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Dresdner Journal : 21.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189610212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18961021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18961021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-21
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 21.10.1896
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»«„-»Krrt«: Für Dresden vrerirliäh-lrch , Marl 5V Ps., bei den Kaiser- lich t>c»nLcn Poftanftaltrn vitrteljährlichSMark; außer halb de« Deutschen Reich«« Poft- und Stempelzuschlaa. Einzelne Nummern: 10 Pf. Urschet««»: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend«. Kernspr -Anschluß: Nr.lLIL. Dresdner M Zounml. Antündt,un,a«ebühre«: Für den Raum erncr gespal tenen Zeile kleiner Schrift SO Ps Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Ps. Bei Tabellen- und Ziffernsay entsprechender Ausschlag. Hera«»«eder: Königliche Expedition d«S Dresdner Journal- DreSden. Zwingerstr 20. Fernspr -Anschluß: Nr12EL. M246. Mittlvoch, den 2l. Oktober, abends. 1896. "Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für die Monate November und Dezember werden zum Preise von 1 M. 70 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für auswärts: bei den Postanstalten des betreffenden Orts zum Preise von 2 M. Ankündigungen aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und es werden die (Gebühren im Ankündigungs teile mit 20 Pf. für die kleingespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Ankündigungen unter „Eingesandtes" sind die Gebühren auf 50 Pf. für die Zeile festgestellt. Lönigt. Ekpedttim des vrcsdncr Journals. Amtlicher Teil. Dresden, 17. Oktober. Se Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oberlehrer Ernst Theodor Hübert an der 1 l. Bezirksschule in Dresden das Albrechtskreuz zu verleihen. Grueuuuuge», Versetzungen re. im öffentlicher» Dienste. Departement der Zusti». (Schluß ) 8 ) Verseht worden sind: die Assessoren und Hülssrichtcr beim Amtegerichte Burgstüdt vr. Friedrich zum Landgerichte Chemnitz, beim Amtsgerichte Dresden Drechsler zum Amts gerichte Chemnitz, denn Amtsgerichte Grimma Schöbel zum Amtsgerichte Großenhain, beim Amtsgerichte Lengefeld Zwei- nert zum Amtsgerichte Tharandt, beim Amtsgerichte Meerane vr. Lissel zum Landgerichte Zwickau, beim Amtegerichte Neu stadt Wahl zum Amtsgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Pulsnitz Schröter zum Amtsgerichte Lommatzsch, beim Amts gerichte Radeburg vr. Glauuing zum Landgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Werdau vr. Haubold zum Amtsgerichte Crimmitschau, beim Amtsgerichte Zöblitz Weißbach zum Amtsgerichte Limbach in gleicher Stellung, die Assessoren und Hülssrichter keim Landgerichte Chemnitz Gras zur Staats anwaltschaft beim Landgerichte Plauen, beim Amtsgerichte Ehrenfriedersdorf Taube zum Amtsgerichte Stollberg, beim Amtsgerichte Meerane Kretschmer zum Amtsgerichte Oschatz, die gleichzeitig zu HülsSrichtern ernannten Assessoren brimOber- landesgenchie Wahl zum Landgerichte Dresden, beim Land gerichte Leipzig Kroker und Schingnitz, Kroker zum Amts gerichte Sebnitz, Schingnitz zum Amtsgerichte Olbernhau, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz Vr. Mann zum Landgerichte Chemnitz, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden vr. Haschke und Vr. Oertel, vr. Haschke zum Amtsgerichte Stollberg, vr. Oertel zum Amts gerichte Burgstüdt, bei der Staatsanwaltschaft beim Land gerichte Leipzig Schwarze und vr. Seim, Schwarze zum Amtsgerichte Taucha, Vr. Seim zum Amtsgerichte Meerane, der Referendar beim Amtsgerichte Löbau KommissionSrat Pabst zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden, die Referendare beim Landgerichte Chemnitz Francke zum Landgerichte Dresden, beim Landgerichte Dresden vr. Werner zum Oberlandesgerichte, bei der Staatsanwalt schaft beim Landgerichle Bautzen von Krecker-Drostmar und vr. Tittel zum Landgerichte Bautzen, bei der StaatS anwalischast beim Landgerichte Chemnitz Böhmer, Küntzel, Polster, vr. Schlomka-Kabifius und Schwabe zum Land gerichte Chemnitz, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden vr Baumann, Göllnitz, vr.Jlling, vr.Lesche, vr. Otto, Schilde, Schulze, Schweinitz zum Landgerichte Dresden, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Freiberg Rißmann und von Wolf zum Landgerichte Freiberg, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Leipzig Enke, Kaiser, Mancke, Vr. Oertel, Schulz, Schwickcrt, Steckner, Uhlig, vr Weise und vr. Zenker zum Landgerichte Leipzig, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Plauen Dittrich, du Chesne und Oehler zum Landgerichte Plauen, beim Amtsgerichte Auerbach Müller zum Amtsgerichte Oederan, beim Amtsgerichte Bautzen Dörne und Ginzel, Dörne zum Amtsgerichte Pegau, Ginzel zum Amtsgerichte Neustadt, beim Amtsgerichte BischosSwerda Drescher sow e beim Amtsgerichte Stollberg Hossmann und Rudolph, Drescher und Hoffmann zum Amtsgerichte Leipzig, Rudolph zum Amtsgerichte Pausa, beim Amtsgerichte Chemnitz Hammer zum Amtsgerichte Augustusburg, beim Amtsgerichte Dresden Böhme, Braun- gardt, Höffner, vr Kaiser, Klötzer, Blüher sowie beim Amtsgerichte Zwickau vr. Höhne und Döhnert, Böhme zum Amtsgerichte Döbeln, Braungaidt zum Amtsgerichte Marienberg, Höffner zum Amtsgerichte Waldheim, Vr. Kaiser zur Staats anwaltschaft beim Landgerichte Dresden, Klötzer zum Amtsgerichte Lößnitz, Blüher und Vr Höhne zum Amtsgerichte Hohenstein- Ernstthal, Döhnert zum Amtsgerichte Oberwiesenthal, beim Amts gerichte Frankenberg Leonhardt zum Amtsgerichte Lengenfeld, beim Amtegerichte Freiberg Stölzner zum Amtsgerichte Zschopau, beim Amtsgerichte Glauchau vr Fritzsche »um Amts- gerichie Roßwein, beim Amtsgerichte Großenhain vr Klare zum Amtsgerichte Zwenkau, beim Amtsgerichte Hainichen Leon hardt zum Amtsgerichte Mittweida, beim Amtsgerichte Johann georgenstadt Breiting sowie beim Amtsgerichte Meißen Keil und Pollmar, Breiting und Keil zum AmtSgcrichle Kamenz, Pollmar zum Amtsgerichte Zöblitz, beim Amtsgerichte Klingen thal Schulze und beim Amtsgerichte Lößnitz Müller zum Amtsgerichte Chemnitz, beim Amtsgerichte Leipzig Bin ding, vr. Hüsfer, Priber, Saupe und Schilde, Binding zum Landgerichte Leipzig, vr. Hüsfer zum Amtsgerichte Werdau, Priber zum Amtsgerichte Klingenthal, Saupe zum Amtsgerichte Burgstädt, Schilde zum Amtsgerichte Dresden, beim Amts gerichte Limbach Ziegler, beim Amtsgerichte Riesa Vi Müller und beim Amtsgerichte Waldheim vr. Hollack zur Staats anwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz, beim Amts gerichte Neusalza Schneider fowie beim Amtsgerichte Oschatz Franz, Vr. Fritzsche und Hölzer, Schneider und Franz zum Amtsgerichte Sebnitz, vr Fritzsche zum Amts gerichte Lichtcnst.in, Hölzer zum Amtsgerichte Geithain, beim Amtsgerichte Oberwicsenthal vr Weber zur Staatsanwalt schaft beim Landgerichte Leipzig, beim Amtsgerichte Oederan Dreßler zum Amtsgerichte Pirna, beim Amtsgerichte Plauen Weiske zum Amtsgerichte Wolkenstein, beim Amtsgerichte Roßwein Stark zum Amtsgerichte Schneeberg; die Sekretäre bcim Amtsgerichte Freiberg Gruhle als Gcnchtsschreiber zum Landgerichte Freiberg, beim Amisgerichte Kilchberg Rendant und Gerichtsvollzieher Dittrich als Kasjenkontroleur zum Amtsgerichte Pirna, beim Amisgcrichtc Meißen Kasjenkontroleur Grämer in gleicher Dienststellung zum AmiSgerichte Wurzen, bcim Amtsgerichte Oschatz Rendant Reinert als Kassen- kontroleur zum Amtsgerichte Meißen, beim Amtsgerichte Pirna Kassenkontrolcur Herrmann in gleicher Dienststellung zum Amtsgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Pulsnitz Rendant Kotte in gleicher Dienststellung zum Amtsgerichte Oschatz, beim Amtsgerichte Roßwein Rendant Krische z m Amtsgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Wuizen Kasscnkontroleur Weiner in gleicher Dienststellung zum Amtsgerichte Leipzig, die Aktuare bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte LieSden Döhler zum Amtsgerichte Freiberg, bcim Amtsgerichte Dresden Franke als Hassenkontroleur zum Amtsgerichte Roßwein, beim Amts gerichte Elsterberg Täschner zum Amtsgerichte Wcrdau, beim Amtsgerichte Leipzig Kassenkontroleur Hirsch in gleicher Dienststellung zum Amtsgerichte Pu Snitz, GerichtSschreiber Scharsich zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Meerane Rusfany als Kassenkontroleur und Gerichtsvollzieher zum Amtsgerichte Kirchberg, beim Amts gerichte Oederan GerichtSschreiber Probst in gleicher Dienst stellung zum Amtsgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Schirgis walde GerichtSschreiber Muck in gleicher Dienststellung zum Landgerichte Leipzig, die Expedienten bcim Landgerichte Dresden Schüler zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz Vogel als GerichtSschreiber zum Landgerichte Chemnitz, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden Rauner zum Amtsgerichte Augustusburg, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Leipzig Unger als GerichtSschreiber zum Amtsgerichte Leipzig, beim Amtsgerichte Augustusburg Kertz- schcr zum Amtsgerichte Falkenstein, bcim Amtsgerichte Burg städt Hahn zum Amtsgerichte Schneeberg, beim AmtSgeiichte Chemnitz Graichen zum Amtsgerichte Dresden, beim Amts gerichte Dresden Geißler zur Staatsanwaltschaft beim Land gerichte Leipzig, Kämpfe als GerichtSschreiber zum Amtsgerichte Schirgiswalde. Schmidt zum Amtsgerichte Marienberg, Zeibig als GerichtSschreiber zum Amtegerichte Oederan, beim Amts gerichte Glauchau Molder zum Amtsgerichte Meerane, beim Amtsgerichte Marienberg Hirsch zum Amtsgerichte Eibenstock, beim Amtsgerichte Sayda Barthel zum Amtsgerichte Wurzen, beim Amtsgerichte Schneeberg Schubert zum Amtsgerichte Wilsdruff beim Amtsgerichte Wurzen Müller zur Staats anwaltschast beim Landgerichte Dresden, der Wachtmeister und Gerichtsvollzieher bcim Amtsgerichte Eisteiberg Bode in gleicher Dienststellung zuni Amtsgerichte Ebersbach, die Wacht meister beim Amtsgerichte Falkenstein Farr und beim Amts gerichte Lommatzsch Km och in gleicher Dienststellung, Farr zum Amtsgerichte Lommatzsch, Kmoch zum Amtsgerichte Falkenstein, der Aussehcr bei der Gefangenanstalt Dresden Wachtmeister Pötzsche als Gerichtsdiencr mit dem Amtsnamen .Gerichts wachtmeister' sowie alt GeiichtSvollzicher zum Amtsgerichte Elsterberg b) llebertragen worden ist: den Sekretären beim Amts gerichte Kirchberg Kassenkontroleur sowie Grund- und Hypotheken- buchsührcr Müller anstatt der Stelle des Kassenkontroleurs die Stelle des Rendanten bei dieser Behörde, beim Amtsgerichte Mügeln Kassenkontroleur und GerichtSschreiber Bock die Stelle deS Rendanten und Gerichtsvollziehers bci dieser Behörde, den Aktuaren beim Amtsgerichte Chemnitz Liebscher die Stelle eines GerichtSschreibers bei dieser B> Hörde, beim Amtsgerichte PulSnitz Kassenkontroleur Maschke die Stelle des Rendanten bei dieser Behörde, bcim Amtsgerichte Roßwein Kassenkontroleur Blum die Stelle deS Rendanten bei dieser Behörde, den Expedienten beim Amtsgerichte Mügeln Braune die Stelle des Kassenkontroleurs und Gcrichtsschreibers bci dieser Behörde, beim Amtsgerichte Pirna Steinert die Stelle eines Gerichts- schreibers bci dieser Behörde 3 Rechtsanwälte. Abgang Verstorben sind die Rechtsanwälte vc. Stadler in Chemnitz und Pohl in Froh burg Der Rechtsanwalt vr. Koch in Bösdorf hat seine Zu lassung zur Rechtsanwaltschaft auigegcben. Zuwachs Zu- gelasfcn worden ist: der Rechtsanwalt vr. Herzfeld in Chemnitz zur Rechtsanwaltschaft auch bci der Kammcr für Handelssachen in Annabcrg. 4 Zweite juristische Staatsprüfung: l2 bestandcn, 1 zurückgewitjen in dec Zeit vom 2. August bis 40 Ok tober 1890 Departement der Finanzen. Bei der Staatscisen- bahnverwaltung sind ernannt worden: die zeitherigcn Bremser Bachmann ", Lößnitz, Runar, Scheiditz und Scheunig in Dresden-A, Blüthig ' in Schneeberg - Neust , Hallbauer, Leidholdt, Pnsc und Riedel " in Zwickau, Rauh' in Hos, Ring in Leipzig!, Schneider" in Wils druff, Scholze" in Eger, Seifert" in Eppendorf und Zimmer' in Chemnitz als Schaffner; Völkel, zeither Brems wärter, als Schaffner in Leipzig V; Mester und Pech, zeither HilsSweichkiiwärter, und Sohra, zeither Ausschrciber, als Weichenwärter II. Kl in Schmölln i. S -A, Dresden-Fr und Wünsch.ndorf; Gütter, zeither Hilfsweichenwürtcr, und Oel schlegel, zeither Bodcnarbeiter, a S Packer in Zwickau und Hof; die nachgcnannten verpflichteten Arb iter als Bahnwärter: Etellvertret-r Benad für Posten Kamenz Pirna 3, Vorarbeiter Birkner für Posten Leipzig Hof 79a*. Vorarbeiter Dechert und Stellvertreter HerrnSdors für die Posten BorSdorf Cos wig 35 und 23, Streckenarbeiter Hesse und Stellvertreter Ernst Julius Müller sür die Posten Leipzig-Dresden N/12 und 40/41, Vorarbeiter Krämer sür Posten Johanngeorgenstadt- Schwarzenberg 3, die Stellvertreter Lange, Karl Ernst Müller und Wächter, für die Posten Görlitz Dresden 34/34*, 50,5t und U3l, Vorarbeiter Karl Hermann Müller für Posten Meuselwitz Ronneburg 7, Stellvertreter Ott sürPosten Psorien- Weischlitz 29, Stellvertreter Pietsch sür Posten Taubenheim- Dürrhenners-orf 2, St-llvertreter Rascher für Posten Plauen- Eger 44, Vorarbeiter Schmidt sür Posten HerlaSgrüo-Ocls- nitz lt, Stellvertreter Simon für Posten Annaberg-Flöha tt* (Haltepunkt Floßplatzi, Vorarbeiter Zeißig sür Posten Ober- overwitz-Wilthen 9 und Stellvertreter Zschuppe sür Posten Scheibe-Eibau 10 a. Bei der P o st v e r w a l t u ng ist ernannt worden: Schubert, zeither Büreauassisicnt bei der Kaiser! Ober-Post- dircction zu Dresden, als Ober-Postassistent in Dresden Nichtamtlicher Teil. Tie Konstituierung der neuen deutschsortschritt- lichen Partei in Österreich. Die auf dem Aussiger Parteitage der liberalen Deutfchböhmen mit der Aufgabe, ein Programm für die neue deutschfortschrittliche Partei ausznarbeiten, betrauten zehn Vertrauensmänner sind nun vor einigen Tagen glücklich in Prag zusammengetreten. Es hat lange genug gedauert, bis sich diese Herren endlich zur Erledigung ihrer Aufgabe zusammen gefunden haben. Im Lager der Deutschliberalen hatte die vier Monate andauernde Unthätigkeit dieses „Nates der Zehn" sogar schon lebhafte Zweifel dar über hervorgerufen, ob es denn überhaupt noch zur Konstituierung der neuen deutschfortschrittlichen Partei kommen werde, oder ob die deutschliberale Partei von ihren seitherigen Führern ihrem Schicksale rettungs ¬ los preisgegeben werden würde. Diese Zweifel haben in den Reihen des deuischliberalen Parteianhangs in zwischen schon eine heillose Verwirrung hervorgerufen, die sich in den widerspruchsvollsten, durch den Lauf der Dinge notwendig gewordenen Beschlüssen und Kundgebungen der einzelnen Parteiausschüsse offenbarte. Während die Deutschliberalen in Böhmen „unentwegt" das Banner des Deutschliberalismus hochhielten und von Transaktionen mit der vom Antisemitismus „durch seuchten" deutschen VolkSpartei nichts zu thun haben wollten, haben die mährischen Parteigenossen anläß lich der bevorstehenden Landtagswahlen einerseits auf Kosten der „freiheitlichen" Parteigrundsäpe mit den Deutschnationalen, anderseits unter Verleugnung deutsch nationaler Interessen mit dem slawensreundlichen mähri schen Hochadel Kompromisse abgeschlossen, und ebenso haben — unbegreiflicherweise — die Deutschliberalen in den Alpenländern teils mit den deutschnationalen Antisemiten, teils mit dem konservativen Großgrund besitze Wahlbündnisse einzugehen versucht. Die Sucht nach Landtagswahlmandaten ist aber das einzig maß gebende Prinzip. Auch die verschiedenen Wahlmanifeste der Deutsch liberalen gewährten ein sonderbares Bild von den „leitenden Parteigrundsätzcn". So boten im mährischen Wahlaufrufe die Liberalen der tschechischen Partei die Hand zum Frieden an, nnd fast zur gleichen Zeit verhöhnte die deutschliberale Presse den deutschnatio nalen Abgeordneten aus Böhmen, Prada, weil er in seiner jüngsten Reichsratsrede die Bereitwilligkeit seiner Parteigenossen ausgesprochen hat, mit den Tschechen in Böhmen auf der Basis der nationalen Abgrenzung und Zweiteilung Böhmens zum Frieden zu gelangen. Im Reichsrate selbst faßten die Deuischliberalen zwar in ihrem äußerlich noch zusammenhaltendcn Klub fortgesetzt einmütige Be schlüsse. Aber sie blieben einfach unausgeführt. Die Mitglieder der Partei sprachen und thaten im Neichsrate, was ihnen beliebte und was sie zur Be ruhigung ihres persönlichen Parteigewissens als er sprießlich erachteten. Die Regierung und die übrigen Reichsratsparteicn hörten angesichts dieser Verhält nisse natürlich auf, mit der Linken überhaupt noch zu rechnen, und der Gang der parlamentarischen Ge schäfte und in der inneren Politik hat infolgedessen einen für sie immer ungünstigeren Verlauf genommen. ES war also schon die allerhöchste Zeit, daß das deutschfortschrittliche Vertrauensmännerkollegium sich endlich aus seiner Unthätigkeit aufraffte, um dem in der politischen Wüste planlos herumirrenden deutschen Volksstamme den Weg zum erstrebten Ziele zu zeigen und den weiteren Vormarsch durch neue pro grammatische und taktische Parteigesetze zu regeln. Aber die allgemeinen Hoffnungen der Liberalen sind abermals getäuscht worden, denn der Zehnerausschuß ist unter dem Vorsitze des Landtagsausschußbeisitzers I)r. Schlesinger nach mehrstündigen Verhandlungen nur zu der — Erkenntnis gelangt, daß die neue Partei völlig unabhängig von der Vereinigten Linken als ganz selbständige Organisation, — aber erst nach den künftigen Reichsratswahlen ins Leben zu treten habe. Bis dahin soll also an der gegenwärtigen Planlosigkeit im Vorgehen der deutschliberalen Reichsratsvertretung nichts geändert werden. Die Mitglieder des Ausschusses haben sich vorläufig nur „über die in den Entwürfen enthaltenen und noch aufzunehmendeu nationalen und politischen Grundsätze der deutschen Fortschrittspartei" geeinigt und dabei „not der größten Entschiedenheit" die ein mütige Anschauuna zum Ausdrucke gebracht, daß die Beschlüsse des Aussiger Parteitages v^m 29. Juni d. Js. im Wahlaufrufe der neuen Partei zur Geltung kommen sollen, und daß dieses Wahlmanifest das neue Parteiprogramm enthalten soll! Lunst und Wissenschaft. Aus dem Kunstgewerbemuseum. Zu den beiden Sonderausstcllungen im König!. Kunst gewerbemuseum, über die wir vor kurzem an dieser Stelle berichteten, ist seit einigen Tagen eine dritte hinzugckommen. Man hat nunmehr — und zwar noch einige Wochen lang — Gelegenheit, alle drei höchst interessante Ausstellungen in dem genannten Institute in Augenschein zu nehmen Wie unseren Lesern vielleicht noch erinnerlich ist, wurde im September >895 die in der Hauptsache aus Meißner Porzellanen und roten Böttger - Stcinzeua- arbeiten bestehende Sammlung des Frl. M. v. Gersdorfs, Gröditz, dem Kunstgewerbemuseum leihweise auf ein Jahr überlassen Nachdem diese Frist nunmehr abaelaufen ist, und die Gegenstände, welche nicht nur das regste Interesse in den Sammlerkreisen beanspruchten, sondern auch ver schiedentlich dem Kunstgewerbe und der Industrie Anregung gaben, der Besitzerin zurückerstattet worden sind, ist es der Museumsverwaltung geglückt, gewissermaßen als Ersatz eine nicht minder bedeutende, mit großem Geschick und seinem künstlerischen Verständnis zusammengebrachte Samm lung an deren Stelle zu setzen, d. h wiederum auf minde stens ein Jahr lang in den Räumen des Museums zur Ausstellung zu bringen. Es ist dies die Sammlung des Hrn. Architekten A Hauschild in Dresden Dieselbe be sitzt ihre Hauptstärke in bemalten Trinkgläsern, dann aber auch in orientalischen bez italienischen Fayencen, darunter eine stattliche Anzahl von Stücken, die als aller- c-sten Ranges zu bezeichnen sind. Das Bemalen ver Glasgesäße mit undurchsichtigen Emailfarben ist in Deutschland etwa gegen die Mitte de« 16. Jahrhunderts ausgekommen, aber erst im 17. Jahr hundert allgemein und zur eigentlichen Blüte gebracht worden Da die Hütten vom Fichtelgebirge auf diesem Gebiete eine gewisse Bedeutung erlangt haben, so ist es noch heute vielfach üblich, derartige Gläser „Fichtel bergische" zu nennen, ohne daß man damit indessen das Entstehungsland richtig bezeichnet. Denn es sind auch in Thüringen, am Harz, in Steiermark, Tirol, Böhmen u. a. O. schon frühzeitig derartig verzierte Gläser in der selben, vielfach auch in noch vollendeterer Art hergestellt worden. Ter allgemeine Eindruck dieser Verzierungen ist gewöhnlich der einer primitiven Behandlung. Hierzu trägt besonders die Ungeschicklichkeit der Zeichnung des Dar- gestellten bei, während die Zusammenstimmung der kräftigen Farben mit dem nicht völlig gereinigten Glase meistens als äußerst wirkungsvoll bezeichnet werden muß Die meisten derartigen Gläser sind von stattlicher Größe und haben als Willkommen zur Begrüßung der Gäste gedient In der Regel ist die Eylinderform, hin und wieder ein wenig ausgebaucht, zu Grunde gelegt Die Benennung haben diese Gläser von ihren Verzierungen erhalten. So giebt es Adlergläser oder Reichshumpcn, auf deren Vorderseite der Reichsadler angebracht ist, der die Wappen der Stände, Länder, Städte rc. des Deutschen Reiches auf seinen Flügeln trägt und auf der Brust das Reichsszepter, in einigen besonders guten Exemplaren den gekreuzigten Ehristus zeigt. Dann giebt es die Kurfürstenhumpen mit dem Kaiser und den (meistens reitenden) 7 Kurfürsten, ferner Zunfthumpen mit Handwerksemblemen und endlich eine große Anzahl von Humpen, die auf das bürgerliche Leben Bezug nehmen und zu Hochzeiten und anderen Festlichkeiten al- Geschenke ver ehrt worden sind, wie aus den vielfach vorkommenden Inschriften hervorgeht. Die Teile des Glases, die nicht vom eigentlichen Bilde bedeckt wurden, zeigen Blumen ranken, spiralförmige und Palmetten-L rnamente und kleine aus Schmelzperlen bestehende Borden, welche letztere sicher aus Venezianer Ursprung zurückgehen Solche Emailgläser sind nun in der Hauichildschen Sammlung durch einzelne ganz vorzügliche Exemplare ver treten. So ein Reichshumpen, aus dessen Inschrift: „Daß Gantze Heilige Römische Reich mit sambt seinen Gliedern Dieseß Römische Reich halt machen lassen daß Ehrbahre Handtwerck der Roth und Lohgärber in Görlitz Anno 1690." und unter dem Kreuze angebrachten Handwerkerinsignien die Benutzung durch eine Innung deutlich hcrvorgeht. Ein anderer, nach oben weit ausladender Zunfthumpen von 1665 hat ein Bürger, dessen Wappen darauf an gebracht ist, einer Fleischhacker-Innung geschenkt Dann wären hier noch eine Anzahl von Gläsern, auch zwei Apothekerflaschcn, mit verschiedenen Adelswappen zu er wähnen, unter denen ein Humpen mit sechs verschiedenen Adelswappen sowohl durch seine Größe als auch durch eine besonders feine Behandlung hervorragt Die Frage, wo diese Emailgläser gefertigt worden sind, läßt sich heute noch nicht mit Sicherheit feststellen Sehr wahrscheinlich ist es jedoch, daß viele, und zwar die besten unter ihnen, mit zu den gleich näher zu besprechen den in Dresden bemalten Gläsern zu rechnen sind, welche die an andern Orten gefertigten hinsichtlich ihres künst lerischen Wertes weit übertreffen Dieselben zeigen, da sie meistens sür den kursächsischen bez königl Hof in Dresden gefertigt worden sind, in der Regel das große oder kleine kursächsische bez polnisch-sächsische Wappen auf grünlichem oder gelblichem Glase mit Anwendung von Gold, und zwar die Malerei in einer Feinheit der Ausführung und Farbenzusammenstelluna, die erstaunlich ist Auch betreff» dieser Gläser müssen wir heute noch einige Fragen unbeantwortet lassen So weiß man vor allem nicht, ob die ältesten Gläser selbst in Dresden her gestellt oder von anderen Orten bezogen und nur in Dresden bemalt worden sind Unsere Kenntnis von einer Dresdner Glashütte reicht nur bi« an« Ende de« 17. Jahr hundert« zurück Nach einer Angabe im „Königlch Dres den" (Leipz. 1726) soll eine solche erst 1696 erbaut worden sein Aus den im Stadtmuseum befindlichen Plänen findet man auch 1680 noch nicht, wohl aber 1706 eine Glas fabrik verzeichnet, und zwar vor dem Wilsdruffer Thore, an einem Nebenarm der Weiseritz, in der Nähe des Ostra- vorwerkes gelegen, an der Stelle, wo später die Patienten bürg gestanden hat. Daß in dieser Glashütte „alle Arlen derer Gläser von denen GlaS-Machern und GlaS-Blasern verfertiget, von den GlaS-Mahlern verzieret oder geschliffen, auch polieret" worden sind, wird weiter berichtet Wahr scheinlich ist diese Glashütte auch identisch mit einer „1707 auf der Ostrawiese von W von Tschirnhaus angelegten (? wohl nur benutzten!) Glashütte" (Engelhardt, Böttger S. 252). Damit hätte man wohl nicht nur den Ent stehungsort der berühmten Brennspiegcl, sondern auch der eigenartig geflammten Glasarbeiten von Tschirnhaus, welche als Vorläufer der roten Böttger-Steinzeuge zu gelten haben Dem Geschmack der Zeit Rechnung tragend, wurden die Dresdner Gläser, etwa bis 1720, meistens mit Emailfarben verziert, dann aber statt der bunten Bemalung geschliffen und graviert Die „Königl. Pohl, und Ehurfürstl Sächs Glaßfabrique", wie sie in einem Aktenstück des Stadt archivs 1740 genannt wurde, ist 1746 an den Minister Graf Brühl auf 12 Jahre verpachtet worden, der sich wohl von der Ersetzung der Holzfeuerung durch Steinkohlen feuerung bedeutende Erfolge versprechen mochte Doch schon nach 6 Jahren wurde der Pachtkontrakt gelöst und die Fabrik wieder auf Rechnung des Kurfürsten geführt Nur wenig Jahre scheint indessen der Betrieb, der stark unter der Konkurrenz böhmischer und thüringischer Erzeugnisse und wohl bei Ausbruch des siebenjährigen Krieges doppcit zu leiden hatte, noch bestanden zu haben, denn von 1757 an wurden die Räume für eine geringe Entschädigung an einzelne „Loboranten" verpachtet. An mit Emailfarben verzierten Dresdner Gläsern besitzt nun di« Sammlung Hauschild so viele und gute Exemplare
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