Volltext Seite (XML)
Wopauer«Tageblatt Monatlicher Derugspr»!» >.70 RAl^ ^usteuürdii^r — Bestellungen werden In unlerer G«lchäst«stellr, ' Mittwoch, 27. Mai 1942 Vr. 121 110. Mtgaug Da» Zschopau»! Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk- täglliö. Äonotli! 20 Pf. - - ' . von den Boten, sowie von alle» Postanstaltea angenommen. Var „Zschopau,r Tageblatt »»- A»,»I-,r" Ist da» Berögentlichung oer amlücheu Bekanntmachungen be» Landrat» zu Ilöha und de» Bllrgermelst«» pi Zschopau dehördllcherftft» bestimmt« Blatt und enthält di» amtliche» Bekanntmachungen de» Jinan,amte» Zschopau — Bankkonten: B»lk»b«»k Zschopau, S. m. b. H.; Stadtdank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42»»« — Auf 712 Zeitung für di« Ort«: Bornich«», vltt»r»dorf, viNmannidorf, Sorna», Hahndorf, «rumh»r»u»d»^, Scharf,ostei», Schldtchen/Trzged^ Waldkirch,n/<r^«d., Weijbach, Willschthai, Witzschdorf. und Anzeiger Vie 60. ZonäersLtzunß ä68 japanLscken k6ick8taF68 keierlick erökknet Unerbittliche Kampfansage an England und USA Indien im tiefsten erschüttert, Tschunking vor dem Zusammenbruch, Australien isoliert Die 80. Sondersitzung -es «engewählten japanischen Reichstages trat Mittwochmorgen «m 11 Uhr zur Erösf- nnngszeremonie zusammen. Im Mittelpunkt stand die vom Tenno persönlich verlesene Proklamation. Unsere Expeüitionsstreitkräfte, so heißt es in dem kaiser lichen Erlaß, haben überall die feindlichen Kräfte vernichtet und wichtig« Gebiete besetzt, wodurch vor der ganzen Welt die militärische Kraft und das Ansehen Japans gezeigt wur den. Die Beziehungen unseres Landes zu den befreundeten Nationen gestalten sich immer enger, was wir mit größter Genugtuung fcststellen. Wir vertrauen auf die Treue und die Tapferkeit unserer Untertanen und erwarten die Er reichung des Zieles dieses Krieges. Wir beauftragen die Staatsminister, dem Reichstag wichtige Haushaltvorschläge und Erlass« zu unterbreiten und erwarten, daß sie nach har monischer Aussprache und unter Berücksichtigung unsrer Wünsche und Absichten genehmigt werden. Der feierlichen Zeremonie wohnten nicht nur sämtliche Mitglieder der Regierung mit Ministerpräsident Tojo bei, sondern auch alle in Tokio anwesenden Diplomaten, an der Spitz« der deutsche Botschafter Ott sowie der italienische Bot schafter Jndelli und all« MilitävattacheeS. Rach -er kurze« Eröffnungssitzung begab sich -er Te««o sofort i« sei««« Palast zurück, währe«- die beide« Häuser am Nachmittag zu ihve« Sitzungen zusammeutrate», um Erklä rungen -es Ministerpräsidenten sowie des Außenministers, MariueministerS «nd Ki«a»zm<«isters entgegeuznnehme«. Bor dem am Mittwoch eröffnete« neue« japanische« Reichstag hielt Ministerpräsident Tojo eine Red«, i« der er «. a. ausführte: I« -er kurze« Zeit von weniger als einem halbe« Jahr seit dem Ausbruch des Krieges i« Großoftaste« hab«« Lie kaiserliche« Streitkräfte die Kräfte des Feindes zerschlage«, wo immer sie auch anftrate«, wichtige Gebiete im groß» ostafiatische« Raum wurde« von nnser« Streitkräften besetzt und die Seestreitkräfte der Bereinigten Staaten und Groß» britauniens wnrden im Pazifik «ud im Indischen Ozean praktisch ansgctilgt. Gleichzeitig mit den fortgesetzten Siegen, die in der Welt einzigartige dastehen, sind neu« Aufbauunternehmungen großen Stiles in allen diesen Gebieten im Gang« und bas Ziel des Krieges in Großostasien wird weiterhin nnab- lässig verfolgt. Neben öen militärischen Operationen in den südöstlichen Gebieten wird durch die Tätigkeit der kaiserlichen Streit kräfte in China di« Macht der Tschungking-Streitkräfte wei terhin stetig geschwächt. Die Sicherheit unserer Verteidi gung steht fest wie ein Fels. Di« gegenwärtig günstige Lage sowohl in der Heimat als auch außerhalb bedeutet indessen nur «in Vorspiel zum schließlichen Endsieg in diesem Kriege. Die Tatsache, daß die Entscheidung über Si«g oder Niederlage in unserem Krieg gegen die Vereinigten Staaten und Großbritannien in dem AuSgang des jetzt uoch vor uns liegenden totalen Kri«g«s liegen wird, bedarf keiner weiteren Erklärung. Seit dem Ausbruch des Krieges ist unser« gesamt« Nation von der unbeugsamen Entschlossenheit erfüllt und wird es weiter sein, niemals bas Schwert der gerechten Dachs «iirzu- istecken, bis nicht der Einfluß der anglo-amerikantschen Mäch te mit allen ihren Träumen von der Weltherrschaft voll ständig ausgetilgt sein wird. Ministerpräsident Tojo kam sodann auf dl« wirtschaftliche Stärk« Japans zu sprechen. Durch die Bemühungen- «r Regierung, so sagt« «r dabei u. a., wuchs unsere wirtschaft liche Stärke derart, daß unmittelbar vor Ausbruch des ge genwärtigen Krieges unser Land nicht allein in der Lage war, dem anglo-amerikantschen Druck Widerstand zu leisten, sondern letzten Endes auch in den großostastatifchen Krieg einzutreten. Dank der glänze»-«« Steg« -er kaiserliche» Truppen seit Negi«» -eS großostafiatische» Krieges fi«- all« wichtig«« Quelle« in -e« südliche« Gebiete«, bi« für -ie «atiouale Bertei-igung von Interesse find, wie Erdölvorkommen» Gummi, Zinn «sw. ia unsere Hände Sbergegauge«, so daß da»! «ufere« Bemühungen die Lage unserer Nationalwirt schaft a«S ihrer Abhängigkeit gelöst und weiter stark gestaltet werde« konnte. Gleichzeitig haben wir unser« Pläne zur Vergrößerung unserer Kampfkraft auf «in«m unerschütterlichen Fundam«nt ausgebaut. Durch den Gang d«r Ereignisse wurden gleich zeitig di« Rohstoffquellen für die national« Verteidigung der F«indländ«r abgeschnitten, was für diese «inen außer ordentlich schweren Schlag barstellt. In Anbetracht der Bedeutung der Sicherung des Lebens standards unseres Volkes für di« Weiterführung des tota len Krieges, besonders in Bezug auf -I« Versorgung mit «Fortsetzung auf Seite 2) Vernichtung der eingeschlossenen Sowselarmeen südlich Charkow macht schnelle Fortschritte Feindliche Wderslandskrasl »ach vergeblichen Dnrchbrvchsversuchen gebrochen Aus dem Führerhauptquartier, 27. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Di« Vernichtung der südlich Charkow umschlossenen sowjetischen Armeen macht schnelle Fortschritte. Nach neuen vergebliche« Ausbruchsversuchen ist die Widerstandskraft de» bisher zäh kämpfenden Feindes gebrochen. Chaotische Anstände kennzeichnen das Bild der auf engsten Raum zwsammengedrängtcn und in mehreren Teilkessel zerschla genen Verbände. Der Oberbefehlshaber der 57. russischen Armee, General Podals, und sein Chef des Stabes haben sich kurz vor ihrer Gefangennahme erschossen. Im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront wurden eigene Angriffsnnternehmungcn erfolgreich writer- geführt. Vereinzelte Angriffe des Feindes wurden ab- gewiesen. An der Eismcerfront wurden im Hafen vo« Murmansk zwei große Handelsschiffe i« Brand geworfen. Bei Forstctzung der Angxiffe aus den feindlichen Geleit» zug in den Gewässer« zwischen Nordkap «nd Island wurde durch Kampfflugzeuge ein Handelsschiff von 8««v BRD. versenkt, drei weitere wurden in Brand geworfen. Fm Mittelmeer richteten sich wirksame Angriffe gegen Flugplätze auf Malta und in nordafrikanischc» Küstengebiet. Kampfflugzeuge griffe« bei Tage di« Hafenanlagc« vo« Southampton, bei Nacht kriegswichtige Einrichtungen an der britischen Südweftküste an. Bei Einzelanfliigcn an die Küsten Norwegens «nd Frank reichs verlor der Feind durch Fagd- und Flakabwehr vier Flngzeng«. Sowjellsche Gefangene, die während der Schlacht südlich von Charkow gemacht wurden, Werden in Sammellager ge bracht. (PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Koch, HH.,Z.) Da8 Empire Zellt LUFrunäe Was bi« Kriegsverbrecher in London, Washington und Moskau auch anfang«n: In ihr«n Händen rvird alles zlt «iner ausgewachsenen Pleite. Wenn sie militärisch ihr Glück versuchen, «rl«iben sie vernichtende Niederlagen, wig eben erst auf der Halbinsel Kertsch oder in der Kesselschlacht im Naum südlich Charkow, -j sich unaufhaltsam zu «inest Debakel grüßten Ausmaßes für bi« Bolschewist«« und zst einem n«u«n glänzenden Sieg überlegener deutscher Tapfer« k«it, Ausrüstung und Führung «ntwickelt, wie vor kürzens in Burma und im Korallenmeer und wie ohne Unterlaß auf d«m Weltmeer, bas längst zu einem Massengrab achsenf«ind< kicher Schiff« geworü«n ist. V«rsucht man im Lager bek Kriegsverbrecher d«r wachsenden Mißstimmung in ihreq eigen«« Reihen über di«s« verheerenden Fehlschläge durch politisch« Eskapaden Einhalt zu gebieten, dann blamiert man sich bis auf -i« Knochen, wie Roosevelt mit feinem Marinetag oder England jetzt mit seiner Veranstaltung zum Ruhm« des Empire. Krampfhaft unternimmt man ht«r un da Vorstöße nach -er fett t«her besonders beliebten Parol- „Frechheit siegt!", aber mit solchen Mätzchen täuscht mast heut« nicht einmal mehr -i« eigenen Anhänger über di« Siv tuatton hinweg, in der man sich in Wirklichkeit befindet. Ang«stchtS dieser Tatsachen bemächtigt sich vor allem in Eng« land weiter Kreis« «jus ausgesprochen« UntergangSstims mung, -l« man nur mühsam «nt«r hohlest Phrase« v«rberv gen kann. Klare Beweis« für dies« Stimmung find «ehest der „Ttmes"-Erklärung zum Empire-Tag auch -i« Reden» bis auf der JahreSkonfevenz der Labour-Partet jetzt ist London gehalten wurden. Schon was W. H. Green als Vorsitzender erklärt«, dürft» Churchill und seinen Kumpanen nicht gerade lieblich in -est Ohren geklungen haben. Er sagte nämlich: DaS Land ver* langt einen intensiveren Kriegs«insatz; «8 verlangt mehp Panzer und weniger Geräte, mehr Spitfir« und weniger Predigten. Noch eindringlicher würd« die Lage des briti^ schen Weltreichs durch di« R«de gekennzeichnet, di« Austra liens Außenminister Evatt bei dieser Gelegenheit in London gehalten hat. Er «rinn«rte daran, daß Australien und Ncu- feeland England im Jahr« 1046 Beistand geleistet hätten, Heut« befänden beide Länder sich selbst in Gefahr. „Japans Stärks ist sehr groß. Unterschätzt sie nicht!" beschwor Evatt di« Londoner Machthaber, nm ihnen dann inS Gewissen ztt r«den, daß «ins ausreichend« Hilf« für Australien und Meuz seeland Offensivplänen g«g«n den Feind in Europa nicht schaden würde. Das war «in Wink mit dem Zannpfahl, der noch durch bi« Versicherung verstärkt würbe, «s sei völlig falsch anzun«hm«n, baß bi« USA ausschließlich für di« Ver teidigung Australiens und Neuseelands verantwortlich seien. Evatt sagte nicht, wer das behauptet hat. Mit Rücksicht auf Churchills unmittelbare Näh« lege «r sich sichtlich Zurück haltung ans. Die Feststellung, die «r kritisiert«, stammt nämlich aus höchsten amtlichen britischen Kreisen. Si« tra fen sie allerdings angesichts der Unmöglichkeit, den Empire- Ländern in Ostasien von London aus auch nur die gelingst« Hilf« ang«ü«ihen lass«« zu können. Evatts Beschwörung ist daher in d«n Wind gesprochen. Das klang zwischen den Zeilen schon aus Attlees, des stellvertretenden «nglischest Ministerpräsidenten Worten heraus, der de« australische« Außnminist«r mit b«r Erklärung abkonzelte: „Wir würdest niemals vorwärtskommen, wenn jede einzeln« Nation nut immer daran denken würde, was sich gerade an ihrer un mittelbaren Front «reignet." Mit ander«» Worten: Australien hat im Nahmen der Empire-Politik, wie si« in London heute betrieben wird, iveö«r Aussicht auf Hilse noch überhaupt ein Recht, an sich zu denken. Wie zum Hohn auf Evatts beschwörende Bettelei wird gerade in diesem Augenblick bekannt, baß australische Truppen auf Island «ingetrofsen sind. Während Austra lien um Hilfe schreit, setzt di« Empire-Zentrale australische Truppen, di« im Mutterland bringend gebraucht werden, auf der entgegengesetzten Hälft« der Erdkugel ein. Dabei unter stehen dieso Truppen, wie in der Meldung ausdrücklich be tont wird, dem Oberbefehl der USA. Es ist also schon so, wie die „Times" in dem Artikel zum Empire-Tag «rklärtcr Das Empir« ist ein« überholte Angelegenheit. Sv hat bis „Times" cs allerdings nicht gesagt, aber es Ist dasselbe, wenn sie meinte, das Empire find« seine Erfüllung in dem Maß«, in dem Nationen ineinander aufgingen, und wen» diese für englische Verhältnisse ausfallende Unterwürfigkeit an den Tag gelegt wird mit einem großen .Kotau vor den USA. Das Empire ist bereits tot. Churchill hat «s zu grunde gewirtschaftet. Er ist h«ute nur noch der Liquidator von USA-Interessen in London. Das Schicksal Australiens ist für di« Realisierung dieser Interessen «in praktisch«- Beispiel.