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^0 Pfennige Vesper in der Kreuzkirche Dresden, Sonnabend, den 20. November 1937. abends S Uhr Herbstchoral <bei Ivh. Ott, 1IZ4), bearbeitet von Albert Eranz. Des Jahres schöner Schmuck entweicht, Die Flur wird kahl, der Wald erbleicht, Der Vöglein Sieder schweigen. Ihr Gottes Kinder, schweiget nicht Und lasst hinauf zum ew'gen Sicht Des Herzens Opfer steigen! 2. <von einer Knabenstimme allein) 'Joachim Freyer, v ä Was Gottes Hand für uns gemacht, Das ist nun alles heimgebracht, Hat Dach und Raum gefunden. So sammle dir zur Gnabenzeit, O Seele, was dein Herr dir beut Für deine Kreuzesstunöen! Johann Pachelbel <l6Sö-i?os): z. GS fällt der höchsten Bäume Saub Und mischt sich wieder mit dem Staub, Bon dannen es gekommen. Ach Mensch, sei noch so hoch und Wert, Du musst hinunter in die Erd, Davon du bist genommen. 4. Doch wie der Sandmann seine Saat Ausstreuet, eh' der Winter naht, Um künftig Frucht zu sehen, So, treuer Vater, deckest du Auch unfern Leib mit Erbe zu, Dass er soll auferstehen. (Viktor von Straus), -j- 1S99) Giacona in k-moll, gespielt auf dem Positiv, erbaut von Gebr. Iehmlich, Dresden. Hohann Michael Bach (ieo4-is?z>: „Unser Leben ist ein Schatten", Motette für zwei Lhöre. 1. Ghor: Unser Leben ist ein Schatten. 2. Ghvr (ferngestellt), Alt-und Männerstimme»! Ich weiss wohl, dass unser Seben Oft nur als ein Nebel ist. Denn wir hier zu jeder Frist Mit dem Tode seind umgeben, Drum ob's heute nicht geschicht, Weinen Zesum lass ich nicht! 1. Eher (All- und Männerstimmen): Ich bin die Auferstehung und das Seben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe, und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmer mehr sterben. 2. Ghvr (ferngestellt), Alt- und Männerstimmen: Weil du vom Tod erstanden bist, werd ich im Grab nicht bleiben Mein höchster Trost dein Auffahrt ist, Tod'sfurcht kann sie vertreiben, denn wo du bist, da komm ich hin, dass ich stets bet dir leb' und bin, drum fahr ich hin mir Freuden. 1. Shor: Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Seben! Wie ein Nebel bald entstehet und bald wiederum vergehet, so ist unser Seben, sehet! Ach wie flüchtig, ach wie nichtig sind der Menschen Sachen! Alles, alles, was wir sehen, das muss fallen und vergehen, Wer Gott fürcht', bleibt ewig stehen. Ach Herr, lehr uns bedenken wohl, dass wir sind sterblich allzumal! Auch wir allhier kein Bleibens Han, müssen alle davon, gelehrt, reich, jung, alt oder schön, müssen alle, alle davon. Sterb ich bald, so komm ich ober Von der Welt Beschwerlichkeit, Ruhe bis zur vollen Freud, Und weiss, dass im finsterm Grabe Jesus ist mein Helles Sicht, Meinen Iesum lass ich nicht!