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HH. der Prinz und die Frau Prinzessin Heinrich der Niederlande sind vorgestern Abend 10 Uhr von Bad Lieben stein hier eingetroffen und im Victoria-Hotel abgetreten. — Nächsten Dienstag den 9. August Vormittags um 11 Uhr finden in der hiesigen katholischen HoMrche die feierlichen Exequirn für den am gedachten Tage im Jahre 1854 bei Brenndichl in Tirol verunglückten König Friedrich August II statt. — Raubanfall. In vorvergangener Nacht kam zu dem Lohnkutscher Weck auf der Töpfergaffe 13 ein Roßhändler und be gehrte, daß man ihn nach einem Ort bei Wilsdruff fahre. Gar bald fuhr ein aus dem Preußischen gebürtiger Knecht in einem Ein fpänner mit d m Roßhändler ab, und als Elfterer mit Pferd und Wagen auf dem Retourweg begriffen war, wurde er plötzlich auf der Chaussee in der Nähe von Gorbitz von drei Kerlen angehalten, welche mit Ungestüm sein Geld begehrten. Al- der Kutscher sich dem Verlangen widersetzte, rissen sie selbigen vom Wagen herunter, knieten auf feine Brust und beraubten ihn seiner bei sich führenden Baarschaft von 10 Thalern, wobei eS nicht ohne Kampf und Gegenwehr abging. Betäubt und verwundet wurde der Kutscher später von etlichen des Weges kommenden Männern aufgefunden, die sich denn auch der vorangeeilten Fuhrwerkes bemächtigten und solches, wie den Knecht, in die Behausung nach sder Töpfergaffe brachten, wo von dem Besitzer sofor Meldung von dem Vorfall bei der Polizei geschah. Der Kut scher wurde später dem Stadtkrankenhause übergeben. — Das kürzlich dem Verkehr übergebene Bahnhofsgebäude der Sächsisch-Böhmischen Staats-Eisenbahn ist eine neue Zierde unserer Stadt, die Vorhalle ist eine der schönsten und geschmack vollsten, wie man sie nicht leicht wiederfindet. In Bezug auf Bequemlichkeit und Eleganz ist von der König!. Direktion alles Mögliche gethan worden. — Während der Abbrennung des Feuerwerkes auf der Vogelwiese am Freitag Abend ist eS abermals mehrfach vorge kommen, daß durch Diebeshände Portemonnaie- aus den Taschen ker Frauen entwendet wurden. - Am ö. des Mittag» ist eine in Leipzig und besonder- in den Kreisen der Studirenden und Studirten sehr bekannte und beliebte Persönlichkeit, der UniversitätSfechtmeifler Christian Gustav Berndt in Folge eine- SchlagfluffeS im Alter von 65 Iah en plötzlich verstorben. Der Verstorbene hat seit dem Jahre 1839 die Stelle eine» Fechtmeister- bei dortiger Universität be kleidet, nachdem er schon seit dem Jahre 1633 bei dem früheren Fechtmeister Werner al» Borfechter thätig gewesen war. — -s Es ist an der Zeit, einen Uebelstand zu rügen, der sich schon seit Jahren auf der Vogelwiese und namentlich bei Abbrennung de- Feuerwerk» kundgegeben. Dieser Uebelstand führte am Freitag rin großes Unglück herbei. Mitten im Publikum, da» Mann an Mann auf der Blasewitzer Straße, ja Kopf an Kopf gedrängt dastand, um die Freuden des Feuerwerks zu ge nießen, standen eine Menge Equipagen mit muthigen, jungen Pferden. Als der erste Raketenhagel himmelwärts stürmte, dreh ten plötzlich zwei scheu gewordene starke Rosse um, zu deren beiden Seiten die dichte Menge stand, und richteten heilloses Unglück an. Außer andern Verletzungen heben wir nur di« eine- hiesigen Bürger-, Herrn Fleischer, hervor, der Wilsdruffer Straße wohnt. Denselben rissen die plötzlich scheu gewordenen Rosse in der Finsterniß und in der Schnelligkeit zu Boden uud rollten den schweren Wagen im Nu ihm über den Leib hinweg! Hilfreiche Hände schafften ihn sofort in ein nahes Gehöfte, wo der Unglückliche auf dem bloßen Pflaster lange lag, ehe Hilf« requirirt werden konnte. Schmerzlich war eS für die Umstehen den, al» der betreffende Wohlsahrttpolizeibeamte den Bewußt losen fragte, ob er eine Droschke bezahlen könnte, was Letzterer mit einem leidvollen ,,Ja" herauslispelte ES wurde eine Droschke r requirirt; auch dieser Kutscher sagte, er sei bestellt, was aber nicht- half, die Volksmenge trieb ihn zu sofortigem Dienste an. DeS Verunglückten Frau war auch auf der Vogelwiese und ahnte nicht, daß ihr Mann so schwer verletzt bereits heim ge- . < fahren wurde. Hier hatte die Stimme des Volks rin gerechtes Urtheil, alle Insassen von Wagen mußten auSsteigen, und die Pferde, so gut es ging, zurück Hier entstehen drei Fragen.' Hat die Behörde dafür zu sorgen, daß Equipagen bei solchen Gelegenheiten nicht in die Mitte des Publikum« hineinfahren und solches Unglück anrichten, oder tragen die Kutscher di« Schuld, oder die Insassen des Wagens? — In einem der Elbbäder des großen Geheges wurde vorgestern Abend um fünf Uhr ein hier anwesender Fremder der vr. mecl. Müller aus Moskau vom Schlag getroffen und entseelt nach seiner in der Rhänitzzasse gelegenen Wohnung gebracht. — Drei junge Leute, welche sich auf der Vogelwiese vor gestern früh gegen 3 Uhr vermaßen, einige sogenannte französische Schläge loSzubrennen, um dadurch viele Gäste in Bierzelten zu erschrecken, wurden ergriffen und nach dem Polizeizelt Irans- portirt. — Vor uns liegt ein Theaterzettel au» Dresden vom 7. September 1791, wo zu jener Zeit eine d utsche Schauspieler- gesellschast auf dem Lincke'schen Bade spielte. Dieser Zettel enthält eine „Nachricht an das Publikum", welche wir der Cu- risität halber hier folgen lassen. „Da bei manchen Gesellschaf ten das Kreditiren an Schauspieler oft Anlaß zu Verdrießlich keiten gegeben hat; so wird Jedermann höflichst gebeten, sich bestens dabei vorzusehen, wmn der Fall hier eintreten sollte, weil die Direktion schlechterdings bei der Abreise von hier, für kein Mitglied zahlt, noch Bürgschaft leistet/« ^