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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040521023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904052102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904052102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-05
- Tag 1904-05-21
-
Monat
1904-05
-
Jahr
1904
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An klindiaunaen aut derBrlralieikeZeil- rsPis.: die2>v2i!lacZeileauiLen teile ec» Pig.. alil Cin-eiandt Zeili- W Via. Ln dluuimcrn nach Toun- und Seiertagen r Wallis« Gründe.le M Via., aui Vrivalieile « Vi». Ltvalliae Zeile aui Tcrtieile und nl>s Einaeiandt M Pig. Äuowdrtiae Au »raae nur aeaen Porausde-adim:.,. Bclegdlalier werden »ut MP»s- derechnu. aernivreckanschlllii: Amt 1 Nr. ll und Sir. LÖSS. lä^üoll IWöilüäÜNö!88l6!IllIIljIlse„ItiislililitUseiitikliiliii I»!»Ü88!?1Hk!l2 lllili^61888!' 8?!' §>fllsllss' Russisch-japanischer Kileg. Neueste Drahtberichte. Hofiiaclmchrni. Ariueeverändemiigkli. Stadtverordueten- ^ ^ vf/llfftl. sttzung. Gerichtsoclhaiivluugc». „Ea'auariiecung". „Taü Lchwaibennest". Esnna!.env, 21. Mar Der russisch-japanische Krieg. Die Minentaktik, die den Russen bisher so empfindliche Ver- lüste vor Port Arthur zugesügl hat, ist jetzt den Japanern selbst gefährlich geworden: der Untergang dcS Panzerschisses „Hatsuse scheint sich auf genau dieselbe Weise ereignet zu haben wie der des „Petropawlowsk", wobei es im Grunde dasselbe rst, ob die verhängnisvollen unterseeischen M uen vom Feinde ge legt sind, oder ob es eigene umhertre.beude Erplosivkörper waren, denen das Schiff zum Ovser gefallen ist. Ueoer die Einzelheiten des Borgangs berichtet Admiral Togo nach einer bereits in einem Teile der Auflage des Morgenbia.tes bekonntaegcbeneu Rcuter- meldunA daß das Panzerschiff 10 Knoten südöstlich vom Eingänge zum Hase» von Port Arthur auf eine Mine stieg, als eS auf hoher See vor Port Arthur kreuzte, um die Landung der Japaner zu decken. Ter Panzer signalisierte um Hilfe, lief aber alsbald auf eine zweite Mine und sank in einer halben Stunde. Ein besonders tragisches Zusammentrefsen würde es sein, wenn sich die Meldung oestätigt, dag, wie beim „Petropawlowsk", auch bei dem Untergänge des javanischen Panzers ein höäcrer Führer der Flotte sein Leben verloren hätte. Wie dem „Tally Expreß" von Tokio aus privater Quelle gemeldet wird, soll nämlich der Kontreadmiral Nashiwa mit dem „Hatsnse" unter- gegangen sein. „Standard" und „Daily Telegravh" melden aller dings im Widerwruch hiermit, daß Nashiwa mit 300 Mann der Bejahung des Panzerschiffes „Hatsnse" gerettet worden sei. Auck die Landstreitkräite der Japaner scheinen nach den neue sten Meldungen nicht mehr in dem unaufhaltsamen VorwärtL- drinaen begriffen zu lein wie bisher. Wie das Russische Tele- graphen-Bureau aus Mukdcn ber chtct. ist im Vormarsch der japanischen Truppen eine Stockung eingetrctcu. Mehrere Abteilungen der Vorhut sind zurückgegangcn, offenbar, so heißt es. konzentrieren sich die Hauvtstreitkräitc des Feindes zwilchen Fönghwangtschena und dem Jalu. Nicht unmöglich erscheint es, daß die im Rücken der Japaner jetzt mehrfach tät.gen russischen Detachements den Anlaß zu dieser Konzcntricrunastätiakeit der Japaner gegeben haben. Tie Tatsache, daß Kosakcnabtcllungen Brücken und Telegravhcnlinien im Norden von Korea zerstört haben, läßt jedenfalls darauf schließen, daß die rückwärtigen Ver bindungen des japanischen Häuptheercs keineswegs als so ge sicherte anzuschen sind, daß Ucberraschungen ausgeschlossen er scheinen-. Ueber Zusammenstöße an der Hauvtlinie der gegenwärtigen Operationen liegen heute folaende Meldungen vor: „Daily Tele- graph" berichte: aus Tokio: Nach dort eingeqangencn Nachrichten hätten dis Japaner Kaiping, 30 Meilen südlich von Niutschwana. am 17. Mai besetzt und die Russen sich zurück gezogen. Wie der „Standard" ans Tientsin meldet, wäre der Be setzung von Kaiving ein heftiges Gelecht vorausgegangen, bei dem die Russen gegen 2000 Mann vcnoren Hütten. Auch soll ein kleines Scharmützel sühlich von Kint'chou ans der Halbinsel Liautung stattgesunden Häven. Tie L nie der Japaner breilct sich von Tschitschatau nach Taulitsch aus. Ueber sie Situation in Niutschwana wird von dort unter dem 18. Mai berichtet: Ein hier eingctroffener Bote berichtet, eine iapan sche Flotte sei heute abend vom Turmbügel 10 Meilen nördlich von Kaitschou gesichtet worden. Die Beschießung am Montag erstreckte sich über 25 Meilen der KMcnsinic. Eine japanische Truvvenabteilung marschierte einige Meilen ins Innere, zerstörte auf einer Strecke von v er Meilen die Eisenbahn und anderes Eigentum und erbeutete einen Proviantzug: die Wagen und Tiere wurden den eingeborenen Begleitern ziirückgegeben. Sodann schiffte sich die Truope wieder ein. und die javanische Flotte verließ die Gegend. Man glaubt, daß die Landung lediglich den Zweck hatte, Bewegungen an anderer Stelle zu verbergen. Ein Regiment russischer Infanterie kehrte beuie nachmittag nach Niutschwakg zurück, nach vorliegender Meldung würde russische Artillerie morgen zurückkebrcn. Einige Offiziere kehrten wenige Stunden, nachdem sie Abschied genommen hatten,, zurück. Das Kanonenboot „Siwutjch" ist wieder in Stand gesetzt worden. — Nach einer Meldung des „Dailn Expreß" soll dagegen Niutschwang von den Japanern bereits beseht worden sein. Kunst nnv Wissenschaft. 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hos- theater. Für die beiden Pfinastfeiertage ist in den Hostheatern das Repertoir wie folgt festgesetzt woicken: Opern baus: Pfingstsonntag: „Die Zauberflötc". sHauptmitwirkcnde: Frau Wcdekind, Frl. Krull, Frl. Schenker, Frau Rocke-Heindl. Frl. Eibenschütz, Frl. v. Chavanne, Frl. Schäfer und die Herren Wächter, Perron, Otto, Kieß, Erl.) — Pfingstmontag: „Tann- bäuser". sHauptmitwirkende: Frau Wittich, Herr v. Barn, Frl. Eibenschütz, Herr Scheidemantcl, Herr Rains.) — Schauspiel- Haus: Pfingstsonntag: .Stella und Antonie". (Antonie: Frau Bast«. Stella: Frl. v. d. Osten, Johann Christian: Herr Wiecks.) — Pfingstmontag: „Die deutschen Kleinstädter". lHauptmit- wirkende: Herr Müller, Frl. Gasny, Frau Bleibtreu, Herr Rene, Herr Tecarli, Frl. Scbendler, Herr V. Neumann.) h* Rcsidenztheater. Die französische» Schwankdichter sind doch Teufelskeile! Und Glück haben sie. ocb! wie viel Glück. Selbst dlejeniaen ihrer Siücke, die man sich kaum mehr zu geben getraut, weil sie diesieits wie jenseits des Rheins eigenklich schon abgeiwelt sind, macht irgend ein dcvlacieites Zeiisuroerbol immer im rechten Augenblick wceoer akruell und neu. daß das p. t. Publi kum nur so seine Freude an all' den lustigen Zötlein haben kann, die onderSwo verboten sind. So gehls letzt der tollen . Eln ° auartierung". die gestern Abend, wie bereits kurz gemeldet, mit überaus lebhaftem HeiterkestSeriolge ihre Erstausführung erlebte, und mit der Me. Antony Mars erst kürzlich im frommen Köln argen Anstoß erregre, obwohl die deutsche Bearbeitung deS ge wandten B Jacobion schon die größten Lasclviläten deS Origi nals milde beseitigt hat. Freilich ist noch genug de- Guten »nd Vöirn stehen geblieben, über das auck weniger bnnntvse Gemüter zu erröten Geleaenbett haben, gar nickt zu reden von der recht schtüvftiaen Basis, aus der die ganze Komödie auigebaut ist. Die Sache ist nämlich, um mit Emil Tbomas ru reden, nicht io. län dern io: Ein eingefleischter Junggeselle Labourdeite. Major seines Zeichens, der aller L'ebe ge'ckworener Feind ist. wird durch die Verwechslung seines Quartieneitcls. keines diilet äs logsment — so lautet der französische Titel der Nvvtlät — in da» fragwürdige Hau» einer höchst fragwürdige» Witwe — Madame Marlin — verlcdlaaen. die mit sehr fragwürdigen Nichten ein höchst fragwür diges „Pensionat" unteibält. In der ersten Nach« seiner „EIn- auarrieiung" erlebt nun Ladourdrtte in der Gesell'chafi der lustige» Madame, die mit der veiwliweken Obertridunalrat Martin, der eigenklich die Einquartierung deS Majors zugedacht ist. mir den Namen gemein hat. allerhand tolle Abenteuer, die jetnrr bi- Dato General Kuroki berichtet die genaue Zahl der Verluste in der Schlacht a in Jalu: Javanischerieits sind tot 318 Mann, darunter 5 Offiziere, verwundet 783 Mann, darunter 33 Offiziere. 1363 gefallene Russen wurden von den Je venera beerdigt. 613 Russen wurden gefangen genommen. Erbeutet wurden 21 dreizölliac Schnellfcuergcichützc, 8 Schnellfeuer- Maschinengewehre, 1021 Gewehre, 63 Pferde, große Mengen von Munition. Kleidungsstücken und Zelten. Auch in Fönghwangtscheng wurden Munitioiisvorräte, Uniformen und Lebensmittel erbeutet. Die neuesten Meldungen lauten: Mukden. In dem Vormärsche der Javaner, namentlich vom Süden her, rst ein augenblickliches Nachlassen eingetreten', nach der Meinung der Offiziere handelt cs sich sogar um eine zeitweilige Rückwürtsbewegung von den. Stellungen, die infolge der letzten, anscheinend am 17. Mai beendeten Kämpfe eingenommen worden waren. Ten Russen ist die Nachricht zu- gegangen, daß die Japaner sich 14 Meilen von der Stellung Kaitschou zurückgezogen haben. Tientsin. Nach Meldungen aus Niut'chwcmg sind dort in Kreisen, die im allgemeinen aut unterrichtet sind, Gerüchte ver breitet. wonach die javanische Jalu-Armee eine ernst liche Schlappe erlitten hätte und gegen Fönghwangtscheng zurückqedrängt worden sei. Tokio. Amtlich wird gemeldet, daß der Feind, der an dem Gefecht bei Kinticbou am 16. d. Mts. teilnahin. aus dem 5., 14. und 16. Scharsichützenregiment bestand und 8 Schncllfeiier- geschütze hatte. Er ließ auf dem Gesichtsfelde 30 Tote, Offiziere und Gemeine. Nack Mstteilunaen von Gefangenen sollen die Verluste des Feindes 300 Mann betragen. Tschifu. Ein PAnattelegramm aus savanncher Quelle deutet an, daß außer den Kriegsschiffen „Hatmse" und „Joschino" am Sonntag zwei andere javanische Schiffe bei Dalny beschädigt wurden. Die Russin bebauvten. außerdem ein weiteres Schiff bei Port Arthur dienstunfähig gemacht zu haben. Starkes Gcschühseuer wurde in jener Richtung heute früh ochört. Aus Dalny eingctrgsfene Chinesen berichten, daß die Russin die Kontrolle über die Eisenbahn aui einen Tao wicdsreewonncn, sic aber wieder verloren hätten. Port Arthur sei gut ver proviantiert. und die Preise sesin wenig über normal. Petersburg. Kaiser Nikolaus traf gestern morgen in Orel ein und hielt eine Parade über das 51. Tichernigowsche und das 52. Njesckinscbe Dragoner-Neaiment ab, denen er die Zuversicht auswrach, daß sic als die einzigen Vertreter der reyularen Kavallerie auf dem Arieosschauvlatze ihren alten Kriegs- rulim aufrecht erhalten würden. Mittags verließ der Kaiser Orel und beaab sich nach Tula, wo er am Nachmittag im Lager des 11. Vskowscheu und des 12. Welikoluzckischen Infanterie-Regi ments eii'träf und ebenfalls eine Parade abhielt. Abends ver ließ der kaiserliche Zug Tula. Neueste Drahtmeldungen vom 20. Mai. Potsdam. Der Staatssekretär des ReichsvostamieS Kraetke führte dem Kaiser heute vormillag im Neuen Palais das Tele graphen, Ponlien vor. Kiel. Wie die „Kieler Neuesten Nachr." melden, ist de^ Herzog Paul Friedrich von Mecklenburg, Leutnant z. S. in der deutschen Marine, heute morgen in seiner hiesigen Villa im Mer von 22 Jahren gestorüen. Berlin. Die im Reichstag zusammcngetretene General- Versammlung des Deutschen Zentralvereins zur Errichtung von Heilstätten für Lungenkranke begrüßte Staatssekretär Graf Posadowsty mit einer Ansprache, worin er ausführte, seit Begründung des über ganz Deutschland verzweigten Vereins habe die Bekämpfung der Lungenschwindsucht wesentliche Fort schritte gemacht. Seit Beginn 1904 befinden sich im Dentschcn Reiche im Betriebe insgesamt 69 Anstalten, die Zahl der Betten darin betrage 5800: außerdem seien noch 23 Privatbeilanstalten vorhanden, wovon die Mehrzahl gleichfalls Minderbegüterte und Kranke der Versicherungsanstalten aufnehme. Im Bau begriffen seien zur Zeit 9 Anstalten, prosilticrt außerdem noch 18. Redner mochte dann weitere statistische Angaben,über die vom Verein verausgabten Geldsummen und über die Erfolge de-5 nach wissen- schastlichcn Grundsätzen geführten Kampfes gegen die Tuberkulose, die sicher erkennen lassen, daß sich die deutschen Heilanstalten in der Erhaltung der ArbeilSfähigkcct der Erkrankten fortgesetzt in steigendem Umfange bewährten. Redner widerlegte dann di- Ansichten der dem Vereine trotz seiner sichtbaren Erfolge gegen überstehenden Gegner und Zweifler und schloß: „Die Zukunft wnd schließlich dem Volke gehören, dos den Aörvcr am Widerstands- täbigsten und damit am wehrfähigsten erhält: wir werden des halb dafür kämpfen, den Massen das Leben und die Geiundhe« zu erhalten. Im Kampfe für die Stärke und Zukunft des Vater landes werden »vir in dieser Arbeit auf dem unserem Vereine zugewiesenen Gebiete nicht ermüden." Berlin. Tie in letzter Nncht beendeten Beratungen der vom Deutschen Handelstnge einberusenen Konferenz zwi'cden Vc,- trelem des veulicb-niedeiländiicheu und des rmsisck-rumänisch-bu! garischen Geneivehcmdels haben zur endgültigen Feststellung des deutsch-niederländischen Vertrage? für Teil ladungen vom Schwarzen Meer, dem Asowichen Meer und von der Donau geführt. Stuttgart. Die Kammer der Abgeordneten nahm heute mit geringen Abstrichen den zweiten Nachrrag zum Finanz gesetze an. Paris. Nach einer Mitteilung des hiesigen japanischen Gesandten hat Admiral Togo gemeldet, daß in dem Augenblick, wo das japanische Kriegsschiff „Hatsuse" sank^ eine russische, aus 16 Torpedobooten bestehende Flottille sich näherte, von deu japanischen Kreuzern aber zurückgewiesen wurde. Die japanischen Kreuzer retteten 300 Mann des „Hatsuse", unter ihnen Admiral Nasbima und Kapitän Nakao. Rom. Gestern abend wurde in einer Versammlung der Mitglieder der hiesigen deutschen Kolonie ein deutscher Schul tz er ein auf varitätischcr Basis begründet unter Uebernahme der Privarschule Lorenz. Wo ikington. An Kontreadmiral Cbadwick erging der Beleb!, sobald das ihm unterstehende Geschwader in Tenerifa an- gekommen ist. ein K ri e gss ch i f f n o ch Tangerzu senden. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 20. Mai. —* Bei der Galatafel km Residenz schlosse gestern nachmittag nahmen neben Sr. Majestät dem König Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und Priinrssin Mathilde mit den Damen und Herren der Hof- und Militärstaoten teil. Zu der Tatet waren Einladungen ergangen an die Präsidenten und Mit glieder beider Kammern der Ständeversammlung, an die Staats- minister und an eine große Anzahl Regierungskommissare. Die Versammlung der Teilnehmer fand im großen Balliaale statt, von wo aus deren EinstUnung in die Speiseiäle und Placierung an den Tafeln erfolgte. Im ganzen waren 204 Gedecke aufgelegt, von denen die Tawl im Eckparadesaale 35. und die im Bankettsaalc 169 zählte. Gegenüber dem König waren die Herren Präsidenten. Vizepräsidenten und Direftoncilmitalieder der beiden Stände kammern viaciert. Tie Königl. Tafeln waren mir den Schätzen der Königl. Hvssilberkammer >eick> geschmückt und von der Königl. Hokgartenverwaltung mit einem prächtigen Blumenflor geziert worden. Bei der Tafel, die um 6 Uhr zu Ende war, wurden die bereits mikgetetlken drei Trinkiprüche cmsgebrocht. Heute vormittag traf Se. Maiestüt der König von Hofterwitz im Resikenzscklosse ein. nahm von >/rN Ukr ab militä rische Meldungen entgegen und dörre hierauf die Vorträge der Heue» SkaarSmiiiister. der Tepartementschcfs und des Königl. Kabinettswkretärs. Um 12 Uhr emvsing er den Oberstleutnant z. D. Hübner-Riesa in Audienz. In den Nacbmittagsstundkn kehrte der König nach Hostellvitz zurück, wo um >/r4 Uhr die König!. Tasil statt»'»»!». —* Zur heutigen Mittagstafel bei Ihrer Majestät der König, n - Witwe ist Herr Generaldirektor Graf Seebach mit Einladung beehrt worden. —"Ihre Majestät die Königin-Witwe beehrte in Begleitung der Ho'dame Gräfin Reuttner von Weyl den Kunst- sorgsam gehüteten Moral schließlich den Hals brechen. Natürlich ist ^ derMaior am nächsten Morgen, nüchtern und wach geworden. obsc»rer > Schlechtigkeit, über die am Schluß des zweiten Altes zu rechter j Zeit der Vorhang gefallen ist, ganz außer sich: er will sein Ver- > gehen dadurch gut macken, daß er Madame Martin durch »eine» Oberst »m die Hand der Nichte bitten läßt. So einfach ist das aber nicht : denn nun erscheint plötzlich die rechte Madame Marti», die verwitwete Frau Obertribnnalrai. auf dem Plan, kür deren Tochter der Herr Oberst ebenfalls, diesmal für 'einen Leutnant, als Bramwerber aurtreien soll. Also eine neue Verwechslung, — und so geht die Sache weiter, bis am Schluß endlich alles „gut" wird, und das tolle Svicl ein willkommenes Ende findet. Lite rarisch den Dreiakter ernst nehmen zu wollen, hieße seinen Zweck gründlich verkennen; verurteilt man das ganze Genre. — qut, wenn nickt, darf man sich den einzelnen Werken dreier allr» flott ge schürzten Muse aus keinen Fall kritisch naben. Sie kommen und gehen wie die Eintagsfliegen: darüber sich — Elfabrnngs- tatiacbe! — irgendwie zu alterieren. wäre töricht. Das Beste für die Wirkung derartig leichter und pikanter Schlvankware muß immer die Aufführung tun. die gar nicht temperamentvoll, lustig und übermütig genug sein kann. Damit baverke es gestern, zumal noch nicht alle Nöllen textlich qleich sicher saßen, aller dings liier und da noch ein wenig, obwokt Herr Direktor Witt, von dein die lebendige Inszenierung der Komödie herrübrtc, namentlich km eckten Akte gleich c>e» rechten Ton cinichlagen ließ. Von den einzelnen Darstellern muß Herr Earl Friese nn erster Stelle genannt werden. Er gab den vertrodvelten. oltiungierlichen Major Labourdette außerordentlich drollig und wußte an den witzigen Höbevunkten des Schwankes — keine leichte Aufgabe! sogar die Naivität des alten Junggesellen, der „lauwarmes Rasterwaifer in den Äsern" bat. leidlich glaubhaft zu machen. Neben ibrn ver dienen die Herren Ovel. für einen Oberst von 28 Dieilstjahrcir freilich gar zu jugendlich. Schröder, sehr lustig und keck als Gallon Chamvruux. und Olbrich, recht gut als duminvstffigcr Moulard. neben den Herren Bayer. Kunde und Jonda mit fteund- licder Anerkennung genannt zu werde». Von den mitw'rkenden Domen ist. soweit sie neu im Ensemble sind, wieder herzlich wenig Aufhebens zu wachen. Da»stärkste schauspieterikche Talent lckeint noch immer F,l Kuhnzu sein, während Frl Elsingrr. auch dar- steüeriich halbwegs routiniert, wenigstens hübsch anSsieht und etwas vockteltt aus der Bübne. Singen sollte die Dnme allerdings lieber nicht: man müßte sonst wirtlich unangenehm weiden. Sehr er götzlich war Frau Kronthal olS falsche Frau Obertribunalrat — Das Publikum nahm die Novität, die etwas ivät zu »»S kommt, wie schon bemerkt, außerordentlich freundlich auf, amüsierte sich nach Herzenslust und wurde nicht müde, an den einzelnen Allschlüssen die Harwtdarstellcr. vornehmlich Herrn Friese, rmmrr wieder vor die Gardine zu rillen. A'. f* Ccntral-Theater. „Das Schwalbennest". Operette ru drei Akten von Ordonneou, Musik von Herblay. Eine tolle Sache, dieses „Schwalbennest", das alles auf den Kopf stell:, in dem im Superlativ der Verrücktheit Situationen -reichasieu werden, in denen sich schließlich die Darsteller selbst nicht mehr auskennen und im Geschlecht zu unterscheiden wissen: ein Student wird in Mädchcnklcidcr. ein Stiftssräülein ins Studenteukosiüm gesteckt; ein würdiger Kanonikus wird zum Diener und dieser zum Kanonikus rnetauiorphisiert: ein anderer Bruder Studio und mit ihm eine Schar von Studenten verkleiden sich als Pilger und endlich gesellt sich dazu eine komvlette Komödiantentruppe, olles zusammen ein verrücktes Durcheinander, das um einer Liebesgeschichte willen ins Mädchenstist „Zum Schwalbennest" einbricht, um hier unter Assistenz eines gänzlich blöocn Polizei- kommissars den letzten Rest der Zurechnungsfähigkeit zu ver lieren. Im Unsinn gekrönt wird Vas Ganze durch einen Cake Walk, an dem sich alles, was Arme und Beine hat, in buntem Psle°Msle beteiligt. Aber gerade das Nnmöqliche der Handlung und der Situationen scheinen diesmal das Richtige zu sein, denn selten ist in einer der neueren Operetten so viel und herzlich ge lacht worden, und noch seltener hat man eine Handlung, in der so wenig Sinn mit soviel Unsinn gevoart ist, ähnlich glänzend ausgenommen, wie das „Schwalbennest". Den Erfolg macht in der Hauptsache allerdings die Herblavsche Musik. Sie amalgamiert das Mögliche mit dem Unmöglichen und versöhnt nach allen Richtungen hin, oder wenigstens nach vielen. Während des ersten Aktes hält sic sich zwar in etwas zu vornehmer Reserve, indem sie zu viel nach der Opera Eomique hinschielt, von der Mitte des zweiten Aktes ab gewinnt sic aber an entschiedener Operetten- Physiognomie, und mit dem Moment, wo sie, scheinbar außer Rand und Band, in einen echten, brillant rhythmisierten und keck instrumentierten Cake Walk ausbricht, elektrisiert sie derartig, daß man sich ibr willig hingibt und sich sogar in Acht nehmen muß, in dem tollen Trecken nicht mit aktiv zu werden. Daneben fehlt es nicht an einigen graziösen und lyrisch zarten Stücken, au hübschen Liebem und Duetten und effektvoll aufgcbauteu Ensembles, aus denen heraus sich der begabte, akademisch gebildete Musiker erkennen läßt. Einige dieser reizvollen Stücke, wie da» Tanzduett zwischen Vomponette und Jean, das teils gesungene, teils gepfiffene Duett Brignol-Balivets, das Ncgerlein-Licd der Modeste und Pomponecke mit dem vom Chor aufgenommencu Refrain sprachen so allgemein und lebhaft an, daß sie wiederholt
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