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Bezugs-Preis: vierteljährlich I.LO IÜK. frei ins Haus, »n Ser veschäftsstelle abgeholt 1 IM. Einzelne Nummer III pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnabenö Nachmittag. Unterkaltungs- und ^nreigeblatt Nnzeigen-Preis: e einspaltige Zeile oöer Seren Naum» pfg. Neklamen Sie einspaltige Petit-» zeile oöer Seren Naum 30 pfg. j i belangreichen Aufträgen u. wieöer- r Holungen entsprechender Nabatt. l M wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie Sen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen »Felö unö Sarten" unö .Deutsche Moöe unö hanöarbeit". ^uck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Nummer 65 Mittwoch, den 6- Duni ^9^7 Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. ^6. Jahrgang Amtlicher Teil. Metallsammlung. Nach einer Bekanntmachung der König! Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt vom vorigen Monats wird zur Durchführung der am 9. Dezember 1915 u. 15. März 1916 vom stellvertretenden Generalkommando erlassenen Bekanntmachung über Enteignung, Ab mietung und Einziehung der durch obengenannte Bekanntmachung beschlagnahmten und gemeldeten Gegenstände aus Kupfer, Messing und Reinntttel die hiesige Sammel- ^e im Gemeindeamt bis zum 15. 2uni »»eder geöffnet. , Die Annahme erfolgt jeden Werktag von nachmittags 5 bis 6 Uhr außer Sonn- Mndr. Ottendorf»Moritzdorf, am 5. Juni 1917. Der Gemeindevorstand. Kleiderverwertungsannghmrstelle. , Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 28. Februar 1917 in der Rade- "ttger Zeitung vom 1. dss. Mts. geben wir hierdurch bekannt, daß sich die hiesige vertliche» und Sächsische». Gtrendorf-VkriUa, 5. Juni ^7. — Mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurve der Soloar Max Korner aus Moritz- dors, sowie oer Sohn des hiesigen Gastwirts Lehnert. Dem bereits mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichneten Sohn des Schuhmacher meisters Klinger wurde die Friedrich August. Medaille in Bronze verliehen. — Das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat nach Gehör des LanüeskuUurrates beschloßen, eine Amder- ung der durch die Verordnung vom 10. Dezember 1908 (G. L. Bl. S. 367 flg.) fest gesetzten Ferren rm laufenden Jahre nicht einlreten zu lassen. Die Sommerferien er strecken sich also in diesem Jahre: für die zweifellos als Tastversuche zu bewerben ist. Auch an der rumänischen Front, zeitweise über Galatz bis Tulcea an der Donau- Mündung erfolgten Feuervorbereilungen und Einzelvorstöße. — Im Wytschaete-Bogen erreichte der Artillenekampf gestern äußerste Heftigkeit; er hielt bis in die Nacht an. — Nahe der Küste, am La Bassee -Kanal und beiderseits der Scarpe nahm nachmittags die Kampftäligkeit zu; nachts folgten starken Feuerwellen Borstöße der Engländer bei Hulluch, Lens, Bonchy uno Eyerijy. Sie sind überall abgewiesen worden- Am Souchez- Bach vom Vortage verbliebene Englänoer- neger wurden größtenteils gesäubert. — Westpreuß'sche und chemische Re gimenter führten am Winterberg bei Lraonne eine gewaltsame Erkundung durch, bei der nach erbitterten Nahkämpfen über 150 Franzosen und 15 Maschinengewehre in der Hand der Sturmtruppen blieben. Am West yang des Berges m unsere Stellung einbe zogene französische Gräben wurden gegen starken Anglist gehalten. — Nach Schwerzer Meldungen aus London berichtigt „Daily Telegraph", daß neue Ab machungen der Regierung erfolgt seien, welche einen Masseneinsatz der Entenleheere zum Zwecke des Abschlusses des Kriege- nunmehr licherstellen würden. Annahmestelle getragene Kleidungs- und Wäschestücke, sowie Schuhwaren im Gemeindeamt befindet jeden Donnerstag von 3 bis 7 Uhr nachmittags öffnet ist. Ottendorf-Moritzdorf, am 30. April 1917. Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. -- Nachdem die große feindliche Frühjahrs- Msive im Westen als abgeschlagen und ge- Mtecl gelten kann, macht sich jetzt der Übergang zur neuen Offensive bereits be- "Mal. Zweifellos sind erhebliche Truppen- .^chiebungen beim Gegner im Gange. An ? Stellen, dre bisher Brennpunkte des ^pses waren, hat der Feind seine Linien Mnnt. Auch ist als sicher anzunehmen, H der bisher englische Abschnitt westlich nordwestlich von St. Quentin durch die ^kzvsen übelnommen ist. Es scheint also, die neuen Angriffe unabhängig von dm Öligen Angriffspunkten erfolgen sollen. spricht auch, daß seit Tagen an der pichen Front zwischen den Wytschaetebogen ?? Apern da« Artilleriefeuer sich auffällig Mgeit und seit Sonntag zum Trommel- M auch mit schweren Kalibern angewachsen In der gleichen Richtung sind auch zahl- Erkundung-Vorstöße der Engländer zu j?Hnen, die wie al« Fühler austaffen «ix sie großen Angriffen in der dernen Schlacht voranzugehen A" der französischen Front wirb die augenblicklich gekennzeichnet durch er- d.^the Einzelvorstöße deutscher Truppen Damenwege bis zur Westchampagne, p udrigen Hal sich auch hier das Artillerie- verstärkt, von der AiSne bi« zur Suippe ^.vermutlich sogeu dahinter die wahren Ab- des Feinde» verschleiert werden — i^end auf der bisherigen Kampffront im ^ostschen Avschmtl oie Gefechtstäligkeit Ls Dagegen stießen die Franzosen mit wiederholt bei St. Quentm und ^rs im Raume von Verdun vor. Auch an der Ostfront fcheinen die Vorbereitungen zu einer gleichzeitigen ij^nswe zu machen. Ob sie aber imstande i»' swe solche Offensive durchzuführen und Welchem Maßstade, oas bleibt abzuwarten. dre Absicht und der Wille zu einer ge- i^meu Offensive bei bestimmten Kreisen th. ^isischen Regierung uilv auch bei Führern besteht' kann nicht be- "°^en. Dafür spricht auch das An- de» Feuers bei Smvrgon und "Uowilschi uud östlich Lemberg, da« Volksschulen (höhere Bürgerschulen, Bürger schulen, Bezirksschulen, Frauenberufsschule, Fortbildungsschulen) auf die Zeit von Sonntag, den 15. Juli, bis mit Dienstag, den 14.Mugust; für die höheren Lehranstalten (Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschule, Realschulen, höhere Mädchenschulen, Studien anstalt, Lehrerinnenseminar) von Sonntag, den 15. Juli, bis mit Sonntag, den 19. August. Im übrigen sind die Schulleitungen vom Kgl. Kultusministerium ermächtigt worden, alle Schüler und Schülerinnen, die sich mit Zustimmung ihrer Eltern an den Ernte arbeiten beteiligen wollen, auf ausdrücklichen Antrag der Landwirte vor und nach den Ferien, soweit nötig, vom Unterricht zu be urlauben. (M- I ) Jedes Fleckchen Land muß heute in den Dienst der Ernährung gestellt werden! Mit einer Einschränkung ist diese Forderung richtig und ihre Beherzigung vaterländische Pflicht: Das zu besäende oder bepflanzende Land muß so beschaffen sein, daß der Auf wand an Saatgut und Düngemitteln der Be- Nutzung lohnt, denn Arbeit und Geld können derzeit nur wenig zählen, wenn es die Er zeugung von Nahrungsmitteln gil'. So manches ungenutzt oder zur Blumenzucht ver wendete Land ist im Laufe des Krieges um- brochen und als Acker benutzt worden; in vielen Fällen mit Erfolg, in vielen anderen ohne den erwarteten Nutzen und iogar mit Schaden. Saatgut und Dünger sind knapp, sie sind zu schade, um mit ihnen Experimente auf ungeeignetem Boden änzustellen. Immer wieder begegnet man der Forderung, die Zier gärten in den Städten für den Anbau von Nahrungspflanzen nutzbar zu machen. So dringend zugeredet werden kann, die städtischen Ziergärten auf ihre Verwendbarkeit als Nutz land zu prüfen, so sehr muß davor gewarnt werden, ohne eine sorgsame Untersuchung der Beschaffenheit des Bodens und der Lage die Umwandlung in Gartenland vorzunehmen. Wohl die Mehrzahl aller städtischen Zier gärten, besonders rn den Großstädten, genügen den an Nutzland zu stellenden Bedingungen nicht. Sie leiden meist an unzureichender Lichtzufuhr, besonders am Mangel an Sonne. Dreifach sind sie mit Bäumen und Sträuchern bestanden, unter deren Geäst sich keine Nutz pflanze entwickeln und Frucht tragen kann. Der Boden ist manchmal völlig versauert und obendrein sehr nährstoffarm. Wer auf solchem Lande Früchte ziehen will, der wird rn den allermeisten Fällen eine arge Ent täuschung erleben. Zeit und Geld sind weg- geworfen, viel Arbeit ist unnütz gemacht, Dünger und Saatgut sind ohne Gewinn ver tan. So hat das Schlagwort vom „Luxus garten" eine bedenkliche Kehrseite. Es ist daher anzuraten, die gewiß löbliche Absicht einen Ziergarten für die Erzeugung von Nahruungsmitieln heranzuziehen, abhängig zu seiner Verwendbarkeit für den gewollten Zweck. Ergibt die von Sachverständigen vorzunehmende Prüfung ein günstiges Ergeb nis, dann, aber anch nur dann ans Werk und Kosten und Mühe nicht gescheut. Plan loses Vorgehen kann nur schaden und ver mindert durch Saatvergeudung kostbare Be stände. — Vernichtet die Raupen! An den Bäumen, die an und für sich nicht sehr kräftig aussehen, sieht man jetzt zum Teil in den Aesten und Zweigen Gefpinnste von Raupen, die den Sammelplatz des Ungeziefers darstellen; aber auch an den Stämmen be finden sich Hunderte solcher Raupen, die sich zur Härtung auf einem Fleck sammeln und sich dort einige Tage aufhalten. Die Ge fpinnste lassen sich mit einer Obstschere, an einer Stange befestigt, leicht abschneiden uvd entfernen, während die Nester an den Stämmen mit Petroleum oder Carbolineum, wenn nichts anderes zu schaffen ist, zu über streichen sind. Nach dem verlaffen der Nester an den Stämmen verteilen sich die Raupen auf das Laub und sind dann einzeln schwer zu bekämpfen. Dagegen sind sie jetzt leicht zu vernichten, aber dazu ist es die höchste Zeit. Die Obsternte möglichst zu retten, ist heilige Pflicht eines jeden Obstbauers in der jetzigen Zeit. Der Dank ist jedem sicher! Bischofswerda. Der Stadt sind vom Kommunalverband 95000 Stück galizische Eier angeboten worden mit dem Vorschlag, zur Erleichterung des Absatzes den Preis von 31 auf 28 Pfennige herabzusetzen, wozu 1500 Mark städtischer Zuschuß nötig wäre. Die städtischen Kollegien lehnten den Vor schlag einstimmig ab. Bautzen. Für 580000 Mark verkauft wurde der zwischen den Dörfern Uhyst, Großhähnchen, Stacha und Taschendors liegende, etwa 800 Scheffel große Taucher Wald von der Siadt Bautzen an einen Kauf mann in Bischofswerda. Das Holz ist ab geschlagen und der Boden urbar gemacht worden. Ehrenfriedersdorf. Während des Ge witters am Freitag abend stand die ver witwete Frau Barthel mit ihrem drei Jahre alten Knaben auf dem Arme in der Hausflur eines Hauses in der Seifenthalstraße. Plötz lich schlug der Blitz ein und traf das Kind, das der Mutter tot aus den Armen fiel. Die Frau wurde nur betäubt. Sie hat erst am Pfingstsonntag ihren Mann begraben. Lichtenstein. Durch eine Verwechslung hat sich in der Nacht zum 1. Feiertag in einem Hause an der Glauchauer Straße ein „Einbrecherkampf" abgespielt, bei dem zwei Personen verwundet wurden. Der Kaufmann Otto Brunner, welcher in dem Grundstück eine Mehlniederlage unterhält, brachte kürzlich zur Anzeige, daß ihm öfters Mehl gestohlen worden sei. Die Schutzmannschaft erbot sich daraufhin zu einer Nachtwache und der Schutzmann Mehlhorn verabredete mit Brunner, daß letzterer sich punkt 1 Uhr nachts zwecks Ablösung an einer festgesetzten Stelle melden solle. Um nun das Grundstück^besser beobachten zu können, bestieg Mehlhorn einen Baum. Nach 1 Uhr erschienen plötzlich in dem Grundstück zwei sich leise unterhaltende Personen, von denen der eine ein Gewehr trug. Da sich Brunner nicht gemeldet hatte, so war Schutzmann Mehlhorn selbstverständlich der Ansicht, daß es Diebe wären. Er stieg vom Baum herab und holte zwei Soldaten von der Straße zu Hilfe. Alsbald krachten Schüsse und es kani zu einem Kampfe zwischen den fünf Männern, wobei die Soldaten das Seitengewehr verwendeten. Brunner und sein Begleiter, der Bäckermeister Winter, wurden verwundet, Winter sogar schwer. Crimitschau. Feuer in einem Sterbe zimmer, in dem der Verstorbene aufgcbahrt lag brach dadurch aus, daß durch einen Luft- zug der als Wandbekleidung benutzte schwarze Dekorationsstoff an den aufgestellten Kerzen in Brand geriet. Das ganze Zimmer wurde vom Feuer ergriffen und es gelang nur mit Mühe die Leiche herauszuschaffen. Lunzenau In schweres Leid versetzt wurde die Familie Otto Türpe Lunzenau. Der zehnjährige Sohn Erich erkrankte nach dem Rauchen einer ihm von einem Krieg" gefangenen beim Fischen gegebenen Zigarette an Nikotinvergiftung schwer, verlor das Be wußtsein und starb wenige Stunden darauf.