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Dresdner Nachrichten : 30.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-30
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.03.1881
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Vrv»SsL 1881. WüWDEF e »«r» ' >>"<» »- »-» 2»»rI.dN^e. «n,elnr Numm. »>«tl«,e 38000 LLV.NS«!:; nicht dermndUch. Sultmlc» »nnvhmc ou»wtl1«: ». «»«>«» tu Kam. >,IM verIIu,wt«»,Lrwjt,.ÄiIel, s»«iavu. grinlMI». M. — >«». »»«« in «erltii. LechUg. Mini, >.'«m»»ra. 8r-lM»rt a.«., Müu. u>,n »««»«»«». IntZrvnkfurt «ureoii» »aut'. 8»,».,1»ütt»,biilll«r L l«. tu Pari». Tageblatt für Uokitik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenhericht, Fremdenliste. v»rl Mpluvr, 8 t , » 8 n « lk r. L » I» «l » ompLodlt «viuv IVvmkimclluiix mit alliivulsvkvn sVviustubvu. '^rixUrli H'lkttd,; ku^torn. E . V! Aonbvitirn. 1^A^)6l6H ^«uliettru. voll lliu hiI l jkdl >; u hsd /»» llou lailistau Eattu»8ou, ^»1»«»«».«««toi UI>«I ftlnat«! dsusutsuck Hamburg. Der Uürgerschast geht MIiMVMlllM. morgen ein Senatsantrag aus Einsetzung einer gemischten Lciiatö- und 'Bürgerschastskoministio» zu. dczüg- dscksutsull Ilmal-8csc.'t2wu 1'rvidSu, »>u>tito1tirn L O«N8N»ÜLI^», I» tuitrlust,I«!>n lioarxplK/j. >r lich vertraulicher Bcratduugcn iü angclegcudcit zu «reffende '.'Naßrcgeln. 26. ^aUrsauk. tzmervie werdni Mauriuirab« ia b>« Adc». k Udr aiizcnoiniucii. Somiic,,rdi!Mi»vg>Iir»dr. 2» Nciidadlmir au LtuldcMvgciu .'' v'rcrftL'sc d r. >„! c'?iaa,ia.«Ugr. - Der Raum cmrr eimvalligr» Pciil^ciic lodki l -Pl,i-ii»igr»v»dt die .geile UU P,gc. eriuc i-aeaiilic tar dar «ach» tägige rrr>a>c nc» de. Anicrate wird ui chr gcgcdc». Auoväriigc Amiaucci» '.'iuUeagc von mir iilivc!»ii»lcn,,uui>le im>> Penoiik« iniciircu w:> nurgrgc Pri»nu,nern»»<>,iati>a»a ourch Bricimailcu oder oouemralilii» >. Acht Liiveu Ionen 1 > Pigc. Il> Icealc für die diorkua Nummer oder nachciueni ncliivgcdic UeUl' i-ilc UN P,,,r. E 8«I,I,»d>di-8ti„t.t», 17. P Vlt>-u-vid> lloni Ivüuigl. i-ialllo-k. / ^ /Zngvfsngene uml fertige Stickereien uni ( n»eri>n ein. leinene ö v< oeckenuiulveckenetcffe, ij<micltii»8ilc;ri!->.li uu>Aoi>i>irire. ulrl- !s t-ei'l,'t.'üwVorrelclinungenuni tlsuslelneii /ni i'e. I r»,!:, iriotli-u, ,1 ItanritUcItoni eie. lür Ililmluilioit. über die in tcr ^vliansrlftub- Rr. 89. , Mitiermi» vom 2i>. März: vorimitl-r notzvltar vigold, IvaUsiml» I«. <p'bdr.aU.> 7d0!I»>ll.. j-,1 „cslkr» 7 MU!. gcsallci,. Tdcriiiomcivgr.il. St «mm.: I» 0 A„ nlcdr. Tcm». I » W., I,ö-»s>c Tcmp. 14 » v». Ev-Lt!r»l.i!t!md. Heiter. Aussichten für den 30. März: Trübung, Niederschläge, etwas kälter. ! Mi Mittwoch. 39 Mürz. A b t. o « « eme « Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir das Abonnement für daö -weite Quartal 1881 baldigst erneuern zu wellen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstaltcn deü deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an In Dresden abonnirt man (incl. Bringcrloh» . vierteljährlich riiit 2 Mark 5,0 Psg., bei den kaiserlichen Postanstaltcn in Sachsen mit 2 Mark 7b Psg. tlrpcdition der Dresdner Nachrichten, Marienstr. IS. ÄciimIwoiUichtt NcdiNcciir 1Ur Politisches Emtl Bicrcv In DrcLd:« Den SämapS nennt ein bekanntes Nolkslied ein „cdeles Ge- Iriüikc". Seit Montag ist das deutsche Volk vom Arsten Bismarck belebet worden, daß der SchnapS das 6)etränk des armen Mannes sei, daS man nicht verthcuern dürfe. Diese Berichtigung des Volks liedes ivird allerdings nicht allenthalben Glauben finden. Am allerwenigsten darf man den Gegensatz so konslruiren und als eine allgemeine Dhatsache liinstellcn: Branntwein ist das Getränt des armen Mannes, Bier das der wohlhabenden.Ulassen. Branntwcin- gcnuß ist von keiner Gesellschaftsklasse ganz zu entbehren. Wer sich bei Arbeit oder Beschäftigung im Freien gegen WitterungS- einslüssc schützen muß, greift zum Alkohol, vom Uavalier angesan- gc», der bei winterlicher Jagd eine Cogiiacslasclic entkorlt, bis zuin Maurer oder Erdarbeiter, der einen tüchtigen Schluck Pommeranze hinter die Binde gießt. Umgekehrt trinkt daS ländliche Gesinde bei der Ernte, die städtische Tagelöhnerfamilie beim Mittag- und Abcndbrod ebenso ihr mehr oder weniger gehaltreiches Bier, wie auch slürst Bismarck bei seinen Soireen ein Fässchen echtes Bäu risch für seine Gäste anzapst. Höchstens tann man eine Verschie denheit dcS Getränkegennsses je nach der geographischen resp. kli matischen 2age in Deutschland aufstelle». In Süddeutschland und am Alwine genießen auch die Acrmstcn, die Dienstboten in der Stadt wie das ländliche Gesinde ihren Trauben- oder Obstwein; in einem Theile SüddcutschlandS, namentlich in Würtemberg, trinkt oac, gewöhnliche Volk neben dem säuern Wein ein sehr gutes Bier; was der Bauer trinkt, ist weltbekannt, in Mittel- und im nord östlichen Deutschland trinken die arbeitenden »lassen ebenso viel Vier wie Branntwein, daneben spielt in Mitteioeutschlnnd der »assee, an der Nordsee der Thee eine sehr bedeutsame Rolle; nur in den Lslprovinzen Preußens herrscht der Alkohol als Haupt- gctränk des armen Mannes, aber nicht blos infolge des räuberen »limas, sondern zum guten Theil infolge Mangels leistungsfähiger Brauereien. Dieser nur flüchtige Ueberblick läßt erkenne», ob viel Wahres an jener Eharakterisirung des Schnapses durch Fürst Bis marck ist. Wohl aber ist es eine berechtigte Forderung, daß, wenn man die Biersleucr erhöht, man dies nur gleichzeitig mit der Er Iwlmng der Branntwcinsieucr thun darf. Nicht das Eine ohne das 'Andere. Dieselben Gründe, welche die Laiidivirthe gegen die Branntmcinstcuererhöhung ins Gefecht führen, gelten genau so vom Biere. Jede Sleuererhölnmg dieser Betriebe bringt eine beträcht liche Anzahl kleinerer und selbst mittlerer Brauereien und Brenne reien zum Erliegen. Die Landwirt!,schast empfindet diesen Rück gang des BrennereibctriebeS als schweren Schaden, das Gleiche ist für den städtischen Gewerbebetrieb und Grundbesitz beim Bicrbrauen zu sagen; auch giebt cs noch genug Brauereien auf dem platten Lande, denen die Bramiialzstencrcrhöhung ebenfalls den Garaus machen würde. Vom Standpunkte der Moral, auf den doch die Gesetzgebung sehr hohen Werth legen sollte, verdient aber der Brauereibctrieb weit mehr Schonung lind Förderung als das Schnapserzeugen. Das bedarf keiner weileren Darlegung: billiges Bier, billiger »assee und Thee sind weit wirksamere Mittel gegen den Alkoholteufcl und die Trunksucht als die besten Moralpredigten. Warum unS aber bei diesem Punkte noch aushalten? Der Reichstag ivird nicht in die Erhöhung der Bier,teuer ohne die der SpirituSstcuer willigen; er wird ferner unbedingt die Wehr »teuer nblelmen, endlich aus der Stempelsteuer die Besteuerung der Quittungen beseitigen, so daß Fürst Bismarck, der mit einem gan zen Steuerbonquet in der Hand vor den Reichstag trat, nach vessen Zerzuvfung froh sein mag. als einzige Blume im »nopflochc oie Börsenstener mit hinaus zu tragen. Die Sätze der Börsensteuer »ollen, nach Anträgen der »onscrvativcn noch erhöht werden. Das schadet gar Nichts. Fn der Gewißheit dieses Ergebnisses hielt sich auch die Rede des Fürsten Bismarck in sehr ruhigen Ausdrücken. Der ParlamentSbericlit weiß Nichts von lebhaften Scenen zu er zählen. Wohl aber lüftete der »anzler einige Zipfel seines ganzen Steucrprogramms. Er schwärmt für indirekte Steuern. So viele Wunderdinge verheißt er von der (man weiß nur nicht wie großen? aber doch höchst, höchst ansehnlichen) Erhöhung der indirekten Äb- -zaben, daß er hieraus nicht blos den we»entlichstcn Tbcil des staatsbcdarfs decken, sondern sogar den Gemeinden einen guten Dhcil der Lckiulpflrge, der Arincnlnst und der Polizeiverwaltung abnehmen will. Diese Ziiknnstsinusit ist, nach deü »anzicrü eigenen Worten, wcsentlich auf die nächsten Wahlen berechnet. Wir glau ben, Fürst Bismarck irrt sich, wenn er meint, die große Masse der Wühler würde sich gleich ihin für eine unbegrenzte Erhöhung der Verzehrungssteuern begeistern niit der Anweisung aus die Zukunft, später in anderer Weise erleichtert zu werden. Die höheren Steuern muß man zunächst zahlen; die Entlastungen sollen erst später kommen und sie müssen hinter den neuen Ä e lastungen Zurückbleiben. Bismarck tadelt an der Einkommensteuer, daß sie ohne eine Kapital- oder Vermögenssteuer ungerecht wirkt. Den Familien stand, die Gesundheit, die örtlichen Verhältnisse und andere Umstände des einzelnen Steuerpflichtigen lasse die Einkommensteuer unberück sichtigt und sic rufe dadurch unter Personen von an sich gleichem Einkommen die größten Unterschiede der thatsächlichen Vermögens lage hervor. Das ist Mlcs wahr und eben so, daß der Einzelne oft sein Einkommen nicht immer genau anzugeben vermag. Aber nickt minder unwiderleglich ist der Satz, noch viel weniger gestatten die indirekten Abgaben «In» Aiwaffung an die individuelle Steuerkraft - Brod, Salz und Fleisch muß der Mensch in gewissen Quantitäten genießen — daS Schwergewicht der indirekten Abgaben fällt auf die Unbemittelten am härtesten; ihre Erhebungskosten sind beträcht lich höher als bei der direkten Steuer und was Bismarck den Armen als Erlaß der direkten Steuern in Aussicht stellt, ist unbe deutend gegen Das, was sie künftig Tag für Tag für Frislung des Lebens zu zahlen haben. Die Peripcktivc: das Reich spendet aus dem Füllhorn der indirekten Steuern reiche Gaben an die Einzel staaten und an die »ommunen, letztere werde» die Schul-, Armen-, Polizei- und Stauvesamtslastcn los und brauchen fortan die Bürger weder crekiitircn noch pfänden zu lassen, die Millionen sind dann da — soweit sic nicht unterwegs im »riegsministcrium verschwinden — diese Fatamorgnna lockt nicht so sehr, um vormgswcisc die Taschen in Anspruch zu nehmen, worin sich die Groschen tnapven Verdienstes vorübergehend aufhalten. Dem» täusche man sich nicht: mit Bier-, Wehr- und Quittungssteuer sind noch nicht die letzten Stcucrwortc Nismarck's gesprochen. Der Reichstag hätte ihn fragen sollen, wie lange der Tabak noch „bluten" soll. Und er trägt noch andere Geschosse in seinen» »öchcr. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß unter dem Eindrücke der letzten »atasirophe der Entschluß des Zaren Ale-ander III. vollcuds auSgcrcift ist, das traditionelle Verhältnis! zivilcheu den Höfe» von Petersburg und Berlin aufrecht zu erhalten. Entscheidend war das Verlangen nach einem gemeinsamen Vorgehen gegen die europäische Reuolutionspartei. Warum aber wendet man sich blos gegen die Schweiz? Die Nihilisten in England sind nicht geringere Ver brecher. Wie bei dcir Attentaten Hödcl's und Nobrling's wußten die ElubS der Anarchisten in London auch vor dem Zarenatteutate. daß am 13. März von Petersburg besondere 'Nachrichten zu erwar ten seien. Man sandte Boten in die Nabe des Palais des mit einer Tochter des ermordeten Zaren vermählten -Herzogs von Edinburg, um zu sehen, was dort für eine Bewegung die „neue Nachricht" Hervorbringen würde. Als dann gegen Abend die»unde von de», furchtbaren Ereignisse eintraf, fand sie die francosischen »ommunistcn, die russischen Nihilisten und die deutschen Sozialisten in ihren Lokalen veriammelt und wurde mit stürmischem Fribel begrüßt. Unter Vorsitz des „Bürgers" Most constituirte sich sofort im Saale deS kommunistischen Arbeiter NiidunnsvercinS, <i Rose Street, Soho-Sguare, ein Festausschuß und feierte das „frohe Ereignis!" in diesem Lokale bei einem Festbanket, welches bis »n die frühen Morgenstunden währte! „Festmmimern" mit rotliem Runde ivnrden gedruckt und „Bürger" Most beschrieb die letzten Augen blicke des milden Alerander II. in so cmüichen Ausdrücken, daß er ihn nicht einmal „sterben" ließ, sondern eine viehische Bezeichnung für den letzten Seufzer eines Menschen wählte. Ter Abscheu gegen das Treiben dieser IbeilS ganz bodenböscn, ganz verlotterten, tlieilS versübrtcn Gesellen ist bei den Englandem so stark, daß gewiß auch sie diesen Buben kein Asnl mehr mehr bieten werden. Es war keine bloße LuruS oder Eitelkeitssache, als die Rumänen ihren Fürsten zum »önige cmsricfen. Rumäuicn wird olS König reich unabhängiger sein, denn als Fürstentlmm. Der »önigstitrl allein schon har für die Völker des Orients eine imponirendc Ge walt. Die Erhebung deS Donauslaates zum Königreiche war zwar längst geplant, würde aber ohne den Petersburger Regierungswechsel kaum vor einigen Monaten einaetreten sein. Die Rumänen beeilten sich aber jetzt eine vollendete Tbatsache zu schaffen, elic der neue Z«r auch nur provisorisch über seine tünslige Orientpolitik in's Reine kam. Fedes neue Anerbieten des Sultans fällt günstiger für die Griechen auS, als daS frühere. Statt es aber cmzunehmeu, beant worten die Griechen diese 'Nachgiebigkeit niit einer neuen kriegerischen Demonslratio». Wollen die Großmäuler in Athen unbedingt alle Sumpathicn Europas verscherzen? Zugegrifsen, ihr Griechen! Neueste Telegramme ver „TreSvuer RaS»r." v, 29. März. 'Berlin. R ricl> otn g. Die Bkratbuiig über daS Steuer- bouciuet wird fortgesetzt. Frbr. v. Lcr.denlelv iRelchopariri) be grüßt die aut Erleichterung der Gemeinden gerichtete Tendenz der Denkschrift, wenn er auch nicht die Eompete»; de» Gemein de» entzogen »risse» will, was »aturgeinäß in den Rahmen der Gemciuvcoerwaltung gehört. Die DeficitS in den Einzel» ktaaten forderte» die Finanzrelorn»; die Eliizrlsta.Uc» sind lediglich ans die dirccrcn Steuern angewiesen, die an gesichts der hoben Kommunal-Anlggen eine Erhöhung nicht vertragen. Er spricht ssir eine Erhöhung der Brausleucr nur ln Verbindung mit einer Erhöhung derBranntwcinslcuer. Bei de» Worten Biönmrck's über die Vorzüge des Schnapses vor dem bastcrischc» Biere habe sei» Her» geblutet, ihm ,'ei ein Arbeiter, der keine» Schnaps trinke, nun schon lieber. Seine Partei werde für eine Börscnstcuer stimmen. Er halte die Börse keineswegs für ein unmoralisches Institut, aber angesichts der auf Verände rung deS Immobile» Besitzes hastende» Abgaben sei eine Be steuerung her große» Veränderungen des mobilen Besitzes, der tick' an der Börse vollziehe, nur ein Ersordcrnlß der aus- chelchende» Gerechtigkeit. Also nickt in einem gehässigen Sinne spreche er für eine Börsensicuer. QuittungSstempelstcucrii würde» bei uns drückend sein; er halte eS nicht kür a» der Zelt, die letzte Sehne anzuspannen, den letzten Tropfen abzudrücken. WaS die Lotterlesteuer anlange, so halte er StaatSiotterien für unmoralisch. Er sei gegen daS TabakSmonohol. halte aber eine Erhebung der Tabakiiencr für angezeigt. Abg. Witte, Mecklenburg,(SeceIsio»ist) beklag^ sich, kaß der Reichs gcdung geschaffen. Die Durchführung einer Arbcilcr-UulaU' und Fnvaildenversicherung würbe 5>»s tiM Milttouc» criordcrn und »c> alio iür jetzt unmöglich. Wer Biöimuck rinci» solche» Rath erkhciit habe, sei gewissenlos gewesen. Er prvteslirl gegen die Aufforderung Biduialck'd, bet ihm Anträge aus ZoUerhrhu» gen a» »bringen. Er spricht gegen die'Börsensicuer, die nur die guten Papiere von dem oeutichcn Markt cnttcnie» würde, cuu die schlechten aber gar keine» Einfluß haben würde. Die einzig richtige Steuerrciorm beiße Sparen. Spare» besonders g»»Mili> tärctctt. V.WedeU-Malchom: Eine hohe Spirituottcner wurde»»»». iereExportinteresse» beeinträchtigen. DieMehrzahi ieinerpoliiffchei» Freunde stimme gegen die QuiltungSfteuer. weil dieselbe bcioiil crs den kleinen Verkehr ticffen würde, zu koinpliziri sei und wicht eine» vcratorischcn Ehargktcr giinekmicii könne. Zu der Besteuerung des Lombard habe seine Partei noch nicht Steilung genommen. Bundesbevollmächiigter Girth bertheitigt die O.iuitungs'icucr, Die Debatte wirb geschlossen. Zuu» Wort gemeldet ist noch Bebel. Bemerkend wert» ist, daß kein Redner vom stculinm das Wort nimmt. Die Ueberneiinng der Braustcncrrorlagc an eine Konulilistou, woiü» nur die Konservative» stimmen, wird abgclehnt, ums einer Ablehnung überhaupt glciclürming. Die Stenipclstcueivorlagc au eine Llglicdrlac Kommission. Folgt gesonderte Beralbnng der Wchrsieucr. Reichciispcrger-Dlpe und v. Putttaincr-Lübdcli halten zwar eine»» ivlrtb»chaiti»che» Aus gleich zwischen Denen, die dicncn müssen, »mb Denen, die ustli- tarirci bleibe», iür sehr wünjchenSwcrtt), haben aber gegen die vorliegende Vorlage schwere Bereisten. Der preußische Kriegs-Minister von Kamcke für die Steuer. Er bestreitet, baß durch die Vorlage die Möglichkeit des Loskauis inaugurirt werde, v. Trestschke spricht sehr schart gegen die Wehrstcuer, diese Geldstrafe für picßhaitc junge Lenke. Der derselben zu Grunde liegende Gedanke sei »»plciißisch und gesien das deutsche Rcchtöbewuklsein. Absicht der Vor lage sc! nur, zu zeigen, wie »reit mg» gehe, um nur »icht z»»i Monopol greisen zu müssen. Diese Insinuation bcstreitct Slaatösecretär Scholz Ncnncnö der verbünde en Regierungen sehr entschiede» und bedauert, daß v. Treitsivke die Eriatzbehorden verdächtigte, dieselben könnte» sich von der Sleucr- sghigkelt eines Dienstpflichtigen beeinflusse» lassen. SkcUtcr macht gegen die aus die Einkommensteuer basirtc Vorlage gel tend. daß eö »icht in allen dcukichcn Staaten Etnkeiimleil- »teucr gebe. Ist. Boreliiw spricht Aamenö der National- liberaie» sehr entschiede» gegen die Vorlage und knürtt daran einen Schwanengcsaiig seiner Partei. Bei den Wahlen würden Fortschrittspartei und Agrarier ihren Schnitt machen. Löwe-Beriin gegen die Vorlage, iür rie selbst Trcitschkc, der koch mit der Regierung über das Maß seiner persönlichen lteherzcug- ung gehe, nicht einzntrctcn vermocht Hube. v. Treilichle erklärt, er »verte hicriür von Loire Genugthuung fordern. Löwe verweist am de» stenographische» Bericht, verweigert eine cmterwcitigc Erklärung und ist bereit, sich Trestschke zu steilen. Noch lange nach der Sitzung war Trcltschke mit seinen Freunden anwescnt, um den Wortlaut der Löwc'sche» Aeußerung, die Trestschke, welcher bekanntlich taub ist, nicht selbst gehört haben konnte, aus bcu stenographischen Auszeichnungen fettzuslcsten. Nächste Sitzung: morgen. >6 Berlin. Die Reichsiagskomiinssioii für die Vermssungö- äiitcrunz nahm einen Antrag des Abg. V.Aennigsc» an, wonach der Reichstag alljährlich iin Oktober cinzuberMe» ist. Verlänge rung der Etats uud Legislaturperioden wnrdcn abgelchnt. — Grat Stollbcrg-Wernigcrodc und Windlhors» habe» 'Anträge aM Maßregeln zur Beseitigung der kür die öffentliche Sicherheit aus der mißbräuchliche» Verwendung von Sprengstoffen erwachsen den Gefahren eingebiackst. Die 'Anträge betreffs der Spreng stoffe wurden in freier Besprechung von de», RcichStagsabgcorb- netcn aller Fraktionen, ausgenommen die Sozialisten, gestellt. Stoliverg beantragte eventuell eine iistcrnatloucstc Vereinbarung. Auch die Beschränkung des 'Asistrcclsts wurde didkutirt; die Ein ladung zur Besprechung ging vo» Stollbcrg aus und trug unter anderen die Unterschritten des Grasen Bismarck und Schwarze. Paris. Louise Michel sagte sich von Rocheiorte, »veil dieser am 18. März keinem Sozialistendankett prästkirte. ioS. Albe». Der britische Gesandte gab im Austrage seiner Regierung die Erklärung ab, England werde in der griechischen Frage sich von den andern 'Mächten nicht trennen. Die von TrikuviS i» der Kammer getlmne Aeußerung. Griechenland sei >»> Kriegsfälle der Unterstützung Englands sicher, ist demnach hinsällig. Berliner Börse. Die heutige Börie zeigte sich wieder fester. Eoulöbesicrulige» »raren ziemlich allgemein, dcr Verkehr gewann eine größere Ausdehnung. Die Besserung beruht offen bar aus der nicht unsreundlichen politischen Angeiiblicköiituatton. UcbrigeiiS lagen auch von auswärts feste Notlrungen vor. Dcr Schluß war etwas ruhiger. Credit, sehr belebt, ve, Fran zosen st, Lombarden 1 Mark besser. Deutsche Bahnen schwach »nv cmgebolen; österreichische, namentlich Galizier, fester. Priori täten sehr icst. In ireindcn Fonds fand lebhaiter Verkehr statt, besonders stellten .ich österreichische, ungarische und rlimänhchc Renten höher. Banken wenig belebt, aber scst. Die leitenden Montanwerthe lLaura -j- IV-, Dortmunder -s- l'AProc.) waren besonders anfangs steigend. Von Industrien waren höher Frisier, Nähiaden, Soibrig, Lchönherr und Kerner. Zimmermann muß ten u < Proc. abgcben. mrg »«ccciiiv»»»- veiuizil „cn, daß der mciccio- kanzlcr die Stcnervorlaaen ohne Berücksichtig»»»» der Wünsche des Hauscö wieder eingebracht habe. Seine Partei Ist vokales nnv SachftslyeS. gegen die vorgcschlagencn Steuern, mit alleiniger AuS- - Leiter Gotte» ist her Krankheltözustand des Prinzen nähme einer Börscnstcuer. Er wundert sich, baß Bismarck ein Albert. K. H., noch recht betrübenb. In letzter Zeit baden Gesetz gegen die Trunksucht verlegt und sich gleichzeitig gegen si» die Schleinihantblutnnaen sogar bäustger wiederholt als eine Erhöhung der Branntweinsteuer spreizt und den Brannt- srül,er. auch »eblt nom immer der Appetit; de, Schla» Ist ost wcingenuß durch Verthcuerniig des BiercS lörkere. v. Beiow unruhig »md die Kräite liegen sehr darnieder, spricht namens der Konservative» iür die Braustcuer. Ist denn — Durch Uebcrnahme der Führung des SchützenregimenteS daö Vier wirklich von io hoher Kulturbedeutung? Er cjiert gc- Seiten des bisherigen Flnaeladjiitanten Sr. Mai. des Königs, wattig gegen den Bicrgcnuß als entsittlichend. Der Kultus- Oberstleutnant v. Minckwitz, macht sich die Neubesetzung einer minister müsse Verordnungen gegen den übermäßigen Biergenus, A d j u ta n tc n ste 11 e bei Sr. Majestät nothwcnbig. In in den Schülervcrblnvungrn erlassen. Bier sei durchaus kein unterrichteten Kreisen spricht man davon, daß der Brlgadegencral flüssiges Brod: um den NabrungSwerth von 4 Lots, Brod Generalinaior v. Einsiedel die Stelle des zweite» Gcneral- zu ersetzen, seien ungclähr LM Pfund Bier notbweiikig. adsutantcn einnchmcn und an dessen Stelle derEhei teö General» Der Redner »reist icrncr noch ans die Schädlich- stabes, Oberst v. .Hollebeii Normann, cinrücken werke, »rächend kelt der vielen Biersurrogate hin und preist den Genuß deö de» Oberst v. Revhcr des ><>:<. Regimentes alö Ebei des General- Schnapses. IN. md. Meiidcl verbreitet sich vom wisscnscha t- stabeö tetz König». Sachs, i >2.» ArmeecorpS in Aussicht ge liehen Standpunkte cu»S über die Schädlichkeit dev Branntwein- nomine» sei» ioll. genusscö; derselbe sei unter keinerlei llmftänven cinpfedlenöircrth. — Die bei der diesigen Kaiserlichen Oberpostdlrektion frei! Waö sei denn mäßiger Braimtwcingenuß? Auch der Geivodn- gewordene Stelle eines PostrcstvS ist durch den Ged. cxpedirenden beitStrlnker bilde sich nicht cl». daß er daS Maß »iberschreite. Sekretär unk Kalkulator Wed lack auö Berlin besetzt worden StaatSiekr. Scholzc Der Reichskanzler »rolle ja auch de» Brannt- Die sächsische» Ponbeamtc» »lachen bezüglich ihres Avancements wein berai'ziehen; die tieSbez. Vorlage babe bisher nur »och nicht gerate keine freundlichen Eriabrnnaen. fertiggestellt »verden können. Sonneinann: Eine gerechte Heran-! — Die »ach Berlin entsendete Deputation der Weber auS zledung teö »nobile» Vermögens sei nur durch direkte Steuern>Meerane, »reiche im Name» dcr Weberbevölkerung Sachsen» rnöglich. Durch eine Uebertragung von ReichsmiNel» auf die um Herabsetzung der Garuzölle bitten wollte ist vom Fürsten Gemeinden werde nur ein großer Wirrwarr in der Steucrgesetz-i B i s 1» a r ck nicht empfangen worden, da dieser überhaupt nicht
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