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29. Stück. Plauen, Sonnabends den 21. July iZro.' Die Weisheit am Throne gesucht. 3» einem Zeitalter, wo mehr die glücklichen Feldherr« als die belachende» Weisen gesucht werden, ist nachstehendes Beispiel von Fürsten, achlung gegen Philosophie und Philosophen aus Her Vorzeit wenigstens eine angenehme Rück« erinnerung. Ein untergegangenes Werk des Apollonius von Tyrus, das sür die Geschichte der Stoischen Philosophie eine bedeutende Quelle gewesen seyn muß, da es sich ausschlicßend mit dem Leben und den Meinungen des Stifters der selben, des Zeno (i-ä Trex« 2Hveovox) beschäf tigt, hat, so erzählt uns Diogenes von Laerre*), nachsolqende zwei Briefe aufoehalten, die, wenn sie nicht das Produkt einer spielenden Ein bildungskraft und folglich untergeschoben sind — doch welchen Grund konnte man haben, ihre Aechlheit zu bezweifeln**)? — eine seltene Denkwürdigkeit für jedes wahrhaft- humane Zeitalter, und beide für den König, wie sür den Philosophen ehrenvoll genug sind. Man lese: „ Der König Antigonus dem Philosophen Zeno seinen Gruß." „Wie sehr ich auch an Glück und Ruhm über dich *) Im siebenten Vuche im ersten Kap. Dorn. 11, der Hand-Ausgabe des Longolius S. 672. ") Mit dem historisch-erwiesenen Regenten-Karakter des Antigonus Gvnetas stehen sie keincswegeS im Widerspruche. — « Einem Könige," sagte ein Hvfschmeichler einst in seiner Gegenwart, »stehet alles frey." „Ihr wollt wohl sagen, einem Barbarenkönige," erwiederte der rcchtlichgcsinnte Fürst t „uns ist nur das recht, was seiner Natur nach recht, was anständig, was wahrhaft anständig ist." , Ein Hauptartikel der Kapitulation gegen seine Staaten war der, nichts für genehm zu halte», was er vielleicht den Gesetzen zuwider verordnen mochte, und im letzter» Awe seine Aeufierungen, als un geschehen, ganz zu ignoriren. Mehrere ähnliche, zum Theil noch stärkere Züge bewahrt die alte Ge schichte auf. Au wiederholten Malen besuchte er den geliebten Arno in Athen, und mischte sich unter seine Auhorer. Am Makedonischen Hofe ledock selbst sich sehen zu lassen, dazu war der überlegte Phi losoph nicht z» bewegen. Man sehe den Lipsius in der iVlaunclucrio »ü?I>Uosopchiain «lorcain, l-th. 1. Dlss. x. ton,. 4. Op. i>- 651. — Nichts desto weniger nahm mit der Dynastie dieses edel» Fürsten, den ein eigenes Glück 40 Jahre seinem Reiche gönnte, etwa 70 Jahre nach seiner Regierung das mächtige Maccdonische Reich mit dem verächtlichen Perseus ei» schmachvolles Ende, und in Nom lebte noch ein Prinz des letzter» als — Horndrechsler, Ebenist, oder des etwas, ein verstecktes Privatleben. Großer Beleg zu dem Clgudianischen; „coUiurmr In altrun, ut laxe» xr aviors runnt!! I "