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, f. . o Bezogrpreis: Vierteljährlich »2v Mark frei ins Han». I' der GeschäftrsteÜr abgeholt visrtel- jährlich i Mk. Einzelne Nummer za pfg> Erscheint am Dieixtag, Donnerrtag und Sonnabend Nachmittag. Ü Für die Neinspaltige XorP„.Z^le eder deren Raum w pfg. — Im NeklameM für die kletnspalttge Petit. Zeil« 2» Pf,. Anzeigenannahme bi» p Uhr mittag». Aeilagegebühr nach veretnbarnng. Altt wSchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel* „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Ventsche Mode". Va»ck «nL Verlag von Hermann Rühle, Buchdrucker« in Groß-Gkrill l. verantwortlich für di« Redaktion H. Rühle in Groß-Okrilla. Nummer 68 Freitag den sZ. Juni WZ 12. Jahrgang OertlicheS und Sächsisches. Vttcndorf-Gkrilla, z2. Juni zgzz. — Postkarten in Streifen. Um das Beschreiben von Postkarten mit der Schreibmaschine zu erleichtern, läßt die ReichSpostverwaltung vom 1. Juni 1913 an einfache Postkarten mit Weristempel auch in Streifen zum Nennwerte des Slemp.lS durch die Reichsdruckerei tmern. Die Streifen bestehen aus b Postkarten, die zum Abirennen an ihren Längsseiten durchlocht sind. Bestellungen aus Post karten in Streifen in Mengen von mindestens 1000 Stück nehmen die Post- anstalten entgegen. Vom gleichen Zeit punkt an wird die Reichsdruckerei die bei ihr zur Abstempelung mtt dem Freimarken- stempel eingelreferten, in Bogen zusammen hängenden Postkarten auf Verlangen eben falls in Streifen zu je 5 Stück geschnitten und an den Längsseiten durch.ochl ohne Erhöhung der AdstempelungSgebühr liefern. — Die Verunreinigung der Wälder durch das Publikum gtbt alljährlich Alllaß zu Beschwerden, und immer aufs neue er gehen Aufforderungen an die Waldbesucher, das Forlwerfen von Butterbrotpapier, Eier schalen, geleerten Flaschen zu unterlassen und den Wald sauber zu erhalten. Sie finden leider wenig Beachtung. Viel besuchte Wälder bieten nach Sonn- und Festtagen einen recht unerquicklichen An- blick dar. Da nun auch die emdttnglichsten Ermahnungen und mitten nichts fruchten, solle man dem Unfug einmal mit Straf androhung beizukommen suchen. Wtr reden nicht gern solchen Maßregeln das Won und möchten auch lieber, daß man ohne sie auskäme, hier liegt jedoch ein arger Uebelstand vor, und dre Rücksicht aus die Waldbesucher. Der Erfolg der Maßregel ließe sich dadurch verstärken, daß bann und wann in den Blättern bekannt gemacht würde, daß Ueberlrelungen des Verbots durch Bestrafung geahndet worden seien. — Das diesjährige gemeinsame Flauem turnen des Mittelelbeturngaues sand am vergangenen Sonntag wiederum in Meißen statt. Auf dem jchön gelegenen Turnplätze de» Tv. Frischauf, Melßen hatten sich gegen 380 Turnerinnen aus allen Teilen des weizen Gaues eingefunden. In 5' großen Kreisen nahmen sie zunächst Aufstellung zu, den allgemeinen Freiübungen, Lie nach dem Takle der Musik unter der Leitung des GaulurnwartS Mathe - Dresden vor- zügltch auSgesüyrt wurden. Len Frei übungen schloß sich ein allgemeines Gerät turnen in 8 Abtetlungen an. Es folgten darauf 2 treffliche Sonbervorfuhrungen von Meißner Turnerlnnenabtellungen, bestehend ln Eisenstab- und Keulenübungen. Dann stellten sich 40 Abteilungen zu je ö Turnerinnen zu einem interessanten Wettkampfe ans, der in einer Verbindung von Wanderball und Etlbotenlaus bestand Die beste Abteilung, die den Ball am schnellsten ans Ziel brachte, war die erste Abteilung der „LurngemeiuLe" Pirna, die beiden nächstbesten Abteilungen gehörten dem Tv. „Frtfchaus" zu Meißen an. Len Schluß des gesamten Turnens bildeten Barrlaus- und Faustballweltspiele. Im Barrlauf siegte Niederlößnitz gegen Tv. Meißen und Pirna gegen Potschappel, im Faustball unterlag Lie Merßner Abteilung den Spielerinnen von Pirna. Dem Turnen folgte ein geselliges Beisammensein in der Turnhalle, bei Lem allerhand ge- sangltche uno turnerische Vorführungen Lie Turnerinnen mit den zahlreich erschienenen Gästen noch längere Zeit zuchmmeutz.etteu. Auch diesmal konnten die Turnerinnen voll befriedigt die alle Bischofsstadt ver lassen. — Wann blühen Kakteen? Diese Frage wird in der neuen Nummer des praktischen Ratgebers im Obst- und Garteu- bau erörtert. Es kommen dabei ver schiedene Umstände in Betracht. Die Sorte spielt eine große Rolle. Dann die Be- fandlung. Reichblühend sind die meisten Lcüiuocactus, Lcüinocereus, Vcüinopsis. )ie Behandlung muß sich sehr nach dem Jahr richten. 1912 brachte sehr reiche Nüte, die Pflanzen zeigten daher gewisse Erschöpfung die durch gute Kultur wieder beseitigt werden muß. Der ungleiche Wärm-zusiand der Pflanzen am Fenster chadet oft: vom Glas her Kälte, vom Zimmer her Wärme. Das führt zu ein eiligem Absierben. — Wer von unsern Lesern sich jür Kakteen interessiert erhält ene Kakteen-Nummer des prall. Ratgebers von seinem Geschaslsamt in Frankfurt a. O. aus Wunsch kostenfrei zu gesandt. — Tummelplätze für das Jungvieh linnen nicht genug empfohlen und ein gerichtet werden; denn Sonnenschein und rische Lust sind für das junge Tier ein benfo unersetzliches Förderungsmittel von Lachstum und Kraft, wie Las tägliche Fuller. Besonders wertvoll sind für diesen Zweck die Frühjahrsmonate, da später die Mitlagshitze die Tiere belästigt. Die Mittagsstunden sind am zweckmäßigsten, weil am Morgen und Abend die parke Abkühlung die an Stallwärme gewöhnten jungen Tiere leicht Erkältungen unterwerfen würde. Wo junges Gras oder Grünfutter geboten werden kann, wird der Erfolg um so größer sein. Aber schon der regelmäßige Aufenthalt im Freien während 2 — 3 Stunden wirkt Wunder und kann durch kein noch so reichliches Futter ersetzt werden. — Das Striegeln und Bürsten d-r Kühe hat namentlich in Ler Zeit von Ende April bis September unter allen Umständen zu erfolgen, weil m dieser Zeit die Rinder unter dem Auftauchen der Dasselfliegen leiden. Die schwärmeuden Dasselfliegen legen ihre klebrigen Eier in den Haaren der Rinder ab, von denen die auskriecheu- Len kleinen Larven auf die Haut gelangen, sich hier einbohren und unter der Haut zu den großen Hautengerlingen entwickeln. Diese erzeugen an der Brust und an der Rückenlage große Beulen, machen die Kuh krank und entwerten ihre Haut. Das Striegeln, Putzen und Waschen unserer Hausliere namentlich im Frühling und Sommer erbringt diesen sehr nützliche Eigenschaften und schützt den Züchter vor mancherlei Krankheiten, die namentlich in der wärmeren Jahreszeit in den Viehställen auf treten. Dresden. Größere Sprengübungen wurden von den Pionieren auf dem Land- üoungsplatze m Vorsradl Mickten in der Nähe oer Siävilschen Kläranlage vorgenommen, /ruf dem dortigen Landübungsplatze werden gegenwärtig die verschiedenartigsten Erdarbeiter! ausgesühn, in dem Verschanzungen hergestelll, Huidermsse errlchlel und Deckungen sowie unterirblfche Gänge, Minen unb dergleichen angelegt werden. Bei den Hebungen am Montag wuroe» Hindernisse und ein sv- genanmes Psahljoch gesprengt sowie in einem auf dem dortigen Gelände befindlichen Teiche eine Wassermine zur Explosion gebracht. Weitere Sprengübungen finden noch in den nächsten Tagen stall. — Ein Automobilunfall lrug sich heule oormulag am dem Weißen Hirsch zu, Eine duwmobltdroschke fuhr, als ein vor ihr her- lahrender Aulvmodiljpcengwagen unvermutet amleyrte, gegen einen Baum. Das Auto wuroe vollständig zertrümmert. Zwei Personen wnrden leicht verletzt, — Ein schweres Automobilun,stück ereignete ich in der Nähe von Berggießhübel Dienstag abend gegen 10 Uhr. Der Lederfabrikant Hönig aus Außig und der Fabrikdirektor Eckelmann aus Schönpriesen bei Außig waren us der Heimfahrt von Dresden begriffen. 2as Arno fuhr mit 40 Kilometer Ge- chwindigkeil. Auf der Höhe des Ladenberges bei Berggießhübel bildet die Straße eine charse Kurve. Vor dem Auto der beiden Herren juhr em anderes Auto aus Außig. Äls dieses die Kurve »ahm, hat der Chauffeur nach seiner Aussage die plötzliche Wendung der Straße nicht erkennen können und ist ge radeaus gefahren. Das Auto ist dabei auf einen großen Markstein aufgesahren. Es wurde völlig zertrümmert. Herr Hönig wurde aus dem Wagen geschleudert, fiel aut einen Stein und erlitt einen Schädelbruch. Ec lebte ncch kurze Zeil, starb aber, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben und ehe oer Arzt ein traf. Die Leiche wurde in die Leichenhalle des Berggießhüvcler Friedhofes gebracht. Fabrikdireklor Eckelmann wurde ebenfalls aus dem Wagen geschleudert. Er M das Nasenbein gebrochen, schwere Wunden m Kopf und Kontusionen an den Schultern oavongclragen. Sein Zustand gibt aber zu eristcn Besorgnissen leinen Anlaß. Die Ltraßenlurve ist schon einer großen Anzahl von Radfahrern zum Verhängnis geworden. — An der großen Militär Vereinsparade, die am 6. Juli aus Anlaß des 40jährigen Bestehens des Kgl. Sächsischen Mllnärvereins- bundeS stattfindel, werden voraussichtlich viele Tausende von Mitgliedern der sächsischen ZundeSvereine teilnehmen. König Friedlich August wird die Parade persönlich avnehmen. Der Kgl. Große Garten ist dem Militär« vereinsbuade für den Vorbeizug der Bundes vereine zur Verjügung gestellt worden. Lausa. Ju der 6. öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses der Königlichen Amts- hauptmannichaji Dresden-Neustadt, die gestern vormittag unter Leitung des Amtshauptmanns Geh. Regierungsrat Dr. von Hübel stattsand, ,and das Gesuch Paul Dreßlers in Lausa zum Ausschank von Milch, Kaffee, Selter- wasser uud Limonaden in dem in der Nähe des Großteichs befindlichen Verkaujsraume Genehmigung. Arnsdorf. Dienstag mittag verunglückte auf einem Bau des AnsraltSgeländeS ein Klempner aus Schlesien. Er stürzte, wohl infolge eigener Unvorsichtigkeit, ab, brach das Genick und war aus der Stelle tot. Großröhrsdorf. Am Freitag ver brannte aus dem Lichtenberger Siebenwege in der Nähe des Pulsnitzer Fußsteiges das Pulsnitzer Mietautomobil bis auf das Gestell vollständig. Durch die aussteigenden Rauch wolken hatte man geglaubt, daß es sich um einen Waldbrand handelt, weshalb die Groß- röhrsdorser Feuerwehr alarmiert wurde. Die herbeigeeilten Feuerwehrleute vermochten jedoch nichts auszurichten. Weinböhla. Im Kreyerner Forstrevier, unweit des Laubenschlößchens, hatte ein Zahn arzt aus Dresden, der nebenbei auch Photo- graphische Aufnahmen macht, aus einem öffent- lichen Wege, um seinen Apparat in horizontale Stellung zu bringen, sein Portemonnaie, in dem 100 Mark waren, unter einen Fuß des Apparates gelegt und später vergessen dar Portemonnaie wieder aufzuheben und zu sich zu stecken. Der Polizeihund Harras aus Meigen wurde geholt, konnie aber in der Sache auch nicht Helsen, weil der Finder des Portei- monnaies, vielleicht ein Radfahrer, deren kurz danach ^ine Anzahl den Weg passiert hatten, mit dem Funde längst über alle Berge sein mochte. Vielleicht ist der Finder ehrlich und gibt den Fund noch ab, vielleicht aber auch nicht I Meißen. Wühlend der Besperpause bälgten sich in einem Jndustriewerle im Scherz ein paar junge Leute, wobei der Aeltere den Jüngeren rücklings sich über die Achsel zu werfen versuchte. Die Kraftleistung miß- ang, der junge Mann fiel dabei zu Boden und vermochte nicht mehr aufzustehen. In der Meinung, daß der Gefallene sich nur ver- telle, ließ ihn der andere ruhig liegen und iegab sich an seine Arbeit. Als der junge Mann später aufgefunden und zu einem Arzt gebracht wurde, stellte dieser an dem Ver unglückten eine Verrenkung der Wirbelsäule fest. Zwickau. Der Kirchenvorstand zu St. Marien hier hat beschlossen, von den Zu- chauern bei Trauungen je 10 Pfg. Eintritts geld für die kirchliche Hilsskasse zu erheben. Königstein. Im nahen Struppen wollte am Sonntagvormitlag das 17 Jahre alte Hausmädchen Ida Pietsch aus Zaschendorf Kohlen im Küchenofen nachlegen. Dabei fingen durch herausfallende Kohlen die Kleider des Mädchens Feuer. Das Mädchen, das chwere Brandwunden erlitten halte, starb mld nach der Einlieferung in das Kranken haus. Possendorf. Ein schwerer Unglückssall hat sich in Wendischcarsdorf zugetragen. Auf Lem Wege zur Viehweide wurde der acht jährige Sohn der Witwe Heinzig dor den Augen der Mutter von einem beladenen H.uwageu überfahren und sofort getötet. Den Geschirrführer soll keine Schuld treffen. Freiberg. Am Montag abend in der 7. Stunde brannte im benachbarten Großschirma vaS Seitengebäude des Gutsbesitzers Oskar Ulbricht vollständig nieder, DaS Haus war von zwei Familien bewohnt. Der einen Familie, die nicht versichert hatte, ist sämtliches Mobiliar verbrannt. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt. — „Der Guckkasten" veröffentlicht in seiner Nummer 23 u. a. eine größere Humoreske von Fritz Müller, Zürich, „Orgetorix". Ferner enthält dieses Heft wieder die von vielen seiner Freunde geschätzte Rubrik „Humor des Auslandes". Eine Anzahl von witzsicheren kleinen Geschichten von Ludwig Engel, Fritz Wehr, Hans Schrott - Fiechtl leiten die Gaben deS gabenreichen Heftes ein. Gedichte haben u. a. Max Hayek, Leo Heller und der beliebte Berliner Hofjchauspieler Otto Sommerstorf beigesteuert. Unter den Bildern fällt besonders das lebendig gestaltete „Reiter- gesecht (7. Dragoner)" von Erich Mattschaß, Zehlendorf auf. Durch den Reiz seiner Farbe besticht das lebendige Sommeridyll von H. Krenes, Paris. Stimmungsschön, wie immer, ist der Beitrag von Armin Wurm, München „Maibowle", und ein Titelblatt, das feiner Wirkung sicher ist, ist das Herrenbildnis von Olga Radvmsly, das einen bodenständigen ostelbischen Edelmann in die grüne Pracht seineS'Landsitzes stellt. Von den vielen halb- uud ganzseitigen Witzbildern sei noch der ulkige Zyklus „Die unentwegten Kartenspieler genannt. Lie »olort 6r»ti»-kro»p«Ltr „Mcklicke Litern". »W- r»i-vls^tstv über LluttGD- »pr-ILrs», und »11- »eude diskret rn. Kiek. KfeiLleben, I W Luk 61-3-8 luserüt L. »d »tt. > > » 1