die ganze Zerrissenheit des deutschen Volkes ist bet dieser Ge- egenheit wieder einmal enthüllt worden, ein unerfreu- "ches Schauspiel für In- und Ausland. , Bel den scharfen Gegensätzen in der Flaggenfrage Mehr leider auch wenig Aussicht, daß die Anregung Reichspräsidenten, dem unseligen Flaggenstreit ^Urch Schaffung einer Einheitsflagge ein Mde zu machen, einen Erfolg haben wird. Der sozial- Anokratische Jnterpellationsredncr Dr. Breitscheid hat 'Hon darauf hingewiesen, wie aussichtslos es ist, für swe solche Regelung die erforderliche Zweidrittelmehr heit zu finden. Außerdem müßte man aber natürlich Huch hierbei auf die Gefühle der Ausländsdeutschen Rücksicht nehmen, sonst würde man gerade das Ge genteil von oem erreichen, was man mit der Flaggen- "erordnung bezweckte. Rücktritt Der Reichspräsident hat den Reichswehrminister Or. Geßler mit der Kabinettsbildung beauftragt. Im Reichstage wurde der demokratische Mißtrauens- "ktrag mit 176 gegen 146 Stimmen angenommen. Der amtliche preußische Pressedienst macht Mittei lungen über einen angeblichen Plan zur Errichtung ^r Diktatur In Oels vollführten Reichsbannerleute einen Ueber- M aus das deutsche Kronprinzenpaar. In Polen ist eine Revolution ausgebroche«. In Warschau finden schwere Kämpfe statt. Das ^»binett Witos ist zurückgetreten Lord Robert Ereil hat in der Genfer Studien- uvMmission gegen jede Vermehrung der Ratssitze Anspruch erhoben. Die Franzosen erlitten in Syrien eine schwere Niederlage Amundsen will mit dem Luftschiff „Rorge" den Nordpol überflogen haben . Die Flaggenfrage warf auch einen Schatten auf gen Besuch des Reichspräsidenten in Wei mar. Das Reichsbanner blieb ostentativ den Ver- gustaltungen fern. An der historischen Stätte, von Her der Flaggenstreit mit der Schaffung der Weimarer Verfassung seinen Ausgang nahm, hat der Reichs- ^Usident das deutsche Volk an den Rütlischwur ge ahnt: „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brü- v^rn, in keiner Not uns trennen und Gefahr." Möge Wes Wort wahr werden! Noch trennen wir uns, ?°ald es sich nur um das Symbol unserer Einheit, unsere deutschen Nationalfarbcn handelt. . Die Genfer Stud i e n k om m i s s i o n hat nun- ^hr ihre Tätigkeit ausgenommen. Schon die btshe- /8en Verhandlungen zeigen, daß trotz aller schönen Re- dre alten Gegensätze in voller Schärfe sortbestehcn. p'u bestimmter Vorschlag zur Lösung der Frage ist bis- nur erst von Lord Robert Cecil gemacht worden. ^ schlägt die Vermehrung der nichtständigen Rats- b 'Wieder bon sechs auf neun vor. Sie sollen auf Jahre nach der Verhältniswabl gewählt werden. Wiederwahl soll nur unter bestimmten Einschrän- zulässig sein. Erstmalig sollen drei Mitglie- Sus drei Jahre, drei auf zwei Jahre, und drei auf ^ahr gewählt werden. ü», Die erste Tat des neuen polnischen Kabi- Witos hat peinliches Aufsehen erregt. Es han- Pn^üch dabei um dis Beschlagnahme des „Kurjer mit einem Interview des Marschalls Pil- Hni über seine Stellung zu der neuen Regierung Auterview hat PUsudski u. a. erklärt, 1. das r»- sowie das Kriegsministerium müßten außer- des gesamten Reichskabinetts. halb der politischen Tätigkeit stehen, 2. die Regierung Witos bedeute eine große Demoralisation, da Witos und seine Kollegen schon ihre frühere Regierungstätig keit für ihre Geschäfte benutzt hätten, 3. es sei zu ver urteilen, daß der neue Kriegsminister ohne Einver ständnis mit ihm, der doch eigentlich jetzt schon der aktiven polnischen Armee sehr nahe stehe, bestimmt wor den sei. Pilsudski hat in dem Interview dann weiter ge sagt, alle diese Dinge trügen sehr viel dazu bei, seine Rückkehr zur Armee für längere Zeit zu verhindern Er werde nämlich nicht eher zur Armee zurückkehren, als bis er die in ihr herrschende Korruption bekämpft habe. Da der Ministerpräsident die Beschlagnahme schon zwei Stunden vor her Vereidigung des Ka binetts angeordnet haben soll, bezeichnet man sie als ungesetzlich. Die Aussichten des Kabinetts Witos aus eine längere Lebensdauer sind hiernach sehr gering. Rücktritt der Reichsregierung. Einmütiger Beschluß des Reichskabinetts. — Berlin, 12. Mai. Im Anschluß an die Reichstagssitzung hielt das Reichskabinett um 8 Uhr eine Sitzung ab, in der der Rücktritt des Gesamtkabinetts beschlassen wurde. Ge gen 6,3» Uhr begab sich der Reichskanzler Dr. Luther zum Reichspräsidenten, um ihm die Gesamtdemissian des Rcichskabinetts zu überreichen. Der Reichspräsident nahm die Demission ent gegen, ersuchte jedoch den Reichskanzler und die Reichs minister, die Geschäfte weiter zu führen. Wie verlautet, ist der Rücktrittsbeschlutz ein mütig gefaßt worden. Das Kabinett war zwar der Auffassung ,datz der demokratische Antrag, der die Jnstimmnng »er Reichstagsmehrheit fand, nicht als ein Mißtrauensvotum im Sinne der Rcichsverfassung z« betrachten sei, glaubte aber gleichwohl, die Konse- :r aus der Annahme des Antrags ziehe» .z* müssen. Angebliche SMatmplme. Haussnchnngen in Berlin und im Reiche. In Berlin und anderen Orten haben in den letz ten Tagen Haussuchungen bei rechtsstehenden Persön lichkeiten stattgefunden, die in Zusammenhang stehen mit angeblichen Putschplänen. Der Amtliche Preußische Pressedienst gibt darüber eine längere Darstellung, in der gesagt wird, die Tätigkeit der vaterländischen Verbände werde von einem Kreis politischer Persön lichkeiten unsichtbar geleitet. Es habe ein genauer Plan zur Herbeiführung einer Diktatur bestanden. Dann heißt es weiter: Diese Diktatur sollte dadurch ermöglicht werden, daß nach dem kurz über lang zu erwartende« Rücktritt der gegenwärtigen Reichsregierung — gedacht war vor allem an die Fürstenenteignung — eine vom Reichs präsidenten ernannte Regierung von Außenseitern nach Ablchnnng eines Bertrancnsvotnms de» Reichstag auflöst nnd die Zeit bis znr Neuwahl znr Mobilisierung der vaterländischen Verbände im Rahmen der Reichs wehr nützt. Sofern eine genügend starke Hausmacht bereit stand, beabsichtigte man, nach freiwilligem Rück tritt »es Reichspräsidenten, an dessen Stelle vcrfas- Kugsmäßig der Reichskanzler z» treten hätte, die Diktatnr herbeizusühren. Das erste Manifest der Regierung sah die Auf hebung der Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919 und der Länderverfassungen vor. Die Staatsgewalt, d. h. das Recht der Gesetzgebung, Ver waltung und Vollstreckung, sowie die oberste Befehls gewalt ging an den „Reichsverweser" über, der seiner- seiis den an die Spitze der Länderregierungen getre tenen von ihm ernannten „Landesverwesern" die volle Staatsgewalt überträgt. Alle parlamentarischen Kör perschaften des Reiches und der Länder, sowie der Ge meinden werden für aufgelöst erklärt. Zur Beseitigung der republikanische» Führer war die „Neichsacht" vorgesehen, die dadurch ergänzt wird, daß jede Hilfeleistung mit dem Tode bestraft wird. Reichsverweser und Landesverweser sind ferner be rechtigt, alle Akte der Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung seit November 1918 auch trotz richter licher Rechtskraft nachzuprüfen und abzuändern. Die für die Durchführung dieses ungeheuerlichen Planes vorgesehenen Männer sind: Der Bürgermeister von Lübeck, Dr. Neumann als Reichskanzler, Geheimrat Hugenberg als Reichsfinanzminister, der Industrielle Dr. Wegener aus Reuth in Bayern als Reichsinnen- mrnister, General von Möhl als Reichswehrminister und der Vorsitzende der rheinischen Landwirtschastskammer und Führer der rheinischen Bauernvereine Dr. Frei herr von Lüninck in Bonn als Ernährungsdiktator. * Die Darstellung der Gegenseite. „Ausgesprochene Phantasien". Wie die Telegraphen-Union aus den Kreisen der in der vorstehenden Auslassung des Amtlichen Preußi schen Pressedienstes genannten Persönlichkeiten erfährt, kann cs sich nur um ausgesprochene Phantasien han deln, denen unter anderem auch, soweit es sich um die Mitwirkung der genannten Persönlichkeiten handelt, jede tatsächliche Grundlage fehlt. Wie zu der Angelegenheit weiter gemeldet wird, haben sich die Haussuchungen sogar auf Persönlich keiten der Wirtschaft in Berlin und dem Ruhrgebiet ausgedehnt, die der Deutschnationalen und der Deut schen Volkspartei angehören. U. a. hat eine Durch suchung bei dem Generaldirektor der Vereinigten Stabl- werke Dr. ing. Vögler und bei den Vorsitzenden für die bergbaulichen Interessen, Winkhaus und WiSkott, sowie bei dem Geschäftsführer des Vereins, Herrn von Löwenstein, stattgesunden. Die Durchsuchungen sind völlig ergebnislos verlaufen. In Berlin wurde der Führer der Sportvereinigung „Olympia", Oberst a. D. von Luck, verhaftet. Bei seiner Vernehmung erklärte er, daß es sich bei den angeblichen Putfchplänen ledig lich um Abwehrmaßnahmen für den Fall kommuni stischer Unruhen handle. Amundsens Aordpolsahrt. Von Spitzbergen übe? den Pol nach Alaska. Rach guter Fahrt hat die „Rorge", eine« Funk- spruch zufolge, ohne Zwischenfall den Nordpol erreicht. Genau über dem Pol ging das Luftschiff möglichst tief nieder. Während die Motoren stoppten, warf Amundsen die norwegische Flagge auf den Pol hinab. Seinem Beispiel folgten Ellsworth mit der amerikanischen nnd Oberst Nobile mit der italienischen Flagge. Rach eine« Bericht aus Oslo herrschte auf der ganze« Fahrt gün stiges Wetter. Die sich ins Unendliche a«Sd-hnen»e SiS- niste bot einen wunderbaren und großartigen Anblick, Nach dem Hinabwerfen der Flaggen nnd mehr«alige« Umkreise» des Pols setzte das Luftschiff seine Fahrt »ach Alaska sort. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Aus Breslau kommt die Meldung von einem Reichs bonnerüberfall auf das Kronprinzenpaar in Oels. Der Kronprinz und die Kronprinzessin kamen von einer Ausfahrt zurück. Kurz vor dem Schloß Oels kam ihnen ein Zug des Reichsbanners entgegen, das auf dem Markt- platz gegen die Flaggenverordnung demonstriert hatte. Der Kronprinz wurde mit Redensarien beschimpft, die sich nicht wiedergeben lassen. Erst als nach längerer Zeit die Musik wieder einsetzte, setzte sich der Trupp wieder in Bewegung. Der Rechtsousschuß des Reichstags lehnte mit 11 gegen 8 Stimmen bei Stimmenthaltung der bayerischen Volks partei einen völkischen Antrag auf Aufhebung des Ge- setzes zum Schuhe der Republik ab. Vom 2. bis 6. Juli findet in Duisburg der 3l. Abge ordnetentag des Bundes deutscher Marineoereine statt. Führende Persönlichkeiten der alten Marine haben ihr Erscheinen zugesagt.