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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. U. ! Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ? mit Zutraaen: rinzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Gemeinoe-VerbandS-GIrokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ? :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der » Amtshauplmannschast, des Sladtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Meter breite 7 r mittags. 4 gültig. Anzeigenpreis: Die 46 Mi! Milltmeterzeile 6 Rpfg.: >m Tertteil die 03 Millimeter breite Milltmeterzeile 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vo: :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. Nr. 167 Mittwoch, am 21. Juli 1937 103. Jahrgang ver Stand der vierjahrerplanes Vortragsabend des Amtes für deutsche Roh- und Werkstoffe Aus der Äeimat und dem Sachjentanö Dippoldiswalde. Gestern mittag sammelten auf dem Markt plätze vor der Banngeschäftsstelle die Zungmädels des Unkergaucs, die das Sommerlager in der Jugendherberge am Zirkelstcin be ziehen und traten gegen 1 Uhr ihre Fahrt dorthin an. Sie blei ben dort bis zum 1. August. Die 12- und 13 jährigen Mädels be ziehen ein Zeltlager bei Eibenstock. Wenige Stunden später tra fen die Gefolgschaften der HZ ein, die ebenfalls ihr Sommerlager in Schlesien, beziehen wollten. Sie lagerten auf dem Marktplatze, die Tornister scharf ausgerichtet, tadellose Ordnung, tadelloses Betragen. Bald nach 20 Uhr kam der Befehl „Tornister aus" und kurz nach 20,15 Uhr meldete Unterbannführer Adam dem Kreisleiter, der in Begleitung des Kreisorganisationsleiters Müller den Platz betrat, die HI fertig zum Abmarsch ins Sommer lager. Zugegen war auch Bürgermeister Hummel. Dann verab schiedete Kreisleiter Freund die Jungens. Er zeigte in seiner An sprache den Unterschied ailf in der Jugenderziehung von einst und jetzt. Bor der Machtübernahme kein Sommerlager, keine ein heitliche Idee, kein« einheitliche deutsche Jugend, zerrissen, genau so zersplittert wie das gan« Bolk und Vaterland, heute kein sinn loses Tun mehr, heute alles abgestellt in Arbeit und Spork auf das eine Groh«: Deutschland. Die Aelteren, di« das in ihrer Jugend nicht hatten, können erst recht ermessen, was der heutigen Jugend damit gegeben ist. Der Kreisleiter erinnert« die Jungens daran, daß sie aus einem Grenzland In ein anderes Grenzland ziehen, und mahnt« sie, die Augen offen zu halten, Seele, Körper und Geist zu stärken, rechte Kameradschaft und Disziplin zu wah ren. Wenn sie im Lager «ine Volksgemeinschaft im kleinen er lebten, sollten sie daran denken, Laß alles das Lazu dient, sie zu rechten Nationalsozialisten zu machen und «in starkes deutsches Volk aus einer kräftigen Jugend zu erschaffen. In diesem Sinne entlieh er die HI mit besten Wünschen. Unterbannführer Adam dankte dem Kreisleiter für seine Worte und versprach, Lah das Sommerlager sie alle zu einer Einheit und Kameradschaft zusam menführen wird nach dem Willen des Führers. Dann meldete er 300 Jungens ins Sommerlager ab. Unter Vorankrikt des Spiel- m-annSzuges zogen sie zum Bahnhof und fuhren mit dem Zuge um 21 Uhr nach Dresden. Dort stießen st« zu den Hitlerjungen ande rer Banne, die mit ihnen ins Sommerlager Mittelwalde Im Glatzer Berglande fahren. Am 3. August werden sie wieder zu- rücknehren. — Ein recht dummer Streich, denn an Diebstahl kann man. noch nicht recht denken, wurde auf der Vogelwiese v:rübt. Von einem Fahrrade wurde ein Rad abmontiert und verschleppt. Bisher ist es noch nicht wieder gefunden worden. — Die Friedhofrandacht findet-heute abend nicht um 8 Uhr, sondern schon '/r8 Uhr statt. — Immer wieder muh berichtet werden, dah Kinder beim unachtsamen Ueberschreiten der Fahrbahn zu Schaden, ja leider oft auch ums Leben kommen. Viel Leid und Kummer ist schon dadurch bereitet worden, weshalb es Pflicht aller E tern sein sollte, ihre Kleinen immer und immer wieder auf die Gefahren der Strohe aufmerksam zu machen. Wie gefährlich das Spielen auf verkehrsreichen Straßen ist, beweist ein Unfall, von dem in Reustädtel ein zweirinhalbjähriger Knabe betroffen wurde. Das Kind lief gegen einen Kraft wagen und wurde erheblich verletzt, so daß es sofort ins Krankenhaus gebracht werden mußte. — Roter Mörser im weißen Felde. Ein neues Kennzeichen der Drogerien. Durch internationale Vereinbarungen, an denen auch die deutsche Reichsregierung beteiligt ist, stehen die Hoheitszeichm der Länder unter besonderen Schutz. Das bisher von Drogerien, Apotheken und Sanitätsgeschästen viel fach benutzte Zeichen „weißes Kreuz im roten Felde" darf daher auf Anordnung der Reichsregierung zur Kenntlichmachung von Geschäften nicht mehr benutzt werden, da es mit dem Hoheitszeichen der Schweiz über einstimmt. Um die Fachdroge rien im ganzen Reich einheitlich kenntlich zu machen, hat die deutsche Drogistenschaft ein besonderes drogistisches Zeichen ge schaffen. Es ist ein stilisierter roter Mörser im weißen Felde. Oelsa. Aufgeboten würben: Albert Rolle, Stellmacher in Radeburg, und Gertrud Elisabeth Nebeß, ohne Beruf, in Oelsa: Walter Milius, Holzbildhauer in Oelsa, mit Frieda FranzISKl, Hausgehilfin in Dresden: Georg Heinrich Werner, Maschinen- . arbeit«r in Oelsa, mit Selma Erna Lipfert, Strohhutnäherin in Quohren: Kurt Otto Lohse, Maschinenarbeiter in Oelsa, mit Anna Martha Hoyer, Kontoristin in Rabenau. Kreischa. Der bei der Aktiengesellschaft der Sächsischen Werke, Beztrksstelle Kreischa, beschäftigte Monteur Paul Richter au» Kreischa verunglückte am 19. Juli schwer beim Fällen eines größeren Baumes. R. war in Lungkwitz mit zwei anderen Kameraden dabei, einen vom Blitz getroffenen Baum umzu- ! legen. Leider fiel aber der Baum nach einer anderen Seite, ' al» vorgesehen war, und begrub Richter unter sich. Schwer verletzt brachte man den Bedauernswerten ins Krankenhaus nach Heidenau. Dort wurde der Bruch von 7 Rippen und ein GchlWik^^ych.festgistMj. , i Das Amt für deutsche Roh- und Werkstoffe veranstal tete vor Schriftleitern der gesamten deutschen Fachpresse einen Vortragsabend, auf dem die Grundgedanken des Vierfahresplaues als der gemeinsamen und gleichgerich teten Arbeit der deutschen Wirtschaft nnd des deutschen Volkes gezeichnet wurden und die Abteilungsleiter des Amtes über die Aufgaben und die Erfolge auf ihren Sachgebieten berichteten. Der Ehef des Amtes für deutsche Roh- und Werk stoffe. Oberst des Generalstabs Löb, wies auf die oom Führer und Reichskanzler dem deutschen Volk und ver Wirtschaft gestellten Aufgaben von einem noch nie vagewesenen Ausmaß hin, Aufgaben, die zu erfüllen die »entsche Wirtschaft aber nach den Erfahrungen in der Sage sei. Der Führer stehe mit seiner ganzen Autorität hinter den dem Vierjahresplan zugrunde liegen den Gedanken, so daß seine Durchführung gesichert fei. Bei diesen grotzeck Aufgaben müsse selbstverständlich »lles mit herangezogen werden, was die Erfüllung der Aufgaben nennenswert beeinflussen könne. Von den Abteilungsleitern des Rohstoffamtes wur- ven die Aufgaben und Arbeiten der ihnen anvertrauten Sachgebiete behandelt, so u. a. die Eisenversorgungslage, vas weile Gebiet der deutschen Austauschwerkstoffe, des Luna und der Kunststoffe, des Holzes, der Textilien, die Fragen der Mineralölwirtschaft» der Erdölbohrungen nnd der Verfahren zur Gewinnung von Kraftstoffen so wie die besondere Aufgabe der Finanzierung der Vorha ben und Unternehmungen des Vierjahresplanes. Auch vas Gebiet Forschung und Entwicklung einschließlich Nachwnchsfragen und die Frage der Erfindungen wurden von den Sachbearbeitern erörtert, wobei festgestellt wurde, vaß die Mitarbeit des deutschen Volkes am VierjahreS- plan durch Einrcichuug von Vorschlägen recht lebhaft ist — sind doch von den bisher nachgeprüften 2000 Vor schlägen 30 v. H. als anregend und 10 v. H. als wert voll anerkannt worden. Aus den Ausführungen dex Sachbearbeiter konnte man entnehmen,mit welcher Zielsicherheit und Regelmä ßigkeit die Vorhaben des Vierjahresplanes durchgefiihrt werden und welche Erfolge seit der Verkündung des Vierjahresplanes im Oktober v. I. eingetreten sind. Auf dem so wichtigen Gebiet der Eisenwirtschaft ist dank der Mitarbeit des Vereins deutscher Eiscnhüttenleute die wis senschaftliche Beherrschnng der Aufbereitung und Ver hüttung deutscher Eisenerze, über die wir in ausreichen dem Maß verfügen, gesichert und damit Dresden. Wer kennt die Toten? In Nie- ber-Lommatzsch wurde die Leiche einer etwa dreißig Jahre alten Frau aus der Elbe geborgen und in die Leich nHalle Zehren übergeführt. Der Name der Toten konnte nicht ermittelt werden. Tie Tote ist etwa 1,60 Mir. groß und war bekleidet mit einem dunkelblauen Kostüm, schwarzen Spangenschuhen und grauen Strümpfen. Im Kostümjackett befand sich ein rotledernes Geldtäschchen mit Reißverschluß. — In Klotzsche wurde an der Eisen bahnlinie nach Görlitz ein 25 bis 30 Jahre alter Mann tot aufgefunden: auch sein Name steht nicht fest. Er ist l,80 Meter groß, von kräftiger Gestalt, schwarzes nach hinten gekämmtes Haar und im Oberkiefer zwei Gold- zähne. Bekleidet war er mit schwarzer Kniehose und grau weißem Sporthemd sowie braunen Halbschnhen. — Mit teilungen zur Feststellung der Personen werden an die Kriminalpolizeistelle Dresden, Landeszentrale für Ver mißte nnd unbekannte Tote, erbeten. Dresden. Sinnlos betrunken Im Ver kehr. Wegen einer in sinnloser Trunkenheit verursach ten Verkehrsstörung wmde der 74 Jahre alte Reinhold- Söhnel vorläufig fcstgeuommen. Heidenau. Zwei jugendliche Radfahrer hatten gemeinsam in einem Walde übernachtet. Der eine der Radfahrer überfiel die Frage der Versorgung mit deutschen Eisen erzen gelöst. Das erste, Ziel, nämlich die Ausweitung der deutsches Eisenerzerzeugung auf der Grundlage einer innerdeub» schen Basts auf das Vierfache des heutigen Zustandes,' wird innerhalb der festgesetzten Frist erreicht werden, sot datz am Ende des zweiten Vierjahresplanes mindestens! die Hälfte der Eisenträger deutschen Ursprungs sein wird^ Die Kontingentierung wird nur in einer UebergangszeiZ durchgeführt, nach deren Ablauf die Ausweitung der Ev/ zeugung ein Maß erreichen wird, das jeglicher Verav» beitungsmöglichkeit angepaßt ist. Andererseits müssen na^ türlich die Leichtmetalle auf allen den Gebieten zur An- Wendung kommen, in denen sie das Eisen gleichwertig ersetzen. > s Bei der Behandlung der neuen deutschen: ! Werkstoffe wurden von den Sachbearbeitern zweß bedeutende Gesichtspunkte herausgestellt. Erstens steht bet ihrer Anwendung der Gedanke des technischen Fortschritts stets im Vordergrund, d. h., die neuen deutschen Wer« stoffe werden nur in den Fällen gegen bisher verwandet^ ausgetauscht, in denen dieser technische Fortschritt ge- währleistet ist. Zweitens unterliegen, wie jeder Werk-« stoss, auch die neuen deutschen Werkstoffe ihren eigenes Konstruktionsgesetzen, was bei jedem besonders beachtet werden muß. Die vielen Verwendungsgebiete für die deutschen Werkstoffe, insbesondere die Leichtmetal le, Aluminium und Magnesiummischungen, die Kunst stoffe, das Holz, Glas, Porzellan usw., wurden unter Be rücksichtigung des technischen Fortschritts gekennzeichnet^ wobei insbesondere auf den bei diesen Werkstoffen aus geschalteten Einfluß der Korrosion hingewiesen wnrds und auf die Tatsache, daß beispielsweise bei den Kunst- st offen eine nachträgliche Oberflächenbehandlung nicht notwendig ist, was für die Verarbeitung wichtig ist. Be sondere Aufmerksamkeit wird der Frage des Leicht baues, die im Rahmen der schnellen Durchführung des Vierjahresplanes eine bedeutende Rolle spielt, ge widmet. Tie zahlreichen Möglichkeiten auf dem Gebiet der Ausgestaltung dieser Kunststoffe, mit denen Deutsch land Pionierarbeit znr Erschließnng neuer Rohstoff- und! Werkstoffanellen für die Welt leistet, wurden anfgezeigt^ Bezüglich der Wirtschaftlichkeit der Erzeugung des Vierjahresplanes wurde festaestellt. daß diese Frage sich! aus der Lebensnotwendigkeit für die deutsche Volkswirt schaft beantworten läßt. W v. H. der Unternehmungen innerhalb deS Vier-/ iabresplanes sind rein privatwirtschaftlich« l finanziert worden, wobei man besonderen Wer» darauf gelegt hat wirkliche Unternehmer zu Trägern der» l Finanzierung zu machen. j liste einen Besuch ab. Dabei fraß es so viel Hafer, daß es erkranlte und am anderen Morgen abgestochen werden mußte. Bautzen. Bei der Roggencrnte in Canitz Christina fingen L indarbeiter mehrere Hamstersamilicn mit Jungen. Es wurden über 30 Tiere unschädlich gemacht. Wettervorhersage öeo »eichswetter-ieastes Aufgabeort Dresden für Donnerstag: Mäßige, anfangs nördliche, später auf West zurück drehende Winde. Heiter bis wolkig. Oertlich schwache Ge witterneigung. Warm. plötzlich seinen Weggenossen, bis dem er einen größeren Geld- betrag vermutete. Der Ueberfallene setzte sich jedoch zur Wehr Und verständigte später die Polizei, die den Täter festnehmen > lcnnte. ! Glauchau. Jm^ Pferdestall eines Bauern in Mülsen St. Jacvb machte sich nachts ein Pferd los und stattete der Futter- Wetterlage: Die Hochdruckbrücke, die gestern von der Biskaya-See über die britischen Inseln nach Skandi navien führte, wurde heute vorübergehend von einer west lichen Störung unterbrochen, die sich vom östlichen Kanal- esngang aus mit ungewöhnlich geringer Geschwindigkeit ost wärts bewegte. ^Sie brachte in Sachsen am Mittwoch in den Bormitkagstunden verbreitet Schauer von teilweise gewitt rigem Charakter. Nach Abzug dieser Störung setzt sich der Hochdruck zunächst wieder durch, so daß damit von neuein eine Abnahme der Bewölkung einlritt. Allerdings bleibt nach wie vor eine Möglichkeit zur Ausbreitung örtliche« Gewitter bestehen.