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«r »»» L«. Jahr-,. Sonnabend de» 10. Novbr. 1S»7 ' »«IchüIUftk», Md R-»«NI«» Dr-Sden «A. 18, Holbewstraffe 4L Acrnsp»echcr 21 »88 > Paftscheckkont« Leipzig Str. 14 7S7 V»,«gsp»e«»> de ^ mü illustr. BeUaae vierteliLhrltch Z,I Dresden und ganz Dcutsch- lm^frei Hau« ».8» l>> Oesterreich «n-gabe « dietteilLhrltch ». 10 ^ In Dresden und ganz Deutschland frei Hau« ».»» in Oesterreich 4.«« X. «inzel-Nmmner TV -. Die EilchMche BollSzeituna erscheint an allen Aochenlagen nachmittags. / -O ! sin die Pclll-Sdutijeiie!tS 4»» ul 8« ganiilie» -Inzeigen 2<» .? «»zeige»: «nuaduie van Mcschiist-r-auzeigeu diS IS» >?l!» von Zainiiiennttzelge» dir- 11 »In von, Preis meleil flür mideuiiich geschriebene, sonue dnrii, sVere Iprecher au,gegebene '.'iuzeigeu roimen >»i, d» Leranlwarilichle» siir die Richngfeit des Lezt, > nicht iiberuehineii. Gplechstunde der Redakli»»: 11—I!i UI»r denn. § Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Ientrumspartei. Ausgabe ^ mtt illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilagr. Vo^-Sglivk« p»KI»II»0S »Bus »net ^oUenuellt«. «II« stlolx- un-i Luinrtso, ».ovi« uavk Xsiokniinx «ttONIONIUWS von öv k/nrk n» kdissiF^ ^rikirvakl, L,ürinti^« ^akirvsis«, llokor kkns«sl>rsb»tl,! wiet-d'i»»««»! . »orsoeo Zur Ernennung des siebenten Kanzlers Einem in dem „Grenzboten" veröffentlichten Aufsatz über den siebenten Kanzler von Dr. Friedrich Thiemme, dem Bibliotheksdirektor des Herrenhauses, entnehmen mir folgende bemerkenswerte Ausführungen: „Wie nun aber sich auch das Verhältnis der einzelnen Parteien zu der neuen Reichs- und Stantsleitung gestalten wird, soviel darf zuversichtlich gehofft werden, daß die Aera .verkling unter einem wesentlich glück licheren Stern stehen wird als die Episode Michaelis. Dafür bürgen schon die Qualitäten des neuen Reichskanzlers, der als ein langjähriger gewiegter Parlamentarier und Partei führer von großer diplomatischer Gewandheit und ausge sprochenem Vermittlungstalent ein Meister der parlamen tarischen Taktik ist und sich als solcher ja auch schon in den parlamentarischen Verhandlungen vor seiner Ernennung be währt hat. Ob mir in ihm den großen Staatsmann er blicken dürfen, der unser aller größte Sehnsucht ist, das ver mag heute niemand zu sagen. Manches wird gegen ihn an geführt: sein hohes Alter, seine Eigenschaft als überzeugter Katholik und als ein Süddeutscher, der mindestens in den preußischen Verhältnissen nicht zu Hause sei, hier und da auch sein freundschaftliches, nie verleugnete« Verhältnis zu Herrn von Bethmann Hollweg. Uns scheinen alle diese Bedenken nicht durchschlagend zu sein; jedenfalls sollten sie, nachdem einmal die Ernennung zum Reichskanzler erfolgt ist, zurückgestellt werden. Wahrhaft verhängnis voll würde es sein, wenn von protestantischer Seite der Katholizis.muS GrafHertlings gegen ihn ausgespielt würde. Leider machen sich ja seit der Aufhebung des Jesuitengesetzes und der Papstnotc vereinzelt kulturkämpferische Regungen bemerklich, die nicht scharf genug verurteilt werden können. An de« hohen Gut des konfessionellen Friedens, der durch die treueste Gemeinschaft von Protestanten und Katholiken im Weltkrieg über jeden Zweifel und jede An fechtung in unseren Herzen verankert sein sollte, darf unter keinen Umständen gerüttelt werden. Wir möchten vielmehr hoffen und vertrauen, daß die Eigen schaft Hertlings als Katholik und als Süddeutscher ein neues Band zwischen den Konfessionen einerseits, zwischen Nord- und Süddeutschland anderseits werden möge; nichts Ge ringeres erwarten mir von seiner Klugheit. Graf Hertling hat schon als bayerischer Ministerpräsident oft in den ein dringlichsten Worten zur Einigkeit und Geschlossen heit aller Volksmassen gemahnt. Nun ist er an den Platz gestellt, der seinen Worten, zu denen sich heute wieder die ern st enMahn Ungen deSKaisers und Hindenburgs an Volk und Parlament gesellen, noch mehr Gewicht verleiht. Wir wollen es glauben, daß hinter solchen Worten die Fähigkeiten, der starke Wille und die Kraft zum Zusammenhalten und zum Einigen stehen, so daß aus den Worten Tat und Wirklichkeit werde. Wir ver trauen, denn heute ist unser Vertrauen Pflicht. So wollen wir unser Möglichstes tun, um den neuen Kanzler zu stützen, denn neben Glauben tritt auch da» Helfen an dem schweren Werk als sittliche Pflicht. Am Tagliamento Der Siegeszug der Verbündete«» durch Friaul von unserem Kriegsberichterstatter, vom k. u. k. Kriegspressequartier genehmigt 2. November 1917. Roch am Tage da unser Angriff zivischen Flitsch und Tolmein bereits eingesetzt hatte, versicherten die Militär- lritiker großer italienischer Blätter, daß es sich offenbar au» eine mehr politische als militärische Offensive der Rittelmächte handeln kann. Schon die Jahreszeit machte größere Operationen unmöglich und Corriere della Serra versicherte außerdem, daß alles geschehen sei , um auch den Deutschen einen Begriff von der italienischen Front zu machen, die nicht so leicht über den Hausen zu werfen ist, wie die russische. Der Kriegsberichterstatter E. M. Barone gab aber im „Gazzettino" Gespräche mit italienischen Frvntsoldaten, die die Gerüchte über das Austauchen reichS- «NM»«« «>« di» « « Ä « l»— ß Das Neueste »«»»- «»««»»«»bi- M «IIA SkllW AUÄkW (W. L. B. Amtlich.) Großes Hauptouartier, den 10. ftovember l!N7. Westlicher .Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz RuPPrechl: Heftiges Trommelfeuer ging englischen Vorstößen voraus, die nordöstlich von Poelcape ll nach Tagesanbruch einsetzten;' sie wurden im Nähkampf abgrivieseu. Längs dcr ^jser und vorn Hmithoulslcr Walde dis Zandvoorde steigerte sich die Tätigkeit der Artillerien am Nachmittag wieder zu großer Hesligkeü. Heeresgruppe deutscher .Kronprinz: Niedersüchsische und Garde - Bataillone mit Pioniere!? und Teilen eines SlunndataillonS entrisse!? ugch kräftiger Feuervvrbereituiig durch Artillerie und Muienwener äeu Franzose?? SteUnngeu am Chaunie-Walde,' Starke bis in die Nacht hinein wiederholte Gegenan griffe des Feindes brachen verlustreich zusammen. 210 Ge fangenes darunter 7 Offiziere bliebe!? ii? unsrer Hand. ' Leutnant ll. Richthofen errang seine» 2.7. Lastsieg Oestlicher Krietzsschauplrrtz UNd Mazedonische Front: nichts Besonderes. Italienische Front: Oesterreichisch-ungarische Truppen drangen im Val Sugana- und im oberen Piava-Tal vor. ' , Italienische Nachhuten, die sich am GebirgSrande und in der Ebene, an den Flußlüufen westlich von dcr Livcnza erneut zum Kampfe stellten, wurden geworfen. Von Susegana abwärts bis zum Meere haben die ver' kündeten Armeen die Piave erreicht. Dar »rst» Ganaralquartwrmaiskr: Lützendorfs. 28 80V Können versenkt Berlin, 0. November (Amtlich.) Tatkräftig durch- geführte Streifzügc unserer U-Boote haben i« Mittel meer erneut zur Vernichtung zahlreicher Dampfer von zusamms« über 28 OVO Bruttoregistertonnen geführt. I« der Nähe der spanische« Siidküfte »vurde ein Gc- leitzug von mehrere« Fahrzeugen bei Nacht angegriffen und größtenteils vernichtet. Zwei beladene Dampfer waren nach 3 Minuten versenkt. Ein dritter fiel eine halbe Stunde später de« Geschützfeuer eines U-Bootes -um Opfer. Der bewaffnete englische Dampfer „Berrons* <4501 Tonnen) wurde in nächtlichem Feuer überfall, der jede Gegenwehr erstickte, «iedergekämpft. Zu den übrigen versenkten Schiffen gehörte der neuerbaute mit 12cm Geschütz bewaffnete englische Dampfer „War Clover", etwa 3000 Tonnen, der sich mit einer Ladung von 80000 Tonnen auf seiner ersten Reise befand. An de« erziehlten Erfolgen hat Kapitän- leuluant Morcht hervorragenden Anteil. Der Chef des Admiralstabs der Marine. Rand «ad Plünderung Bern, 8. November. „Proßrös de Lyon" meldet aus Petersburg: Das Landgut des Großfürsten Nikolaus Michailowitsch bei Nikolajcw ist dem Erdboden gleich ge» «nacht. Die sehr wertvollen Kunstschätze des Großfürsten sind verschwunden. Alle Untersuchungen zur Entdeckung der Schuldigen waren ergebnislos. ivorle:?. dos? sie ve> sich»'ich" n»e die a'>de«e»., Eine Wosie i'l ui: >>.'!- vergönn IsvurwN'out i>> »ich! mein sicht mehr un kiiftciilliuc'wicn: Bo» !e>»sth>m' ssror» ! N:o»i der Di nb N" v«".-r r.nk r lecgom.,: : Tn ?!,»,«'«>nt.e ein itaste U'-..n ^en,! e.uou: : Bo>."l. st«> c .!!' P7-.N «. Kecbüiftn" e bereite i» > erreich' tali. aftch« - I ü .n u »>»? «'kl.N' b «::>'<:? l'. NC' .« bem: uns »I tst'7 ' ls . »erden ko litne >!!' r t.ch. ... !> u'w.lw !! Tiuü and« > > - Ve.aorn Z- iw «',.? < '? l.'V» k C r-r l', 1 ^ aebr?« de» Toglnimcnito anaeorkmi':. schlossen, die unten' Tag!im aller B'.'schlenmgniiq zogen sich dw irr,!.e>iis«t!en T- zurück. Einen Großteil ihres Tr.'tns »rußte:-« sie - n' -- - Straßen zunkl lasten. tropden- sänge» sie an« Lc.gfta?, .- . nngLkommea sich bereüs von uni»re.> straft«:, im und Süden genäßt. Die Lagliamenioschlacht mir die Flußu'-. rgängc Latiscana und Loitroiva, die >:,:t einer neuen karastept..' . >. Niederlage der italienische.: Jianzsarmee» errderr, oct.'» < » erste große Feld'chlardt in der Edeue. in der au«? d:c ) >: bündeten mit den? Italienern »»aßen. Ls ,r..rr t e c,ste große Bewegunqsschlacht und es muß dabei wst,',, »»«i-i werden, daß wir es waren, die hier de» Gegner fttli'c « und den -Kamps - erzwangen. Die iminer w'.eoertol?» T.- hauvtung der Misitäririliker der »s'iiienrc. oaß kick; . e lln1''r!«'gvi!l)eit unserer Wasien siiiort zeigen >:?,rste wl.' -> es einma! zu eii?ec osseue»- FiUnchOrch'. ko » i-ee.'se > r da.nit wie vieles andere gründlich widerleg:. Unendlich i r oie Kriegsbeute, die zivüchr» ft?>;w ?. » Tagliumeuto ii? iiusere Hans gewüe». ift. De. ßlaucr «vor doch durch zweien«'.:»«!? ^... .e er.s stnorpeuge«:«? lrr zivei größte», italienischen Armeen ''arall.Niagrr. Vul ua's» anlugen, Fcldlpftäler. »,id Depri-:. Tclegrut! l >« und Telefon.;enrra.'tr:. Feldkinoö. Cchl«chtereira ..r» Bätkereien, Werkitätten. eiettnfche Zeinrale::. Feldlaßacn: usw. sind von uns vorgefti::di.i'. worden. Freilich oersu.lue der Gegner vielfach die Ansagen, die er za-ücklassc«? nag ie, wie das aittgestapelte Material durch Feuer zu zerstör« i.. Das Zerstöiuu?',s»verl ist seoo.:» nur uuoollkomuwa ge» lniige». Die hente schon belan??le Beute n» Gesaugeucn >d Material wird »och bedeutend steigen, sobald uns -> n Kampfraum «üblich der ehemaligen Kärnlnersront geiu.nrco Nachrichten vorliegt..:, wo die ganze k iruische Arurecg: .> pe der Jtakienec von de» Trubpcu Krob.itius verfolgt « > e.u Rückzug durch Hochgedirgslo.id »».ich«» inuß, 'wobei >«» .er nächste Weg zur Ebene hinaus fraglich ist. Bereits nahe an »Oft«! Ouadralkilometeru «>iM8- italieuischeu Vvdcu habe» unsere Tcubpc» besetzt. Der Raumgewinn wächst noch von Stunde zu Stunde. DaS ilafteulsche Hinterland wird aber jetzt mir der englisch - französischen Wnfseniulse getröstet. Die am,'> che „Agenzia Stefans" meldet bereits das Enitreffeu der eisten Hilfstruppen. Neutrale Militärkritiker berechnen jedoch daß hie Entente selbst wenn sie nur die ailernotwendlgite Besetzung sür tue Wesifiont zurückyalleu >vill, böchstens 20 bis ll(> Divisionen an das bedrängte Italien" nbgrf'en könnte. Dabei erschweren noch die schlechten Eisenbahn - Verbindungen, das Hin- lind Herschieben der Truppen zwischen Frankreich und Italien. Bisher sind von unserer Front jedenfalls noch nirgend-: nichtftalienische Verbände feftgestellt worden. Hans Kerschba?>«!?. ««»»»» » e> Der Weltkrieg »»>»»« » L. «»»»«« Der deutsche Abrndbrricht Berlin, ist November, abends. sAmtlich. W. T. > In Flandern scharfer Artilleriekamps bei Passchendacle., In der Verfolgung gegen die Piave geht es vorwün'st Oester,eichisch-vngarischrr Kriegsbericht Wien. (W. T. B ) Amtlich wird verlantlnrrt 8. November. Italienischer Kriegsschauplatz. Der Widerstand der Italiener an der Livenza ist ge brochen. Die Verbündeten haben den Fluß aus der ganzen Front überschritten und dringe» gegen Westen vor. Auch in dem Tiroler Grenzgebirge machten unsere Truppen Fortschritte. Im Osten und in Albanien nichts Neues. Der Ehef deS General stades.