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Mopauer» Tageblatt «nd Anzeiger werd« tn uns. sowtevon allen! KZ chapauer Lageblatt »»d U«»»lg«r- ist da» zur veröffmtlichung der amtlichen Bekanntmachungen der «mt»bauptmam,schast Flöha und des Stadtrat» «Zschopau dehSrdltchersei» bestimmte Blatt K di« amtlich« Bekmutmachrmg« de» FinmtzamteS Zschopau — Bankkonten: Erzgeblrgisch«Handelsbank «. B. m. b. -.Zschopau. Bemeindegtrokonto: Zschopau Rr. »; Postsche-Nonto: LetpUa Rr. 42884— Fernß»r«h« Nr. 718 Zeitung für di« Orte: Lrumhermertterf, Waldkirch««, »»mich«, Hohndorf, Wilischthal. vetßbach, Dittersdorf, »ornau, DittmanuSdors, Mtzschdorf, Scharsenstetu, Schlötzchm Borschendor' Anzeigen preis,: Die 4« mm breit« Millimeterzeile 7 Psg,; di» 9I mm breite Millimeterzeile im Lwttrtl 25 Psg,; Nachlaßstassei L Zister, imt RachweiSgebühr 2b Psg zuzügl. Porte n«. L07 19H. Das sreiG vergißt EuG nie! Dr. Goevveis vei den AuüianbSdeutfGen in Stuttgart > Die VI. Reichstagung der Ausländsdeutschen geht ihrem Ende entgegen. Nach neun mit ernster Arbeit und festlichem Erleben angefüllten Tagen gehen die Deutschen aus aller Welt mit der beglückenden und stolzen Gewiß heit, Angehörige einer starken und stolzen Nation zu fein, wieder hinaus, um mit neuer Kraft an dem Platz weiter zu wirken, an den das Schicksal sie gestellt hat. Der Sonntag, der lebte Tag dieser Reichstagung, stand im Zeichen der großen Rede, die Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Schlußappell an die Ausländs deutschen hielt. Die Veranstaltungen des Sonntag nahmen ihren Auftakt mit der Ankunft von Tr. Goebbels, der von München kommend gegen Mittag auf dem Flugplatz in Böblingen eintraf. Die Bevölkerung von Böblingen be reitete dem Reichsminister bei seiner Abfahrt nach Stutt gart stürmische Huldigungen. Auch an den Einfahrts straßen nach Stuttgart und an allen Straßen der schwä bischen Gauhauptstadt bezeugten viele Zehntausende, mit welcher Freude und Spannung Stuttgart und die Aus ländsdeutschen der Rede des Ministers auf dem gewal tigen Schlußappell der Reichstagung der Ausländsdeut schen entgegensah. Der FeUzug Inzwischen ist die Stunde für das erste große Er eignis des Sonntags herangekommen, das ganz Stuft- gart auf die Beine bringt. Denn mit den vielen tausend Ausländsdeutschen will auch die gesamte Bevölkerung der Stadt den großen Festzug anläßlich der Reichstagung der Ausländsdeutschen sehen. Auf der Ehrentribüne am Königsbau haben die Ehrengäste ihre Plätze eingenom men, an ihrer Spitze Reichsminister Dr. Goebbels, der bei seinem Eintreffen von der Menge wiederum stür misch begrüßt wird. „Das ganze Deutschland soll es sein!" — unter die- ser Parole stand der große Festzug, den Stuttgart am letzten Tag der VI. Neichstagung der Ausländsdeutschen erlebte. Ter Festzug mit seinen 2000 Teilnehmern wurde unter dem Beifall der begeisterten Zuschauer mit den Wagen aus der Ostmark eröffnet. Da zieht eine „Donau-Plätte", ein langgestreckter Kahn, vorüber, auf dessen Brücke eine Ländlergruppe tanzt. Der Kärnten- Festwagen erinnert an die heldischen Freiheitskämpfe die ses Landes. Tirol versinnbildlicht die Geschlossenheit dieses urdentschen Landes durch einen Wagen mit seinen Städtewappen, über die ein Freiheitsadler seine schüt zenden Fittiche spannt. Ferner zeigt Tirol eine besonders große Trachtengruppe. Es kommen die Wagen der Steier mark mit den steierischen Wappentieren, die beiden Wagen ans Wien, des Tors zum Osten, der Stadt der Kunst und der Lebensfreude. Der Zug der Nibelungen aus dem Gau Niederdonau folgt, und dann erscheint der Festwagen aus Salzburg, der ein besonders künstlerisches Meisterwerk darstellt. Sehr wirkungsvoll ist dann die Gruppe der Fahnenschwinger, die mit einer Trachten kapelle den Wagen Danzigs anführt. Jetzt beginnt der bunte Reigen der Wagen des Altreiches. Jeder Gau zeigt in vollendeter Darstel lung eines seiner Wahrzeichen oder in einem besonders reizvollen Stück die Eigenart seines Lande-, seiner Sit- ren und seiner Bewohner. Und so ziehen in bunter Viel- falt Symbole deutschen Seins und deutschen Wesens an den immer wieder von neuem begeisterten und beweg, ten Beschauern vorbei. Eine volle Stunde dauert der Festzug, der beschlossen wird von den Festwaaen der MWe WWe KmMe! budetendeuWr Protest gesell nuverautMtliche Beunruhigung der Bevölkerung Die Reichenberger Bezirksbehörde sandte, wie aus Prag gemeldet wird, an alle Gemeinden des Bezirks unter Berufung auf das Wehrerziehungsgesetz Plakate, die unter persönlicher Haftung des Gemeindevor stehers sofort in den Gemeinden ausgehängt werden soll ten. Die Plakate stellen keineswegs eine Werbung für die Wehrerziehung dar, sondern es handelt sich dabei um eine bewußte Kriegshetze, denn die Aufmachung ist derartig, daß sie bei der Bevölkerung Unruhe Hervorrufen muß. Schreiende Farben sind in Verbindung mit einer schwarzen Soldatengestalt gebracht, die das Bajonett drohend fällt. In dem Text heißt es: „Im Bedarfsfall werden wir alle Soldaten!" Die sudetendeutschen Gemein den, die sich ihrer Verantwortung für Ruhe, Ordnung und Sicherheit voll bewußt sind, haben die Plakate nicht aufgehängt, da sie nach dem Wehrerziehungsgesetz dazu nicht verpflichtet sind. Die Bezirksleitung der Sudetcndeutschen Partei hat sich sofort in einem Schreiben an den Mitarbeiter Lord Runcimans, Ashton-Gwatkin, gewandt, in dem sie auf die Gefahren einer Beunruhigung der Bevölkerung durch solche aufreizenden und kriegshetzerischen Plakate hinweist. Ein Protestschreibcn wurde schließlich auch g" den Prager Innenminister gesandt. Tschechischer MutzM <n die Selbstverwaltung Dieser Tage sand in Leitmeritz die Bürger meisterwahl statt, die in inehrfacher Hinsicht für die in der Tschecho-Slowakei herrschenden Zustände bezeichnend ist. Nachdem die neu gewählten Stadtvertreter im Sitzungs saal Platz genommen haften, erklärte der Vertreter der Bezirksbchörde zur allgemeinen Verwunderung der An wesenden, daß die Sitzung nicht öffentlich sei, und ersuchte d'e Bcvöl^rung, den Saal zu verlassen. Der Fraktions- lcitcr der SdP., Dr. Prochaska, verwies auf die Wahl ordnung, in der keine Bestimmung über vertrauliche Ab- Haltung der konstituierenden Sitzung enthalten sei und forderte die Zurückziehung der Verfügung. Der Vertreter der B-zirksbehörde, Dr. Novak, stellte sich auf'den Standpunkt, daß diese Sitzung von der Bezirksbehii.de einberuscn wurde und eine Fortsetzung des Wahlaktes, nicht aber eine Stadlvertretungssitzung sei. (!) Die Ver- fügung wurde nicht widerrufen. 4s wurden lediglich jo zwei Vertreter der Parteien uv'' " Pressevertreter zu Vieser Sitzung zugelassen. Nach der Bildung der Wahlkommission gab der Vor sitzende bekannt, daß sich für die Wahl des ersten Bürger« meisterstellvertr.ters sämtliche tschechische Parteien mit den Juden und „deutschen" Sozialdemokraten geeinigt hätten, wodurch die Juden und die deutschsprechenden Sozial demokraten den Tschechen zum ersten Bürgermelsterstell- vertreter verhalfen. Die SdP. wählte einstimmig Eduard Breuer zum Bürgermeister von Leitmeritz. Erster Bürgermeisterstellvertreter wurde der tschechische Volkssoziale Dr. Dinter, zweiter Stellvertreter der Sudeten deutsche Dr. Prochaska. Turner vom tschechischen Mob belästigt Am 2. September, gegen 21 Uhr, gingen in Brünn aus der Turnhalle in der Dr.-Macku-Straße fünf junge Leute deutscher Nationalität in weißen Strümpfen durch die Straßen beim Salzspeicher zum Lazansky-Platz. Diese Gruppe wurde bald von tsche chischen Passanten umringt, die die deutschen Turner mit Schmährufen überhäuften und eine drohende Haltung an- nahmcn. Ms die Menge immer mehr anwuchs, flohen drei der jungen Leute in die Redaktion der Zeitung „Tages- boie" und die beiden übrigen durch die Rasin-Gasse auf den Freiheitsplatz. Vor der Redaktion des „Tagesboten" sammelten sich etwa 200 Tschechen an, die später auf 400 Personen anwuchsen. Erst die herbeigerufene Polizei konnte die Menge zurückdrängen. Inzwischen kamen aus der Turnhalle etwa 40 deutsche Turner, die ihre Kame raden von der Redaktion des „Tagesboten" wieder zur Turnhalle zurückbegleiteten. Miiarb etter Runcimans bei Henlein Unterrichtung über den Besuch beim Führer Am Sonntag besuchte Ashton-Gwatkin, Runkl- mans Mitarbeiter, Konrad Henlein in Asch, um mit ihm nochmals die gegenwärtige politische Situation zu besprechen und sich Über den Besuch Konrad HenleinS beim Führer und Reichskanzler informieren zu lassen. Die Unterredung dauerte zwei Stunden. Zu gleicher Zeit weilten Fürst Max Egon von Hohenlohe, der der Unter- rcdnng als Dolmetscher beiwohnte, sowie der Stellver treter Hinleins, Karl Hermann Frank, in Asch. Der tschechische Ministerpräsident, Dr. Hodscha, hatte am Sonnabend eine zweistündige Aussprache mit dem Abgeordneten Kundt gehabt, der am Abend zuvor nach der Unterredung zwischen LorV Runciman und dem Staatspräsidenten eine Aussprache mit Lord Runciman harte und daran anschließend mit dessen Mitarbeitern, unter denen sich auch Ashton-Gwatkin befand, Krach. Lord Runciman hatte während der Besprechungen Kundts mit den Mitarbeitern eine kurze Aussprache mit dem Minister präsidenten. Konrad Heuleiu beim Fahrer. Der Führer empfing auf dem Obcrsalzbcrg den Führer der Sudetcndeutschen, Konrad Henlein, der ihm auf Wunsch Lord Runcimans einen Einblick in den derzeitigen Stand der Verhandlungen mit der Prager Negierung geben sollte (Presse-Hoffmann, Zander-Mnltiplcx-K.) Stadt der Ausländsdeutschen und dem Wagen der Aus- landsorganisation. Ein riesengroßer, von Hiller-Jungen geiragener Hobeilsaoler beschließt die Gruppen der Wa- gen und Trachten, und dann dröhnt der Marscluritt der Kolonnen aller Gliederungen der Pariei. Die Spitze hat d'e zur Zeit in Stuttgart weilenoe Ehrenkompanie der Marinc-Unteroffiziers-Abteilung. Wundervoll ansgerich- «ct marschieren sie in dem wuchtigen Paradeschritt der deutschen Armee, nmbraüst von dein Jubel der Tausende, cn dec Ehrentribüne vorbei. Ihnen folgen SA, O, N2- KK., Politische Leiter, Hitler-Jugend, NZFK., Reichs» Mbeitsdicnst. Dann bat der schönste Fcstzng, den Sluft- §irt je erlebte, ein Ende gefunden. Ler SHlukaMett mit Dr. Tsed-ek Den unbestreitbaren Höhepunkt der nunm.'br ^-r Geschichte angchörenden VI. Neichstagung der Aus ländsdeutschen bildet der grandiose Cchlußnppcll mit Reichsminister Dr. Goebbels. Im Mittelpunkt dieser überwältigenden Kundgebung, die nochmals die znsammengeballte Dynamik des ganzen po litischen Deutschlands kundtut und den Tausenden von Ausländsdeutschen wohl zum nachhaltigsten Erlebnis dieser Tagung wird, siebt die mit Spannung erwartete Siede des Reichsministers, der znr großen Freude un serer ausländischen Volksgenossen und der gesamten Be- e-ölkerung von Stuttgart auch hier wieder sich bereit ge funden batte, die misslingende Tagung mit seiner An- wcsenbcit anszuzeichnen. Weit über hunderttausend Volksgenossen umsäumen den Schloßhof, den Schloßplatz bis zum Königsbau und die anliegenden Straßen schon lange vor Beginn der nächtlichen Feierstunde, deren Sinn und Inhalt noch cin- mal ans die weltanschauliche und geistige Einheit des Deutschtums in aller Welt abgestclli sind. Aber nicht nur ans der Landeshauptstadt, sondern auch aus dem ganzen Gau sind die Volksgenossen herbeigceilt, nm den Er oberer Berlins und ersten Propagandisten des neuen Denischlands. Dr. Goebbels, sprechen zu hören. Inzwischen haben sich ans der blnmen- und girlan- dengeschmückicn Ehrentribüne, die vor dem Hauptportakl des Schlosses aufgebaut ist. führende Männer von Par-I