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4 Uhr iseres Mit. Uhr, Tnl- Uhr Ver- Wich- r. md. WeHem-AMckl THM Tlrntsblcrtt. " '' I , ' " ' Nr. 84 Sonnabend, den 14. April 1917 Zweites Blatt M WMNWe M M WMO. Wie wir erfahren, ist es 28 jungen Deut scheu gelungen, in einer naviWtorisch und mi litärisch bemerkenswerten Fahrt von Chile zunächst nach Norwegen und von dort nach Deutschland zu gelangen, um ihre Tien ste dem deutschen Vaterlande zur Verfügung zu stellen. Im Monat Dezember o. I. ge lang es, in Chile zu diesem Zweck die chile nische Dreimasterbarl „T i n t o" (64 Br.-Reg. To.) zum Preise von 80 000 PesoS zu schar - tern. Die Bark wurde sowohl mit den nö tigen Hilfsmitteln, sogar mit einer Fun'enfia tion, gut ausgerüstet, aber auch- reichlich mit Lebensmitteln versehen. Sogar lebendes Vieh, wie Schweine, Schafe, Ziegen, außerdem reich lich Konserven wurden an Bord des Schiffes gebracht. Die Ausfahrt ging nicht ohne Schwre- rigkeiten uonfmcken, da aus Veranlassung des englischen Gesandten in Santiago eine sehr ge naue Durchsuchung des Schisses erfolgte, so das; ein Teil der Besatzung cS vorzog, die Bar, zu verlassen und in einem besonderen Fahrzeug auszusahren, um erst spater den An schluß an das Schiff zu erreichen. Unter al lerlei Gefahren glückte dies Unternehmen und etwa 8 Tage später tonnte der Teil der Be satzung in der Bucht von San Pedro die Bar! besteigen. Die Fahrt ging nun nordwärts bis zur Höhe der Faülandsinsech, gw zur Ehre der in der Schlacht bei den Faülandsinseln ge fallenen deutschen Helden eine Andacht abge halten wurde. Das Wetter war sehr abwech selnd, teils herrschte starker S t-n r m, der das Segelwerk beschädige oder wegriß, teils vollkommene Windstille, die das Schiff verhin derte, nordwärts zu kommen. Ader alle diese Schwierigkeiten wurden tapfer überwunden, der Äeguator und die Azoren passiert, und etwa am 24. März gelangte man in der Nähe der Shetlandsinseln in die Fahrrinne, welche von Nordengland nach Amerika führt. Dort be gegneten dem Schiss ein e n g l i s ch e r K r e u- zer und ein englischer HilMreuzer. Glückli cherweise war das Wetter so stürmisch. daß der englische Kreuzer keine Boote ausfetzen konnte, um die Bark genau zu untersuchen. Der Führer des englischen Kreuzers mutzte sich deshalb mit den erteilten Aüskiinsten begnügen, daß das Schiff eine norwegische Bark sei, die von Liverpool mit Ballas: feit einigen Tagen nach Norwegen rmterwegs fei. Außer- dem war die norwegische Flagge ge hißt worden. Nach längerem Parlamentieren dampfte der englische Kreuzer weiter. Die Bark gelangte wenige Tage später ratter sehr großen Schwierigkeiten bis in den Drontheim- Ajor d, dessen Durchfahrt wieder neue Gesa h r e n bot, weil es nicht gelang, ei nen Lotsen zu erhalten und das vorhandene Kartenmatcrial nicht genügte. Erst zwei Stun den vor Drontheim gelang es, einen Lotsen an Bord zu bekommen, der das Schiff in den sicheren Hafen geleitete. Die norwegischen Be hörden erwie'en sich durchaus entgegenkommend so daß ein Teil der Besatzung schon wenige Tage später, das heb t Ende Marz, die Fahrt nach Deutschland f ort- s e tz e n konnte. Auch der Rest der Besatz ung folgte bald nach, nachdem das Schiff öf fentlich verkauft worden wat. Der Erlös kommt dein Roten Kreuz zugute, da der Be sitzer großmütig auf denselben, verzichtet hatte. 124 Tage hatte die Fahrt von Chile nach Drontheim gedauert. Ln »mW, 8km«W Mck Großes Hauptquartier, 12. April 19! 7 Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Kronprinzen R uppr e ch t von Bayern. Auf dein Nordufcr der Scarpe wurden bei heftiger Artillerien,irkung Angriffe der Engländer auf Vimy und bei F amftou; abgeschlagen. Südlich der Bachniederung führte der Geg ner starke Kräfte zum Stoß gegen unsere Li nien vor. Noch mehrmals gescheitertem An sturm ging unS Monchy verloren. Nördlich und südlich des Ortes brachen englische An- griffe, an denen auch Artillerie und Panzer- kraftwagen teilnahmen, verlustreich zufammen. In den Kämpfen bei Bullecourt wurde ein Anfangserfolg des Feindes durch Gegenstoß ausgeglichen. Dabei blieben 25 Offiziere, über 1000 Mann und 27 Maschinen gewehre in unserer Hand. AUs einem Gefecht bei Hargicourt, östlich von Peronne, wurden mehr als 100 Äefmrg-n» und 5 Maschinengewehre eingebracht. m beschränkten! Nm 28. die Flieger in Luftkämpfen Gefechtstätigkeit nur fange. Trotz Sturm waren tätig; der Feind verlor durch Jnfanteriefeuer 1 Bombenabwürfe aus Flugzeug, feindliche Truppenia- S t. Quentin wurde auch gestern statt beschossen. Front des deutschen Kronprinzen. Von Soissons bis Reims hat sich der Feuerkampf zu äußerster Heftigkeit gelun gert. Einzelne Frontstsllen lagen mehrfach un ter Trommelfeuer. In der westlichen Champagne hl gleichsalls der Artilleriekamps im Wachten Erkundungsvorstöße französischer Infanterie wurden abgewiesen. Front des Herzogs A lbrecht von Württemberg. Wien, 12. April. Amtlich wird verlautbart: O-ftltch-r ««d südöftl. Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Jtal rutsche» Kriegsschauplatz. Im Gövzischeu drangen gestern abend ließ. M das hätte in dem Originalbericht stehen müssen. Es übersteigt unser Begriffs vermögen, warum Tatsachen, die dem Feinde bekannt sein müssen, unterdrückt wurden. Passagierdampser als Mnnitionsschiffe. Die englische Zeiiung „Daily Mail and Empire." aus Toronto vom 11. April 1917 be richtet, daß der Dampfer „B a l t i c" der White Star-Linie mit 14 Passagieren, unter denen zwei Amerikaner, mit einer vol len Ladung Munition von den Ver einigen Staaten in Liverpool augekommen sei. Wiederum handelt es sich um einen Damp fer der White Star-Linie wie bei der „Lusi tania". Es scheint also, als ob diese Linie den Mißbrauch ihrer Passagierschisse zu Muni- lionstransporten geradezu zu einem System ! ausgestaltet har Nich! ohne Grund ist in ger und Munittonsstapel im N e ries - Oie Antwort an Wilson ! Deutschland wiederholt von „a m e r i t a n i - Mchen Schutzengel n" die Rede gewesen, ! deren Aufgabe die Deckung der Munitions- i transporte war. Die Tätigkeit von zwei sol ! chen Amerikanern wird jetzt neuerdings in der j ober, wiedergegebenen Meldung der kanadischen j Zeitung hervorgehoben. Wenn man ferner bedenkt, daß die Behörden dec Vereinigten , Staaten den englischen Mißbrauch der Passa- j gierdamp'er begünstigt und geradezu ermöglicht haoen, indem sie derartigen Schißen die Aus fuhr gestatteten und es zugaben, daß Passa giere und Munition zusammen befördert wur den und daß Bürger der Vereinigten Staaten au'' solchen KnegStransportschiffen die Aus fahrt mitmachten, so heißt es die Ta'sachen auf den Kopf stellen, wenn Wilson den Nat erteilt, „den Kriegszustand anzunehmen, der Amerika auferlegt sei " La SMt UMM. Berlin, 12. April. Starke englische Angriffe bet Souchez, Vor stöße bei Fampoux (nördlich bezw. östlich von Arrak) sind gescheitert. Bet St. Quentin hält die rege Artillerie- tätigtet», zwischen SotssonS und Reim« der starke Feuerkampf an. Im Osten und in Makedonien nicht- Besondere-. '"EMMllWU Noch nie, seit das Deutsche Keich besieht. ist ein Vegierungsbeschluß vom ganzen Volk so einmütig herbeiqesehni und so begeistert ausgenommen worden, wie die Befreiung unsrer U-Looie von allen Fesseln im Kampf gegen England, den fluchwürdigen Anstifter und verbrecherischen Verlängerer dieses entsetzlichen Kriegs. Die Kriegsanleihe bietet die Gelegenheit/ Wilson zu zeigen, wie das deutsche Volk in Wirklichketi über die U-Boot-Frage denkt. Keiner darf sich dieser Ehrenpflicht entziehen! Noch ist es Zeit! Zeichne auch Du, soviel Du kannst, und wenn Du schon gezeichnet hast, so erhShe Deine Zeichnung, soweit es Deine Mittel erlauben? Das ifl Endlich sind die Vereinigten Staaten offen an die Seite Englands getreten, dessen Gache sie schon seit Kriegsbeginn insgeheim kräftig unterstützt haben. Als Vorwand muß der ungehemmte U < Boot - Krieg herhalten - in der Verfolgung seiner Pläne scheut Wilson nicht einmal vor dem ebenso verbrauchten, wie verfehlten Versuch zurück, einen Gegensatz zwischen deutschem Volk und deutscher Negierung auszusiellen. Wie wenig weiß doch Wilson vom deutschen Volk und von deutscher Art! die richtige Aniwori an Wilson. „Kettenhandel" von Kriegsgesellschaften? Absonderliche Mitteilungen über eine Art „Kettenhandel" von Kriegsgcsellschaften liegen ! der Presse aus Schlesien vor Die Kriegs ! g c s e l l s ch a f t fü r Saue r t raur hat ! das vom G ö r l i tz e >' Konsumverein für seine Mitglieder geschnittene Sauerkraut einer L i e g- uiyer Firma überwiesen, die eS ihrerseits dem Magistrat in Görlitz überwies, der das Kraul nunmehr dem Görlcher Konsumverein zur Abgabe an die Einwohner anwies. Ob wohl das fragliche Sauerkraut wenigstens die ! Keller des Görlitzer Konsumvereins nicht ver- ! ließ, wurde das vom Konsumverein nach Lieg- f nitz für l1 Mk. verkaufte Kraut dem Görlitzer ! Magsttrar zu 15f^ Ml. für den Zentner wei- I terverkaust, und nun hat der Verbraucher den ! Höchstpreis von 20 Mk. für den Zentner zu ! zahlen ! Ta aus Hirschberg wesentlich das 'gleiche berichlel wird, ist das „B. D" der An- ' ucku, daß die Krieg'Lgesellschaft sür Sauerkraut wegen Ker:enbandels angezeigt werden sollte. Diele Forderung erscheint nicht minder begrün- , der als die Erwägung, daß die Ltaalsanwalt- 'Watt v on si ch a u s gegen ein derartiges Verckbren einschreiten müßte. Im übrigen tun mrgenchls der erörrerien Verhältnisse Vor- schrrtten not, die es gestatten, die Mitglieder vrn Kriegsgesellschasten persönlich iür eine ^Verteuerung h a stba r zu machen, de reu Ursprung m vollständiger Mi achtung des gefunden Menschenverstandes und des berech tigten Iuerees der Verbraucher gesucht wer > den muß. verursachten beobachteten den 40. Gegner ab. SW ras ins M j Dio Neiscn wzialdcmokl'atischcr Führer. Da- Kopenhagener Büro des norwegischen ReederdlatteS „Handels, und SchrffahttS-Ztg." oer- mittellt, entbehren die Gettlchie von einer solchen Reise und solchen Vcrhae. billigen jeder Grundlage. In Uebereinstimmung damit schreibt der „Vor wärts": Ueber Auslaadskm jercnzen der Vertreter soziattst'scher Parteien bringen bürgerliche Blätter fast^ täglich Meldungen, die nist größter Vorsicht aufzunehmen sind. Meistens sind sie falsch. So läßt sich der „Lokal-Anzeiger" au- Wien telegraphie- ren, daß sich die Genossen Adler und Scheidemann gegenwärtig in Stockholm befänden. Genosse Dr. Adler befindet fich aber zurzeit in Wien und Scheidemann in Berlin. fische Feuertätigkeit. An der Front des Generaloberst Erzherzog Joses und bei der Heeresgruppe des Generalfcldmarschall» v. Mackensen keine wesentlichen Ereignisse. Makedonische Front. Die Lage ist nicht verändert. Der Erste Generalquartlernreift« Ludendorff. (VeE- tm größten Teil der letzten Auflage veröffentlich.) Englische Kritik am Generalstabsbericht über Gaza. Der militärische Sachverständige des „Man chester Guardimr" vom 81. März urteilt: Der Generalstabsbericht über die S ch l a ch t von Gaza war in der Forni, wie er in Eng land veröffentlicht wurde, ein w i r b l i ch e r Skandal. Noch niemals hat ein General einen derartigen Bericht geschrieben. Er sagt uns weder, wie die Schlacht begann, noch wie sie endete, und nicht, wer das Schlachtfeld ver ¬ werfet'. Der Artillerie- und Minenkampf war 'an einzelnen Orten der Küstenländischen Front westlicher Kriegsschauplatz. Front des Genrralseldmarschall? Prinz Leopold von Bayern. . Bei Brody, an der Bahn Zloczcw--lebr lebhaft. Tarnopol und beiderseits des Dnjestr rege ruß Suippes - Ta 1 Schaden. Rittmeister Frhr. v. Nichthofen schoß von Unter i-Vertoiba ein, nahmen vier ", " Offiziere und 135 Mann gefangen und erbeu ¬ teten zwei Maschinengewehre und drei Minen j öffentlichte in seinem TelegramnnAoShang aukführ- j liche Meldungen über angebliche FliedenSoerhaud- ! lungen, die zwischen deutschen und russischen j S o zi a l d emokr a t e n In Kopenhagen statt- j gefunden und ein bestimmte- Programm der dsut- i schsn Vertreter ergeben hätten. Diese Erfin dun- veranlaßten das weitere Gerücht, daß Schct- der L L ,1 und 76 m die feindlichen Graben Östlich w Stockholm oder Kopenhagen mit den Führern der rujstschin Sozialdemokratie tttlzunehmen. Wie da? Kopenhigener Blatt „Scc'ialdcmokratcn"