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emrge Leiche einen un- auch im den Hölzern der Herren Stellmachcrmeister Fischer freiwilligen Feuerwehr für Mannschaften allgemein Tischlermeister am Neumarkte, die aufopfernde aufrichtig Dank lieber zehn eßbare Pilze stehen, als daß man bekannten giftigen Pilz nach Hause trage, j Hof, der eine solche Bedeutung in Sachsens Verkehrswesen hat, noch immer nicht die Fernzüge der Linie Dresden- Reichenbach halten. Saubach von Günther und Man wird der Tätigkeit ihrer wissen. Taget Blan dämm samm mit i Diese so dc mußte lungei einige im V gänzl' mals warer Gebä daß da h könnt beklax toffeli an d fitzer zu Ge Getre vom Mun- dem schleu jedoch Wasß Menr anges dem schied Rinw daß wirkt, der e westli Zwisä Sonr beleu wenn wenn erst über : wohncri ! die Hai Eckolt, . 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Oben am Kietzschen Grundstück hat der Mühlgraben den Damm durchbrochen, die Straße avfgerissen und sich dann mit der Triebisch vereinigt. Von der meterhohen Ueberführung der Triebisch an jenem Grund stück steht nur noch die Wölbung, die Deckung ist weggespült, die eisernen Geländer sind wie Strohhalme nach allen Richtungen gebogen, der Fußverkehr wird notdürftig durch interimistische Stege aufrecht erhalten, die über die mit Wasser gefüllten tiefen Löcher der Straße führen. Die ganze Straße ein Steinbruch — ein Bild furchtbarster Verwüstung! Und vollends die Gärten! An Stelle der Blumen und Pflanzen nichts als Geröll, Steine, ange- chwemmte Gartenzäune, Bretter, Klötzer, Pfosten, Herzogswalde zu fort. Alsbald kommt ein Trupp Mädchen, unter denen sich auch die 17jährige Helene Neumeier und die Magd Winkler aus der Tännichtmühle befinden. Neumeier geht nun mit den Mädchen nach Mohorn zu. Die Winkler zweigt von der Straße den Weg nach der Tännichtmühle ab. Bald darauf hört Neumeier einen Hilfe ruf der Magd und kehrt mit seiner Tochter sofort um, geht nach der Brücke, die zur Tännichtmühle führt und findet die Winkler, welcher der Halunke den Mund zuhält hingeworfen. Das Scheusal muß von seinem Opfer ab lassen. Neumeier, sowie seine Tochter begleiten die Winkle nun noch die kleine Strecke bis zur Tännichtmühle und wahren. — Keffelsdorf, 9. Aug. Infolge Pilzvergift ung verstarb im benachbarten Wurgwitz das 8 Jahre alte Söhnchen des Bergarbeiters E. R. Hennersdorf, ob gleich ärztliche Hilfeleistung sofort zur Hand gewesen. Die gesamte Familie ist an dem Genuß der giftigen Pilze er krankt, die übrigen Glieder sind aber außer Lebensgefahr. Obgleich fast täglich Todesfälle und Erkrankungen durch Giftpilze gemeldet werden, scheint die Unvorsichtigkeit beim Sammeln der Pilze eher zu- als abzunehmen. Man lasse Wir erwähnten bereits in letzter Nummer, daß an der Wasserscheide der Triebisch und der Saubach ein wolkenbruchartiger Regen niedergegangen war, dessen un geheure Wassermassen zum Teil dem Gebiete unserer Saubach, zumeist aber dem der Triebisch zuströmten. Tat- sächlich sind auch die Verwüstungen im Triebischtale weit schlimmer noch als bei uns. Wir haben darüber noch das Folgende zu berichten: Die Ueberschwemmung, in Grund. Kein Ort im Saubach- und Triebischtal ist von dem verhäng nisvollen Unwetter am Montag früh so schlimm betroffen worden, als der Ortsteil Grund von Mohorn. Seit 1897 mühen sich die meist dem Arbeiterstande angehörenden Einwohner ab, um mit eisernem Fleiß den Schaden wett zu machen, den ihnen daS furchtbare Unwetter vom Juli 1897 zufügte. Manchem gelang es, den meisten nur zum geringen Teil. Da ist neuer Kummer in die niedrigen Hütten eingezogen: das nur wenige Stunden anhaltende Hochwasser vom Montag vernichtete mit einem Male alle Früchte jahrelanger angestrengter Tätigkeit. Ja, die von dem Hochwasser angerichteten Schäden sind meist schlimmer gleichgültig zu sein. Ein dunkler Ehrenmann. Der Kammerherr Alexandrowski, gewesener Generalbevollmächtigter des Roten Kreuzes auf dem Kriegs schauplätze, der von der Verwaltung des Roten Kreuzes entlasten wurde, weil er über den Verbleib von 1200000 Rub. keine Rechenschaft ablegen konnte, ist für seine hervor ragenden Verdienste um das Sanitätswesen mit dem hohen Wladimirorden 3. Klasse ausgezeichnet worden. Die studierende Jugend Rußlands machte sich einen Sport daraus, Herrn Alexandrowskt mit Glückwunschschreiben zu überschütten, die dem Kammernherrn die Freude an der hohen Auszeichnung so gründlich verdarben, daß er ins Ausland abreiste, um sich dort von den Strapazen der lukullischen Diners zu erholen, die ihn auf dem Kriegs schauplätze berühmt und berüchtigt machten. erhalten haben, an der Straßenecke betteln. In kaum besserer Lage sind die invaliden Offiziere, die monatelang warten müssen, bis die Schreibereien erledigt sind, die ihnen die miserablen Pensionen sichern. In den Redaktionen Petersburger Blätter erscheinen täglich Offiziere, sogar im Range von Obersten, die um eine Unterstützung bitten, da sie die entsetzlichste Not leiden. Daß die Machthaber durch ihr unqualifizierbarcs Ver- halten zu den Invaliden und den Witwen gefallener Soldaten sich ihres einzigen Schutzes, der Ergebenheit des Militärs berauben, scheint ihnen entweder nicht einzulcuchten oder Vom Hochwasser. Dem in voriger Nummer wiedergegebenen ausführ, lichen Bericht über das Hochwasser in Wilsdruff und dem gesamten Saubachtal haben wir wesentliches kaum finzuzufügen. Aber über die aufopfernde Tätigkeit unserer unwilligen Feuerwehr noch einige Worte der Anerkennung W sagen, halten wir für unsere Pflicht. Es wird uns berichtet, daß Herr Abteilungssührer Schiller unter Auf- Wendung seiner ganzen Kräfte sämtliche Kinder der Familie Polpitz (wohnhaft im Hause der Firma Aug. Schmidt) m Sicherheit brachte. Während dieser anerkennenswerten Tat stieg das Wasser in der Wohnung auf Meter. Herr Schiller, der als erster Feuerwehrmann eingriff, und der nach ihm als Zweiter erscheinende Feuerwehrmann, Herr Hoyer, brachten auch das Besitztum der Familien Polpitz und Woli in Sicherheit. Auch bei der Sicherung der Horden in der Krippenstapelschen Leimfabrik leisteten sie, ebenso Herr Polster, werktätige Hilfe. Bei dem Bau des Steges über die Bahnhofstraße an der „Fischerhütte" standen die Genannten mit anderen Feuerwehrleuten über eine Stunde im tiefen Wasser. Später beteiligten sie sich — oft unter Lebensgefahr — an der Säuberung der als 1897. „Müßig sicht er seine Werke und bewundernd untergehn" — wer gestern die biederen Bewohner Grunds an den Trümmern ihres Hauswesens stehen sah, dem mußte dieses Wort aus Schillers „Glocke" einfallen. Man weiß nicht, wo man zuerst anfangen soll, die Spuren des Un glücks zu beseitigen. Es ist unmöglich, mit der Feder den überaus traurigen Eindruck zu schildern, den das sonst so // wollen dann zur Straße zurückgehen. An der Brücke aber hat sich der Verbrecher versteckt und fällt beide an, um Rache zu nehmen. Dem Vater schlägt er zunächst die Laterne aus der Hand und haut dann mit einem Stocke oder einer anderen Waffe (vielleicht mit Schlagring) so auf ihn ein, daß er aus mehreren Wunden blutend ohn- mächtlg hinstürzt. Hierauf wendet sich der Mörder gegen Wagenteile, entwurzelte Bäume, Leitern usw.I Wie manche Frau sah man gestern tränenden Auges an den Trümmern ihres ehemaligen Gärtchens stehen — all die Mühen des letzten Jahres umsonst. Es wird monatelanger, angestrengter Arbeit bedürfen, um in den Gärten nur die schlimmsten Spuren des Unwetters zu beseitigen. Ganz unberechenbar ist der Schaden, den das Wasser in den Häusern angerichtet hat. Das Wasser tand in denselben meist eine Elle hoch, und dort, wo man den Schwamm nicht schon seit 1897 in den Häusern satte, befürchtet man dies nunmehr. Den armen Arbeiter amilien sind viele Hausgeräte und Kleidungsstücke fort- eschwommen. Die Möbelstücke wurden von den eindrin- enden Waffermassen umgeworfen. „Der Schlamm lag," o erklärte uns eine Frau, die die letzten Trümmer ihres Hausstandes in einem Korbe forttrug, „bis in den zweiten Kommodenschieber. Ein Unglück jagts andere. 1897 die Ueberschwemmung, mein Mann hats Bein gebrochen, beim Ktrschenpachten war diesmal auch nichts zu verdienen, und nun auch noch die Ueberschwemmung!" Den meisten Schaden dürfte Herr Wirtschaftsbesitzer Schubert erlitten laben. Die zu einem reißenden Fluß angeschwollene Triebisch ergoß sich, nachdem der Mühlgraben den Damm durchbrochen und sich mit der Triebisch vereinigt hatte, über die Felder und Wiesen Schuberts. Dort steht man 'aum noch einige Kartoffelstöcke: alles andere ist mit fuß- when Steinhaufen und Sand bedeckt. Jahrelang werden die Aecker keine Erträgnisse ergeben. Was Schubert bisher geerntet, das hat das Wasser zumeist in der Scheune ver- wrben. Schon glaubte man am Montag früh die schlimmste Gefahr beseitigt. Da kam eine neue, etwa 60 Zentimeter hohe Wasserflut herangewälzt. Ein Donnern, ein Getöse — das Element hebt das Hintere Scheunentor aus den Angeln, wälzt sich über das Tenne und wirft mit lautem Krach das vordere Tor heraus. Jetzt ist das Wasser in dem Hof. Das Getreide wird herausgespielt. Eine Kartoffelreinigungsmaschine von bedeutendem Gewicht wird vom Wasser bis in den Hof getragen. Metertiefe Löcher in dem Hof sind Zeugen der furchtbaren Gewalt, mit der sich das Wasser in das Anwesen ergoß. Mit Mühe nur konnte man das Vieh retten; einige ertrunkene Hühner lagen gestern in den Wassertümpeln des Hofes. In den Parterreräumen stand das Wasser etwa eine Elle hoch. Der Zustand des Gartens spottet jeder Beschreibung. Niemand würde, wenn's ihm der Besitzer nicht versicherte, glauben, daß dort, wo das Auge nur meterhohes Geröll, Schlamm und Steine erblickt, noch vor wenigen Stunden ein gutgepflegter Blumen- und Gemüsegarten sich befand. Die Gartensäulen sind oft in mehrere Stücke zerschlagen, das Aeckergerät Schuberts wurde fortgeschwemmt. Das ganze Anwesen Schuberts bildet ein Bild schrecklicher Ver wüstung, und man kann es dem bedauernswerten Besitzer glauben, daß er noch nicht die erforderliche Sammlung wieder gewonnen hat, um zu wissen, wo er „zuerst anfangen soll". Die Straßen- und Fußweganlagen an dem neuen Gasthof Grund, die bereits planiert waren, bilden jetzt eine wöstaussehende Lagerstätte von Schlamm und Steinen. Vom Lagerplatz der Ntedermühle Grund, Besitzer Herr Großmann, wurde eine große Anzahl Bretter fortgetragen; sie wurden jedoch zum größten Teil wieder erlangt. Auf dem Lagerplatz selbst wurden die aufgestapelten Hölzer und Bretter wüst durcheinander geworfen. Arg mitge nommen wurde auch das Anwesen des Herrn Fuhrwerks- besitzer Schumann. Die Scheune stand einen Meter hoch im Wasser; die Tore wurden herausgedrückt, das Getreide ist durch die schlammigen Mafien, die in die Scheune drangen, verdorben, der Hof bildet ein Chaos von zer rissenen Wagen, Geräten, Hölzern u. s.w. Ein beladener Frachtwagen, der am Schumannschen Grundstück stand, wurde von der Flut umgedreht und zerrissen. Der dem Vogelschen Gasthof gegenüberliegende Turnplatz des Turn- Vereins Mohorn-Grund ist vollständig vernichtet; es wird dem jungen Verein bedeutende Opfer kosten, ehe er wieder der Turnarbeit obliegen kann. Der Gasthof selbst hatte ebenfalls unter den ins Parterre eindringenden Waffer- : massen sehr zu leiden. Außer den hier genannten Ein- — Der Bahnhof Potschappel rangierte Jahre 1904 trotz der Straßenbahn im Personenverkehr unter allen sächsischen Stationen an 8., im Güterverkehr an 10. Stelle. Es ist bedauerlich, daß auf diesem Bahn- die Helene Neumeier und stürzt sie in die angeschwollene Triebisch. Ob der Unmensch noch ein anderes Verbrechen an ihr begangen hat, ist noch nicht festgestellt. Als Neu meier aus seiner Ohnmacht erwacht, hört er nur noch gurgelnde Laute von seiner Tochter. Trotzdem er Aus Studt und Lund. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 9. August 1905. — Es sei darauf hingewiesen, daß von morgen, den 10. August ab, bis einschließlich Sonnabend, den 12. August, die Wählerlisten im 6. städtischen Wahlkreise bei den Stadträten zur Einsicht ausliegen. — Für die morgen Donnerstag stattfindende öffent liche Stadtgemeinderatssttzung ist die nachstehende Tagesordnung aufgestellt Wrden: 1. Eingänge. 2. Be schlußfassung über den weiteren Ausbau der Wasserleitung. .3. Vortrag des Kassenberichts für 1904. 4. Gesuch der Kolonie Frauenheim um Gewährung eines Jahresbeitrages. 5. Gesuch der Firma Klemm k Co. hier, teilweise Ueoer- nahme von Dachreparaturkosten am alten Wohnhause be treffend. 6. Gesuch der freiwilligen Feuerwehr, Ge währung von Reisekosten an die Vertretung beim 17. Feuerwehrtag in Meerane. 7. Gesuch des Herrn Guts besitzer Junghans in Sachsdorf um pachtweise Ueber- lassung von Kommunland. 8. Eingabe des Vereins für Feuerbestattung in Leipzig. 9. Verfügung der Königl. Amtshauptmannschaft Meißen in Sachen der Beschleusung der Stadt. 10. Baugesuch des Herrn Hofemühlenbesitzers Kühne. Hiernach in geheimer Sitzung 11. Reklamations erledigungen. — Photographien von dem Hochwasser in Wilsdruff, ausgenommen von den Ateliers des Herrn Photograph Bruno Mattner bez. der Firma Berger K Friedrich, sind im Schaukasten unserer Redaktion ausgestellt. — Herzogswalde, 9. Aug. Die Aufregung über das furchtbare Verbrechen, das in der Nacht zum Montag hier verübt wurde, hält noch immer an. Man ist empört über den jugendlichen Verbrecher, unter dessen Händen ein blühendes Menschenleben vernichtet wurde. Leider ist es bisher nicht gelungen, den Leichnam der Tochter des Herrn Privatus Neumeier aufzufinden, bisher fand man nur den Ballshwal, den Regenschirm und den Haarkumm des Mädchens. Der Verbrecher war erst wenige Tage auf dem Erbqericht Herzogswalde als Schweizer beschäf tigt; vorher hat er kurze Zeit in Hühndorf gearbeitet. Er ist bereits zweimal wegen Sittlichkeitsvergehen vor bestraft und soll von häßlichem Charakter sein. Man nimmt an, daß Seltmann (nicht Feldmann, wie wir in- folge eines Hörfehlers am Fernsprecher berichteten) an dem Mädchen ein Verbrechen begangen hat, ehe er es in die Triebisch warf. Für die Berechtigung dieser Annahme spricht der Umstand, daß Seltmann auch den von ihm bis zur Bewußtlosigkeit geschlagenen Herrn Neumeier in den Bereich des Wassers geschleppt hatte. Der Verbrecher hat die Spuren seiner Tat eben verwischen wollen; das glaubte er zu erreichen, wenn beide Opfer in der Trie bisch ertranken. Völlige Klarheit wird erst zu schaffen sein, wenn der Leichnam des unglücklichen Kindes vorge funden ist. Nach Vollendung der Tat ist Seltmann an seine Dienststelle gegangen. Dort hatte er, ohne äußerlich irgend welche Aufregung an den Tag zu legen, seine Arbeit verrichtet. Der ihn verhaftende Gendarm, Herr Ebert-Wilsdruff fand ihn melkend im Stalle vor. Im Interesse der Sache und vor allem mit Rücksicht auf die schwergebeugten Eltern, die durch einen Verbrecher das jüngste ihrer drei Kinder verloren, bitten wir die in Frage kommenden Zeitungen wiederholt, das Publikum zu bitten, Nachrichten über die Auffindung des Leich, nams sofort an Herrn Gendarmeriebrtgadier Winkler in Wilsdruff gelangen zu lassen. — Dem „M- T." geht über die Tat folgende Schilderung zu, die sich im wesentlichen mit der von uns in voriger Mummer wiedergebenen deckt: Im hiesigen Erbgerichtsgasthofe feierte am Sonntag der Mundharmonikaklub „Widerhall" sein Stiftungsfest, an dem auch mehrere junge Mädchen aus Mohorn, darunter die Helene Neumeier, teilgenommen haben. Um 1 Uhr ist der Tanz zu Ende gewesen. Der jetzige Privatus und frühere Bäckermeister Neumeier in Mohorn kommt etwa ^1 Uhr nach Hause und findet seine Tochter uoch nicht vor. Weil es regnet und sehr finster ist, nimmt er die Laterne und geht ihr entgegen, um ihr Schirm und Jackett zu bringen. Am Wege nach der Tännichtmühle kommt ein Bursche gerannt und fragt ihn, wo der Weg nach der Tännichtmühle sei. Neumeier sagt, daß er nur gleich hier hineingehen solle, und setzt seinen Gang nach sofort um Hilfe gerufen und die Leute in der Tännicht mühle geweckt hat, war es doch nicht möglich, die Leiche zu finden, und das um 4 Uhr eintretende Hochwasser hat das Aufsuchen bis jetzt unmöglich ge macht. Der Mörder ist der 19jährige Karl Otto Selt mann aus Bräunsdorf. Er diente als Stallschweizer auf hiesigem Erbgericht und soll schon zweimal vorbestraft sein. Bereits in den Vormittagsstunden wurde er von der Gendarmerie verhaftet und soll in frecher Weise seine Verbrechen eingestanden haben; auf Einzelheiten will er sich nicht mehr besinnen können. Unter Begleitung von vier Gendarmen wurde er nach der Station Herzogswalde gebracht. Die sich hier rasch ansammelnde große Volks menge befand sich in höchster Aufregung, und nur mit größter Mühe gelang es, den Mörder in den Bahnwagen zu bringen und ihn dadurch vor einer Lynchung zu be-