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Frankenberger Tageblatt nzerger Freitag den 17. September 182V nachmittags 79. Jahrgang I? 217 3 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Mha, des Amtsgerichts und des Stadtrate- zu Frankenberg, sowie sonstiger Staats- und Gemeindebehörden für den Amtsbezirk Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. Druck und Verlag von C. G. Roßberg, Frankenberg i. Sa. Ausgabe von Bezagsansweisen für EinmacheMer i« der städtische« Lebe«««ittelkarte»'> Ausgabestelle — Markt Rr. 14 Geslügelcholera U«ter dem Geslügelbestand de« Serra Fran» Richter hi«k, Mühlzrabm 8, iü die Geflügalchoiera amtlich keftaeftebl worden. Stadtrat Frankenberg Sa., am 17. Septemba 1920. Flirviy» u-ouu* AKüWtk», ZNUv» VUklltp , Konsumverein i, Kamann Norbager, Karl Wolf, Rob. Bast, Arno Grießbach, Paul Schwenke; . Assmiation, Adolpb Scheibe, Paul Sounendag«, Wilhelm Andrä, Emil Schmidt; , Konlomvaet« n, Wwr. Starke, Oec. Lieb««, Wwe. Kräuter, Mar Pause, Ltnu» LSbna. x — Brennstoff-Berforunn« Kohlen per'/, Zentner S SV und 9.9» Mark bei Eckhardt, ibiintber, Oehme. Kämpfe und Lodwig; Brikett« va Vi Zentner 8.60 Mark bet Oehm». Stephan una Ludwtg. Die vrernr- itott« bnd bi, 21. Septemba 1920 abruholen, audanfall» Marte IS vafällt. Abrechuungetag der Händler: 22. September IS20. Frankenberg, den 17. Seotemb« 1920. Oriekohlenftelle de» Stabtrato». 2m Aulchluh an die Bekanntmachung vom 28. August 1920 (»Sächfifche Staatezeitung" Nr. 199 vom so. August 1920) werden nachstebend dir 2. Su.führunaebesttmmuug vom 4. Sep. t-mba 1920 1R. G.-Bl. S. 1636) und di- s. Aueführungsbesttmmung vom s. Septemba 1920 tR.-G .Bl. S. 16S7) ,u dem Gesetz über die «atwasfaung d» Bevölkerung vom 7. Augult 1920 lR-D-BI. au^Mrdaung von Waffen sür Beamte nach 8 S da S. Auslührunge. besttmmung lind an da» Min'staium d», Innern durch die «Aebaupimannlchalt-n ,u richten. Dresden, am 14. Septemba 1920. Ministerium d« Inner». Zweite «nssührungsbestimmung z« dem Gesetz über die Entwaffnung der Bevölkerung vom 7. August 192«. vom 4. September 1920. Aus Grund de« Gesttza über dte Entwaffnung da Bevölkerung vom 7. Augult 1920 (R.-G.-Vl. S. 1883) wird mit Zustimmung des vom Reichstag gewählten Beirates vaordnet, »..„-II Vie «Ile AuesSbrunasdevimmung »u dem Gesetz, über dte Entwaffnung da Bevölkerung vom 7. Augult 1920 (R.-G.-Bl. S. 1SSS) und vom 22. Augult 1970 tR.-G.-Bl. S. 1895) wird wie fylgi geändert: 1. 8 1 Ziffer « «hält kolgende Fassung: Armerrevolva und Armapistolen. 2. 2m 8 2 tritt al, Ziffer g hinzu: bet Armeeptftolen: Gleitschtene und Laus. Artikels Diese Bestimmung tritt mit dem Tag« ihrer Verkündung in Kraft. Berlin, den 4. Sepiemba 1920. Der «eichskommilsar fü, bi, Entwalknuna der Zlvlldevölkeruug. Dr. Peter,. Dritte Ausführuugsbestimmuug zu dem Gesetz über die Entwaffnung der Bevölkernug vom 7. Augnst 1SS0. vom 8. September 1920. Aul Grund de« 8 9 de, Gesetzt« üb« die Entwaffnung da Bevölkerung vom 7. August 1920 tR.-G.-8l. S. 1883) wird zur Verhütung von WaffenWebunaen mit Zustimmung des vom Reichstag gewählten Beträte» vaordnet, was kolgt: 8 1 2ed« Art da Beförderung von Mllttärwaffen, wesentlichen Tellen von Militärwaffen und von Munition ouk da Eisenbahn, mit da Poft, auf Sch ffen. aus Krastsabrituaen und sonstigen Fuhrwerken, sowie auf Luftfahrzeugen ist vaboten. Dos Vabot gilt »icht sür die aus Grund de» Frieden-vertrage, für dte tmvalltiaten Truppen ru befördernden, al» solche g«kmn«eichneten Ersatz-, Nachschub, und Abschubtransporte. 82 Bon dem Besördaungsvabot des 8 1 Satz 1 sind ausgeuommen: 1. Waffen- und Munition,tranrporte, deren 2»hav nach dem Frtedensvatrag an die allttaten Mächte au«,ulies«n tft; 2. Waffen- und Munitio«»tra«»porte, deren 2«halt «weck« Durchführung de« Frieden,- vatrage« und »weck» Erfüllung da in dem Abkommen von Spa übernommenen Verpflichtungen zur Abliesaung au Sammelskllen oda »ur Zastgung und Ba schrottung bestimmt ist. Di« Tramporte find al« solche »u lenuieichnen. 8 3 Bon dem Beiördaunosvabot flnd fava ausgenommen: Waffen- nnd Munttionetran»- porte, die für dte Retchewehr und die »ur Ausübung ihre« Beruke« mit Waffen oo sehen« Br- amtenschaft bestimmt sind, sofern für st« tn sedem Einzelfall eine Genehmigung vtetlt ist. Die Genehmigung wird bet Transporten sür dte RAchswebr durch da« Reichswehrminiverlum, bei Transporten sür di« Beamtenschaft durch dte Zentralpolstetbebürden d« Länder «teilt. Bet Tran,Porten, sür die Begleitpapiere ausgestellt werden, ist die Genehmigung auch auf den Begleitpopiaen zu vermerken und ra beglaubigen; bei sonstigen Transporten bat da Trans- portiühra eine Ausfatigung da Genehmigung bei sich zu führen und den zuständigen Beamten aus verlangen vorzuret-m. 8 4 Diese Bestimmungen treten mit dem Ta«« ihr« Verkündung kn Kraft. B«rltn, den 8 Septemba 1929. Der Rrichslomwissar für bl, Entw«ffo«ng des ZlvilbevSilernna. Dr. Peters. Donnerstag den 23. Septemver 1920 «achmMags V,2 Mr findet im Amtsgericht 1« Augustusburg «tu Sttsntliok«»» statt. Die Tageeordnung hängt tm Warte»imma da Amtshauptmannschaft Flöha au«. Flöha. am 16. Septemba 1920 Der stellvertrstend, vorsttzend« der B«b>I»»«IavmU»ng der A«t,b«uptaa»nfchast Wh«. Möbtu». Die Händler baben die Briugsauewetse Donnerstag den 23. dies« Monat, t» je 109 Stück gebündelt bei d« LebeniwUtel-Abtetlnug tZimma Nr. 2) einzureichen. Dte Au,ae», »an Zucker an bt« Ländler aiolg« Sonnadend dm 18. dirse» Monat, «orwftteg, 8 bi, 12 Ubr tn d« städttschen «isralag» (B-dabag). Franken bera. den 16 Sep enb« 1929 Ledensmittel-Abt'llnvg b« Stadtrat»». Ke-ediieb« cseinplireiel Oer lümaer- ricberdeitrpolirei ! Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei schreibt unter dieser Ueberschrift: ! In einem! Teil« der Presse findet sich die Notiz, daß bei der letzten Demonstration der Erwerbslosen vor dem Ministerialgebäude in Dresden ein Lockspitzel der Polizei entlarvt worden sei. Der Tatbestand ist folgender: ' ! Unter den am 3. September vor dem Ministerialgebäude versammelten Erwerbslosen befanden sich «ine ganze Anzahl erregter Personen, die sich zum Teil zu schweren Drohung«» Vie stetcbrmdr Nach den Beschlüssen der Konferenz von Spa muß der Mannschastsstand der Reichswehr, der damals noch 200 000 Köpfe betrug, zum 1. Oktober ds. Js. auf 150000 Mann herabgesetzt sein. Nach weiterer kurzer Frist erfolgt 1921 die Verminderung auf 100 000 Mann. Das ist alles, was von der einstigen stolzen deutschen Armee übrig geblieben ist, und es kann uns nicht über unsere militärische Schwäche sorttäuschen, daß UNS eine Verstärkung der Polizeikräste ge stattet worden ist, die, toi« in diesen Tagen mitgeteilt wurde, M eine Landespoljzei der einzelnen deutschen Staaten um gewandelt werden soll. Die erste Verminderung um 50000 Mkmn wird zuM 1. Oktober beendet sein, und man hofft, daß die Maßnahme auch ohne allzu schwere Härten für die gur Verabschiedung gelangenden Offiziere und Mannschaften verwirklicht werden wird. Leider wird es dabei unvermeid lich sein, daß die Zahl der Garnisonen verringert wird. Der Skährstand wird diese Tatsache unliebsam empfinden, und auch sonst wird «s von der Bevölkerung mit sehr gemischten Gedanken festgestellt werden, daß das „zweierlei Tuch" aus !ihr«r Mitte geschieden ist. Mag sich seit dem! 9, November 1918 in Deutschland noch so viel geändert haben, die Waffen- losigkilf des nicht so starken Reiches bedrückt schwer. ' . Wir würden uns leichter mit dieser Tatsache abfinden, wenn nach dem Abschluß des Weltkrieges wirklich eine Freund» schäft der Versühnung unter den Völkern Platz gegriffen Hätte. Aber alle Erwartungen, die in dieser Beziehung ge-> hegt worden sind, sind fehlgeschlagen. Wie Frankreich und Polen zu uns stehen, brauchen wir nicht weiter hervor- zuheben, aber es ist sehr nötig, darauf hinzuweisen, daß Polen, das vielleicht dm dritten Terl der Einwohner des Deutsche Reiches Hat, uns militärisch erheblich überlegen ist. Wenn wir auf 100000 Mann Reichswehr herabgedrückt sein wer den, hat sogar das kleine Dänemark mehr Soldaten, als wirs. ! Die Entente, die Deutschland hat wehrlos machen wollen, hat ihr Werk so gründlich besorgt, als es ihr nur möglich war, aber ^je hat sich mit dieser Entwaffnung ebenso ein« Ru« ausgebunden, wie mit der wirtschaftlichen Verelendung Deutschlands, unter welcher ganz Europa leidet. Unsere Ent- MsMng bedeutet d«n unausgesetzten Wirrwarr tm Osten. gegen die Regierung Hinreißen ließen. So sind denn auch vvr» schiedentlich einzelne der Erwerbslosen in dir kM Ministerial gebäude mit der Erwerbslosenabordnung gehalten« Sitzung gekommen und erklärten dort, daß sich die Massen nicht» mehr würden halten lassen. Und als der Ministerpräsident persönlich vor dem Hause zu der versammelten Menge sprech»» wpllte, wurde ihm dies durch Gejohle und drohende Zurust unmöglich gemacht. Es fielen Aeußerungen gegen den Mi nisterpräsidenten, wie: „Holt ihn herunter!! Laßt ihn nicht wieder hinein!" Eine grau rief: „Dem müßte man die weißen Haare einzeln Herausreißen!" st! ' ! l I Von dem Vorhandensein einer sehr erregten Stimmung hatte di» Polizei Kenntnis. Auch die Landessicherheitspol^ej besitzt neben ihren uniformierten Boamim solche in Zik-il. Die Volkskammer hat derartige Beamte ausdrücklich als nötig anerkannt und bewilligt. Ein solcher Beamter hatte sich au ft tragsgemäß vor das Ministerialgebäude begebm, um di» Stimmung der versammelten Massen unmittelbar zu be obachten. ! - Leider wird nun von manchen Bevölkerungskreisen «in irreführender Mißbrauch mit dem Worte 'Spitzel getrieben. Unter einem solchen versteht man volkstümlich ein« in behörd lichen Diensten stehende Person, die unter Mißbrauch ihrer nach außen hin ja nicht erkennbaren Stellung zu Vergehen oder Verbrechen anstachelt und auswiegelt, mir so «inen Grund zu behördlichem Einschreiten zu schaffen. Ein derartiges Ver fahren ist niedrig und verabscheuungswert. Ein solcher Spitzel würde außer seiner Disziplinierung sich auch Bestrafung ans Grund des Strafgesetzes wegen Anstiftung zuziehen. 1 l Es kann mrn nicht scharf genug verurteilt werden, daß jetzt von Manchen Bevölkerungskreiscn jeder Polizeibram tr In Zivil, den man als solchen kennt, als Spitzel beschimpft zu werden pflegt, wenn er pflichtgemäß sür sein« Vehürd» zum Zwecke sachlicher Berichterstattung Beobachtungen macht. Bei urteilslosen Personen wird dadurch der Anschein erweckt, ab» wenn solchen Beamten das oben gekennzeichnete nichtswürdig« Verfahren zuzutrauen wäre. Es muß dadurch begreiflich ein» schwere Erbitterung gegen derartige Beamte hervorgerufen werden. Der am 3. Sevtember vor dem Ministerialgebäude diensttuend« Polizeibeamte in Zivfl, der sich naturgänäß In der Nähe von hesonder« aufgeregten Demonstranten auWt, Vor der fernen Entente wird dort der "Respekt sehr bald verloren gehen, vor einem' kräftigen nahen Deutschland würde! MM sich gehütet haben. Ganz abgesehen von den Gefahren, die aus Rußland auch für Westeuropa noch erwachsen können. Wenn auch, die Reichswehr in ihrem numerisch schwachen Bestände nicht in der Lage ist, Deutschland nach allen Seiten energisch zu vertreten, so wird sie doch unter Umständen ihr Möglichstes tun, und es ständig als ihre Aufgabe be trachte», die deutsche Tradition von Tapferkeit und Waffe»- ehre zu erhalten. Gerade die kleine Zahl der Reichswehr wird in ihr, wie an allen Deutschen die Erinnerung an die ruhmreiche Vergangenheit und an die unzähligen Opfer der vielen Kriege wach halten. Die Dinge, die rn der Zukunft möglich sind, wollen wir heute nicht erörtert», aber wir haben doch die Ueberzeugung, daß ein Volk von 60 Mil lionen Seelen nicht untergehen kann, auch wenn es nur eine Militärische Macht von 1M 000 Man» besitzt. Es gibt etwas, das stärker ist, als die Zahl. Auch im Innern wird sich schließlich, so hoffen wir, dieses „etwas" als so machtvoll erweisen, daß der Reichswehr ihre schwere Aufgabe leichter gemacht und sie nicht genötigt werden wird, Unruhestiftern ernstlich die Erkenntnis von der Notwendigkeit des Friedens im deutschen Vaterland« beizubringen. Wir wünschen, daß die Reichswehr, lo lange die jetzigen Verhältnisse andauern, immer von sicht jagen können möge: Klein die Zahl, groß die Ehre, deM Reich der Ordnung, dem Wohlstand zur Wehre! s, ! ! . t ! t ! ! Mont« den 20.9.29. vormittag» 8-V.1 Uhr für den 1. »eiirt , , , , . «achmittag» 2—V.6 , , . 2. , vlamtag . 21.9.29. vormittag, 8—V,1 . . , 3. . , , , , vachwtttag» 2—V,6 , , , 4. , nur gegen Vorlegung der Lausbaltunasltft«. Die festgesetzten Zeiten sind pünktlich el»- zuhalten. Aus «tn» Perlon entsällt "/. Pfund Zucker »um Preil« von 6.55 Marl oder 7.4V Muck Mr da« Pfund. Di« Abgabe von Z»ck«r «folgt ab Mont«« den 29. S. 192V bi« fpSteftenr Mittwoch den 22.9.1929 bet fallenden Händlern: Für 1. Be»irk: det Mor Knoth. Gotth. Richt«, Beruh. Vogelfang, Rud. Eckert; , 2. , , Konsumverein i, Kamann Norberg«, Karl Wolk. Rob. Bal». Bekanntmachung die ErMeschätzung der Spiittartoffel« t. Jahre 1920 vetr. Aus Anordnung de« Reichsminister« für Ernährung und Landwirtschaft findet, nachdem die Freigabe der Wirtschaft mit Spätkartoffeiu beschlossen Ist, die Ernteichühung Mr Kartoffel», wie sie «ach Punkt 11 der Au»sühr»ng»v«ordnuna de, Wtrtfchatt»minift«tum« üb« dte Er»te- lLSdmm im Jabre 1920 vom 18. Juni 1920 tNr. 138 da .Sächsischen Staatmrttung' vom 19. Juni 1920) bestimmt war, nicht statt. Dre«de«, am 13. Septemba 1920. Wlrttchaftm»i»llt«l»»». Da« Deutsche Zentral-Komttee ,ur Bekämpfung der Tuberkulose beabsichtigt demnächst Geldmittel ,u »«teilen, die d« Betämpfnng der Tuberkulös» dienen sollen. Körvtrschatt» und Beretnea (nicht Etn,e»pafo»»n), dte sich die Biläwpsung der Luder- lulok« zur Ausgabe gestellt haben, wird anbeimgestellt, entsprechende Anträge bet dem Ministerium de» Jnuan, IV. Abteilung, in Dresden Altstadt, Sästratzo 18, di» ru» 25. Geptembe, dies« Jahre» eimureichen, und zwar getrenut 1. «ach «eihtlsen sür den Ausbau da Fürsorgestellen, 2. sür Kurbeihtlfen und 3 Mr notleidende Vaeiue. Dresden. A. (Seeftrasie 18), am 14. Septemba 1920. MkuflteriuM de» Imre». Oeffentliche Sitzung -es Bezirksausschusses Montag de« 27. Septemver 1920 mittags 12 Ayr im Aeryandlungszimmer der Amtsüauptmaunschast. Die Tagesordnung hängt im Wartezimmer der Amtshauptmannschast au«. Flöha, den 16. Sept-mb« 1920.Der