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Amtsblatt für die Hrtsöeöörde und den Kemeinderat zu Aretnig. cskal -Inrrigee M sie «reinig, SrsßrSdrrasrf, haumaKle, franirrntdal «na Umgegrna . Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, u.tv nvvnnemcnrspreis, Inserate, die 4 qespaltene Korpuszelle 10 Pfg., im amtlichen Telle 20 Pfg., sowie Bestellungen auf allwochentlich be,gegebenen,, Illustrierten llnterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter I Mark, den Allgem. Anzeiger nehmen auher unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zcitungsboten jederzeit freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld, gern entgegen. - Bei größeren Aufträgen u. Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags l/zH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag VxH Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 3. Sonnabend, den 8. Januar 1916. 26. Jahrgang fluide Nachrichten. Durch deutsche Flieger wurden zwei englische Flugzeuge abgeschossen, das eine durch Leut nant Boelke, der damit das siebente feindliche Flugzeug außer Gefecht setzte. Bei Czartorysk wurde eine vorgeschobene russi sche Postierung angegriffen und geworfen. Die Kampstätigkeit in Ostgalizien und an der beßarabischen Grenze hat am Mittwoch wesent lich nachgelassen; russische Infanterie trat nirgends in Aktion. Nördlich Dolje wiesen österreichisch-ungarische Truppen wieder mehrere italienische Angriffe blutig ab und behaupteten die eroberte Stellung. Nördlich von Berane und westlich von Rozai sind die Truppen der Armee Koeveß in günstig fortschreitendem Angriffe gegen die Montenegriner. Die englischen Verluste an der Westfront zwi schen dem 25. September und 8. Oktober (Schlacht bei Loos) betragen allein an Toten 773 Offiziere und 10 345 Mann. Die Zahl der Vermißten und Toten vom Kreuzer „Natal" beträgt 380. Im englischen Unterhause erklärte der Führer der Iren Nedmond, seine Partei könne nicht für die Regierungsvorlage über die Wehrpflicht stimmen. Die Eröffnung der russischen Reichsduma ist nach Petersburger Telegrammen endgültig um weitere zwei Monate verschoben worden. yertiism uns SüLMer. Bretnig. Der Gefreite Fritz Lauermann von hier erhielt die Friedrich-August-Medaille, ebenso wurde der Soldat Mittag (hiesiger Nachtwächter) ausgezeichnet und zwar mit dem Eisernen Kreuze. Bretnig. Ein schon seit mehreren Tagen von seinem Truppenteile gesuchter, aus Groß röhrsdorf gebürtiger Schütze wurde am Diens tag von der Landgendarmerie hierselbst verhaftet. — Butterkarten. Auf Grund der Aus führungsverordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 24. Dezember 1915 zur Bun desratsverordnung vom 8. Dezember 1915 über den Verkehr mit Butter wird folgendes bestimmt: Die gewerbsmäßige Abgabe von Butter seitens die Erzeuger und Händler darf ,a) an Verbrau cher unmittelbar und b) an Bückereien, Kondito reien und Kaffees, Gast-, Schank- und Speise wirtschaften, Klublokale, Automatenrestaurants, Kantinen, Kinder-, Kranken- und sonstige Ver pfleganstalten sowie ähnliche Unternehmungen nur noch gegen Karten (Bezugsscheine oder ähn liche Ausweise) erfolgen. Diese Bestimmung gilt insbesondere auch bei Ankäufen und Verkäufen auf den Wochenmärkten, für den Straßenyandel, beim Zubringen in die Haushaltungen und in die unter b aufgeführten Betriebe. Dasselbe gilt beim Bezüge durch die Post oder Bahn aus Orten innerhalb des Königreichs Sachsen. In diesem Falle muß der Absender schon bei der Absendung im Besitze der für den Empfänger giltigen Karten sein. Die Karten gelten für das ganze Königreich Sachsen auf je eine Woche nach Maßgabe der aufgedruckten Zeitdauer. Sie lau ten auf je Pfund Butter. In Geschäften und im Marktverkehr darf die Butter nur aus die laufende Woche entnommen werden. Der Besitz von Butterkarten gibt keinen Anspruch auf Lieferung der auf den Karten bezeichneten Mengen. Jede Person, die im Regierungsbezirk wohnhaft oder länger als eine Woche aufhältlich ist, ec-l hält auf Antrag auf je eine Woche eine Butter- ^rte. Die Inhaber der in § ib genannten^ Betriebe erhalten auf Antrag Butteckacten nach dem Umfange ihres Betriebes, höchstens jedoch °rs zur Hälfte der von ihnen im Oktober 1915 nachweislich verbrauchten Mengen an Butter. Vorhandene Vorräte über 10 Pfund werden bei Berechnung der nach Absatz 1 und 2 auszu gebenden Karten in Anrechnung gebracht. Die Inhaber von Haus-, Wirtschafts- und Ge werbebetrieben, in denen Butter erzeugt wird, erhalten für sich und ihre Angehörigen ein schließlich des Gesindes keine Butterkarten. Die vorstehende, nur auszugsweise wiedergegebene Verordnung tritt am 10. Januar 1916 in Kraft. — Die Finsternisse im Jahre 1916. Im Jahre 1916 finden drei Sonnen- und zwei Mondfinsternisse statt, von denen im Königreich Sachsen jedoch keine sichtbar ist. — Znm Verkehr mit Kaffee. Wie mitgeteill wird, schweben zwischen dem Kaffee- Handel und den Röstereien Verhandlungen, um den Preis für einen guten Konsumkaffee auf einer Basis zu halten, die auf keinen Fall 2 Mark für das Pfund gerösteten Kaffees im Kleinverkehr übersteigt. Wenn diese Verhand lungen, wie die Nachrichten besagen, dem Ab schlusse nahe sind, so würde durch diesen Ab schluß für die Reichsleitung die Notwendigkeit entfallen, in die Bewegungsfreiheit des Kaffees mit staatlichen Maßnahmen einzugreisen. — Warnung vor direktem Bezüge von Butter aus dem Auslande. Zahl reiche Vorfälle, die bei den Zollbehörden und der Zentral-Ernkaufsgesellschaft m. b. H. wahr genommen wurden, lassen erkennen, daß deutsche Gemeindeverwaltungen und Privatleute immer wieder sich Butter aus dem Auslande kommen lassen und nicht daran denken, daß diese Butter ihnen ausnahmslos mit erheblichem Schaden abgenommen wird. Es wcrd wiederholt dringend vor den Angeboten einzelner deutscher und aus ländischer Butterhändler bezw. Meiereien gewarnt und gebeten, derartige Angebote, in denen stets die Ablieferpflicht verschwiegen wird, der Staats anwaltschaft zur Verfolgung wegen versuchten Betrugs zu übergeben. In den meisten Fällen handelt es sich dabei überwiegend auch noch um Überschreitung der Höchstpreise, da die deutschen Händler gar nicht befugt sind, ausländische Butter zu Preisen in den Verkehr zu bringen, die die deutschen Höchstpreise überschreiten. Die Zentral-Einkaufsgesellschaft m. b. H. hat bedauer licherweise schon wiederholt gegen Staatsver waltungen und Butterhändler das Strafverfah ren einleiten müssen. (W. T. B.) — Ein Dresdner Richter über die Notwendigkeit des Zeitungslesens. Vor dem Dresdner Schöffengericht hatte sich gestern die Produktenhändlersehefrau Anna Eich ler geb. Neumer wegen Ueberschreitung der Kar toffelhöchstpreise zu verantworten. Am Morgen des 8. November 1915 gelangten im Laden der Frau Eichler 10 Pfund Kartoffeln zum Preise von 50 Pfennig zum Verkauf, obwohl nach der am Tage zuvor veröffentlichten Bekanntmachung nur ein Höchstpreis von 42 Pfennig gefordert werden durfte. Gegen die Frau war vom Käufer sofort Anzeige erstattet worden. Erst von dem darauf erscheinenden Wohlfahrtspolizei beamten erhielt die Frau Kenntnis von der Festsetzung der Höchstpreise für Kartoffeln. Es stellte sich auch heraus, daß die Preisangabe im Geschäftsraum nicht aushing. Der Ange klagten war darauf Une Strafverfügung über zusammen 50 Mark "Geldstrafe oder 4 Tage Gefängnis und 2 Tage Haft zugegangen, wo gegen sie Einspruch erhob. Sie verteidigt sich damit, daß ihr Mann im Felde stünde und sie die Tageszeitung vom Tage zuvor noch nicht hatte lesen können. Die Bekanntmachung über die Festsetzung der Kartoffelhöchstpreise war am 6. November erlassen und in der Zeitung vom 7. November veröffentlicht worden. Dec Ver kauf der Kartoffeln hatte am 8. November morgens stattgefunden. Das Gericht unter Vorsitz des Amtsgerichtsrats Dr. Ackermann erblickt in dem Verhalten der Angeklagten ein fahrlässiges Verschulden und führt aus, daß jeder Geschäftsmann verpflichtet sei, die Tages zeitung täglich zu lesen. Da die Angeklagte dies am 7. November unterließ, hatte sie fahr lässig gehandelt. Es wird daher auf 10 Mark Geldstrafe erkannt. Wegen des Nichtaushängens des Preises, den die Angeklagte für die Kartof feln forderte, sieht das Gericht im vorliegenden Falle von einer Bestrafung ab, da die Geschäfts zeit vom Erlaß der Bekanntmachung bis zu dem stattgefundenen Verkauf zu kurz gewesen, sei. — (K. M.) Verbot von Ausver käufen für Web- und Wirkwaren. Die stellvertr. Generalkommandos des 12. und 19. Armeekorps verbieten auf Grund des § 9 b des preußischen Gesetzes über den Belagerungs zustand vom 4. Juni 1851 bzw. des § 4 ves bayrischen Gesetzes über den Kriegszustand vom 5. November 1912 in Verbindung mit der Allerhöchsten Kabinettsorder vom 31. Juli 1914, den Uebergang der vollziehenden Gewalt auf die Militärbehörde betr., für den Monat Januar jede Art von Sonderausverkäufen, wie Jnventur- oder Saison-Ausverkäufe, sog. Weiße Wochen oder Tage, Propaganda- und Reklame-Wochen oder -Tage, sowie Verkäufe unter Ankündigung von herabgesetzten Preisen für Web- und Wirk stoffe und hieraus konfektionierte Gegenstände und für alle Strickwaren. Hauswalde. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Dezember 55 Einzahlungen im Betrage von 4 938 Mark 3 Pfg. und 15 Rückzahlungen mit 11 597 Mark 80 Pfg., da runter 7 Posten mit 10 780 Mark zur Ver wendung für die 3. Kriegsanleihe. Es wurden 3 neue Bücher ausgestellt und 1 Buch abgetan. — Die Maul- und Klauenseuche ist am 31. Dezember 1915 im Königreich Sachsen insgesamt in 37 Gemeinden und 53 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 15. Dezember 1915 war 41 Gemeinden und 54 Gehöfte. Arnsdorf. (Reservelazarett.) Sonntag, den 2. Januar veranstaltete die Sängervereimgung dec 2. städtischen Fach- und Fortbildungsschule zu Dresden unter der Leitung des Direktors Biebrich und Oberlehrers Bürckner und der Mitwirkung der Damen Fräulein Charlotte und Marie Hopf und Fräulein Urban im König!. Reseroelazarett eine wohlgelungene WeihnachlS- aufführung. Nach gemeinsamem Gesang und einer Ansprache des Direktors wurde ein erzge- blrgisches Chnstspiel aufgeführt. Pulsnitz. (Todesfall.) Nach langer Krankheit verschied am Montag in dem hohen Alter von 79 Jahren der Schriftsteller Herr Eduard Kleinstück, eine hier und in der nähe ren, ja auch weiteren Umgebung durch die von ihm bei Freud und Leid verfaßten unzähligen Gedichte bekannte und beliebte Persönlichkeit. Lichtenberg. (Unglücksfall.) Am 2. Januar früh m der 8. Stunde wurde hier in einem Teiche der fast 75 Jahre alte Hausbesitzer und Rentenempfänger August Boden tot aufge funden. Es liegt Verunglückung vor. Anzu nehmen ist, daß Boden auf dem Gange vom Obergasthof nach seiner Wohnung am 1. Januar abends in der 10. Stunde in der herrschenden Finsternis vom Wege abgekommen, in das Wasser gestürzt und ertrunken ist. Der hinzu- geholte Arzt hat daun auch Tod durch Ertrinken feftgestellt. Bischofswerda. (Mißglückter Flucht versuch.) Ein im hiesigen Ofslziersgefangenen- lager untergebcachter englischer Hauptmann un ternahm am Siloestertage einen Fluchtversuch, indem er sich in einen Reisekorb einschließen ließ. Der Korb war in die Hausflur geschafft worden, der zur Aufnahme eines Umzuges be stimmt war. Durch ein Geräusch im Korbe wurde der wachthabende Posten aufmerksam und ließ den Korb öffnen, worauf der Flucht versuch entdeckt wurde. Bautzen. Ueber einen Fall von Genick starre veröffentlicht das „B. Tagebl." mit Er mächtigung des Garnisonkommandos nachstehende Erklärung: „In der Kronprinz-Kaserne war vor kurzem ein Angehöriger der 4. Kompagnie 1. Ersatz-Bataillons Infanterie-Regiments 103 unter dem Verdacht der Genickstarre erkrankt und ist im Lazarett gestorben. Die Sektion und die mikroskopische Untersuchung haben den Ver dacht bestätigt, weitere Krankheitsfälle sind nicht vorgekommen. Anderseits sind alle notwendigen Vorsichtsmaßregeln getroffen worden, um jedweder Weiterausbceitung mit Erfolg begegnen zu kön nen, und es liegt daher keinerlei Veranlassung zu irgendwelchen Beunruhigungen vor, zumal solche vereinzelte Krankheitsfälle wiederholt be obachtet worden sind, ohne daß dies zu einer Verbreitung der Krankheit geführt hat." — Der Balkanzug ab Berlin wird voraussichtlich am 15. Januar zum ersten Male verkehren. Der Regierungsrat Dr. Born, Mit glied oer Eisenbahndirektion in Bromberg, ist zu Verhandlungen mit den türkischen Behörden über Tariffragen nach Konstantinopel berufen worden. Dresden. (Einbrecher an Ler Arbeit.) In der Neujahrsnacht statteten Diebe dem Kontor gebäude des Rats-Steinbruches in Vorstadt Plauen einen Besuch ab. Nach Eindrücken einer Fen sterscheibe gelangten sie in Las Zimmer des Bruchmeisters und von dort aus nach Zertrüm merung einer Tür nach dem Kontor. Sie er brachen mit Gewalt ein Schreibpult und ent nahmen ihm eine Geldkassette, die zwar ange schraubt war, aber abzewuchtet wurde. Außer dem haben sie noch einiges Schreibgerät mitge nommen und am Fernsprecher, dessen Schrank sie abrissen und zu Boden warfen, die Drähte durchschnitten. Im Werkstattgebäude haben sie ebenfalls nach Wertgegenständen gesucht. Beim Aufbrechen der Kassette fanden sie neben dem für sie unbrauchbaren Bankbuch 3 Mk. in bar. Wilthen. Ein Unglücksfall ereignete sich auf dem Neubau der Kognakbrennerei C. T. Hünlich. Von daselbst beschäftigten auswärtigen Dachdeckern stürzten zwei vom Dache. Während der eine mit leichteren Verletzungen davonkam, hatte der andere schwere Rückgrat- und innere Verletzungen erlitten. Beide wurden ins Bautze ner Krankenhaus geschafft. Crossen bei Zwickau. Der in der hiesigen Papierfabrik beschäftigte, aus Schlunzig bei Glauchau stammende 17jährige Maschinenarbei- ter Max Johannes Vogel geriet bei der Arbeit in die Walzen einer Maschine, wurde in das Getriebe gezogen und erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß sein Tod kurze Zeit darauf eintrat. Kirchennachrichten von Bretnig. Sonntag nach Hohneujahr: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. (Herr Pfarrer Brussig, Haus walde).