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^4 und ) In affee, Per- usw. Irlich Mit .hme. rre. MM»» >1«» I. >n>«. cößen > ilagen 7/a. !»dtN VchitN Kälber mmen, c so Mk. und hlacht' lewicht Mk. hlacht« »wicht '8 bi» 6 Mk. at P>° -S20 ne»" tv bi» nischer z 1S7 )0 kz -16t lßisch-r e, pr° schl- je u"° -US , alter ssisch-' > netto -körnig Buch' 'bischer >00 t-g o ob" -13^ Die „Vtten^irfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen 1,20 Mark. Lokalzeitung für -ie Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Aloritzdorf und Umgegend. AM wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode. Annahme »»n Inserat« bis »»»mittag Uh». Inserate werden mit ,o Pf fiir di» Spaltzeil« berechn«^ Tabellarisch« Satz nach d«s»ndtr»m Laris Druck und Verlag vo.. Hermann Rühle in GroH-Gkri3a. Lür die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla No. 98. Freitag, den 16. August 1907. 6. Jahrgang. ZWenMeiWs^WUW^ Es ist beschlossen worden an dem hiesigen neuen Schulgebäude einen Anbau, 2 Klaffen- zimm«r umfassend, auszuführen. Die erforderlichen sämtlichen Arbeiten sollen nur an einen Unternehmer vergeben werden Und sind BlankettS hierüber bet dem Unterzeichneten gegen Entrichtung von 2 Mark Cchreib- gebühr pro Stück zu entnehmen. Die ausgesüllten BlankettS sind bis zum WM" 26. August dieses Jahres abends 6 Uhc "MW zurückzugeben. Otttzlläork-OkriUu, am 15. August 1S07. Der Schulvorstand. ,Pirnbaum, Vor!. Orrtliches und Sächsisches. Vttcndorf-Dkrtlla, den >5. August >go7. —* Mehr und M'hr gewinnen die Pilze Bedeutung als Volksnahrungsmit^el, und gerade in diesem besonders feuchten Sommer werden sie uns aus den Märkten und von den Händlern in großer Menge angebotcn. Leider läßt, wie die häufigen Berichte über V r- gistungen durch den Genuß schädlicher Pilze beweisen, die Kenntnis der verschieden n Pilz- luten unter den Sammlern und Liebhabern noch sehr viel zu wünschen übrig. Hierin eine Befferung herbeizusühren und den zahlreichen Pilzsuchern und Pilzessern eine leicht ver ständlich« Aufklärung in kurzer, aber all s Wissenswerte berücksichtigender Form zu geben, scheint das vom Kaiserlichen Gesundheitsamt herausgegebene Pilzmerkblatt besonders geeignel. Für den erstaunlich billigen Preis von 10 Pf. bietet das Merkblatt neben acht Seiten Text eine hervorragend ausgesührte Tafel in Farben druck, nach der ein jeder eine oft so folgen schwere Verwechselung eßbarer und giftiger Pilze vermeiden kann. —* Da Zweifel .darüber entstanden ist, ob Treolin als ein nach der Verordnung vom 22. Februar 1906 zu den Giften gehöriges Kresolpräparat anzusehen ist, wird seitens des Ministeriums des Innern dekannl gegeben, daß Vies nach Ansicht des Landes-Medizinal- Kollegium» und des Kaiserlichen G-sundh itü- amte« nicht der Fall und Ereolin somit frei verkäuflich ist. —* Die freie Arztwahl bet den Kranken, lassen. Bekanntlich hat der letzte Deutsche Aerztetag erneut fast einstimmig der Forderung zugestimmt, daß die freie Arztwahl allen Krankrnkassen durch Gesetz vorg.schrieben werden soll. Diese Forderung, so wurde weiter be schlossen, soll nebst dem einschlägigen Material dem Reichskanzler überreicht und ihm die Bitte ausgedrückt werden, Vertreter des Deutschen Aerztevereinsbundes zur Mitarbeit an den Vorbereitungen der Vorlage betreffs Ab änderung de» Krankenversicherungögesetzes zu» zuziehen. Da diese Abänderung für alle Krankenkassen von großer Bedeutung werden kann und wohl sehr tief in ihre Finanzgebarung «inschneiden wird, so sei daraus aufmerksam gemacht, daß es sich hierbei keineswegs um «ine platonische Forderung ter Aerzlc handelte, sondern um eine solche, die sie mit allen Nach druck durchzusctzen gedenken. Wird das neue Krankrnkaffengesetz nicht nach den Wünschen der Aerzte formuliert, so darf man sich aus neue schwere Kämpfe zwischen Aerzten und Krankenkaffen gefaßt machen. Dresden. Aus einem Kohlenniederlags platze in der Berliner Straße waren am Mittwoch abend gegen 12 Uhr 15 000 Briketts durch Selbstentzündung in Brand geraten. Das Feuer wurde von einem Wächter der Wach» und Schließgesrllschast bemerkt und ge weidet. Die Feuerwehr war bis einhalb zwei Uhr morgens mit Umsetzen und Ablöschen der brennenden Briketts mittels einer Schlauch leitung tätig. Königsbrück. Auf dem Gefechtsschießplatz bei Königsbrück werden in der Zeit vom 19. bis mit 24. August d. I. das Königliche 4- Infanterie-Regiment Nr. 103 und die Maschilten-Gewehrabteilung Nr. 12 täglich von 9 Uhr Vormittags bis 4,30 Uhr Nachmittags Schießen in größeren Abteilungen abhalten. Kamenz. Das Forstfest wird vom 19. bis 22. Auausr abgehalten. Fcstauszüge finden am Montag und Donnerstag nachmittag 1 und halb 2 Uhr statt, der Einzug Donners tag abend 7 Uhr. Bautzen. Hi r hat ein Riesenschwarm der grauweiß geflügelten Nonnnifalter unsere Stadt üh-rfallen. Die Tiere umschwirrten zu tausenden die el.kttischen Bogenlampen und Straßenlaternen, an denen sie sich die Köpfe einrannten, so daß sie am Morgen wie gesät um di- Beleuchtungskörper herumlag-n. Zittau In dem Hause des Oberlehrers Lorenz in der Gcorgstraße erfolgte eine Gas explosion, die darauf zuruckzuführen ist. das nach dem Abschrauben eines Gaskronenleuchters die Leitung nicht mit einem Stöpsel verschlossen wurde. Oberlehrer Lorenz und ein Zimmer mann erlitten, Brandwunden die jedoch nur geiingsügiger Natu- sind Sämtliche Fenster scheiben des Zimmers gingen infolge der heftigen Detonation in Trümmer. — Ueber eine aufregende Eisenbahnsahrt wird mitgeteilt: Der um 6 Uhr 28 Minuten abends von Reichenberg abgehende Zug hatte am Sonntag eine stattliche Länge aufzuweiscn. Alle Waggons waren von Ausflüglern voll besetzt, darunter auch viele Zittauer. Der Zug halte ziemlich die Station Machendorf erreicht als fast gleichzeitig mit dem EinsahrtSjeichen Notsignale von dem Lokomotivführer abgegeben wurden, und zwar nicht nur einmal, sondern vier- bis fünfmal hintereinander. Alles sprang von den Plätzen auf und an die Fenster. Und da sah man denn, daß der Zug nicht zum Stillstand zu bringen war. Die Luft druckbremse halte versagt, die Dampfbremse der Lokom tive war bei dem starken Gefälle und dem schwer belasteten Zug völlig ungenügend. Der Zug roste mil unheimlicher Schnelligkeit und donnerndem Getöse an dem Stations gebäude vorüber. Die gefährliche Lage war run den Paffagieren ziemlich klar geworden. Ueberall herrschte giößte Aufregung. Kurz vor der hohen Brücke, etwa 500 Meter hinter der Station, blieb der Zug stehen, die Gefahr war beseitigt. Es war dies dem Zugpersonale zu verdanken, daß an den Wagen emporkletterte nnd die Handbremsen in Tätigkeit setzte. Ein glücklicher Zufall wollte es, daß den Zug eine größere Anzahl Schaffner begleiteten, die vor her einen Güterzug expediert hatten nnd nun nach Zittau zurückfuhren. Radeberg. Eine Alarmierung der Frei willigen Feuerwehr fand am Montag nach mittag gegen 4 Uhr statt, wo in der Fabrik der Deutschen Preßspundfabrik Co. Ernst Lange ein großer Bretlerschuppen in Brand geraten war. Beim Eintreffen der Feuerwehr war derselbe bereits bis zum Grunde niedergebrannt trotzdem mußle noch eine Schlauchleitung von über 600 Meter gelegt werden, um die hier und da ausflimmernden Flammen^zu löschen. Nach zweistündiger Tätigkeit konnte die Wehr wieder abrücken. Pot schapp el. Zwischen tschechischen Arbeitern und Einheimischen kam es am Sonntag nachts aus dem Tanzsaale des goldenen Löwen un später auf der Straße zu einer wüsten Schlägerei. Unter Gefährdung des eigenen Lebens gelang cS den hiesigen Schutzleuten, vier Raufbolde festzunehmen und in sicheren Gewahrsam zu bringen. Mittelgrund. Ein merkwürdiger Vorfall ereignete sich Sonntag nachts in der genannten Station der sächsischen Staatsbahn. Aus dem um 2 Uhr 30 Minuten von Dresden ab gehenden Schnellzug, der um einhalb vier Uhr am Rangierbahnhof Mittelgrund eintcifft, prang, trotzdem das Aussteigen dort verboten rst, ein Mann unter Zurücklassung seines Ge päckes aus dem Zu^e. Der Stationsassistent Herr Reinhold Hauptmann und der Schaffner des Schnellzuges Uhlisch machten ihm Mit teilung von dem Verbot und forderten ihn auf, den Zug wieder zu besteigen. Der Unbekannte veigerte sich jedoch, der Anordnung Folge zu eisten, widersetzte sich tätlich und schlug die Leute nieder. Später zog er ein Messer und lach nach den herbeigerufenen Gendarmen. Einer versetzte dem Fremden einen derartigen Säbelhieb, daß er zurücktaumelte. Nunmehr onnte der Unbekannte gefesselt werden. Er erwies sich als der 33 Jahre alte Oberreal schullehrer Karl Drost aus Wallachisch-Mefferitsch (Mähren). Drost ist all n Anschein nach geistesgestört. Coswig. Jenem längst fühlbaren Bedürfnis tst durch die Erteilung der Konzession zur Er richtung einer Apotheke Rechnung getragen worden. Die Errichtung ist bereits soweit vor geschritten, daß die Besitzübcrnahme durch den Apotheker Georg Hübner bereits im Laufe sieser Tage erfolgen kann. Die neue Apotheke hat den Namen „Kronenapotheke" erhalten. Meißen. Hier rettete der zehnjährige Sohn Walter des Gasthausbesitzers Hähne einen vierjährigen Knaben vom Tode des Er trinkens in der Elbe. Der Kleine hatte aus dem Landungsbrctte der Meißner Ruder gesellschaft an der „Geipelburg" gespielt und war dabei in den Strom gefallen. Als der ein Stück oberhalb der Stelle sich aushaltende Walter H. die ängstlichen Ruse des Kleinen hörte, lief er sofort zum Unfallorte und sprang dem schon Untcrsinkenden nach, obwohl er selbst nicht schwimmen kann. Wie Augenzeugen bekunden, vollbrachte der tapfere Retter die Tat nicht ohne eigene Lebensgefahr, das Ufer ist an jener Stelle sehr abschüssig und die Strömung uicht gering. Zeithain. Am Montag nachmittag wurde auf dem hiesigen Schießplatz der Kanonier Auxel der 2. Batterie des 4. Feldartillerie- Regiments Nr. 48 aus Schmiedeberg bei Dippoldiswalde beim Versuche, ein Paar durch gehende Pferde aufzuhalten, so unglücklich durch die Deichsel getroffen, daß er überfahren und sofort gelötet wurde. Döbeln. Mehrere Knaben kletterten in der Mittagsstunde aus einer Mauer herum und wollten über ein Glasdach hinwegkriechen. Eine Scheibe brach und einer der Knaben stürzte durch das Glasdach aus einer Höhe von etwa 5 bis 6 Metern auf den gepflasterten Hof herab. Der Junge trug tiefe Schnitt wunden am Kopf, an den Händen und Füßen davon, so daß er in ärztliche Behandlung ge geben werden mußte. Leisnig. In Langenau sprang das 12 jährige Mädchen eines Gutsbesitzers vom Erntewagen. Hierbei fiel das Mädchen so unglücklich, daß es auf der Stelle tot war. Roßwein. Rat und Stadtverordnete lehnten das Gesuch des Lehrer-Kollegiums und der städti chen Beamten um Teuerungszulage ab. Groitzsch. Eine brave Tat vollbrachte die 17jährigc Schuhsabrikarbeiterin Marie Erler von hier im hiesigen Gewerbcvereinsbade, in dem sie mit großem Mut und eigener Lebens gefahr ein I6jähriges Mädchen vom Tode des Ertrinkens rettete. Die Tat ist um so mehr anzuerkennen da die Retterin von der Ver unglückten, dec die Kräfte versagten, erst mit in die Tiefe gezogen wurde, sich aber glücklicher» weise befreien konnte und dann noch mutig di» Rettung vollsührte. Die Mädchen befanden sich im freien Bade, wo der Fluß etwa drei Meter tief ist. Nerchau. Als am Sonntag gegen Abend verschiedene Schützen im Schützenhause nach der Scheibe schaffen, wurde es plötzlich dem Wirte unwohl. Er sank um und man trug chn in den Saal und legt- ihn auss Sofa. Der schnell herbeieilcnde Arzt konstatierte Gchirnschlag. Der Unglückliche verstarb nach wenigen Stunden, ohne da» Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Leipzig. Auf dem Hofe des neuen Justiz» g-bäudes wurde am Dienstag früh der Schuh» macher Neumann durch den Landesscharfrichter Brandt hingerichtet. Um 5 Uhr wurde der Deliquent, der ganz fahl im Gesichte war, sonst aber ziemlich gefaßt schien, in den Hof geführt. Neumnnn hat sich, nachdem er am am Sonntag Vormittage noch den Besuch seiner betagten Mutter, seines Bruders und zweier Schwestern empfangen und alle um Verzeihung gebeten hatte, in sein Schicksal er geben. — Am Mittwoch morgen gegen 4 Uhr sah die 17 jährige Arbeiterin Kropf, wie ein Dieb durch das offene Fenster in ihr« elterliche Wohnung (Magdeburger Straße 6) stieg. Sie rief sofort um Hilse. Da packte sie der Dieb und versetzte ihr vier Messerstiche in den linken und rechten Unterarm. Dann, als die Eltern herbeicilten, ergriff er schnell die Flucht. Er hat als Beute 31 Mark und eine Uhr mit» genommen. Von dem Täter fehlt bi« jetzt noch jede Spur. Crimmitschau. Infolge Scheuwerdens der Pferde entstanden in dem benachbarten Ort schaften Rudelswalde und Neuschweinöburg zwei beklagenswerte Unfälle. In dem einen Falle wurde eine in gesegneten Umständen befindlich« Frau eine Strecke fortgeschleift und verletzt, im anderen Falle der Wagen demoliert und dec Fuhcwrrksbesitzer Piehler herauSgeschleudert, sodaß einen Oberschenkelbruch erlitt. Marienberg. Beim Versuche, mit einem kleinen Töpfchen Waff-r au» einem überbauten Behälter zu schöpfen, verlor di« drrijährigt Anna Hilda Mann im Ortsteil« Törsel da« Gleichgewicht und stürzte hinein. Al» sie auf- gefunden wurde, ^war e« zu spät, alle ang«- stellten Wiederbelebungsversuche blieben erfolglo». Netzschkau. Der Wirt de» hiesigen Schützenhause», Robert Jahr fiel, als er im Begriffe war, eine Lampe anzubrennen, von einer umstürzenden Treppe so unglücklich, daß er einen komplizierten Beinbruch erlitt und schwerverletzt ins Königliche Krei»krankenstift Zwickau gebracht werden mußte. Lengenfeld i. V. Diebe haben in der Nacht zum Montag in der hiesigen Pfarrerei ein Einbruch verübt. Sie erbeuteten eine goldene und eine silberne Uhr. Vermutlich sind es dieselben Einbrecher, die kürzlich die Pfarrei in Reichenbach i. V. heimsuchten. Buchholz. Zur Lohnbewegung in der Kartonagenbranche ist zu melden, daß am Sonntag eine von 500—600 Personen be suchte Arbeiterversammlung stattfand, in der beschlossen wurde, am Freitag oder Sonnabend in allen denjenigen Betrieben, in denen man auf den neuen Tarif nicht eingeht, gemeinsam die Arbeit zu kündigen. Adorf. Necht-S Pech hatte hier ein Haus bewohner, der eine Ladung Kohlen erhalten hatte, diese jedoch versehentlich in einen fremden Keller schaufelte. Das Versehen ist ihm erst mitgeteilt worden, als die ganze Arbeit bereit» geschehen war. Doch da« Schlimmst- kommt noch. Bei dem Einschaufeln der Kohlen in den fremden Keller fielen di« schwarzen Diamanten aus volle Weinflaschen und zer schlugen diese, sodaß das edle Naß verloren ging und der bemitleidenswerte Kohlenempfänger doppelten Schaden hat. Für den Spott brauchte er nicht zu sorgen.