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Voigtländischer Anzeiger. 35- Stück. Plauen, Sonnabends den 2. September 1815, Der alle Sauerbrunn zu Elster bey Adorf. Diese verwaiste Quelle, ob sie schon we» gen Mangel an Bequemlichkeit nicht so zahl reich wie andere Mineralquellen besucht wird, hatte dieses Jahr doch auch ihre Kurgäste, die alle sehr zufrieden mit ihr waren. Nur Scha, de, daß nicht wenigstens ein bedeckter Gang da ist, um bei Regenwetter trocken promeniren zu können. Möchte doch der künftige Besitzer von Elster sich für diese Sache interessiren, ei nen solchen Gang bauen und den neuen Sau- erbrunn, über welchen jetzt der Elsterfluß läuft, wieder brauchbar machen, das Uebrige würde sich gewiß finden; denn die Einwohner erwar ten nur erst dieses, um sich dann mit Woh nungen und Ameublement besser einzurichten» Einige Noblesse hatte dießmal in dem schönen Hause des Herrn Kaufmann Müllers, im so genannten Glashütten-Gebäude, ziemlich Bequemlichkeit gefunden. Wer sich nicht im Hause baden wollte, konnte bey dem Aufseher Reichel, der sich nahe am Brunnen eine Stu- Le-dazu gemiethet hatte, für 4 gr. ein Bad bekommen. Die herrlichen Wirkungen dieses Wassers bey Augenkrankheiten und Schwächen, haben sich auch dießmal bewährt gefunden, wovon Herr Lieut. von Ferber ein gültiger Zeuge ist. In Leber - und Magenkrankheiten that es eben falls bey mehrern vortreffliche Wirkung. Ich selbst kann mit Wahrheit versichern, daß ich, nachdem ich vorhero Monate lang daran ge, litten und zweckmäsige Arzneyen gebraucht hat te, jede saure blähende Speile vermeiden mußte, und nur Wasser noch trinken durfte, wenn die Schmerzen erträglich seyn und der Schlaf mich nichtganz fliehen sollte, erstnach dem Gebrauch dieses Elster,Sauerbrunnens u. einiger Bäder wieder vollkommen hergestellt worden bin, so, daß ich jetzt erst meines Lebens wieder froh werden kann. Soll denn an diesem Sauer brunnen, der schon so manchem Gesundheit verschaft hat, der weit eisenhaltiger als der Egerbrunnen ist, nichts weiter geschehen und rr immer verwaist bleiben? Adorf, den 2Z. Aug. i8i5. Lochmann. Lakonismen in Schrift und Wort. Als Carnot seine Verweisung erfahre« hatte,