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Dresdner Journal : 13.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186312138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-12
- Tag 1863-12-13
-
Monat
1863-12
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 13.12.1863
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»KL» > vvr»o»t»! >u»»lellui>s Lvitix, ck. i. «in, jsckvck teilten oärr »it »enäel, men, v»«L> snet. »V8lt> idenlitz. llicht Gene- n zulepi ge- d. I- «ird bleibt, hier- ctien, sowie m 1b. April r iSröfsnunz ler eine Dl- rui gcn rim Termin da n vrrr N»g«en rrschafr Pferd«. Lhlr. - Altw , davon xrttz ca. Aebäudc äube — h (incl. r. An wenden üngling »ne: » Thlr. » - » - » » - rc. er. 8. Eili»- i Lelpjrg. Mag. 123k L. lt deutsch« »schwelge- Weimar« 83 O. Augi- Frank- 1S2K S.; Wien Lduisd'oi Ä. Nal.-Anl. lwanlehen ien d. <Lre- azd. d,72; -emtt,- - <k 100 G.; euß. AM. .; österr. 0>t. Loose n. Lchatz- Braun- . Danr- G.; d». B.; do. o. «Äenser Meinlng. chnactiea: -AnhMler 12V G.; >o. Kosei- jreiburg- Minoner 0>.; do. do. mcck- t Fried- reichlsch- schlechL« 181 lO.; er 122tz österr. » Lhlr. S Ngr. b Rdi.: -Stücke: . »Thlr. r.4Ngr. Sproc. 12; ilal. 'r Slk; r-Actlen ombard. »es« i» ciß loco zenmehl gnetler 1 3.2S. 41, pr. pr. Etr. lvlhlr. t — 2b. loco 83 -andell. Ort^ terung: dörse.) lioggen vecdr.» Gerste «-23. cember iai Ib» ..vec.- nptet. eien- Sgr.r ttterste kdsea V 288. 2U»»nr«r,t-Prrtft: IltrUcL: 8 Idir. — dlxr. in d Iw 1 ,, 10 „ ,, „ stritt koit- unck j Aonntlioli in vr«»L«a: 15 dlxr. 1 8tempvl,n- tlUmetn» dlununvrn: 1 dlxr. 1 »edlnx kinrn. »«seralntprrife: k^lr äea Unnw einer eeepelteoen 2«ile . 1 Kgr. Unter „Lii>s»»iurat" ckis Leilv: 2 dixr. Lrschriutll: ^txliob, wit Xnennlrm« ckor 8onn- nnck kelertn^e, lLdenck» kür cken kolxenckvn Tex. Sonntag! den IS. December. 1863. — - - . - —— — .... ...— ' L«seratenannahme auswärts: l-elpelz;; k">. kntnn.rerre», LomwiasionLr <ie» Oreeckner lonrnele; «denä»».: kl.klnol.ir», kl. Ii-i.o»»; Ssn>I>urx-LItoa»-. klusenerii» L Vooe.»»; LerU»: O»c>p„,,'iK!ke 8uci>- üanckl., linrN.xe»»'. Kur«»»; Lrewen: kl. 8o»l.orr»; Lre.i»u! I-ovl. 8rinn>!»,; Vr»ullturt : .I^rsnir'icb« Knobb.; Loin: ^r>ol.r KL»«»««: k»ri»: v. I.Uvrirni'ei.« (28, rn« cke don- «us»n»); krex: k'». kliini ic»'» kuslik.; Vien: klowptoir <i. Ir. Wiener Xeituo^, 8tskan.p>. 887. Herausgeber: Verantwottlicher Redactem: I G. Hartmann. Dns-nkrAmmmt. Amtlicher Theil. Dretden, 12. D-cember. Allerhöchster Anordnung zu Folg« wird wegen erfolgten Ableben- Seiner Maje- M der Königs Friedrich VN. von Dänemark am Königlichen Hofe eine Trauet auf drei Wochen, von morgen an bis mit dem 2. Januar 1864 angelegt. Gesetz wegen provisorischer Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1864. Wir, Johann, von Gotte» Gnaden KSvig von Sachsen re. re. re. habe» auf Grund deS, die Abänderung einer Bestim mung d«S Gesetzes vom 5. Mai 1851 betreffenden Ge setze- vom 27. November 186V, da der in K. 1 daselbst vorgesehene Fall dermalen vorliegt, wegen provisorischer Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1864 mit Zustimmung Unserer getreuen Stände beschlossen und »rrordnen, wie folgt: L. 1. Im Jahre 1864 sind, bis nach Eintritt der durch da- künftige Finanzgesetz auf die Finanzperiode 1864/66 zu treffenden Bestimmungen, den bestehenden gesetzlichen Vorschriften gemLS, zu erheben: ») die Grundsteuer nach Neun Pfennigen von jeder Steuereinheit, b) die Gewerbe- und Personalsteuer, v) der Grenzzoll von ein- und ausgehenden Maaren, <«) der Elbzoll, o) die Brantweinsteuer für inländischen Brantwrin, k) die Biermalzsteuer, g) die Weinsteuer für inländischen Wein, K) die Tabaksteuer von inländischen Tabakblättern; i) die UebergangSsteuer von verein-ländischem Fleisch werke, Wein, Most, Brantwein, Bier und Tabak, b) di« Rübenzuckersteuer, l) die Schlachtsteuer, m) die Stempelsteuer. §. 2. Die Grwerbesteuer der Bankschlächter und Brant- wrinbrenner ist auch im Jahre 1864 (vergl. §. 2 deS Gesetze» vom 31. Januar 1852 und Z. 11 de» Gesetze» vom 23. April 185V) nach einem aliquoten Theile der von ihnen im vorhergehenden Kalenderjahre erlegten Schlacht- Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1864 vom heutigen Tage, wird hierdurch Folgende» verordnet: 8 i. An Grundsteuern sind im Jahre 1864 von jeder Steuereinheit zu erheben und zu berechnen: Drei Pfennige den 1. Februar, Zwei Pfennige den 1. Mai, Zwei Pfennige den 1. August, Zwei Pfennige den 1. November. 8. 2. Bon der Gewerbe- und Personalsteuer sind fällig: rin halber Jahre-betrag den 15. April t , ein halber JahreSbrtrag den 15. Oktobers * Bei Beurthrilung der Steuerpsltcht der Tontribuen- ten (vergl. tz. 4 de» Gesetze» vom 24. December 1845. Seite 312 de» Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1845) sind die vorstehend bestimmten Termine, der 15. April unV 15. Oktober 1864 zum Anhalten zu nehmen, und e» leidet folglich die Bestimmung K. 42 der Ver ordnung vom 23 April 185V (Seite 6V d«S Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1850) für das Jahr 1864 insoweit eine Abänderung. s. 3. Die Bankschlächter und Brantweinbrenner haben im Jahre 1864 an Gewerbesteuer zu entrichten und zwar: I. Die Bankschlächter ») in großen und Mittelstädten 16 Pfennige, d) in kleinen Städten und auf dem platten Land« 14 Pfennige von jedem vollen Thaler der Schlachtsteuer, welche sie im Jahre 1863 zu erlegen gehabt haben; II. die Brantweinbrenner den 275sten Theil der von ihnen im Jahre 1863 zu er legen gewesenen Brantweinsteuer. §. 4. Die Aufweisung der Personalsteuerquittungen bei Er hebung von Besoldung, Gehalt, Wartrgeld oder sonsti gen Bezügen auS öffentlichen Kaffen hat im Jahre 1864, wie K. 45 der obgedachten Verordnung vom 23. April 185V bestimmt ist, hinwiederum lediglich in den Mo naten Juni und December stattzufinden. Hiernach haben sich Alle, die eS angeht, zu achten. Dresden, am 7. December 1863. Finanz-Ministerium. fWWM, HMD* stimmung de» diesfalls anzunehmendeu, den bezüglichen bisherigen Gewrrbesteurrbeiträgen anzupaffrnden Quotal- vcrhältniffe» bleibt Unseren Finanzministerium überlafsen, und sind sodann die für dir Bankschlächter hiernach auS- fallenden Jndividualansätze bei Abschätzung der Bank- bäcker (vergl. §. 11 0. d«S Gesetze- vom 23. April 1850) zum Anhalten zu nehmen. Freiherr Ww« Art«so. . Reuter. Nicht minder hat Unser Finanzministerium die Ter mine für dir Erhebung der Gewerbe- und Personalsteuer zu bestimmen. 8 3- Alle sonstigen Abgaben, Natural- und Geldleistun gen, welche nicht ausdrücklich aufgehoben worden sind oder noch aufgehoben werden, haben vorschriftmäßig fort- zubrstehen, auch bleiben den Staatskassen die ihnen im Jahre 1863 budgetmäßig zugethrilt gewesenen sonstigen Einnahmequellen auch im Jahre 1864 zugewiesen. Urkundlich haben Wir diese- Gesetz, mit dessen AuS- jiihrung Unser Finanzministerium beauftragt ist, eigen händig vollzogen und Unser Königliches Siegel dridrucken lassen. Gegeben zu Dresden, am 7. December 1863. (L. S ) Johan«. Richard Freiherr von Friesen. D erordnung zu Ausführung des Gesetzes wegen provisorischer Forterhedung der Steuern und Abgaben im Jahre 1864. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. Dresden: Das Geburt-fest Sr. Ma jestät de- König». — Wien: Tagesbericht. Reichs rath. — Prag: Kaiser Ferdinand. Tagesbericht. — Berlin: Zur Congrrßfrage. Abgeordnetenhaus. Jahdr- hafen. Eisenbahnconcession. ZurdiSposttionsstellung. — Hannover: BundcSerecution. Parade.—Stutt gart: Zweite Kammer. — Ko bürg: Lotterie. — Bern: National- und EtänderathS-Wahlen. — Bu karest: Kammersitzung. — Odessa: Verhaftungen. Schleswig-Holstein. (Proclamation Friedrich'-.) Der polnische Anfstand. (Schlenker's Firma cassirt. Errcutionen.) Lavdtagsverhavdlnagev. Dresdner Nachrichten. Fenilletov. Inserate. Tageskalender. Börsen- Nachrichten. Au Ausführung deS Gesetzes, wegen provisorischer Beilage. Gerichtsverhandlungen. (Dresden: Proceß Echönfrl- der »egen Mordes.) Provinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Meißen. Meerane. Wilsdruff.) Statistik n. LolkSwtrthschaft. Feuilleton. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Stettin, Sonnabend, 12 December. Die „vstseezeitnug' berichtet aus Swinewünde von heute, hast zwei dänische Schraubencorvrtten außer halb der Rhede, A Meilen vom Hafen, kreuzen. New-Aork, 2 December. General Graut bat dieLi-trrrampagne aufgegrbeu. General Meade stieß « Thule von Milerun auf den Südgenrral Lee, Letzterer befand sich aber in einer so festen Positiv«, daß Meade es vorzog, sich nach Fr.de- ümsburg zurückzuweadev. Es g.ht daS Gerücht, Geueral Laughstrret habe die Belagerung von »nor- Ville anfgegrbru. Tagesgeschichte. Dresden, 12. December. Das heutige GeburtS- fest Sr. Majestät des Königs ist am königlichen Hofe in der üblichen stillen Weise begangen worden. Se. Ma jestät geruhten im Laufe des Vormittags die katholische Geistlichkeit, den Minister des königlichen Hauses und die Hofstaaten, die Präsidenrrn der beiden Ständekam- mern, die EtaatSminister, sowie die activen Generale zu empfangen und deren unterthänigste Glückwünsche ent- gegenzunehmen, während Nachmittags Ihre königlichen Majestäten mit der gesammten königlichen Familie bei Sr. königl. Hoheit dem Kronprinzen zum Diner ver einigt waren. Dresden, 12. December. Zur Vorfeier des heu tigen königlichen Geburt-festes hatten die Herren Präsidenten der beiden Kammern gemeinschaftlich gestern .Amtztvtta- di« sämmtlichen Mitglieder der Stäudever- sammlung in Mrinhold'» Etablissement zu einem Diner vereinigt, an welchem auch Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg, sowie die Herren StaatS- minister Theil nahmen. Der Präsident der l. Kammer, Herr Freih. v. Friesen, brachte hierbei einen Toast auf Se. Majestät den König, der Präsident der II. Kammer, Herr Bürgermeister Haberkorn, einen Toast auf das ge- sammte königliche Haus und die anwesenden Prinzen auS, wofür Se- königl. Hoheit der Kronprinz in einem Toaste auf daS Wohl der Stände den Dank aussprach. Heute früh fand in der Residenz zu Ehren des Tages große Reveille der Militärmusik statt, nach deren Been digung die Musikchöre derjenigen Truppenabtheilungen, deren Chef Sr. Majestät der König ist, Allerhöchstdem- selben unter den Fenstern des von Ihren Majestäten be wohnten Theiles des königl. Schlosses eine Morgenmusik darbrachten. In den höher» Lehranstalten und in sämmt lichen Schulen fanden Vormittags Festacte statt (vergl. umstehend) und in der katholischen Hofkirche wurde um 11 Uhr rin feierliches Hochamt mit Tedeum abgehalten. Auch in der griechisch-russischen Kapelle, sowie in der Synagoge wurde der königliche Geburtstag durch eine gottesdienstliche Feier ausgezeichnet. Von dem festlich drcorirten Balcone des Altstädter Rathhauses ertönte nach 11 Uhr eine Festmusik deS Stadtmufikchor». Die für Mittag angesetzte Militärparade war des eingetrrtr- nen Regcnwetters wegen auf Befehl Sr. Majestät ab bestellt worden. Nachmittag 2 Uhr war das Offizier corps im „Jägerhof" zu einem Diner versammelt, wäh rend um 3 Uhr eine größere Anzahl Eivilstaatsdiener und Mitglieder städtischer Behörden in Meinhold's Eta- Feuilleton. Dresden, 12. December. Da» Direktorium de» Konservatorium» für Musik, bestehend aus den Herren Kapellmeister ve. I. Rietz und F. Pudor, hatte gestern, zur Vorfeier de» Geburtstage» Sr. Majestät de» Königs Johann, eine musikalische Abenduntrrhaltung veranstaltet. Zur Aufführung kamen folgende Musik stücke, außer der Echumann-Hebbel'schen Ballade sämmt- lich mit Orchrsterbeglettung: „Allmächt'ger, beschütze den König", Hymne für gemischten Chor mit Orchester von Haydn. — Ouvertüre zur „Zauberflöte" von Mozart, — Duett au- der Oper „Joseph" von Möhul, — Concert für die Elarinrtte von Weber, — Arie: „Gott sei mir gnädig" au» dem Oratorium „Paulus" von Mendels sohn, — „Schön Hedwig", Ballade von Hebbel, Musik von Schumann, — Concert für die Violine von Mo- lique. Die Leistungen der Au-führenden, nur au» Zög lingen de» Institut» bestehend, legten rin erfreuliche» Zeugniß von der trefflichen Leitung der Anstalt ab. Namentlich gelangen die Ouvertüre, da» Clarinette- conrert sowie die Arie au» „Paulus". Möge dem In stitute die Theilnahme seiner Gönner und deS musika lischen Publicum- erhalten bleiben, damit dasselbe, wie bisher, auch ferner noch manch' Wackern Kunstjünger zu tüchtiger musikalischer BerufSthätigkeit entlaffen könne. Dir Fa»ttt« Svveiva von Paolo Lrronrsr. In der zweiten Hälfte de« 16. Jahrhundert», wo berettS alle italienischen Schulen Maß und Ziel verloren hatten und im Manierismus untergrgangen waren, «ar e» nur allein die venrtianischr Schul«, welche sich noch eine Zeit lang auf einer bedeutenden Höh« behauptete. ES geschah dies hauptsächlich durch Paolo Veronese, in dem die Glanzzeit der venetianischen Kunst einen herr lichen Nachsommer erlebte. Der Versuch Tintoretto'S, der venetianischen Farbe die «ichelangeleSke Form auf zupfropfen und so die Blüthe der Schult zu conserviren, mißglückte; mißglückte wenigstens insofern, als er der venetianischen Schule nicht zu Gute kam; glücklicher war Paolo Veronese, der innerhalb der heimischen Kunstweise blieb und die Principien Giorgione'S und Tizian's bis in die äußersten Konsequenzen auszubilden sucht. Die Nachrichten über die LebenSumstände des Künstler- fließen spärlich; ohne Zweifel war sein Leben reicher an Werken, al- an Ereignissen. DaS Berzeichniß und die Beschreibung aller von ihm nur für Venedig angefrrtigten Bilder füllt bei Ridolfi*) dreißig Druckseiten. Neben Venedig, wie überhaupt den italienischen Sammlungen, und Wien ist besonders die Dresdner Gemäldegalerie gegenwärtig reich an Arbeiten Paolo'S. Während die Münchner Pinako thek nur 13, daS Louvre 12, das Berliner Museum 1Ü seiner Werke besitzt, hat Dresden deren 15 aufzu weisen. Eins der schönsten darunter ist daS unter der Bezeichnung „Die Familie Concina" bekannt« Gemälde. Unter einem von Marmorsäulen getragenen Baldachin thront die Madonna mit dem Christusknaben, umgeben vom heiligen Hieronymus und Johanne» dem Täufer. Die jungfräulich hehre Gestalt Maria'» neigt sich huld- und gnadenvoll einer edlen venetianischen Familie zu, die in frommer Verehrung an den Stufen ihre» Throne» erscheint; und selbst der holdselige ChristuSknabe streckt die Aermchen au», als bewillkommne er Gespielen in den Kindern, di« mit ihren Aeltern vor ihm knien. Groß und schön, al» Verbindung und Abschluß dcr Haupt gruppe, wie zugleich dazu tzienend, die dunkeln Gestalten *) Vit» cki ?»olo O»li»ri Vorunsie pitt»r«, ckvi- «ritt» ck»l 6»v»Ii«r 6»rlo liickvlü Veov»i» «VVLI-VI. der Knienden scharf abzusctzen, erhebt sich über letztern eine lichte, glänzende, weibliche Gestalt, durch ihre Attribute als die Personifikation des Glaubens bezeich net. Aufmunternd, heranzutreten, den Andächtigen sich anzuschließen, bietet sie einem jungen Manne, der etwas abseits in sichtbar innerer heftiger Bewegung kniet, die Hand, während ihn eine zweite blonde Gestalt, die der Liebe, stützt und eine dritte, die Hoffnung, sich ihm tröstend naht und nach oben auf die allerbarmrnde Liebe zeigt. Wohl wirkt der Vorgang des BildeS überaus an regend auf die Phantasie des Beschauer», der sich in Deutungen ergeht über den Kummer, der die betende Familie bedrückt, über den innern Kampf, der den ab seits Knienden bewegt, und über die Veranlassung mit diesem allein die drei erwähnten Gestalten in Bezug zu setzen. Vergeben» aber warten wir aus eine Antwort. Ridolfi erwähnt da» Bild nur kurz als eine Madonna, vor welcher der Glaub« stehe mit einem Kelch und einigen knienden Porttaitgestalten. Die Bezeichnung al» „Familie deS Veronese", mit welcher e» im Jahre 1746 auS Modena nach Dresden kam, ist ebenso wenig begründet, wie die Bezeichnung al» „die Familie Conrina", dir eS jetzt führt.. Nicht unerwähnt möge dabei die finnige Deutung von Julius Mosen bleiben, der die Veranlas sung des Bilde» in der Zurückführung eine» vom katho lischen Glauben Abgefallenen in den Echooß der Kirche sucht. Doch möge diese Auslegung richtig oder irrig sein, jedenfalls ist da» Bild ein» der besten Werke Paolo'S, voll Schönheit und gemütholler Innigkeit, wir überhaupt durchgehend- da- Gepräge von de- Künstler- Richtung tragend. Von einigen unbedeutenden Flüchtig keiten abgesehen, zeigt e» glänzend Paolo'- CompofitionS- talmt, sein feine« Gefühl für Aufbau der Gruppe und Schönheit der Linien, seine edle, schwungvolle Zeichnung, die sich mehr als bei Tizian dem Elemente der Anmuth blissement zu einem Diner sich vereinigt hatten; bei er- sterm wurde der Toast auf Se. Majestät den König von Sr. Ercellrnz dem Herrn Kriegsminister Generalleutnant v. Rabenhorst, bei letzten» von Sr. Ercellenz dem Herrn Staatsminister Frhrn. v. Beust ausgebracht. Bon Seite» der städtischen Armenversorgungsbehörde war eine umfäng liche Armenspeisung veranstaltet worden (vgl. umstehend). Abends wird bei Sr. Ercellenz dem Herrn Staatsminister Frhr. v. Beust große Gala - Soiree stattsinden und die öffentlichen Plätze der Stadt werden festlich beleuchtet sein. Dresden, 12. December. An daS dänische Cabinet ist infolge deS Bundesbeschlusses vom 7. December von Seiten Oesterreichs, Preußens, Sachsens und Hannovers heute die Aufforderung ergangen, binnen 7 Tagen das Herzvgthum Holstein zu räumen. Wien, 1l. December. (W. Dl.) Kronprinz Ru dolph machte gestern eine kurze Spazierfahrt nächst Schönbrunn und zwar in Begleitung Ihrer Maj. der Kaiserin. — Die Uebersiedlung des kaiserlichen Hofes von Schönbrunn nach Wien findet am nächsten Dienstag statt. — Sc. Maj. dcr Kaiser hat für die Person des Hoch- und Deutschmeisters Erzherzogs Wilhelm das freie Dispositionsrecht über das Vermögen des deut schen Ritterordens bis zum Betrage von 10,000 st. CM., welches dem unmittelbaren Vorgänger in jener Würde, werland dem Herrn Erzherzog Maximilian, von dem Kaiser Ferdinand verliehen worden ist, erneuert. — (Botsch.) Auch gestern hat zuerst eine Sitzung des engeren Reichsrathes stattgefunden, in welcher vr. Herbst seinen Dringlichkeitsantrag begründete, wel cher darauf hinausgeht, daß ein Gesetz entworfen werden solle, zufolge welchem die Erwerbs- und Einkommensteuer von Actien - Unternehmungen in jenem Lande und bei jener Gemeinde einzuheben seien, wo selbe betrieben wer den und wo deren technische und administrative Leitung ihren Sih hat.— In der Sitzung des weitern Reichs rathes wurde über die Novelle zum Gebührengcsetze verhandelt. Brosche gab in der Generaldebatte eine sehr wirksame humoristische Darstellung von Fällen wider spruchsvoller Gebührcnbemessung und griff in den Gang der Specialdrbatte mit vielen treffenden Bemerkungen ein. Das Haus folgte heute den Ausführungen die ses Redner», dcr seinen Stoff vollkommen beherrschte, mit sichtlichem Interesse. Berger griff in seiner schnei digen Weise die Gebührengesetzgebung an und stellte unter dem lauten Brifalle der Versammlung einen sehr präcisirlen Antrag an) Vorlage eines neuen, reformirten GebÜhrengrsetze» rn der nächsten Sefflvn. Bezüglich der Specialdebatte gelangte man heute bis zu tz. 9. * Wien, 11. December. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde das Militärbudget berathen und der Antrag dcr Majorität des Finanzaus schusses: das Gesammterforderniß der 14monatlichen Bud getperiode mit 123 Millionen zu bewilligen, nach leb hafter Debatte angenommen. K Prag, 11. December. Vor einigen Tagen wa ren Gerüchte über eine bedenkliche Erkrankung Sr. Maj. des Kaisers Ferdinand in Umlauf. Daß dieselben, was die Gefährlichkeit der Krankheit betrifft, unbegrün det sind, mag auch schon auS dem Umstande zu entneh men sein, daß keine Bulletins über das Befinden Sr. Majestät ausgrgeben wurden. Wir vernehmen soeben, daß das Unwohlsein, von dem Sc. Maj. der Kaiser Fer dinand betroffen worden, schon zum größten Theil beho ben sei. — Eine Disciplinaruntersuchung, welche über die hiesigen deutschen Studenten verhängt worden war und zwar infolge der Adresse an die Studenten schaft in Kiel, hatte für kein Mitglied der Prager Stu dentenverbindungen üble Consequenzen im Gefolge. E- zeigte sich nämlich, daß ungesetzliche Versammlungen der hiesigen Studenten nicht stattgefunden haben. — Kaum ist der „Rarod", das Organ dcr tschechischen konservati ven Pattei mit seinem Programm ans Licht getreten und schon polemisirrn die anderen tschechischen Organe „Na- rodni Listy" und „Hlas" gegen ihn auf das Heftigste. Jede von diesen Zeitungen behauptet, „das wahre Interesse der tschechischen "Nation" zu vertreten und den richtigen Weg zur Aufrechthaltung dcr Nationalität, der zuneigt, und endlich seine prachtvolle, reich nüancirte Farbe, welche in Sonnenglanz getaucht scheint. Die Kunsthandlung von Ernst Arnold in Dresden, welche einige der werthvollsten Grabstichel blätter der neuern Kunst edirt und namentlich auch ver schiedene Meisterwerke der hiesigen Galerie in würdigster Weise publicirt hat, hat sich neuerdings dadurch rin Ver dienst erworben, daß sie das in Rede stehende Bild von Paolo Veronese in einem trefflichen Kupferstiche auf den Kunstmarkt gebracht. Die genannte Kunsthandlung hat dadurch zugleich einem jungen Künstler Gelegenheit ge boten, sich in auszeichnender Weise bekannt zu machen, indem der mit dem Stiche deS Bildes betraute Künstler, Gustav Levy in Pari», eine sehr gelungene Arbeit ge liefert hat. Derselbe ist den Eigenthümlichkeiten des Originals mit Liebe nachgegangen und hat sie mit viel Vcrständniß und gewandter, sicherer Hand möglichst treu in einer brillanten, mehr malenden Etrchweisr wiederzu geben verstanden. Die Modrllirung der Gestalte» ist ebenso rund als weich, das Stimmung-element dcr Farbe, die Tertur der Stoffe u. s. w. durch die Art, der Be handlung sehr charakteristisch au-gedrückt. Allen Kunst freunden wird da» schön«, wirkungsvolle Blatt eine will kommene Gabe sein. 6. Ol»». « R. Wagner'» Oper „Tristan und Isolde" soll nun dem Vernehmen nach auf dem Hoftheater zu Weimar höherm ausdrücklichen Wunsche gemäß zur Aufführung kommen, wahrscheinlich unter Leitung de» Komponisten. 1 Hoftath DeSque v. Püttlingen, eine musikalisch« Autorität Dien-, giebt in einer juristischen Monographie eine eingehend« Beantwortung der schwierigen Frage: „lieber da- musikalische Autorrecht". Bei der Unsicher heit der Rechtsverhältnisse in Bezug hierauf dürfte die Schrift von Interesse sein.
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